Skip to content
  • Home
  • Über mich
  • Jesuiten

PaterBerndHagenkord.blog

Vatican News

powered by Logo des Jesuitenordens

Schlagwort: Vergebung

Brutalität der Sünde

Veröffentlicht am 30. März 201829. März 2018

Karfreitag, die Trauer und die und Verehrung des Kreuzes. Aber nicht nur das: Papst Franziskus hat 2015 beim traditionellen Kreuzweg am Kolosseum ein Gespräch mit dem Gekreuzigten geführt, ein Gebet in ignatianischer Tradition:  „Wie ein Freund mit einem Freund spricht“, wie Ignatius sagt. Ein wunderbarer Text der Meditation und offensichtlich Frucht eines lebenslangen Betens. Zur geistlichen Begleitung dieses Tages stelle ich diese Meditation/dieses Gebet hier ein weiteres Mal ein.

 

Papst Franziskus beim Kreuzweg 2015
Papst Franziskus beim Kreuzweg 2015

„O gekreuzigter und siegreicher Christus, dein Kreuzweg ist die Synthese deines Lebensweges und das Abbild deines Gehorsams gegenüber dem Willen des Vaters. In ihm wird deine unendliche Liebe für uns Sünder Wirklichkeit und zum Erweis deines Auftrags und zur endgültigen Erfüllung der Offenbarung und der Geschichte des Heils.

Das Gewicht deines Kreuzes befreit uns von all unseren Bürden. In deinem Gehorsam gegen den Vater verringert sich unser Auflehnen und unser Ungehorsam.

In dir, verkauft, verraten und gekreuzigt von deinem Volk und von denen, die du liebtest, sehen wir unseren alltäglichen Verrat und unsere gewöhnliche Untreue.

In deiner Unschuld, unbeflecktes Lamm, sehen wir unser Verschulden. In deinem geschlagenen, angespuckten und entstellten Antlitz sehen wir die Brutalität unserer Sünden. In der Grausamkeit deines Leidens sehen wir die Grausamkeit unseres Herzens und unseres Handelns. In deinem Verlassenen sehen wir alle von den Familien, der Gesellschaft, von Aufmerksamkeit und Solidarität Verlassenen. In deinem geopferten Leib, durchbohrt und zerrissen, sehen wir die Körper unserer am Weg liegen gelassenen Brüder und Schwestern, entstellt von unserer Achtlosigkeit und unserer Gleichgültigkeit. Weiterlesen “Brutalität der Sünde”

Kategorien Allgemein, Franziskus, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Erlösung, Gebet, Jesus, Karfreitag, Meditation, Ostern, Papst Franziskus, Vergebung7 Kommentare zu Brutalität der Sünde

Die Falle der ersten Woche

Veröffentlicht am 18. März 2018

Gedanken zur Fastenzeit, 6

Wer schon einmal Exerzitien nach der Methode des Ignatius von Loyola gemacht hat, der hat schon mal von den „Wochen“ gehört. Der Exerzitienprozess wird in vier Wochen eingeteilt, und zwar weil ursprünglich die Dauer dieser Exerzitien ein Monat war.

Heute macht man sie meistens eine Woche lang, aber die innere Dynamik bleibt. Auch wenn man sie in der Vollform macht, ist eine Woche meistens nicht gleich sieben Tage, die erste Woche zum Beispiel dauerte das letzte Mal, dass ich das gemacht habe dreizehn Tage. „Woche“ ist mehr eine Einteilung denn eine Zeitangabe.

 

Keine Frage der Selbstoptimierung

 

In der ersten Woche geht es um die Sünde. Sie beginnt mit einer Gewissenserforschung, der Betrachtung der eigenen Sündengeschichte und auch die Hölle hat ihren Platz. Liest man den Text der Exerzitien, dann kann Man schnell den Eindruck gewinnen, hier ginge es um Selbstoptimierung. Sich ständig die eigenen Fehler und Sünden vor Augen halten und Wege der Besserung suchen. Ignatius schlägt sogar eine grafische Darstellung vor, damit man auf den ersten Blick sehen könne, ob man sich gebessert habe.

