Skip to content
  • Home
  • Über mich
  • Jesuiten

PaterBerndHagenkord.blog

Vatican News

powered by Logo des Jesuitenordens

„Anhand von Texten gnadenlos fragen“: Ein Gespräch mit Klaus Berger

Veröffentlicht am 11. Februar 201223. September 2012

Jesus, Gesicht einer Holzfigur„Die Theologen selber haben alles getan, um Jesus verschwinden zu lassen, indem sie ihn bestenfalls einen Sozialrevolutionär haben werden lassen, oder einen Bauernführer, da sind die abenteuerlichsten Jesusbilder entstanden. Die Flut der Jesusliteratur war kein Segen, sondern hat die Menschen noch einmal tiefgreifend verwirrt.“

Professor Klaus Berger ist einer der kantigsten Exegeten deutscher Zunge, berühmt ist sein Jesus Buch, das er als Ergebnis eines Lebens der Forschung für Jesus-Sucher geschrieben hat, berühmt ist auch seine Sammlung von Evangelientexten und anderen frühchristlichen Schriften in neuer Übersetzung und neuer zeitlicher Ordnung. Er war und ist nie um Meinung und Aussage verlegen. Er ist außerdem Familiar im Zisterzienserorden, also auch dem Ordensleben verbunden. Die italienische Bischofskonferenz hat ihn für eine dreitägige Konferenz nach Rom unter dem Titel „Der gegenwärtige Jesus“ eingeladen, eine Gelegenheit für ein Gespräch über Exegese und Schrift, über Jesus und den modernen Menschen und über störende Jesusbilder.

 

„Es herrscht ein bestimmtes Jesusbild vor, dass immer noch den Schlafzimmern des 20. Jahrhunderts entstammt: Jesus als Vegetarier, als Pazifist, als der Mensch, den man eigentlich nicht ganz ernst nehmen darf, dem man auf die Schulter klopft und sagt: Du hast es auch nicht besser gewusst, Kollege. So gehen moderne Menschen mit Jesus um, indem sie ihn einfach nicht für voll nehmen.“

Sie haben einmal gesagt, dass sie sich diesem Jesus halb mit dem Computer und halb auf den Knien genähert hätten: Was würden Sie denn einem modernen Menschen raten?

„Für mich war immer wichtig, wenn ich meinen Studenten anhand von Texten das Jesusbild dieses oder jenen Textes erschlossen habe, dann war irgendwann der Funke übergesprungen. Irgendwann haben die Menschen sich selber auf die Suche gemacht und es spannend gefunden, von ihren eigenen Klischees wegzukommen, hin zu einem lebendigen Jesus, der unalltägliche Dinge zu sagen hat. Nicht nur dass er provoziert, sondern er bringt auch wirklich Neues, was häufig ja verschüttet ist, nicht zuletzt durch die dogmatischen Handbücher, durch die Katechismen und durch die Praxis der Kirchen.“

Was würden Sie denn sagen, wie man sich diesem Jesus, an den Verschüttungen vorbei, nähern kann?

„Indem man anhand von Texten gnadenlos fragt: Wie soll ich das verstehen? Es geht zunächst um das Verstehen eines Fremden, der fremd geworden ist und in anderen Jahrhunderten wahrscheinlich nicht weniger fremd war (..). Es geht um die Begegnung mit einem, der fremd ist und diese Begegnung macht einen schon heiß, wenn man kurz davor ist, etwas davon mit zu bekommen. Es ist wie beim Topfschlagen (…), Theologen können helfen aber die Menschen müssen den entscheidenden Schlag selber machen. Wirkliche Begegnung mit Gott.“

Bleibt uns der Jesus aber nicht doch auch nach allem Erklären und dann Nachfragen letztlich fremd?

„Ich finde, dass man jeden Tag gespannt sein darf, was man an genau diesem Tag aus dem Text herausfindet. Das ist bei manchen Texten manchmal ohne Ergebnis, dass man nichts findet, aber meistens ist es doch so, dass man weiter geführt wird, wirklich weiter geführt wird, so dass Jesus nicht fremd bleibt, sondern neue Eigenschaften von sich zeigt. Genau wie meine Frau auch. Meine Frau liebe ich in vergleichbarer Weise, dass ich gespannt bin, was ich heute an ihr entdecken kann.“

Trage ich dann nicht zu viel von mir selbst in diesem Jesus hinein?

