Zukunft der Kirche, das kann man auch verstehen als Zukunft der Gebäude. So stellt es sich jedenfalls – zum Beispiel – in Basel dar. Was tun mit den nicht mehr für Gottesdienste gebrauchten Kirchenbauten? Das Christentum geht in die Diaspora, auch hier wird es deutlich. In Basel finden nun vom kantonalen Denkmalamt organisierte Führungen unter dem Titel „Zukunft Kirchenraum“ statt. Es geht um Erhalt der Gebäude.
Einige Kirchen bleiben so sichtbar: In Basel etwa gefüllt durch ein Museum und ein Künstlerhaus. Der Grund dafür ist der kulturgeschichtliche Wert. Uns spätestens hier bekommt die entstehende Diaspora Europas noch einmal eine andere Farbe: Das Christentum und seine Hinterlassenschaften sind allenfalls noch kulturgeschichtlich wertvoll.
Besser als die Niederlande ist das allemal, dort entsteht schon einmal eine Diskothek in einer Kirche, da ist Basel mit seinem Denkmalpflegeansatz viel besser. Trotzdem wächst nun eine Generation von Menschen heran, für die das Äußere einer Kirche nicht mehr unbedingt auf den Inhalt schließen lässt. Stellen Sie sich vor: In 50 Jahren sind die meisten Kirchen keine Gottesdiensthäuser mehr. Das In-Eins-Setzen von Kirche (= Gebäude) und Kirche (= Gemeinde) wird schief.
Die europäische Diaspora entsteht, nicht nur in den Großgemeindeverbänden. Und sie wird nicht nur in den Entfernungen zwischen Gottesdienstorten entstehen, nicht nur in den Zahlen, wenn die Christen Minderheiten werden.
Sie wird auch in den Köpfen entstehen, wenn eine Kirche keine Kirche mehr ist.