In der Mitte das Kreuz
In der Mitte das Kreuz

Man beginnt also bei sich selber, bei den eigenen Fehlern und dem natürlichen Wunsch, da heraus zu kommen. Aber es ist wichtig, dabei nicht stehen zu bleiben, sondern die nächsten Schritte mit zu machen. Nämlich: dass es Gott ist, gegen den man gesündigt hat – und damit fällt die Selbstobtimierung zurück – und dass das Ganze nicht mit Beschluss und Tun, sondern nur mit Gnade zu erreichen ist.

Er wichtigste Punkt ist aber das Gespräch mit Jesus Christus am Kreuz. Gespräche sind überhaupt sehr wichtig in den Exerzitien, man unterhält sich betend dauernd mit Gott, „wie ein Freund mit einem Freund spricht“. An dieser Stelle also mit Jesus am Kreuz, wo er all die Sünden, die Man ja betrachtet hat, auf sich genommen hat.

 

Orte der Gottesbegegnung

 

Das hat eine ziemliche geistliche Wucht, aber auch eine theologische Spitze: Wenn ich von mir selber ausgehe, begegne ich Gott eben nicht in meinen Stärken oder Talenten, sondern beschämt (wie Ignatius sagt) am Kreuz. Das Kreuz ist der Ort der Begegnung mit Gott.

Wenn ich meinen Sünden nachgehe, begegne ich dem Vergeber. Dem Arzt, der gekommen ist. Dem Heiland. Um zu sehen, wie und wo Gott im Leben wirkt, dann komme ich dort durch die eigenen Schwächen hin. Sünde wird ein Ort der Gottesbegegnung, wenn ich denn bereit bin, Sünde als Sünde zu erkennen und mit Scham zu reagieren, nicht mit Selbstrechtfertigung. Weiterlesen “Die Falle der ersten Woche”

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Vernunft, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Beichte, Beten, Exerzitien, Exerzitienbuch, Fastenzeit, ignatianisch, Ignatius, Papst Franziskus, Sünde, Vergebung8 Kommentare zu Die Falle der ersten Woche

Jeder Sünder ist heiliger Boden

Veröffentlicht am 28. Januar 201628. Januar 2016

Die Barmherzigkeit Gottes ist immer größer als jede Sünde: Es sind Sätze wie dieser, die seit Amtsantritt von Papst Franziskus immer wieder zu hören sind. Gott ist barmherzig, der Name Gottes ist Barmherzigkeit, und so weiter. Das Ganze ist aber nicht abstrakt, sondern wird in einen Punkt sehr konkret, und auch hier ist der Papst sehr klar. Es geht um das Sakrament der Versöhnung, um die Beichte. Immer wieder weist er darauf hin, hört selber beichte, beichtet sichtbar selber, bevor er beichte hört, spricht zu Beichtvätern, über Beichtväter und so weiter.

Weil das im Heiligen Jahr nicht ganz unwichtig ist, habe ich mich mal umgesehen, was der Papst alles zum Thema zu sagen hat, und eine kleine, sehr kleine Auswahl getroffen.

Papst Franziskus beichtet in Sankt Peter
Papst Franziskus beichtet in Sankt Peter

„Die Barmherzigkeit übersteigt stets das Maß der Sünde, und niemand kann der verzeihenden Liebe Gottes Grenzen setzen“, schreibt Papst Franziskus in der Verkündigungsbulle zum Heiligen Jahr, Misericordiae Vultus. Unter einer Bedingung: „Es gibt keine Sünde, die Gott nicht vergeben kann! Keine! Nur das, was der göttlichen Barmherzigkeit entzogen ist, kann nicht vergeben werden – so wie jemand, der sich der Sonne entzieht, weder erleuchtet noch gewärmt werden kann.“ (Ansprache 12. März 2015) Eine Anspielung auf die Beichte, oder besser, auf das nicht zur Beichte gehen? Wer sich nicht vergeben lassen will, im Sakrament, entzieht sich der Barmherzigkeit, könnte man das verstehen. Viele hätten vergessen, wie wichtig die Beichte sei. Man müsse immer daran denken, dass die Beichte „ein Gespräch mit dem unendlich barmherzigen Vater“ sei. (Angelus 2.8.15)