„Dafür ist er fremd genug; das ist das Element der Fremdheit, das mir immer wieder eins auf die Pfoten gibt, wenn ich mich seiner zu sehr bemächtigen will, ihn ideologisch verbrauche, um meine Schnäppchen zu legalisieren.“

Ruhe und beruhigt sein ist das Gegenteil von Bibellektüre?

„Ja. Man muss bereit sein, sich überraschen zu lassen und bereit sein, die liebsten Überzeugungen aufzugeben.“

In der Sprache von heute: Was für ein Jesus ist das für die Moderne?

„Es ist ein Jesus, der von der Suche nach der Wahrheit rastlos umgetrieben wird. So wie man sich Sartre vorstellt, dass er eine Zigarette nach der anderen raucht, weil er mit keiner Antwort zufrieden ist, die er selbst findet.“

 

Das ganze Interview hören Sie hier

http://212.77.9.15/audiomp3/00301557
  • teilen 
  • teilen 
  • teilen 
  • teilen 
  • E-Mail 
Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Interview, Spiritualität / Geistliches Leben
Schlagwörter Bibel, Exegese, Gesellschaft, Glaube und Vernunft, Glauben, Gottsuche, Heilige Schrift, Jesus, Klaus Berger, Moderne, Studium, Suche, Theologie

25 Kommentare zu “„Anhand von Texten gnadenlos fragen“: Ein Gespräch mit Klaus Berger”

  1. A.Wachsmann sagt:
    11. Februar 2012 um 21:36 Uhr

    mir fällt gerade ein, dass ich in meinem ganzen leben kein einziges jesusbuch gelesen habe und das ist auch gut so. gott hat man uns auch demoliert, nicht zu vergessen.was ich aber seit meiner kindheit lese, sind die lebensgeschichten und berichte der großen heiligen.da wurde dann in früheren zeiten auch immer so manches weggelassen..ich hab dann immer wieder die neuere literatur gelesen und bin begeistert. ignatius, teresa von avila, therese von lisieux, katharina von siena, rita von cascia..franz von assisi.und viele mehr.die haben von gott und jesus erzählt, weil sie direkte berührungen mit dem himmel hatten. die exegeten habe ich nie ernstgenommen.

    Antworten
  2. Petra Krafft sagt:
    12. Februar 2012 um 08:08 Uhr

    Wie ich mich Jesus nähere ob fragend, in der Stille oder anbetend für mich ist das wichtigste mich ihm hörend zu nähern, was nützt mir alles fragen wenn ich am Ende seine Antworten nicht höre, wenn mir das hören verschloßen bleibt.

    Antworten
  3. Anna Maletzka sagt:
    12. Februar 2012 um 09:35 Uhr

    ich finde „anhand von Texten gnadenlos fragen“ der einzige Weg cum weiterzukommen. Auch wenn die Antworten nicht überzeugend sind, ist man einen Schritt weiter. Nur was tun, wenn da keine Antworten bekommt? In meinem Beruf ist es der Alltag zu sagen, ich weiss es nicht, ich werde aber ueberpruefen, weiterfragen und danach eine Antwort geben. In der Kirche ist das leider immer noch nicht der Fall, es sei denn, dass es die Uni ist.

    Antworten
    1. Anna Maletzka sagt:
      12. Februar 2012 um 10:14 Uhr

      Noch eine Anmerkung.
      Was beim Fragen nicht zu übersehen  ist, dass auch der Antwortende mit der Frage und Antwort, wenn er dies ernst nimmt, sich auseinander setzen muss. Also würden dann beide Seiten profitieren.  

