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Schlagwort: Gottsuche

Tomáš Halík: „Mit den Suchenden ein Suchender sein“

Veröffentlicht am 5. Juni 20145. Juni 2014

Die einen wollen die Kirche und ihre Strukturen halten, wie sie sind: Die Konservativen. Die anderen sehen die Rettung der Kirche in den Änderungen der Strukturen: Die Progressiven. Tomáš Halík identifiziert sich mit keiner der beiden Denkschulen, er sagt, dass wir Gläubige in die Tiefe gehen müssen. „Die Antworten auf die Fragen der Menschen von heute in den Paraxodien des Lebens“ sind Aufgabe an die Gemeinschaft der Gläubigen, er nennt das „Mit den Suchenden ein Suchender sein“.

Thomas HalikTomáš Halík ist vielen kein Unbekannter, wer sich auf dem Markt umschaut, was in Spiritualität Neues und Kluges gedacht wird, der kommt am vielfach ausgezeichneten Halík nicht vorbei. In diesen Tagen ist er in Rom und ich hatte die Gelegenheit, mit ihm ein Gespräch zu führen.

 

Wunden berühren, Christus begegnen

 

Halík spricht in seinen Büchern und Vorträgen viel über das Christein als Aufbrechen, als Aufgeben von Privilegien. Gedanken, die parallel zu denen von Papst Franziskus zu verlaufen scheinen. Er – Franziskus – sei ein Zeichen der Hoffnung für die Kirche, aber nicht nur für sie, ein Zeichen der Hoffnung für die Welt, sagt Halík im Gespräch. Zum Beispiel habe er ein Buch geschrieben, das ‚Berühre die Wunden‘ heiße, und besonders die Predigten des Papstes in den vergangenen Wochen enthielten sehr viel Verwandtes.

„Das ist eine Meditation über den ungläubigen Thomas, ein Ergebnis meiner Reise nach Indien. Ich war in Madras, der Legende nach der Martyriumsort des Apostels Thomas, und dort habe ich ein Waisenhaus gesehen, mit armen Kindern, und das war so schrecklich. Aber gerade dort – und das wurde mir in Indien plötzlich klar – da sind die Wunden Christi heute, in diesem Elend. Wir müssen diese Wunden Christi berühren.“

Armut also nicht als Anlass, Gutes zu tun, sondern um Jesus Christus dort zu begegnen, wo er erlöst. „Wenn wir diese Wunden der Welt übersehen, dann haben wir kein Recht, ‚Mein Gott und mein Herr‘ zu sagen.“ Weiterlesen “Tomáš Halík: „Mit den Suchenden ein Suchender sein“”

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Geschichte, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und Vernunft, Interview, Papstreise, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Elend, Evangelisierung, Franziskus, Glauben, Gottsuche, Kirche, Moderne, Spiritualität, Suche, Tomas Halik, Verkündigung6 Kommentare zu Tomáš Halík: „Mit den Suchenden ein Suchender sein“

Reality-TV: Auf der Suche nach Gott

Veröffentlicht am 7. Oktober 20135. Oktober 2013
Reality-TV: Auf der Suche nach Gott
Die Sendung im Niederländischen Fernsehen

Stellen Sie sich mal vor: Menschen machen Exerzitien, und zwar im Format einer Reality-Show im TV. Ich meine das Ernst: Stellen Sie sich das mal vor, jetzt, während Sie lesen!

Was meinen Sie: passt das zusammen? Kann man im TV Menschen zu zeigen, die eine Woche lang schweigend Gott auf der Spur sind? Die beten, denken, meditieren? Ist das dann so etwas wie eine Kreuzung aus Big Brother und ignatianischen Exerzitien? Keine nette Frage, zugegeben, aber das war meine erste Reaktion, als ich von dem Projekt gehört habe, und es war ein echtes Projekt, nicht nur eine Idee. Das ist gesendet worden.