 

Ein Fest

 

„Gott versteht uns auch in unseren Grenzen, er versteht uns auch in unseren Widersprüchen. Und nicht nur das: Er sagt uns mit seiner Liebe, dass er gerade dann, wenn wir unsere Sünden bekennen, uns noch näher ist, und spornt uns an, nach vorn zu schauen. Er sagt noch mehr: Wenn wir unsere Sünden bekennen und um Vergebung bitten, wird im Himmel ein Fest gefeiert. Jesus feiert ein Fest: Das ist seine Barmherzigkeit, lassen wir uns nicht entmutigen. Vorwärts, vorwärts auf diesem Weg!” (GA 16.12.15) Die Vergebung der Sünden – so der Papst – ist kein Ergebnis unserer eigenen Anstrengungen, sondern Geschenk des Heiligen Geistes, der heile. „Ich kann nicht sagen: Ich vergebe mir die Sünden. Um Vergebung bittet man, bittet man einen anderen, und in der Beichte bitten wir Jesus um Vergebung.“ (GA 19.2.2014) Aber nicht nur Jesus: „Ja, du kannst zu Gott sagen: ‚Vergib mir’, und deine Sünden bekennen, aber unsere Sünden richten sich auch gegen die Brüder, gegen die Kirche. Daher ist es notwendig, die Kirche, die Brüder in der Person des Priesters um Vergebung zu bitten.” (ebd) Weiterlesen “Jeder Sünder ist heiliger Boden”

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Vernunft, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von Gott, VatikanSchlagwörter Barmherzigkeit, Beichte, Franziskus, Gott, Heiliges Jahr, Papst, Vergebung22 Kommentare zu Jeder Sünder ist heiliger Boden

Heiliges Jahr: Von Bonifaz VIII bis zu Franziskus

Veröffentlicht am 6. Dezember 20157. Dezember 2015

Es war zunächst einmal ein Verkehrsproblem: Als Papst Bonifaz VIII., Nachfolger des zurück getretenen Papstes Coelestin, für das Jahr 1300 das erste Mal überhaupt ein Heiliges Jahr ausrief, war das erst einmal genau das: ein Verkehrsproblem. Die alte leoninische Mauer Roms musste an einigen Stellen eingerissen werden und die damals einzige Brücke über den Tiber – die Engelsbrücke – bekam ein Einbahnstraßensystem, um der Pilgermengen Herr zu werden. Nichts Neues also, die Stadtverwaltung Roms heute kann ein Lied davon singen, dass auch in diesem Jahr Verkehrsprobleme zu lösen sind. Nur liegt das nicht an Mauern, sondern an einer kaputten Infrastruktur in der Stadt. Aber das ist ein anderes Thema.

Johannes Paul II. öffnet im Jahr 2000 die Heilige Pforte des Petersdoms
Johannes Paul II. öffnet im Jahr 2000 die Heilige Pforte des Petersdoms

Papst Bonifaz wollte damals genau das feiern, was Franziskus heute auch feiern will: Die Vergebung Gottes, Gottes Barmherzigkeit. Bis dahin war die einzige Möglichkeit, im Mittelalter eine vollständigen Ablass zu bekommen, ein Kreuzzug oder eine lange Pilgerreise etwa nach Santiago. Nun ging das also auch in Rom, was eine Aufwertung des Zentrums der Kirche bedeutete und eben auch eine neue Institution, das Heilige Jahr.