      Sorry fuer die Tippfehler:) abgesehen von meinem schlechten Deutsch, macht der iPhone manchmal die Umdreher der 
      Wörter 😉

      Antworten
  4. Rachac Dr.Dr.Erich sagt:
    12. Februar 2012 um 13:48 Uhr

    Ja,lieber Bloggegemeinde,so ist daß, wenn man Schwierigkeiten hat mit dem Jeschubild. Ein Kardinalfehler der Christengemeinde ist,daß man Jeschu „entjudet“ hat. Wir müssen zumindest versuchen die jüdischen Schriften zu lesen und zu verstehen sonst ist es nicht!!möglich zu beurteilen wie ein Jehudi denkt, handelt und glaubt! Wertvolle Hilfe ist uns der Talmud und die Mischna. Dazu ist nicht unbedingt ein Judaistikstudium notwendig, obwohl dies sei hilfreich wäre, sondern zahlreiche Bücher die von bekannten jüdischen Autoren über ihren Glaubensbruder veröffentlich wurden: z.B.Klausner: Von Jesus zu Paulus, Schalom ben Chorin: Bruder Jesus. Hier werden wir feststellen können, daß Jeschu nicht viel Neues in seinen Aussagen gebracht hat! Nehmen nur einen Teil der Mischna her z.B. „Pirque Avot“ hier werden wir eine jüdische Ethik erfahren die schon vor! Jeschu Geburt bestanden hat!!Wie heißt es so schön: Das Christentum braucht das Judentum, das Judentum das Christentum nicht!

    Antworten
    1. Petra Krafft sagt:
      12. Februar 2012 um 18:01 Uhr

      Wer hat denn Schwierigkeiten hier mit dem Jesubild also ich nicht denn: Vor dem „gnadenlosen Fragen kommt das „H Ö R E N“. Jesus sagt effata – öffne dich und legt seinen Finger als erstes auf die Ohren, vor dem Fragen kommt das HÖREN und dann kommen die Antworten von alleine.
      Ich kann keine Fragen stellen wenn ich zuvor nichts gehört habe und wenn ich das falsche Vertanden habe werde ich auch das falsche wiedergeben.

      Antworten
    2. A.Wachsmann sagt:
      12. Februar 2012 um 18:07 Uhr

      in der theologie wird er nicht entjudet.in den gottesdiensten wird auch immer wieder drauf hingewiesen. jesus wurde neulich im tempel vorgestellt..als beispiel.und jesus war nicht katholisch.

      Antworten
    3. A.Wachsmann sagt:
      12. Februar 2012 um 20:14 Uhr

      deswegen haben juden und römer jesus umgebracht, weil er nicht viel neues gebracht hat. wer wen braucht..ich glaube, sie brauchen es ganz gewaltig, hier den großen stress zu verbreiten. langweilen sie sich?mein spezialgebiet damals neben moral war das sogenannte alte testament. wir haben uns mit dem judentum befaßt, martin buber war sehr beliebt.ebenso andere jüdische autoren. dass die anti christentum gewesen wären, ist uns nicht aufgefallen.dies hier ist kein missionsblock.entweder, sie schreiben konstruktive beiträge, oder sie suchen sich ihre besondere welt woanders.oder sie befassen sich mal gescheit mit der katholischen kirche, um die es hier im blog geht und nicht mit dem, was otto normal kirchenhasser so weiß von hexenverbrennung bis priesterkindern und mißbrauch..

      Antworten
    4. Ameleo sagt:
      13. Februar 2012 um 09:23 Uhr

      Ich finde sehr wichtig, was Herr Rachac schreibt. Es ist überaus aufschlussreich, die hebräische Bibel zu lesen, die wir Christ_innen das Alte Testament nennen. Jesus war durch und durch Jude mit wesentlich besserer Schriftkenntnis als die meisten von uns heute. So viele Anspielungen und Rückgriffe in den Evangelien verweisen auf die Geschichte Gottes mit seinem Volk Israel. Das kann ein ganz anderes Jesusbild ergeben, als das nachösterlich-christologische. Aber wer liest schon das ganze dicke Buch??

      Ja, wir Christ_innen sind nicht zu verstehen ohne unser jüdisches Erbe, aber ob sich das Judentum wirklich so unabhängig von der gemeinsamen (zeitweise sehr unheilvollen) Geschichte mit dem Christentum verstehen lässt, und ob die Auseinandersetzung mit den (entfernten) Verwandten nicht auch den eigenen Glauben vertiefen kann, wage ich zu bezweifeln!

      Antworten
    5. A.Wachsmann sagt:
      14. Februar 2012 um 20:10 Uhr

      glaube hat mehr mit sehen und erkennen zu tun als sie wissen können.lesen sie mal die mystiker, die ordensgründer und dann sehen sie diese dinge in einem anderen licht. vielleicht haben sie selber auch mal glück und einen anderen zugang zu den dingen ,die sie hier auseinandenehmen ,als den mit wissen..wissen sieht mit irdischen augen und glauben mit geistigen.wenn sich jemand über die jungfrauengeburt aufregt, was ist dann mit der transubstantiationslehre?

