Das leere Grab, die Begegnungen mit dem Auferstandenen und der Auftrag, zu verkünden: Ostern beginnt etwas Neues. Das Kreuz war ein Ende, das was wir die Auferstehung nennen ist ein Anfang. Der Beginn der neuen Schöpfung. In Christus, dem Auferstandenen, sind wir eine neue Schöpfung, denn das Alte ist vergangen, sagt uns Paulus (2 Kor 5). Schöpfung, Sünde und Erlösung, das gehört zusammen
Aber wenn das so ist, wenn theologisch Sünde und Erlösung diesen Bezog haben, lässt mich ein Beitrag stutzen, den ich in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Communio gelesen habe. Nicht der Sündenfall war der Sündenfall, heißt es da. Wie bitte?
Sünde und Erlösung
Das erste Mal, dass in der Schöpfungsgeschichte das Wort „Sünde“ falle, sei nicht bei der Übertretungs-Geschichte, also nicht beim Essen vom Baum, sondern erst beim Brudermord. Das Argument: es ist noch nicht die Erkenntnis von Gut und Böse, und auch nicht das Erlangen derselben, welche die Sünde in die Welt brachten. Sondern erst das Handeln gegen die erworbene Erkenntnis. Es sündigt also erst Kain, der weiß was er nicht tun darf, es aber trotzdem tut.
Das Gegenargument wird aber ebenfalls referiert: Immerhin sei das Essen von der Frucht bereits Vertrauensbruch und Übertretung, das dürfe man nicht herunterspielen.
Mich faszinieren solche Debatten. Vor allem deswegen, weil sie mir Dinge zeigen, die ich vorher nicht gesehen habe, die aber vor aller Augen liegen. Das Auftauchen des Wortes „Sünde“ zum Beispiel. Es fasziniert mich aber auch, weil das natürlich Folgen hat. Der Apostel Paulus spricht ja gerne vom „neuen Adam“, wenn er Christus meint.
Der „neue Adam“
Die Auferstehung, welche wir in diesen Tagen feiern, sei die Überwindung der Urschuld, und das ist die Sünde des Adam. „Er hat für uns beim ewigen Vater Adams Schuld bezahlt“, haben wir in der Osternacht, im Exsultet über Christus gehört. Und etwas später, im selben Gesang: „O wahrhaft heilbringende Sünde des Adam, du wurdest uns zum Segen, da Christi Tod dich vernichtet hat. O glückliche Schuld, welch großen Erlöser hast du gefunden!“
Paulus suchte mit Blick auf das Kreuz den Sinn des Todes Jesu. Er suchte den theologischen Grund für diese menschliche Katastrophe. Und fand sie bei Adam, damit werden Tod und Auferstehung als Sieg über die Sünde relevant für alle Menschen, wie es der Sündenfall auch war.
„Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht werden“, so heißt es im Ersten Korintherbrief (15:22) . Das ist die Antwort auf den Vers davor: „Da nämlich durch einen Menschen der Tod gekommen ist, kommt durch einen Menschen auch die Auferstehung der Toten.“
Durch einen Menschen kommt die Auferstehung
Jesus ist gestorben, um das zu tun, was wir selber nicht schaffen können: Uns von der Sünde zu befreien, das ist die theologische Einsicht des Paulus. Und die theologische Zuspitzung des Sieges über die Sünde braucht eben auch die theologische Zuspitzung der Sünde.
Die Frage, welche jetzt aufgeworfen ist, ist die Frage nach dem Ursprung der Sünde. War es die Übertretung des Verbots? Oder erst der Brudermord? Wodurch genau – mit Paulus gesprochen – ist der Tod in die Welt gekommen? Die Verneinung unseres Menschseins?
Es wäre vermessen von mir, dazu etwas abschließend klingendes zu sagen. Aber die Frage ist da. Die Frage nach der Sünde und danach, wozu Christus am Kreuz gestorben ist. Zu unserer Befreiung, zur Befreiung von der Sünde. Aber dass das nicht so ganz einfach ist, das legt uns die zitierte Argumentation nahe.
Nicht nur ich und mein Gott
Zum einen ist das keine individuelle Angelegenheit, die nur mich und meinen Gott anginge. Das geht genauso die Gemeinschaft und die „Sünden des Wir“ an, etwas was Papst Franziskus schon in seiner Fastenbotschaft betont hat.
Zum anderen bestehen die biblischen Erzählungen darauf, dass mit der Auferstehung alles anders wird, keine Lehre mehr, keine Heilungen, keine Gleichnisse. Ab jetzt sind da Begegnungen, und das bis Himmelfahrt.