Den italienischen Dichter Dante hat das so beeindruckt, dass er Teile seiner Göttlichen Komödie genau in dieser Osterwoche des Heiligen Jahres 1300 spielen lässt. Was ihn aber auch nicht davon abhielt, den zuständigen Papst in den achten Ring der Hölle zu versetzen.

Das Heilige Jahr heißt ursprünglich Jubeljahr oder Jubiläum und geht zurück auf Levitikus 25:8, dort wird jedes 50. Jahr die Befreiung der Sklaven, Erlass von Schulden und Rückgabe von Grund und Boden angeordnet. Deswegen spricht man im Italienischen hier auch von Giubiuleo, was verwirrend sein kann für unsere Ohren, denn das Wort bedeutet bei uns etwas anderes.

 

Verkehrsprobleme auf dem Weg zum Heil

 

Immer wieder wurden diese Jahre auch für aufsehenerregende Gesten genutzt, die das Grundthema der Jahre – die Vergebung durch Gott – ausdrücken, zuletzt die großen Vergebungsbitten Papst Johannes Paul II., die er in einer Liturgie zum Heiligen Jahr 2000 aussprach.

Zunächst ließ man es alle 100 Jahre stattfinden, dann verkürzte man auf 50, später 33 und zuletzt 25 Jahre. So hat das letzte Jubeljahr 2000 stattgefunden. Immer wieder hat es aber auch außerordentliche Jahre gegeben, zuletzt 1983, so dass auch hier Papst Franziskus eine Tradition aufgreift.

Das Jahr beginnt mit dem Öffnen der Heiligen Pforten – der symbolischen Öffnung neuer Wege zum Heil – und endet mit deren Schließung. Die Pforten in Sankt Peter sowie in Johannes im Lateran, Santa Maria Maggiore und Sankt Paul vor den Mauern sind normalerweise zugemauert.

Seit Einführung der Heiligen Jahre ist die Vorbereitung auf die Pilgerströme auch ein Anlass für bauliche Maßnahmen in der Stadt, wie gesagt auch das eine Tradition die wir Bonifaz VIII. verdanken, von damals an bis zu den Schnell-Baumaßnahmen heute. Rom ist von den Heiligen Jahren geprägt, brachten die Pilger doch immer Votivgaben mit, welche die vielen Kirchen der Stadt schmücken. Auch einige Brücken sind für Pilgermassen gebaut, Julius II. zum Beispiel war das Einbahnsystem der Engelsburg nicht geheuer, er ließ 1500 eine zweite Brücke bauen, den Ponte Sisto.

Aber abgesehen von den vielen äußeren Dingen wollen diese Jahre Zeiten der Neuentdeckung zentraler Glaubensinhalte sein und diese mit ganz konkreten Handlungen, eben einer Pilgerfahrt nach Rom, verbinden.

An diesem 8. Dezember ist es wieder soweit, das Jahr beginnt. Das nächste reguläre Heilige Jahr wird dann 2025 stattfinden.

 

Kategorien Allgemein, Franziskus, Geschichte, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, VatikanSchlagwörter Ablass, Bonifaz VIII., Franziskus, Heilige Pforte, Heiliges Jahr, Rom, Vergebung3 Kommentare zu Heiliges Jahr: Von Bonifaz VIII bis zu Franziskus

Ein Schritt, nicht nur Symbolismus

Veröffentlicht am 8. Juli 2014

Das Thema ist nicht vorbei. Ein Treffen des Papstes mit Betroffenen von sexualisierter Gewalt und von Missbrauch ist ein Schritt, nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Vertreter von Betroffenen haben das Ereignis im Vatikan als „Public Relations Event bezeichnet“, nachzulesen bei der BBC oder USANews, um nur zwei zu nennen.

