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Vatican News

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Monat: Dezember 2013

Auf der Suche nach der verlorenen Mozetta

Veröffentlicht am 5. Dezember 20135. Dezember 2013

Die andere Welt – L’altro mondo, so heißt ein Blog, der unter der italienischen Zeitung Il Foglio läuft. Der Autor Matteo Matzuzzi kommentiert in loser Folge Kirchensachen. Der Untertitel seines Blogs oszilliert zwischen komisch, tragisch und verräterisch: ‚Alla ricerca della mozzetta perduta’, ‚Auf der Suche nach der verlorenen Mozetta’. Hobbypsychologen aller Welt, vereinigt euch.

Auf den Blog bin ich gekommen, weil mir ein Artikel eines Tea-Party Mitgliedes in den USA in die Hände gefallen ist, in dem dieser Herr nachweist, dass Jesus Christus Kapitalist ist und jetzt im Himmel über die klar sozialistischen Thesen des Papstes weint.

Und dann habe ich weiter gesucht, in dieser „anderen Welt“ der Internet-Kommentatoren, die mit Franziskus nicht wirklich glücklich sind. Da gibt es Emma Green, die feststellt, dass der Papst einen „neuen Feind“ erklärt hat. „Bergoglios neue Linke“, sozusagen. Von Fox-News war ja nichts anderes zu erwarten, hier trennt man brav zwischen Papst und Gott. Und man bemüht sich um Vollständigkeit, nicht nur der Papst, sondern das Zweite Vatikanische Konzil gleich tragen die Schuld an einer Verweichlichung der Kirche und die Übernahme von linken Ideen.

Immer für eine schräge Sicht auf die Dinge gut ist der us-amerikanische Radiomoderator Rush Limbaugh (vielleicht sollte man ihn lieber einen Meinungsinhaber nennen, der aus rechter Überzeugung einen Business gemacht hat), der nicht nur – wie der Tea-Party-Mensch – Sozialismus, sondern gleich Marxismus bei Franziskus feststellt.

Und so weiter. Und so weiter.

Als ich von meinen Funden abends beim Essen berichtet habe, erzählte ein us-amerikanischer Mitbruder von einer Pfarrei – ganz normal, keine Traditionalisten – wo der Pfarrer das Magazin „America“, ein von Jesuiten geleitetes Medium, hochgehalten habe. Es war die Ausgabe mit dem Interview des Papstes drin und einem Foto von ihm vorne drauf. Und in der Predigt habe er – der Pfarrer – den Papst zum Antichristen erklärt.

Dieser Papst setzt so einiges in Bewegung. Er ist – im besten Sinn des Wortes – subversiv, weil er alle möglichen Menschen dazu bringt, ihr wahres Gesicht zu zeigen. Bei Limbaugh war das vielleicht nicht mehr nötig, aber beim Rest schon: Wir sehen Ideologisierungen. Man kann dem Papst ja widersprechen. Aber – um nur ein Beispiel zu nennen – wenn man die Zeitungen aufschlägt und seit Jahren Bankskandal nach Bankskandal erklärt bekommt, dann sollte man sich wirklich überlegen, ob an der Vergötterung des Geldes nicht doch was dran ist.

Es stimmt, die Kirche nimmt nicht mehr die Rolle ein, die sie im öffentlichen Diskurs bislang eingenommen hat, vielfach den der bürgerlichen Stütze. Mindestens der Papst bringt viel Bewegung in die Gehirnwindungen. Man darf ihm widersprechen, man darf diskutieren. Überall da, wo im Augenblick aber Verwirrung – geistiger und sprachlicher – Art zu finden ist, genau da können wir sehen, wie gut uns Franziskus im Augenblick tut.

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Vernunft, Kirche und MedienSchlagwörter Franziskus, Kapitalismus, Kommunismus, Medien, Papst, Reaktionen28 Kommentare zu Auf der Suche nach der verlorenen Mozetta

Evangelii Gaudium in Buchform

Veröffentlicht am 4. Dezember 20134. Dezember 2013
(c) Herder Verlag
(c) Herder Verlag

Ich hatte versprochen, die Ausgabe von Evangelii Gaudium hier zu bewerben, für die ich die Einleitung geschrieben habe. Hier ist Sie. Ich bitte die Werbung zu entschuldigen, aber Klappern gehört halt zum Geschäft.