Aber das sind nur Hinweise. Auf was mich der Artikel in Zusammenhang mit Sünde und Erlösung hinweist ist schlicht, dass wir genauer hinsehen müssen. Theologisch hat Paulus in seiner Zuspitzung Recht, aber wenn wir das ausbuchstabieren, müssen wir uns schon der Mühe unterziehen, genauer hinzusehen. Sünde „ist“ nicht einfach, wie ein metaphysischer Schatten in unserem Leben. Sie wird, sie hat viele Formen. Und genau so hat die Vergebung, die Erlösung, viele konkrete Formen. Die eine Erlösung ereignet sich in meinem Leben, in unserem Leben.
Sünde entwickelt sich, ist noch nicht sofort erkennbar, benennbar. Sondern – so scheint die Bibel uns zu sagen – erst dann wenn sie sich gegen den Menschen selber wendet. Mit Adam ist noch nicht voll da, sie zeigt sich auch in den Erzählungen erst allmählich.
Seit ich denken und beten kann habe ich ein Problem damit, was Auferstehung sein soll. Wie sollte es auch anders sein? Wir wissen ja nicht, was wir uns genau darunter vorstellen sollen, niemand von uns hat in seiner Erfahrung gespeichert, was das ist, so eine Auferstehung. Deswegen müssen und dürfen wir weiter fragen. Für uns ist das Osterfest nicht einfach Vergangenheit, ein für allemal und dann fertig. Wir feiern es jedes Jahr. Und jedes Mal ist es anders.
Text: Ludger Schwienhorst-Schönberger: Der Sündenfall, eine Befreiungsgeschichte? Communio März/April 2019
https://www.vaticannews.va/de/welt/news/2019-04/sri-lanka-kardinal-ranjith-terror-ruhe-vergebung.html
Bei allem Respekt, aber bevor es um Vergebung geht, geht es erst einmal darum, die Verbrechen aufzuklären, die Verantwortlichen (einschließlich der Hintermänner) zur Rechenschaft zu ziehen, die Ursachen dieser kaputten christenfeindlichen Denkweise zu ermitteln und diese Ursachen zu bekämpfen.
Die katholische Kirche tut sich absolut keinen Gefallen, wenn sie glaubt, hier vor allem mit Nächstenliebe antworten zu können ! Und das ist – übrigens – nicht erst seit Ostern 2019 klar ersichtlich ! Bitte Realismus an den Tag legen …
Aufklärung von Verbrechen ist ohne die Stimme der Opfer nicht möglich und sollte auch im Sinn der Täterschaft vermittelbar machen, was sich aus ihrer Handlung konsequenterweise ergibt.
Nächstenliebe ist die richtige Antwort all derer, die in diesem Fall weder Opfer noch Täter sind, um der Gewaltsprirale endlich etwas entgegenzusetzen, das ihr die Grundlage zur Eskalation entzieht.
Vergebung sucht nach der richtigen Einstellung zu der Tat, die ihr Urteil annehmen muss. Wie nachdenklich wird wohl ein Täter, der sich der Vergebung ausgesetzt fühlt, die ihm ihr Mitleid schenkt ob dessen, was ihn zu dieser Tat führte? Wie wenig Mensch muss ich sein, einem Glauben zu folgen, der tatsächlich annimmt, er könne etwas töten was vom Herrn bereits in das Leben geführt ist?
Was macht den Richter zu einem Menschen im Sinn der Mitleidenschaft? Es ist die Würde, die ihn in seinem Amt bestätigt, deren Einfluss er ausübt indem er darüber die Gegenwart mitgestaltet und damit auch für die Zukunft ganz neue Maßstäbe setzen kann.
Es gibt keine einfachen Antworten auf den Krieg unter den Menschen, egal wie heftig und mit welchen Waffen er geführt wird. Das Problem sind Menschen, die sich einmischen obwohl sie nicht direkt von den Kosequenzen betroffen sind, denn diese Art der Einmischung fordert ein gewisses Maß an Selbstbeherrschung, das sich über die Mitleidenschaft trägt, die sich aus dem konkreten Fall für mich persönlich ergibt.
„Vergebung sucht nach der richtigen Einstellung zu der Tat, die ihr Urteil annehmen muss. Wie nachdenklich wird wohl ein Täter, der sich der Vergebung ausgesetzt fühlt, die ihm ihr Mitleid schenkt ob dessen, was ihn zu dieser Tat führte? Wie wenig Mensch muss ich sein, einem Glauben zu folgen, der tatsächlich annimmt, er könne etwas töten was vom Herrn bereits in das Leben geführt ist?“
Das ist ein Idealbild, das nur Wenige der Täter so erfüllen ! Und Christ sein bedeutet nicht notwendigerweise, dass man sich diesen Tätern und dessen Nachahmern bei Wiederholungstaten tatenlos aussetzen muss ! Als Christ muss man hier etwas und das Richtige tun !