Leere Stellungnahmen seien das, reiner Symbolismus. Geld müsse fließen, etc., je nach Vertreter sind die Schwerpunkte der Kritik verschieden. Und ein Punkt dabei stimmt ja auch: Wenn der Papst sagt, dass Bischöfe und andere kirchliche Obere daran gemessen werden, wie sie sich um den Schutz Minderjähriger kümmern, dann ist das erst einmal ein Wort. Die Umsetzung muss – soweit sie noch nicht existiert – folgen. Hier gibt es aber bereits in einigen Ländern klare Strukturen, und die sechs Betroffenen kommen auch aus solchen Ländern.

 

Wut, Zorn, Erinnerung

 

Auch in diesem Blog sind Kommentare eingestellt worden, die verlangen, dass dieses oder jenes noch gehört und gelesen werden soll. Wegen des beschimpfenden Charakters der Texte habe ich die dann nicht eingestellt, aber die Tatsache dass sie gibt zeigt doch, dass es immer noch nicht einfach ist, über das Thema zu sprechen.

Der Papst hat in seiner Predigt am Montag wie ich finde gute Worte gefunden. Und Pater Hans Zollner im Interview mit mir auch. Er kennt zwei der Betroffenen, er hat die angespannte Atmosphäre vor dem Treffen mitbekommen, aber auch das, was er Dankbarkeit, Gelöstheit und Hoffnung nennt. Weiterlesen “Ein Schritt, nicht nur Symbolismus”

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Gerechtigkeit, Interview, Neulich im Internet, Rom, VatikanSchlagwörter Franziskus, Kirche, Kleriker, Messe, Missbrauch, Opfer, Sünde, Verbrechen, Vergebung, Weinen20 Kommentare zu Ein Schritt, nicht nur Symbolismus

Humildemente pido perdón: Papst Franziskus predigt vor Missbrauchopfern

Veröffentlicht am 7. Juli 2014

Seit 2010 ist das Thema „Missbrauch an Minderjährigen“ bzw. „Sexualisierte Gewalt in der Kirche“ auf der Tagesordnung. „Vorbei“, wie einige zu Hoffen glauben müssen, ist es noch lange nicht, zu viel Schaden ist angerichtet, zu viele Narben sind geschlagen worden.

Papst Benedikt hatte sich einige Male Missbrauchsopfer getroffen, nun auch Papst Franziskus. Wie sein Vorgänger empfing er nur eine kleine Gruppe, um – wie sein Sprecher Pater Federico Lombardi in der Pressekonferenz dazu sagte – tiefere Gespräche zu ermöglichen, die es in großen Gruppen so nicht geben kann. Die Menschen kamen aus Irland, Deutschland und England.

Davor hatte der Papst in der Morgenmesse mit den Opfern, ihren Angehörigen bzw. Begleitern und den Angehörigen der neuen Päpstlichen Kommission zu diesem Thema gepredigt, ungewöhnlicherweise nicht auf Italienisch, sondern in seiner eigenen Sprache, Spanisch. Auch wenn nicht alle Leser diese Sprache lesen können, möchte ich den gesamten Text hier zur Verfügung stellen:

 

Die Predigt von Papst Franziskus bei der Morgenmesse am 7. Juli.

 

La imagen de Pedro viendo salir a Jesús de esa sesión de tortura e interrogatorio, de Pedro que se cruza la mirada con Jesús y llora. Me viene hoy al corazón en la mirada de ustedes, de tantos hombres y mujeres, niños y niñas, siento la mirada de Jesús y pido la gracia de su orar. La gracia de que la Iglesia llore y repare por sus hijos e hijas que han traicionado su misión, que han torturado inocentes por el camino de los abusos. Y hoy estoy agradecido a ustedes por haber venido hasta aquí.