Meine zweite Reaktion war dann aber schon anders, da ich das fertige Projekt gesehen habe. Ich bin zwar kein TV Fan, Reality-TV schon gar nicht, aber das fand ich dann doch spannend.

 

Die Bunte Medienwelt zu Gast im Kloster

 

Worum geht es? Fünf junge Frauen machen für einen niederländischen Sender das Experiment von Schweigeexerzitien ignatianischer Art, und sie tun das vor laufenden Kameras. Sie sind eine Schauspielerin, eine TV-Journalistin, eine Musikerin, ein Model und eine „Socialite“. Keine von ihnen bezeichnet sich vorher als gläubig oder gar als Kirchgänger, es ist also wirklich ein Experiment. Und zwar eines in aller Öffentlichkeit.

Das Programm heißt im Orginal „Op zoek naar God“, im Frühjahr dieses Jahres wurde es ausgestrahlt. Vorbild ist eine britische Serie, in der bekannte Menschen sich dem Leben von Mönchen in einem Kloster stellen. Das hat ein christlicher Sender – calvinistischer Prägung! – in den Niederlanden aufgegriffen und einen Vierteiler draus gemacht.

Dazu hat man bei den Jesuiten angefragt. Eine Woche ging es dann in ein Kloster, schweigend und von erfahrenen Menschen begleitet.

Problem eins: Wie visualisiert man das? Was für Bilder zeigt man? Die Kamera ist immer dabei. Und wer weiß, wie Szenen gedreht werden, was das für Licht, Ton etc. heißt, der kann sich auch denken, dass vieles gestellt oder zumindest arrangiert ist. Wenn da Kameras und Techniker herumlaufen und der Sinn des Ganzen ist, das im TV zu zeigen, dann waren die fünf nicht so abgeschirmt, wie die Sendungen uns das weismachen wollen.

Daran schließt sich Problem zwei an: Wie kann man über eher private und geistliche Dinge sprechen und dabei wissen, dass die Kamera zuschaut? Ist das dann immer noch echt? Weiterlesen “Reality-TV: Auf der Suche nach Gott”

Kategorien Allgemein, Kirche und Medien, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Exerzitien, Gebet, Gottsuche, ignatianisch, Op zoek naar God, Stille, TV25 Kommentare zu Reality-TV: Auf der Suche nach Gott

Die Unruhe Gottes für uns

Veröffentlicht am 6. Januar 2013

Was ist Glauben? Was genau bedeutet das? Wie macht man das oder wie fühlt sich das an? Glauben ist eines dieser Worte, die wir so viel im Munde führen. Wenn wir es dann aber erklären sollen, dann stocken wir und bleiben bei Übersetzungen wie „Vertrauen“ oder „Nichtwissen und doch glauben“. In der Predigt zum Fest Erscheinung des Herrn hat der Papst darüber gesprochen, was und die drei Weisen über das Bischofsamt sagen können, denn es ging in dieser Messe um die Weihe von vier neuen Bischöfen, darunter Georg Gänswein. Wenn wir diesen Vergleich aber einmal herausnehmen, dann bleiben immer noch Sätze übrig, die uns dahin einführen können, was glauben heißt.

 

Unruhe

 

Die Männer, die da ins Unbekannte ausgezogen sind, waren auf jeden Fall Menschen des unruhigen Herzens. Menschen, die die Unruhe nach Gott und nach dem Heil der Welt umtrieb. Wartende Menschen, die sich nicht begnügten mit ihrem gesicherten Einkommen und ihrer wohl ansehnlichen sozialen Stellung. Sie hielten Ausschau nach dem Größeren. Es waren wohl gelehrte Männer, die vieles von den Gestirnen wussten und wohl auch über philosophische Bildung verfügten. Aber sie wollten nicht einfach nur vieles wissen. Sie wollten vor allem das Wesentliche wissen. Sie wollten wissen, wie man es macht, ein Mensch zu sein. Weiterlesen “Die Unruhe Gottes für uns”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Glaube und Vernunft, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von Gott, VatikanSchlagwörter Benedikt XVI., Bischofsweihe, Epiphanie, Gänswein, Glauben, Gottsuche, Jahr des Glaubens, Mut, Unruhe8 Kommentare zu Die Unruhe Gottes für uns