Bitte sagen Sie doch, was dieses „etwas“ und „das Richtige“ ist, dass man als Christ Ihrer Ansicht nach tun sollte.
„Bitte sagen Sie doch, was dieses “etwas” und “das Richtige” ist, dass man als Christ Ihrer Ansicht nach tun sollte.“
Das habe ich oben bereits gesagt.
Sie schreiben: „Die katholische Kirche tut sich absolut keinen Gefallen, wenn sie glaubt, hier vor allem mit Nächstenliebe antworten zu können ! Und das ist – übrigens – nicht erst seit Ostern 2019 klar ersichtlich ! Bitte Realismus an den Tag legen …“
aber was meinen Sie biite damit?
Ich glaube nicht, dass wir als einfache Mitmenschen dazu geschaffen sind uns als Richter über Leben und Tod aufzuspielen. Was wir tun können ist immer der Versuch im Recht zu bleiben dessen Urteil uns die Würde verleiht, die durch das eigene Handeln nach außen getragen wird. Vorbildhaft wäre es wohl auf den natürlichen Weg des Lebens zu vertrauen und sich seinem Urteil zu beugen, indem es meine Handlungen entsprechend seiner Rechte bewertet und für alle durchsetzt.
Das dürfte uns aber sehr schwer fallen, die wir alle einem selbst denkende Wesen entstammen, dessen Ursprung uns vor noch unzählige Fragen stellt, die es in aller Konsequenz durch menschliche Kompetenz zu lösen gilt.
Was denken Sie, war der Weg Jesu? Hat er Aufklärung verlangt oder Vergebung?
Ich halte es für eine Christliche Pflicht Hass nicht weiter anzustacheln und Jesus hinterher zu gehen indem ich Vergebung und Versöhnung suche.
Ich verstehe Ihr Anliegen. Aber warum das eine tun und das andere lassen. Was unterscheidet uns Christen den sonst von den üblichen Antworten auf Gewalt, Terror, Hass Und Hetze?
Der Vergleich mit Jesus ist hier nicht statthaft. Das Sterben Jesu hatte einen Sinn und deshalb ist er seinem leidvollen Tod auch nicht aus dem Weg gegangen, obwohl er es hätte können.
Die Opfer auf Sri Lanka dagegen wollten nicht sterben und wollten z.B. ihre Kindern, die vielleicht zuhause geblieben sind und nicht im Gottesdienst dabei waren und daher überlebt haben, auch nicht auf dieser Welt zurücklassen !
Man darf sich wehren … auch nach christlichem Glauben !!
Das Sterben Jesu hatte einen Sinn??????
Bullshit!!!!!
Das ist es ja gerade. Das Sterben Jesu hatte eben keinen Sinn!!!!!
Er war genau so sinnlos wie die vielen Tode die wir immer wieder erleben.
Wir GLAUBEN, dass er dadurch Sinn bekam, dass Gott Ihn eben nicht im Tod gelassen hat. Das nennen wir dann Auferstehung. Aber Sinn hatte der Tod Jesu eben gerade nur für die, die Ihn los werden wollten. Lesen Sie doch mal das NT. Es strotz davon, dass die Autoren versuchen im AT eine sinnvolle Erklärung für das Sterben Jesu zu finden. Ps 22; das vierte Lied vom Gottesknecht … Alles Versuche dem Tod Jesu Sinn zu geben. Und wie gesagt, was wir dann glauben ist eben, dass Gott ihn nicht in diesem sinnlosen Tod ließ sondern ihm unvergängliches Leben schenkte.
Darum ist es eben statthaft, dass ich das Sterben Jesu mit den Terrortoten in Sri Lanka in Verbindung bringe. Diese Tode haben, wie bei Jesus, nur Sinn für die Mörder.
Als Glaubender kann ich dann sogar die Behauptung aufstellen, dass diese Toten Jesus ähnlich geworden sind. (Aber das grenzt schon an instrumentalisierung.)
Wie wir Christen jetzt mit dieesem Morden umgehen, dass ist die Herausforderung an uns.
Ich bin nicht unmittelbar und persönlich betroffen von den Morden. Daher schreibe ich hier eher rational.