Desde hace tiempo siento en el corazón el profundo dolor, sufrimiento, tanto tiempo oculto, tanto tiempo disimulado con una complicidad que no, no tiene explicación, hasta que alguien sintio que Jesus miraba, y otro lo mismo y otro lo mismo… y se animaron a sostener esa mirada. Weiterlesen “Humildemente pido perdón: Papst Franziskus predigt vor Missbrauchopfern”

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Gerechtigkeit, Rom, Sprechen von Gott, VatikanSchlagwörter Franziskus, Kirche, Kleriker, Messe, Missbrauch, Opfer, Sünde, Verbrechen, Vergebung, Weinen8 Kommentare zu Humildemente pido perdón: Papst Franziskus predigt vor Missbrauchopfern

Die Schulden los

Veröffentlicht am 4. Juni 20134. Juni 2013

Claudia Roth will sich im Namen der Grünen entschuldigen. Ganz formell will sie für die “Fehler” der Partei, in den 80er Jahren pädophilem Gedankengut eine Plattform geboten zu haben, entschuldigen. Das ist gut so. Aus der Unfreiheit unserer Fehler kommen wir nur durch Entschuldigung heraus.

Vielleicht Klinge ich hier wieder mal pedantisch, da ist aber eine Kleinigkeit, die mich irritiert. Ich weiß nicht, ob es an Frau Roth liegt oder am Bericht der FAz darüber: Das Wort ‘Entschuldigen’ führt in die Irre.

Wer Schuldnaus sich geladen hat, muss sich von sehr befreien lassen. Er – oder sie – kann das nicht selber tun. Und das ist ja auch logisch, Schuld habe ich jemand anderem gegenüber. Machen Sie das mal in einer Bank: “Ich entschuldige mich,” der Sparkassenchef wird sich wundern, dass Sie Ihre Schulden nicht mehr zurückzahlen brauchen. Oder vor Gericht: “Hohes Gericht, ich erkläre hiermit, dass ich meine Schuld los bin.”

Ganz ähnlich geht das zwischen Menschen. Das Sich-Entschuldigen nimmt dem, an dem ich schuldig geworden bin, die Möglichkeit, zu verzeihen. Denn die Verzeihung brauche ich ja nicht mehr, ich bin ja meine Schuld los, und zwar durch mich selber. Selbstentschuldigung macht Vergebung unmöglich.

Jetzt kann man das Gleiche auch noch auf Gott übertragen, da gilt dasselbe: Barmherzigkeit muss ich wollen, darf ich annehmen. Wenn ich meine Sünden von mir aus loswerde, ohne dass Gott ins Spiel kommt, dann verweigere ich mich der Barmherzigkeit.

Schuld-los zu sein ist nie meine eigene Sache. In derselben FAZ vom Montag lese ich (über das Unglück von Eschede): “Statt Hinterbliebene und Überlebende um Verzeihung zu bitten und anständig zu entschädigen, entschuldigt sich die Deutsche Bahn selbst.” Ganz genau.

Verzeihung öffnet der Barmherzigkeit Raum. Und selbst die verweigerte Verzeihung und Vergebung, weil jemand es nicht kann oder noch nicht kann, ist immer noch besser als das sich selbst für ab-jetzt-schuldlos zu erklären.

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Kirche und MedienSchlagwörter Barmherzigkeit, Freiheit, Schuld, Sprache, Sünde, Vergebung, Verzeihung98 Kommentare zu Die Schulden los

Vergebung? Oder: einfach nicht einschalten!

Veröffentlicht am 17. Januar 201317. Januar 2013

Oprah Winfrey ist der große Beichtstuhl des TV-Zeitalters. An diesem Donnerstag Abend darf dort – in zwei Folgen, wie man hört – der gefallene Superstar Lance Armstrong seine Beichte ablegen. Armstrong gehörte lange auch zu meinen Stars. Ich mag Radsport, ich habe mir früher auch schon mal ganze Etappen der Tour de France im Fernsehen angesehen. Seit einigen Jahren rühre ich das aber nicht mehr an.

Lance will Verzeihung. Dass er seine Titel verloren hat und wahrscheinlich auch noch eine Unmenge Geld zurückzahlen muss, ist ein Verlust. Aber dann ist da auch noch sein Name, wie das heißt, seine Anerkennung in der Gesellschaft. Und da stellt sich mir die Frage, ob ich ihm die Reue abnehme.

