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Schlagwort: Ablass

Heiliges Jahr: Von Bonifaz VIII bis zu Franziskus

Veröffentlicht am 6. Dezember 20157. Dezember 2015

Es war zunächst einmal ein Verkehrsproblem: Als Papst Bonifaz VIII., Nachfolger des zurück getretenen Papstes Coelestin, für das Jahr 1300 das erste Mal überhaupt ein Heiliges Jahr ausrief, war das erst einmal genau das: ein Verkehrsproblem. Die alte leoninische Mauer Roms musste an einigen Stellen eingerissen werden und die damals einzige Brücke über den Tiber – die Engelsbrücke – bekam ein Einbahnstraßensystem, um der Pilgermengen Herr zu werden. Nichts Neues also, die Stadtverwaltung Roms heute kann ein Lied davon singen, dass auch in diesem Jahr Verkehrsprobleme zu lösen sind. Nur liegt das nicht an Mauern, sondern an einer kaputten Infrastruktur in der Stadt. Aber das ist ein anderes Thema.

Johannes Paul II. öffnet im Jahr 2000 die Heilige Pforte des Petersdoms
Johannes Paul II. öffnet im Jahr 2000 die Heilige Pforte des Petersdoms

Papst Bonifaz wollte damals genau das feiern, was Franziskus heute auch feiern will: Die Vergebung Gottes, Gottes Barmherzigkeit. Bis dahin war die einzige Möglichkeit, im Mittelalter eine vollständigen Ablass zu bekommen, ein Kreuzzug oder eine lange Pilgerreise etwa nach Santiago. Nun ging das also auch in Rom, was eine Aufwertung des Zentrums der Kirche bedeutete und eben auch eine neue Institution, das Heilige Jahr.

Den italienischen Dichter Dante hat das so beeindruckt, dass er Teile seiner Göttlichen Komödie genau in dieser Osterwoche des Heiligen Jahres 1300 spielen lässt. Was ihn aber auch nicht davon abhielt, den zuständigen Papst in den achten Ring der Hölle zu versetzen.

Das Heilige Jahr heißt ursprünglich Jubeljahr oder Jubiläum und geht zurück auf Levitikus 25:8, dort wird jedes 50. Jahr die Befreiung der Sklaven, Erlass von Schulden und Rückgabe von Grund und Boden angeordnet. Deswegen spricht man im Italienischen hier auch von Giubiuleo, was verwirrend sein kann für unsere Ohren, denn das Wort bedeutet bei uns etwas anderes.

 

Verkehrsprobleme auf dem Weg zum Heil

 

Immer wieder wurden diese Jahre auch für aufsehenerregende Gesten genutzt, die das Grundthema der Jahre – die Vergebung durch Gott – ausdrücken, zuletzt die großen Vergebungsbitten Papst Johannes Paul II., die er in einer Liturgie zum Heiligen Jahr 2000 aussprach.

Zunächst ließ man es alle 100 Jahre stattfinden, dann verkürzte man auf 50, später 33 und zuletzt 25 Jahre. So hat das letzte Jubeljahr 2000 stattgefunden. Immer wieder hat es aber auch außerordentliche Jahre gegeben, zuletzt 1983, so dass auch hier Papst Franziskus eine Tradition aufgreift.

Das Jahr beginnt mit dem Öffnen der Heiligen Pforten – der symbolischen Öffnung neuer Wege zum Heil – und endet mit deren Schließung. Die Pforten in Sankt Peter sowie in Johannes im Lateran, Santa Maria Maggiore und Sankt Paul vor den Mauern sind normalerweise zugemauert.

Seit Einführung der Heiligen Jahre ist die Vorbereitung auf die Pilgerströme auch ein Anlass für bauliche Maßnahmen in der Stadt, wie gesagt auch das eine Tradition die wir Bonifaz VIII. verdanken, von damals an bis zu den Schnell-Baumaßnahmen heute. Rom ist von den Heiligen Jahren geprägt, brachten die Pilger doch immer Votivgaben mit, welche die vielen Kirchen der Stadt schmücken. Auch einige Brücken sind für Pilgermassen gebaut, Julius II. zum Beispiel war das Einbahnsystem der Engelsburg nicht geheuer, er ließ 1500 eine zweite Brücke bauen, den Ponte Sisto.

Aber abgesehen von den vielen äußeren Dingen wollen diese Jahre Zeiten der Neuentdeckung zentraler Glaubensinhalte sein und diese mit ganz konkreten Handlungen, eben einer Pilgerfahrt nach Rom, verbinden.

An diesem 8. Dezember ist es wieder soweit, das Jahr beginnt. Das nächste reguläre Heilige Jahr wird dann 2025 stattfinden.

 

Kategorien Allgemein, Franziskus, Geschichte, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, VatikanSchlagwörter Ablass, Bonifaz VIII., Franziskus, Heilige Pforte, Heiliges Jahr, Rom, Vergebung3 Kommentare zu Heiliges Jahr: Von Bonifaz VIII bis zu Franziskus

… ein vollkommener Ablass.

Veröffentlicht am 25. Dezember 201125. Dezember 2011

An diesem Weihnachtstag erteilte Papst Benedikt XVI. wieder den Segen „Urbi et Orbi“, der Stadt und dem Erdkreis. Dabei hat er auch wieder einen „vollkommenen Ablass“erteilt, etwas, was immer wieder Grund für Missverständnisse ist. Einige Gedanken dazu:

Der Segen eines Priesters, eines Bischofs oder eines Papstes ist nach katholischer Auffassung ein „Sakramentale“, das heißt er vermittelt die Liebe und Gnade Gottes für den Menschen, der dafür aufgeschlossen und empfänglich ist, also nicht automatisch. Es gehört dazu der Wunsch, diesen Segen auch wirklich zu wollen. Das Gleiche gilt für den Nachlass der Sündenstrafen, die Indulgenz oder auch Ablass genannt.

Sünde – und das ist der Ausgangspunkt – beschädigt den Menschen, sie hat wie alles, was wir tun, Folgen. Sie hat zwei verschiedene Folgen, sie beschädigt einerseits unser Verhältnis zu Gott und sie beschädigt andererseits uns selber. Ersteres bedarf der vergebenden Liebe Gottes. Letzteres bedarf der Reinigung, der Leuterung, und hier kommt die Indulgenz ins Spiel. Der Kirche – so glauben Katholiken – ist die Vollmacht dazu gegeben.

Diese Vollmacht überwältigt den Menschen aber nicht. Sie gilt nur, wenn der Mensch sie wirklich annehmen will, im Fall der Indulgenz: Wenn Reue und Buße da sind. Es ist also kein automatischer Vorgang, nichts Magisches, sondern hängt vom Menschen selber ab. Weiterlesen “… ein vollkommener Ablass.”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Glaube und Vernunft, VatikanSchlagwörter Ablass, Benedikt XVI., Indulgenz, Petersplatz, Sakramentale, Sünde, Urbi et Orbi, Vergebung, Weihnachten, Weihnachtsfest31 Kommentare zu … ein vollkommener Ablass.

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