      Antworten
  5. A.Wachsmann sagt:
    12. Februar 2012 um 13:52 Uhr

    anna, das gnadenlose fragen bei der exegese war das rücksichtslose und zerstörerische..die bibel als text, nicht auch als glaubensbuch gesehen..uns wurde dann damals noch gesagt, dass orientalen es eh mit der wahrheit nicht so genaunehmen..oh weh, sage ich da nur.es gibt dinge, die muss man wissen, dass zum beispiel bestimmte texte aus dem gedanken an die naherwartung gesehen werden müssen, das heißt, das reich gottes ist nah, christus kommt bald zurück, verlaßt also haus und hof, reißt euer böses auge heraus, wenn es stört..in anderen texten , wo es um wunder geht, war das denkvermögen der exegeten so spärlich, dass alles abgeschafft wurde oder im übertragenen sinn gesehen werden sollte. d a s geht nicht. es gibt soviele wunder, es gibt im himmel und auf der erde mehr, als unser intellekt begreifen will. eine form der höheren dummheit, habe ich neulich mal gelesesn, wer geistiges ablehnt, nur weil er es nicht sieht..auch die bibel ist der versuch, religiöse erfahrungen in irdisches zu kleiden. das ist schwer.

    Antworten
  6. A.Wachsmann sagt:
    12. Februar 2012 um 21:13 Uhr

    so gehen morderne menschen mit jesus um, indem sie ihn einfach nicht für voll nehmen. es ging damals das gerücht, jesus wäre verheiratet gewesen und seine geschwisterzahl war auch wichtig. jesus kein einzelkind. die menschen nehmen sich selber und ihr leben zu wichtig, denke ich. können sich nur in das hineinversetzen, was ihrem eigenen alltag und vorstellungsvermögen entspricht. jesus wurde menschengleich.und geistlos. das ist bis heute nicht anders geworden.

    Antworten
  7. A.Wachsmann sagt:
    13. Februar 2012 um 10:28 Uhr

    toll, ameleo, ich weiß ja nicht, mit wem du alles zu tun hast an ignoranten, sodass du die weisungen des herrn rachac absegnest.und den autoritären ton übersiehst.er behauptet, ich sehe da keine nachweise. nichts neues unter der sonne, sage ich nur., ich weiß das alles aus studienzeiten. offensichtlich ist auch bei theologens an der uni der bildungsnotstand groß. da freu ich mich über den bachelor, wo den leuten wenigstens noch fakten eingetrichert werden. denn nachdenken kann man nur, wenn man material hat ausreichend. das hatten wir damals. der unterschied zwischen at und nt ist dermaßen gering, dass man sich was überlegen muss. erlösung ist nicht einmalige tat jesu, der jude war..sondern dauergeschehen. 10 gebote, dornbuschgeschichte, genesis, exodus, was haben wir denn alles übernommen? wer redet denn hier von nicht wissen, welche bedeutung das at hat? leuten, die das nt nicht kennen. die bíbel ist nicht nur text, sondern auch glaubensgeschchte, an die zumindest ich nicht mit nem lexikon herangehe.

    Antworten
  8. Rachac Dr.Dr.Erich sagt:
    13. Februar 2012 um 22:42 Uhr

    Liebe Frau Wachsmann, ich habe genug kath. Kirchengeschichte u.Kirchenrecht auf der Uni studiert,dies gehörte auch zu meinem Jurastudium,es geht mir wahrlich nicht darum um jemanden in seinem Glauben zu verletzen oder zu missionieren, aber man kann doch nicht wissenschaftlich beweisbare und gesicherte Tatsachen mit dem Mäntelchen des Glaubens zudecken!

    Antworten
  9. A.Wachsmann sagt:
    14. Februar 2012 um 08:19 Uhr

    welche wissenschaft? welches mäntelchen des glaubens. sie können ihren glauben hier darstellen. wenn das nur geht, indem sie andere glaubens- und denkweisen schlechtmachen..sind sie bei mir an der falschen adresse. und wer ist „man“? sie?. ich nicht. ich bin ich.es gibt unendlich viele blogs für jede himmels- und gefühlsrichtung. halten sie sich da auf, oder langweilen sie sich dann? das ist nun das 3. studium, was sie hier präsentieren.