Christlich wäre, zu verzeihen. Nun geht es um einen Kommerz-Zirkus, da treffen die Kriterien der Moral nicht wirklich zu. Trotzdem regt sich da in mir was, was mir sagt, dass man jemanden nicht ewig für seine Fehler bestrafen kann. Und dagegen regt sich etwas, was mir sagt, dass der Mann – mit vielen anderen im Verbund mit einem ganzen System – einen Sport kaputt gemacht hat. Weiterlesen “Vergebung? Oder: einfach nicht einschalten!”

Kategorien Allgemein, Kirche und Medien, Neulich im InternetSchlagwörter Beichte, Lance Armstrong, Oprah Winfrey, Radsport, Tour de France, Vergebung4 Kommentare zu Vergebung? Oder: einfach nicht einschalten!

… ein vollkommener Ablass.

Veröffentlicht am 25. Dezember 201125. Dezember 2011

An diesem Weihnachtstag erteilte Papst Benedikt XVI. wieder den Segen „Urbi et Orbi“, der Stadt und dem Erdkreis. Dabei hat er auch wieder einen „vollkommenen Ablass“erteilt, etwas, was immer wieder Grund für Missverständnisse ist. Einige Gedanken dazu:

Der Segen eines Priesters, eines Bischofs oder eines Papstes ist nach katholischer Auffassung ein „Sakramentale“, das heißt er vermittelt die Liebe und Gnade Gottes für den Menschen, der dafür aufgeschlossen und empfänglich ist, also nicht automatisch. Es gehört dazu der Wunsch, diesen Segen auch wirklich zu wollen. Das Gleiche gilt für den Nachlass der Sündenstrafen, die Indulgenz oder auch Ablass genannt.

Sünde – und das ist der Ausgangspunkt – beschädigt den Menschen, sie hat wie alles, was wir tun, Folgen. Sie hat zwei verschiedene Folgen, sie beschädigt einerseits unser Verhältnis zu Gott und sie beschädigt andererseits uns selber. Ersteres bedarf der vergebenden Liebe Gottes. Letzteres bedarf der Reinigung, der Leuterung, und hier kommt die Indulgenz ins Spiel. Der Kirche – so glauben Katholiken – ist die Vollmacht dazu gegeben.

Diese Vollmacht überwältigt den Menschen aber nicht. Sie gilt nur, wenn der Mensch sie wirklich annehmen will, im Fall der Indulgenz: Wenn Reue und Buße da sind. Es ist also kein automatischer Vorgang, nichts Magisches, sondern hängt vom Menschen selber ab. Weiterlesen “… ein vollkommener Ablass.”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Glaube und Vernunft, VatikanSchlagwörter Ablass, Benedikt XVI., Indulgenz, Petersplatz, Sakramentale, Sünde, Urbi et Orbi, Vergebung, Weihnachten, Weihnachtsfest31 Kommentare zu … ein vollkommener Ablass.

Siebenundsiebzigmal vergeben

Veröffentlicht am 11. September 201123. September 2012

In jener Zeit trat Petrus zu Jesus und fragte: Herr, wie oft muss ich meinem Bruder vergeben, wenn er sich gegen mich versündigt? Siebenmal? Jesus sagte zu ihm: Nicht siebenmal, sondern siebenundsiebzigmal.