Wegekirche

Veröffentlicht am 16. November 2012

Nach einer Tagung in Barcelona hatte ich gestern die Gelegenheit, zum katalanischen Nationalheiligtum zu pilgern, der Muttergottes im Kloster Montserrat. Ein beeindruckendes, ganz für sich selbst stehendes Gebirge mit seltsamen Felsformationen, und oben drin ein Kloster, in dem eine Holzmadonna verehrt wird.

Das Kloster Montserrat in den Bergen
Kloster von Montserrat, Katalonien

Das Kloster liegt nicht weit weg und ist mit Bahn und Seilbahn einfach zu erreichen, weswegen der Begriff “Pilgern” hier etwas vermessen wäre. Trotzdem war es so etwas, im Kleinen, verbindet mein Orden mit diesem Kloster einen wichtigen und vor allem geistlichen Teil seiner Gründungsgeschichte: Ignatius von Loyola hat hier das erste mal selber Exerzitien gemacht. Aber ich schweife ab.

Es war also so etwas wie eine kleine Pilgerreise. Während der Messfeier mit den Mönchen habe ich mich dann aber gefragt, wo all die anderen Menschen sind, die mit mir gekommen waren. Weiterlesen “Wegekirche”

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Kirche und Medien, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Begegnung, Eucharistie, Feier, Glauben, Gottsuche, Ich bin dann man weg, Pilgern4 Kommentare zu Wegekirche

Gott: Die Antwort auf die Suche der Vernunft und des Herzens

Veröffentlicht am 14. November 201214. November 2012

Im Herzen der Gottsuche liegt Begegnung. So kann man vielleicht die Worte Benedikts XVI. an diesem Mittwoch zusammen fassen, wenn man das denn will. Die Voraussetzung: Man muss das auch wirklich wollen. Wege gibt es viele …

 

Die Katechese des Papstes

In der heutigen Katechese möchte ich kurz drei Wege skizzieren, die uns Möglichkeiten zeigen, wie wir Gott, der die Wahrheit ist, erkennen können: es gibt den Weg über die Welt, über den Menschen und über den Glauben.

Der heilige Augustinus lässt uns in einer Predigt (241, 2) die vielfältige Schönheit der Welt betrachten. Er fragte die Dinge: „Was seid ihr?“. Und sie alle sagen: „Schau mich nur an, ich bin schön, aber nicht aus mir selber heraus sondern es gibt den, der mich geschaffen hat.“ Erst wenn man auf ihn schaut, hat man die Wirklichkeit ergriffen.

Ebenso sagt der Bischof von Hippo ein bedeutendes Wort über uns Menschen und zwar, wenn man die Wahrheit finden möchte, dann muss man nicht auswärts gehen sondern in sich selbst hineingehen. Weiterlesen “Gott: Die Antwort auf die Suche der Vernunft und des Herzens”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von Gott, VatikanSchlagwörter Augustinus, Benedikt XVI., Generalaudienz, Gott, Gottsuche, Jahr des Glaubens, Mensch2 Kommentare zu Gott: Die Antwort auf die Suche der Vernunft und des Herzens

„Anhand von Texten gnadenlos fragen”: Ein Gespräch mit Klaus Berger

Veröffentlicht am 11. Februar 201223. September 2012

Jesus, Gesicht einer Holzfigur„Die Theologen selber haben alles getan, um Jesus verschwinden zu lassen, indem sie ihn bestenfalls einen Sozialrevolutionär haben werden lassen, oder einen Bauernführer, da sind die abenteuerlichsten Jesusbilder entstanden. Die Flut der Jesusliteratur war kein Segen, sondern hat die Menschen noch einmal tiefgreifend verwirrt.“