    Antworten
  10. Petra Krafft sagt:
    14. Februar 2012 um 09:52 Uhr

    Ich habe nicht studiert, aber eins weiss ich echter wahrer Glaube lässt sich nicht in wissenschafltliche, beweisbare und gesicherte Tatsachen stecken. Wahrer Glaube ist ganz anders. Wissenschaft und Exegese überlasse ich gerne den Wissenschaftlern, mir genügt zu wissen allein Gott genügt.

    Antworten
  11. Pingback: Klaus Berger über den “fremden Jesus” | YOUCAT Blog
  12. Rachac Dr.Dr.Erich sagt:
    14. Februar 2012 um 18:07 Uhr

    Ich kann Ihnen gerne sagen, liebe Frau Wachsmann welche Wissenschaft z.B kritsche Bibelwissenschaft und Forschung!Nocheinmal:Ich mache andere Glaubensweisheiten und Denkweisen nicht schlecht, aber denken Sie doch bitte allein schon an das Zeitalter der Aufklärung, wo die kath. Kirche einsehen mußte, daß gewisse Glaubensinhalte nicht mehr theologisch haltbar waren. Wie steht es den mit dem Gallileio Prozeß, wie hat man sich da schwer getan in einem Umdenken?? Wie steht es mit dem Dogma der „Jungfrauengeburt“, hält man noch immer an den beiden Begriffen und damit Falschübersetzungen „alma“ und betula“ fest??

    Antworten
    1. Pater Hagenkord sagt:
      14. Februar 2012 um 19:46 Uhr

      Die Bibelwissenschaft ist aber keine exakte Wissenschaft. Bei den Übersetzungen werden Entscheidungen getroffen, da haben Sie Recht, und zwar theologische Entscheidungen. Hebräisch – die (jüdische) griechische Septuaginta-Version, die die meisten Schriftsteller des Neuen Testamentes gekannt haben dürften – und die lateinische, dann die anderen Sprachversionen. Interessant ist zum Beispiel, dass bei Jesaja das Wort „alma“ im jüdischen Kontext als junge Frau übersetzt wird, an anderen Stellen aber dieses selbe Wort Jungfrau bedeutet, etwa im Gesang Salomos (Hohelied). Dasselbe hebräische Wort, eine andere Bedeutung, auch im jüdischen Textverständnis. „Falschübersetzung“ ist eine völlig unwissenschaftliche Bezeichnung. Hier geht es um die Rekonstruktion theologischer und exegetischer Entscheidungen. Kann es nicht sein – nur einmal als Hypothese – dass die Betonung der Übertragung „Junge Frau“ bei Jesaja auch deswegen so wichtig ist, weil die christliche Auslegung sich eindeutig auf eine andere festgelegt hatte? Dass die eindeutige Bedeutungszuweisung erst in der Auseinandersetzung zwischen verschiedenen Schriftauslegungen entstand? Was wir dann hätten, wären eben genau das, zwei Schriftauslegungen. Was wir dann nicht mehr haben, ist ein Sprachrichter, der entscheiden darf, was eine Falschübersetzung ist.

      Antworten
    2. A.Wachsmann sagt:
      14. Februar 2012 um 20:00 Uhr

      werter herr , ich hatte bereits gesagt, dass ich die bibel selber lese und mir mein eigenes urteil darüber mache. ohne wörterbuch.die katholische kirche ist nicht die einzige religiöse institution, die irrtümern erlegen ist im laufe der zeiten.ich lasse niemals denken, von wem auch immer.auch wissenschaftler sind menschen.und irren.was die jungfrauengeburt angeht..und andere dogmen…wer zwingt sie, daran zu glauben und ich sehe die dinge in einem ganz anderen licht als sie..zum wiederholten mal: da wird religiöses in irdisches übersetzt, was meist schwierig ist. ich weiß nicht, warum sie ihre zeit damit verbringen, an den religiösen äusserungen der einzelnen religionen herumzusägen.