Eine Betrachtung von Imke Sievers, BDKJ Münster.
:

Kategorien Allgemein, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Sonntagsbetrachtung, VergebungSchreiben Sie einen Kommentar zu Siebenundsiebzigmal vergeben

Links

  • Helfen Sie meinem Blog
  • Radio Vatikan
  • RV-Newsletter bestellen

Neueste Beiträge

  • „Wohin auch immer das führen wird“
  • Respekt!
  • Selbstkritik
  • Sammelpunkt der Dynamik des Zuhörens

Kategorien

  • Allgemein
  • Benedikt XVI.
  • Bischofssynode
  • Die deutschsprachige Kirche
  • Franziskus
  • Geschichte
  • Glaube und Gerechtigkeit
  • Glaube und Vernunft
  • Interview
  • Kirche und Medien
  • Kunst, Kultur und Können
  • Neulich im Internet
  • Ökumene
  • Papstreise
  • Rom
  • Spiritualität / Geistliches Leben
  • Sprechen von Gott
  • Vatikan
  • Zweites Vatikanisches Konzil

Artikelarchiv

  • Juni 2021
  • Mai 2021
  • April 2021
  • März 2021
  • Februar 2021
  • Januar 2021
  • Dezember 2020
  • November 2020
  • Oktober 2020
  • September 2020
  • August 2020
  • Juli 2020
  • Juni 2020
  • Mai 2020
  • April 2020
  • März 2020
  • Februar 2020
  • Januar 2020
  • Dezember 2019
  • November 2019
  • Oktober 2019
  • September 2019
  • August 2019
  • Juli 2019
  • Juni 2019
  • Mai 2019
  • April 2019
  • März 2019
  • Februar 2019
  • Januar 2019
  • Dezember 2018
  • November 2018
  • Oktober 2018
  • September 2018
  • Juli 2018
  • Juni 2018
  • Mai 2018
  • April 2018
  • März 2018
  • Februar 2018
  • Januar 2018
  • Dezember 2017
  • November 2017
  • Oktober 2017
  • September 2017
  • August 2017
  • Juli 2017
  • Juni 2017
  • Mai 2017
  • April 2017
  • März 2017
  • Februar 2017
  • Januar 2017
  • Dezember 2016
  • November 2016
  • Oktober 2016
  • September 2016
  • August 2016
  • Juli 2016
  • Juni 2016
  • Mai 2016
  • April 2016
  • März 2016
  • Februar 2016
  • Januar 2016
  • Dezember 2015
  • November 2015
  • Oktober 2015
  • September 2015
  • August 2015
  • Juli 2015
  • Juni 2015
  • Mai 2015
  • April 2015
  • März 2015
  • Februar 2015
  • Januar 2015
  • Dezember 2014
  • November 2014
  • Oktober 2014
  • September 2014
  • August 2014
  • Juli 2014
  • Juni 2014
  • Mai 2014
  • April 2014
  • März 2014
  • Februar 2014
  • Januar 2014
  • Dezember 2013
  • November 2013
  • Oktober 2013
  • September 2013
  • August 2013
  • Juli 2013
  • Juni 2013
  • Mai 2013
  • April 2013
  • März 2013
  • Februar 2013
  • Januar 2013
  • Dezember 2012
  • November 2012
  • Oktober 2012
  • September 2012
  • August 2012
  • Juli 2012
  • Juni 2012
  • Mai 2012
  • April 2012
  • März 2012
  • Februar 2012
  • Januar 2012
  • Dezember 2011
  • November 2011
  • Oktober 2011
  • September 2011
  • August 2011
  • Mai 2011

Schlagwörter

Barmherzigkeit Benedikt XVI. Bischofssynode Deutschland Deutschlandreise Dialog Evangelii Gaudium Familie Flüchtlinge Franziskus Frieden Gebet Generalaudienz Gesellschaft Glaube Glauben Gott Internet Jahr des Glaubens Jesus Kirche Kommunikation Kuba Liturgie Medien Missbrauch Neuevangelisierung Papst Papst Franziskus Papstreise Politik Predigt Radio Vatikan Reform Religion Rom Sommerreise Spiritualität synodaler Weg Synode Theologie Vatikan Verkündigung Öffentlichkeit Ökumene
  • paterberndhagenkord.blog
  • Kontakt / Impressum
  • Datenschutzerklärung
Der Blog von Pater Bernd Hagenkord   |   2011 bis 2023