Professor Klaus Berger ist einer der kantigsten Exegeten deutscher Zunge, berühmt ist sein Jesus Buch, das er als Ergebnis eines Lebens der Forschung für Jesus-Sucher geschrieben hat, berühmt ist auch seine Sammlung von Evangelientexten und anderen frühchristlichen Schriften in neuer Übersetzung und neuer zeitlicher Ordnung. Er war und ist nie um Meinung und Aussage verlegen. Er ist außerdem Familiar im Zisterzienserorden, also auch dem Ordensleben verbunden. Die italienische Bischofskonferenz hat ihn für eine dreitägige Konferenz nach Rom unter dem Titel „Der gegenwärtige Jesus“ eingeladen, eine Gelegenheit für ein Gespräch über Exegese und Schrift, über Jesus und den modernen Menschen und über störende Jesusbilder.

 

„Es herrscht ein bestimmtes Jesusbild vor, dass immer noch den Schlafzimmern des 20. Jahrhunderts entstammt: Jesus als Vegetarier, als Pazifist, als der Mensch, den man eigentlich nicht ganz ernst nehmen darf, dem man auf die Schulter klopft und sagt: Du hast es auch nicht besser gewusst, Kollege. So gehen moderne Menschen mit Jesus um, indem sie ihn einfach nicht für voll nehmen.“ Weiterlesen “„Anhand von Texten gnadenlos fragen”: Ein Gespräch mit Klaus Berger”

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Interview, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Bibel, Exegese, Gesellschaft, Glaube und Vernunft, Glauben, Gottsuche, Heilige Schrift, Jesus, Klaus Berger, Moderne, Studium, Suche, Theologie25 Kommentare zu „Anhand von Texten gnadenlos fragen”: Ein Gespräch mit Klaus Berger

Glaube kommt nicht aus der Pflicht

Veröffentlicht am 19. November 201119. November 2011
Bild des Heiligen Paters Alberto Hurtado Crichaga
Pater Alberto Hurtado SJ

Während meiner – kurzen – Zeit in Chile habe ich die Arbeit und die Schriften eines 1952 verstorbenen Mitbruders kennen gelernt, Pater Alberto Hurtado Cruchaga SJ. Er wurde 2005 in Rom heilig gesprochen, der zweite Chilene erst. Er hat etwas bodenständiges, zupackendes, aber auch etwas gefährliches, weil er so klar spricht, dass man sich dem gar nicht entziehen kann. Seine Sozialwerke überziehen noch heute Chile, und trotzdem ist er ein zutiefst geistlicher Redner und Schreiber.

Zum Fest Christkönig ein Auszug aus einer Predigt über das Königreich, Osterwoche für Jugendliche 1946

 

 

 

Der Erweis des Glaubens ist die Liebe, aber heroische Liebe und Heroismus sind nicht verpflichtend. Priestertum, Mission, Taten der Nächstenliege, das alles ist keine Verpflichtung unter Sünde, trotzdem sind sie alle notwendig für die Kirche und sie sind Werke der Freigiebigkeit.

An dem Tag, an dem es keine Priester mehr gibt, wird es keine Sakramente mehr geben. Und doch ist das Priestertum nicht verpflichtend.

An dem Tag, an dem es keine Missionare mehr gibt, wird sich der Glaube nicht verbreiten, aber trotzdem ist es nicht verpflichtend, Missionar zu werden.

An dem Tag, an dem es keinen mehr gibt, der sich um Kranke und Arme kümmert, wird die Besonderheit des Zeugnisses Christi verschwinden, trotzdem sind alle diese Werke nicht verpflichtend.

Was für eine wunderbare Idee das doch ist! Die Kirche lebt nicht und entwickelt sich nicht aus der Erfüllung von Verpflichtungen, sondern aus der Freigiebigkeit der Gläubigen!