      Antworten
  13. Tilda sagt:
    14. Februar 2012 um 22:37 Uhr

    … den kleinen aber geoffenbart hat.
    Glauben ist für mich Gotteserfahrung und hat mit Wissenschaft u. Exegese nichts zu tun.
    Die Gefahr besteht das dieselben vom Glauben wegführen.Einige
    Aussagen von Theologen sind schon lange überholt. Was werden unsere Nachfahren über uns sagen? Jeder fühlt sich in seiner Zeit im Besitz der Wahrheit.
    Ob Gott über unsere Rechthaberei lachen kann?

    Antworten
    1. Maletzka sagt:
      15. Februar 2012 um 07:23 Uhr

      Wer glaubt nicht? Jeder hat einen Glauben. Wir sprechen hier von unserem christlichen Glauben, und der ohne Verstand, Wissenschaft und Exegese kann schnell zum Aberglauben werden.

      Antworten
      1. Anna Maletzka sagt:
        15. Februar 2012 um 11:06 Uhr

        Kleine Ergänzung, jeder Mensch braucht Glauben, Hoffnung und Liebe um leben zu können. Bereits wir geboren werden, sind die drei – die Voraussetzung fuer unser Überleben. Man hat in der Vergangenheit Experimente an Waisenkinder gemacht, wo trotz guter Versorgung mit Essen und Sauberkeit die Liebe und der Glaube, dass jemand  kommt und das Kind umarmt, fehlte, mit dem Ergebnis, dass die Kinder starben. 
        Darüber wissen fast alle. Das dies nicht nur Kinder betrifft, wissen wahrscheinlich nur wenige.

        Man sagt auch zu Recht, dass die Depression ein Zeichen fuer fehlende Liebe ist.

        Heutzutage lacht man Menschen aus, die an Gott glauben. Nimmt aber als selbstverständlich an, wenn jemand an  Maskottchen, an ein Amulett, an Geld, an Alkohol, an Essen als Erlösung oder einen Weg zum Glück glaubt. 

        Lassen wir uns so einfach von Medien, von Wirtschaftszwaengen, neuen Trends und … zur Marionette machen?    

        Würde man die Bibel und Jesus begreifen in dem christlichen, nicht „eigenem“ ( kann auch sein, wenn man soweit ist 🙂 ) Sinne, dann hätte man sich vieles ersparen können. Daher  „Fragen stellen“ ist immer der richtige Weg. Auch dann, wenn es nur um einen Abgleich geht und die Frage, wo stehe ich jetzt, wie weit bin ich? Alles andere ist m.E. nach eine Überheblichkeit.

        Wir sollten auch nicht vergessen, dass so viele von uns noch „weit entfernt“ sind, trotzdem verdienen die keine Missachtung.

        Antworten
        1. A.Wachsmann sagt:
          15. Februar 2012 um 11:29 Uhr

          glaube, hoffnung. liebe. diese experimente kann man heute in vielen familien sehen…was ist, wenn kinder ohne aufwachsen müssen. beim thema mißbrauch waren glaube, hoffnung, liebe so weit weg wie der himmel nie sein kann.ANNA, maskottchen und teure sigillenmagie…nicht zu vergessen die magischen praktiken, die das denken ersetzen und den wahnsinn kultivieren. ebay macht’s möglich. In einer kirche hier merke ich, wie mit litaneien a la liebesflamme und zig kreuzeichen magie praktiziert wird. indem zig mal hintereinander ein satz beschgwörend gesagt wird, den man nicht verstehen kann, weil er unsinn zum inhalt hat..und ausserhalb wird gaube verlacht und anders wieder reingeholt. wie toll ist doch der fußballspieler, der sich bekreuzigt vor dem spiel.da kann hinterfragen nottun.

          Antworten
    2. A.Wachsmann sagt:
      15. Februar 2012 um 08:37 Uhr

      wie ich sage, glaube ist die erkenntnis mit dem inneren auge und ohr und dem herzen. wissenschaft ist äusserlich. es geht um den himmel. den kann man nicht festnageln. genauso wie glaubensinhalte vorläufig sind und immer wieder überprüft werden müssen, muss die wissenschaft das auch. gott hat bei seiner suche nach dem menschen unterschiedliche wege..die zu erkennen ist wichtig. die großen heiligen hatten ihn nie amtlich.sie hatten den mut zu umwegen, zu zeitweiligen scheitern. auf und ab.wenn man mal das missionieren und die unterteilung in richtig und falsch bei anderen bleiben läßt, wird vieles einfacher.