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Glaube und VernunftSchlagwörter Einleitung, Evangelii Gaudium, Franziskus, Herder4 Kommentare zu Evangelii Gaudium in Buchform

Option für den Markt? Option für die Armen!

Veröffentlicht am 3. Dezember 2013

Mit seiner Kapitalismuskritik hat Papst Franziskus Wellen geschlagen. Während die ersten Schlagzeilen vor allem „Reform des Papsttums“ in die Aufmerksamkeit gehoben haben, sind es mittlerweile in den analytischen Stücken in den Medien die sozialen und wirtschaftlichen Themen von Evangelii Gaudium, die das Interesse und die Widerspruch wecken.

Der Vorwurf: Eine so radikal gegen den Markt gerichtete Utopie von Brüderlichkeit richtet sich gegen Kreativität und Unternehmertum, die erst die Linderung von Armut ermöglichen. Oder: Die Kirche habe immer ein gebrochenes Verhältnis zum Privateigentum gehabt, die päpstlichen Schreiben seit über 100 Jahren würden das belegen. Analyse: Papst Franziskus sei von einer „spätmarxistischen“  Theologie der Befreiung geprägt, die Nuancierungen in diesem Bereich nicht zuließe. Die Kirche als Anwalt der Armen in Lateinamerika spräche nun die Sprache der Weltkirche, eine kulturelle Prägung durch den Kontinent wird angenommen und verabsolutiert. Das Resultat: Franziskus wolle keine Entwicklung, sondern Almosen.

 

Der Markt hilft den Armen!?

 

Der Vorwurf: Märkte können, wenn sie funktionieren und man keine Sozialideologien einfüge, Armut lindern. Und die Zahlen belegen das ja auch. Ich habe hier vor einigen Tagen einen schwedischen Professor gepostet, der in seinen Statistiken genau das zeigt: Abnahme von Armut lässt sich zeigen und hat mit Wirtschaft zu tun. Also scheint der Vorwurf an den Papst zunächst einmal zu stimmen.

Und aufs erste würde ich sogar zustimmen: Wenn man Wirtschaft und Entwicklung analysiert, dann muss man genau auf die Zahlen schauen, eine ideologisierte Einstellung bringt gar nichts, auch den Armen nicht (nebenbei: der Papst spricht sich immer mal wieder auch gegen die Ideologisierung der Armut aus).

Dann aber muss auch gesagt werden, dass der Papst – und die Päpste vor ihm seit Leo – keine Wirtschaftsanalysen vorlegen. Sie benennen, was sie sehen. Und bei Papst Franziskus ist das noch einmal verstärkt: Die Option für die Armen hat nichts mit Spendenaufkommen oder Almosen zu tun, es hat etwas mit dem Blick auf die Welt zu tun. Es geht um Epistemologie, um die Perspektive, die wir einnehmen, um die Welt zu erkennen. Und die Perspektive – da ist der Papst ohne jede Zurückhaltung – muss die Perspektive derer sein, die nicht beteiligt sind am Wohlstand. Weiterlesen “Option für den Markt? Option für die Armen!”

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Vernunft, Kirche und MedienSchlagwörter Entweltlichung, Evangelii Gaudium, Franziskus, Ideologie, Markt, Option für die Armen, Wirtschaft15 Kommentare zu Option für den Markt? Option für die Armen!

Evangelii Gaudium, Kurzversion

Veröffentlicht am 1. Dezember 2013

Die päpstliche Exhortation Evangelii Gaudium soll demnächst auch in einem deutschen Verlag herauskommen. Herder hat mich gebeten, dazu die Einleitung zu schreiben, was ich gerne tue. Es kann also sein, dass ich die kommenden Tage etwas weniger an Text hier einstelle, meine Gedanken dazu muss man sich dann kaufen. Dies als Werbeblock.

Bei der Arbeit habe ich mich aber immer wieder an einen anderen Text erinnert gefühlt, der überhaupt nicht die inhaltliche Weite hat wie die Exhortation, aber die Grundlinie erstaunlich präzise wiedergibt: Die Ansprache von Kardinal Jorge Bergoglio beim Vorkonklave. Es erspart nicht das Lesen des ganzen Textes, ich ermutige ausdrücklich zum Lesen der gesamten Exhortation, aber es ist ein guter Leseschlüssel.

Kategorien Allgemein, Franziskus, Kirche und Medien, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Bergoglio, Evangelii Gaudium, Konklave, Papst Franziskus12 Kommentare zu Evangelii Gaudium, Kurzversion

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