Kategorien Allgemein, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Alberto Hurtado, Chile, Christkönig, Glauben und Welt, Gott, Gottsuche, Heilig3 Kommentare zu Glaube kommt nicht aus der Pflicht

Kirchenbilder – Medienbilder

Veröffentlicht am 2. November 20112. November 2011
Blick auf die Marienkirche in Berlin Mitte und auf den Fernsehturm, Berlin
Die Kirche und die Medien

Aktuell ist was anderes: Mit zwei Tagen Verspätung ein kleiner Bericht über das Innenleben des Journalismus. Oder besser: Wie Journalisten in den Spiegel blicken.

Jeder hat seine eigenen Erfahrungen und jeder hat Recht.“ Das klingt ein wenig nach Anything goes. Auch wenn ich sofort widersprechen will, ist so ein Satz notwendig, wenn Journalisten sich unterhalten. Ohne diese hermeneutische Annahme fallen wir sonst zu schnell übereinander her. Nur eine Unterhaltung unter dieser Voraussetzung kann gut gehen. So geschehen bei einer Tagung der Gesellschaft für Katholische Publizisten am Montag in Bonn. Jede Menge Journalisten und Medienschaffende – wie das Neudeutsch heißt. Viele Erfahrungswelten am Mikro, viele Erfahrungswelten, die sich in den Medien ausdrücken und die wir auf dem Bildschirm oder im Internet als „Kirchenberichterstattung“ finden. Ein Blick in den Spiegel also. Angeleitet von einigen eingeladenen Kolleginnen und Kollegen.

Perspektive Eins: Alexander Kissler, Redakteur beim Fokus. Ein sehr meinungsfreudiger Mensch, wer ihn kennt, weiß, was ich meine. Er beginnt die Debatte damit, dass er sagt, dass Kirche sich nicht mehr von selbst verstehe. Erst einmal nichts Neues. Kissler sprach von der Bildungskatastrophe und dem Wegbrechen vom Wissen, das man brauche, um Kirche zu verstehen. Weiterlesen “Kirchenbilder – Medienbilder”

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Kirche und MedienSchlagwörter Gottsuche, Internet, Kirche, Medien, Neue Medien, Wahrnehmung8 Kommentare zu Kirchenbilder – Medienbilder

Der Friede mit uns

Veröffentlicht am 27. Oktober 201127. Oktober 2011
Aus der Abschlusszeremonie von Assisi: Eine Sängerin trägt vor dem Papst vor
Abschlusszeremonie

Ein Abschlusskommentar zum Assisi-Friedenstreffen

„Der Friede sei mit euch“ ist der Gruß, den der Auferstandene an seine Jünger, und damit an seine Gemeinschaft, seine Kirche richtet. Der Friede liegt damit fest im Kern des Christentums. Und nicht nur des Christentums, das wurde beim Friedenstreffen in Assisi wieder einmal deutlich.

Das erste Treffen stand im Schatten des Kalten Krieges und der Hochrüstung, das zweite, lokale 1993 im Zeichen der Balkankriege, das dritte 2002 fand einige Monate nach dem 11. September statt. Und dieses Jahr? Es gibt sie immer noch, den Krieg und den Terror. Aber es waren weniger konkrete Anlässe als vielmehr eine grundsätzliche Frage, die von verschiedenen Seiten angeleuchtet wurde: Was ist eigentlich der Beitrag, den Religionen leisten können, einzeln und vor allem auch gemeinsam? Was für eine Rolle spielt Gott für uns, wenn es um die Gestaltung der Welt geht? Weiterlesen “Der Friede mit uns”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Assisi, Frieden, Gottsuche, Kommentar, Macht, Papstreise, Pilger, Wahrheit5 Kommentare zu Der Friede mit uns

Suchen, nicht kämpfen

Veröffentlicht am 27. Oktober 201127. Oktober 2011

Aus Assisi. Die Ansprache des Papstes beim Friedenstreffen in Assisi, gehalten in Santa Maria degli Angeli.