Das Ideal, das uns, die wir Jesus Nachgehen wollen, von Jesus gewiesen wird, ist klar und deutlich: Kein Hass, Vergeben, die Wange hinhalten, die Feinde lieben … Da gibt es nichts zu deuten. Das ist das Ideal, das ins Jesus weist!
Ich gebe Ihnen Recht, dass es ein hohes, ein schier übermenschliches Ideal ist. Ich behaupte nicht, dass ich diesem Ideal entspreche. Oder, wenn ich unmittelbar betroffen wäre entsprechen könnte. Ich gehe davon aus, dass ich es nicht könnte. Aber ich verstehe es als einen Anspruch an mich.
Ich befürworte Aufklärung. Ich möchte auch genau wissen, was, wie und warum psassiert ist. Ich erwarte auch, dass die Täter und die Drahtzieher ausfindig gemacht und zur Rechenschaft gezogen werden, von den staaatlichen Behörden. Dafür gibt es den Staat.
Aber für mich, auf dem geistlichen Weg hinter meinem Ideal, diesem Jesus aus Nazareth hinterher, bin ich auf der Suche, wie ich mich darin einüben kann nicht zu hassen und Vergebung zu lernen. Aber wie gesagt …. ich übe und zwar in meinem alltäglichen Alltag.
Jesus Christus ist am Kreuz gestorben, um uns von den Folgen unserer Sünden zu erlösen und uns dadurch das ewige Leben bei Gott zu ermöglichen.
DAS ist meines Wissens nach noch immer die Glaubenslehre der römisch – katholischen Kirche.
Also ist das. was SIE hier behaupten, „Bullshit“, um Ihren Ausdruck aufzugreifen, und nicht, was @HJB hier schreibt.
Bitte verdrehen Sie hier nicht den christlichen Glauben nach Ihrem subjektiven Empfinden.
Mit Ihren Kraftausdrücken sollten Sie vorsichtiger sein !
Selbstverständlich hatte das Sterben Jesu am Kreuz einen Sinn (und sogar einen ganz wichtigen) !
@Silva
„Jesus Christus ist am Kreuz gestorben, um uns von den Folgen unserer Sünden zu erlösen und uns dadurch das ewige Leben bei Gott zu ermöglichen.“ Aaaahamen.
Sie haben Recht, das ist Glaubenslehre der Kirche. GLAUBENSLEHRE!
Und für den, der das nicht glaubt?
Sie rezitieren Lehrsätze. Mehr nicht. Und damit gehen Sie letztlich am Kern vorbei. So wie HJB es tut und es verneint, das die Terroropfer das Schicksal Jesu teilen.
Sie gehen am Kern unseres Glaubens vorbei indem Sie die Lehre nicht mit dem Leben in Verbindung bringen.
Dagegen wehre ich mich und das nenne ich dann beim Namen. Das nenne ich Bullshit mit spiritueller Sauce. Manchmal brauch es eben klare Worte um festgefahrene Floskeln aufzubrechen.
@HJB
Ich nutze die Kraftausdrücke sehr bewusst. Das habe ich Silvia bereits versucht deutlich zu machen.
Wo sind aber Ihre Argumente?
Ein seltener Fall, wo ich mich Eskilcgn im Wesentlichen anschließen kann, Vergeben sollte man sogar den Feinden.
„Aber warum das eine tun und das andere lassen.“
Richtig.
Aber:
Man muss immer vorsichtig sein, dass solche Anregungen zur Vergebung nicht falsch bei den Adressaten ankommen und diesen es durch eine falsche Wortwahl noch schwerer wird, zu vergeben.
Und:
Vergebung schließt nicht aus, dass der Täter zur Rechenschaft gezogen werden sollte; und dass der Staat hierfür in üblicher Weise vorgehen darf, was auch den Gebrauch von Schusswaffen einschließt, wenn die Täter zu sehr Widerstand dagegen leisten, dass sie ihre Strafe erhalten.
Meine Aussage war „bevor es um Vergebung geht, geht es erst einmal darum, …“
Der Kardinal versucht hier m.E. und zwar als seine erste Reaktion (!), Ruhe in die Bevölkerung zu bringen … Und diesen Weg halte ich für unangebracht.
Der Staat muss hier ohnehin etwas tun. Aber auch die katholische Kirche ist hier gefordert !
Diesem Mann will der Kardinal in erster Linie sagen, dass er vergeben soll ?? https://www.bild.de/video/clip/terroranschlag/vater-verlor-tochter-und-ehefrau-bei-anschlaegen-in-sri-lanka-ap-61425302.bild.html
Unsere katholische Kirche sollte ihr Verhältnis zum politischen Islam überprüfen und auf der Ebene der Diplomatie versuchen, etwas in Richting Frieden zwischen den Religionen zu erreichen. Und das geht nicht, indem man sich verbal und anderweitig unterwirft !