      Antworten

Schreibe einen Kommentar Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Links

  • Helfen Sie meinem Blog
  • Radio Vatikan
  • RV-Newsletter bestellen

Neueste Beiträge

  • „Wohin auch immer das führen wird“
  • Respekt!
  • Selbstkritik
  • Sammelpunkt der Dynamik des Zuhörens

Kategorien

  • Allgemein
  • Benedikt XVI.
  • Bischofssynode
  • Die deutschsprachige Kirche
  • Franziskus
  • Geschichte
  • Glaube und Gerechtigkeit
  • Glaube und Vernunft
  • Interview
  • Kirche und Medien
  • Kunst, Kultur und Können
  • Neulich im Internet
  • Ökumene
  • Papstreise
  • Rom
  • Spiritualität / Geistliches Leben
  • Sprechen von Gott
  • Vatikan
  • Zweites Vatikanisches Konzil

Artikelarchiv

  • Juni 2021
  • Mai 2021
  • April 2021
  • März 2021
  • Februar 2021
  • Januar 2021
  • Dezember 2020
  • November 2020
  • Oktober 2020
  • September 2020
  • August 2020
  • Juli 2020
  • Juni 2020
  • Mai 2020
  • April 2020
  • März 2020
  • Februar 2020
  • Januar 2020
  • Dezember 2019
  • November 2019
  • Oktober 2019
  • September 2019
  • August 2019
  • Juli 2019
  • Juni 2019
  • Mai 2019
  • April 2019
  • März 2019
  • Februar 2019
  • Januar 2019
  • Dezember 2018
  • November 2018
  • Oktober 2018
  • September 2018
  • Juli 2018
  • Juni 2018
  • Mai 2018
  • April 2018
  • März 2018
  • Februar 2018
  • Januar 2018
  • Dezember 2017
  • November 2017
  • Oktober 2017
  • September 2017
  • August 2017
  • Juli 2017
  • Juni 2017
  • Mai 2017
  • April 2017
  • März 2017
  • Februar 2017
  • Januar 2017
  • Dezember 2016
  • November 2016
  • Oktober 2016
  • September 2016
  • August 2016
  • Juli 2016
  • Juni 2016
  • Mai 2016
  • April 2016
  • März 2016
  • Februar 2016
  • Januar 2016
  • Dezember 2015
  • November 2015
  • Oktober 2015
  • September 2015
  • August 2015
  • Juli 2015
  • Juni 2015
  • Mai 2015
  • April 2015
  • März 2015
  • Februar 2015
  • Januar 2015
  • Dezember 2014
  • November 2014
  • Oktober 2014
  • September 2014
  • August 2014
  • Juli 2014
  • Juni 2014
  • Mai 2014
  • April 2014
  • März 2014
  • Februar 2014
  • Januar 2014
  • Dezember 2013
  • November 2013
  • Oktober 2013
  • September 2013
  • August 2013
  • Juli 2013
  • Juni 2013
  • Mai 2013
  • April 2013
  • März 2013
  • Februar 2013
  • Januar 2013
  • Dezember 2012
  • November 2012
  • Oktober 2012
  • September 2012
  • August 2012
  • Juli 2012
  • Juni 2012
  • Mai 2012
  • April 2012
  • März 2012
  • Februar 2012
  • Januar 2012
  • Dezember 2011
  • November 2011
  • Oktober 2011
  • September 2011
  • August 2011
  • Mai 2011

Schlagwörter

Barmherzigkeit Benedikt XVI. Bischofssynode Deutschland Deutschlandreise Dialog Evangelii Gaudium Familie Flüchtlinge Franziskus Frieden Gebet Generalaudienz Gesellschaft Glaube Glauben Gott Internet Jahr des Glaubens Jesus Kirche Kommunikation Kuba Liturgie Medien Missbrauch Neuevangelisierung Papst Papst Franziskus Papstreise Politik Predigt Radio Vatikan Reform Religion Rom Sommerreise Spiritualität synodaler Weg Synode Theologie Vatikan Verkündigung Öffentlichkeit Ökumene
  • paterberndhagenkord.blog
  • Kontakt / Impressum
  • Datenschutzerklärung
Der Blog von Pater Bernd Hagenkord   |   2011 bis 2025
Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.OKNeinDatenschutzerklärung