Liebe Brüder und Schwestern!
Sehr geehrte Oberhäupter und Vertreter der Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften sowie der Weltreligionen!
Liebe Freunde!

25 Jahre sind vergangen, seitdem der selige Papst Johannes Paul II. erstmals Vertreter der Religionen der Welt nach Assisi zu einem Gebet für den Frieden geladen hat. Was ist seitdem geschehen? Wie steht es um die Sache des Friedens heute?

Wille der Völker zur Freiheit war stärker als die Arsenale der Gewalt
Damals kam die große Bedrohung des Friedens in der Welt von der Teilung der Erde in zwei einander entgegengesetzte Blöcke. Augenfälliges Sinnbild dieser Teilung war die Mauer in Berlin, die mitten durch die Stadt die Grenze zweier Welten zog. 1989 – drei Jahre nach Assisi – ist die Mauer gefallen – ohne Blutvergießen. Die gewaltigen Waffenarsenale, die hinter der Mauer standen, bedeuteten plötzlich nichts mehr. Sie hatten ihren Schrecken verloren. Der Wille der Völker zur Freiheit war stärker als die Arsenale der Gewalt. Die Frage nach den Ursachen dieses Umbruchs ist sehr vielschichtig und nicht mit einfachen Formeln zu beantworten. Aber neben den wirtschaftlichen und politischen Faktoren ist der tiefste Grund für das Ereignis ein geistiger: Hinter der materiellen Macht standen keine geistigen Überzeugungen mehr. Der Wille zur Freiheit war schließlich stärker als die Furcht vor der Gewalt, die keine geistige Deckung mehr hatte. Für diesen Sieg der Freiheit, der vor allem auch ein Sieg des Friedens war, sind wir dankbar. Und es ist hinzuzufügen, dass es dabei nicht nur, wohl nicht einmal primär, aber doch auch um die Freiheit zu glauben ging. Insofern dürfen wir dies alles auch irgendwie mit dem Gebet um den Frieden in Zusammenhang bringen.

Welt der Freiheit – Orientierungslos
Aber was ist dann geschehen? Wir können leider nicht sagen, dass seither Freiheit und Friede die Situation prägen. Auch wenn es die Drohung des großen Krieges im Augenblick nicht gibt, so ist die Welt doch leider voller Unfriede. Nicht nur, dass da und dort immer wieder Kriege geführt werden – die Gewalt als solche ist potentiell immer gegenwärtig und prägt den Zustand unserer Welt. Freiheit ist ein großes Gut. Aber die Welt der Freiheit hat sich weithin als orientierungslos erwiesen, und sie wird von nicht wenigen auch als Freiheit zur Gewalt missverstanden. Der Unfriede hat neue und erschreckende Gesichter, und das Ringen um den Frieden muss uns alle auf neue Weise bedrängen.

Gesichter der Gewalt
Versuchen wir, die neuen Gesichter der Gewalt und des Unfriedens etwas aus der Nähe zu identifizieren. Man kann, wie mir scheint, in großen Zügen zwei unterschiedliche Typen der neuen Form von Gewalt feststellen, die in ihrer Motivation konträr gegeneinander stehen und im einzelnen wieder viele Varianten aufweisen. Weiterlesen “Suchen, nicht kämpfen”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Abwesenheit Gottes, Assisi, Frieden, Gewalt, Gottsuche, Macht, Nichtglaubende, Papstreise, Pilger, Santa Maria degli Angeli, Wahrheit1 Kommentar zu Suchen, nicht kämpfen

Gemeinsam auf etwas setzen: Die Beteiligung der Nicht-Glaubenden

Veröffentlicht am 27. Oktober 201127. Oktober 2011

Aus Assisi.

Das Friedenstreffen von Assisi ist nicht einfach nur eine Weiterführung einer Idee, es ist eine Weiterentwicklung. Durch die Einladung an Nichtglaubende hat Benedikt XVI. dem Treffen eine eigene Prägung hinzugefügt.

Guillermo Hurtado aus Mexiko spricht bei der Abschlusserklärung einen Absatz, der die Absicht ausdrückt, sich an der Suche der Glaubenden im Dialog zu beteiligen. Mehr Aufsehen aber erregte die Ansprache von Julia Kristeva, Philosophin und Literaturwissenschaftlerin aus Paris.

Die Worte Johannes Pauls II. „Habt keine Angst“ seien nicht nur an Gläubige gerichtet, weil sie dazu aufforderten, dem Totalitarismus zu widerstehen, so Kristeva in Santa Maria degli Angeli. Weiterlesen “Gemeinsam auf etwas setzen: Die Beteiligung der Nicht-Glaubenden”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Assisi, Feminismus, Frieden, Gottsuche, Humanismus, Julia Kristeva, Macht, Papstreise, Pilger, Wahrheit2 Kommentare zu Gemeinsam auf etwas setzen: Die Beteiligung der Nicht-Glaubenden

Warum ausgerechnet Assisi?

Veröffentlicht am 26. Oktober 20117. Januar 2013

Assisi – Der Ideale Ort für ein Treffen, bei dem der Frieden im Zentrum steht. Der heilige Franziskus wird automatisch mit Gewaltlosigkeit in Verbindung gebracht. Aber unter den christlichen Heiligen ist er da nicht der einzige. Warum ist es gerade Assisi? Bruder Thomas Freidel lebt seit vier Jahren im großen Franziskanerkloster von Assisi. Er ist der Seelsorger, Fremdenführer, Übersetzer, Organisator und vieles mehr für die vielen Deutschsprachigen in Assisi.

http://212.77.9.15/audiomp3/00286186.MP3
Bruder Thomas Freidel OFM Conv
Bruder Thomas Freidel OFM Conv, Assisi

„Die Entscheidung damals von Papst Johannes Paul II. die traf eigentliche unsere Mitbrüder hier nicht ganz überraschend. Assisi war schon immer ein Anlaufpunkt für ökumenische Begegnungen und für interreligiösen Dialog. Dialog hat schon immer die Menschen hier zusammen geführt und vor allem seit den Errungenschaften des Zweiten Vatikanischen Konzils hatten wir hier schon immer einen Mitbruder, der als Delegierter für diese Arbeit Ökumene / interreligiösen Dialog tätig war. Der Papst hat das dann aufgegriffen und dadurch natürlich gewaltig in Bewegung gebracht. Seit 1986 ist dieses Thema noch viel mehr präsent. Es kommen auch sonnst immer mal Besucher auch aus anderen Religionen hierher. Die christliche Ökumene spielt hier natürlich immer eine Rolle, gerade auch für den Deutschen, der hier tätig ist. Franziskus ist schon immer eine verbindende Figur. Deswegen sind wir natürlich sehr froh, dass dieses Anliegen weiter geführt wird, dass Assisi als Stadt des Friedens und als Ort des Dialoges der Religionen in der Welt präsent bleibt.“

Und wie die Päpste Johannes Paul II. und jetzt Benedikt XVI. den Genius des Ortes aufgegriffen haben, so nutzen sie auch die kleinen Rituale der Franziskaner. So werden den Teilnehmern zum Ende des Treffens Öllampen überreicht.

„Diese Lampen spielen auch sonst bei uns immer eine wichtige Rolle. Jedes Mal, wenn ein Politiker zu Besuch kommt oder ein Ehrengast oder Staatsgast, dann bekommt er immer vor dem Grab des Franziskus diese Lampe überreicht, um zu zeigen, dass es uns ein Anliegen ist, dieses Anliegen des Friedensgebetes weiter zu tragen.“ Weiterlesen “Warum ausgerechnet Assisi?”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Interview, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Assisi, Bruder Thomas Freidel, Franziskus, Frieden, Gottsuche, Macht, Papstreise, Pilger, Wahrheit1 Kommentar zu Warum ausgerechnet Assisi?

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