Die Ureigenste Art menschliche Konflikte anzugehen, so wie es der eigene Religionsgründer getan hat bis hin zu seinem eigenen Scheitern … Das nenne ich nicht mich „verbal zu unterwerfen“.
Ich halte das für den Christlichen Beitrag für einen Weg hinaus zu finden.
Eskilcgn sagt:
24. April 2019 um 20:26 Uhr
Sie übersehen in Ihrer Antwort an mich, dass Jesus Christus freiwillig den Tod für uns auf sich genommen hat, die Opfer des Anschlags hatten keine Wahlmöglichkeit.
Spirituell überhöhen kann man alles, auch eine solche Tat, damit distanziert man sich vom Leid der Opfer und deren Angehörigen, indem man ihnen kein normales, menschliches Mitgefühl entgegen bringt.
Die Täter macht man mit einer solchen Einstellung quasi zu Werkzeugen im Heilsplan Gottes, und das halte ich für gefährlich.
???????
Da werfen Sie irgendetwas zusammen, aber nicht meine Worte!
Dass Jesus freiwillig den Tod für uns auf sich genommen habe halte ich ja gerade für eine nachösterliche Deutung der Gemeinde auf denn geglaubten Christus hin. (Viertes Lied vom Gottesknecht)
Ich verstehe den Tod Jesu ja gerade auch als auswegloses ausgeliefert sein an die Machtstrukturen seiner Umwelt und Zeit.
Ich mache die Mörder von Sri Lanka dadurch nicht zum Werkzeug Gottes, sondern setze sie in eine Reihe mit denjenigen, die Jesus aus dem Weg geräumt haben.
Für mich teilen die Opfer des Terrors das Schicksal Jesu. Sie werden von anderen für Fragen der Macht oder der Religion oder der Politik geopfert.
Auch im Scheitern Jesu ist nichts, was ich verklären möchte.
Es gibt einen Pater manchmal aus meinem Radio aus Frankfurt sprechend, Pater Ansgar Wucherpfennig, klug, gebildet, konzentriert spricht er, er kann wohl den Glauben und das Leben geistig durchdringen! Heute sprach er über die Auferstehung, und zwar nicht die eigene, wie leider viele Katholische sich auf sich selbst beschränken, sondern die von Jesus. Ausgehend von einem Gemälde Noldes: „Christus in der Unterwelt“ im Städel, wo Jesus zwischen einem Pastor, einem Mönch und dem Teufel hindurch wohl etwas verzweifelt die Menschen anspricht, die ihm froh zunicken. Der Pater sagte im Kontext des Bildes, er habe das ganze NT gelesen und es sei völlig klar, dass sich die Auferstehung auf alle Menschen beziehe, nicht nur die Katholischen! Er erinnerte auch an das apostolische Glaubensbekenntnis, wo er bete: ‚ gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes‘ danach erst Auferstehung. Das sei erst die Erfahrung von Jesus, dieses Hinabsteigen in die Welt des Todes und dort sein, aus der die Auferstehung geschehen sei! Find ich stark, geht mitten in’s Herz, sehr stark, sehr tröstlich. Ich hoffe, ich konnte die message des Paters aus dem Radio ein bisschen rüberbringen.
Möchte mich in dem Punkt, dass wir eigentlich gar nicht so genau wissen, was diese „Auferstehung“ dem Wesen nach ist, dem Pater anschließen.
Es scheint aber so, dass dadurch der „Tod keinen Stachel mehr hat“.
Die Genesis ist kein Geschichtsbuch – zumindest was die Teile vor Abraham betrifft – und es ist müßig, einen „Zeitpunkt des Sündenfalls“ festzulegen. Es gibt in der Genesis nicht DIE Zeit, sondern eine literarische Zeit, die sich in DEINER, MEINER und UNSERER Zeit wiederfindet.
In jedem von uns steckt dieser Adam, dessen Sünde bekanntlich darin besteht, dass er Eva hörig war.
In einem Punkt möchte ich aber korrigieren. Gott hatte Adam explizit mitgeteilt, dass er von diesem Baum nicht essen dürfe, weil er sonst sterben müsse. Ob es Eva nur durch Adam erfahren hat oder auch direkt von Gott, darüber schweigt die Genesis.
Durch die Vertreibung aus dem Paradies wurde der Tod von einer Möglichkeit zu einer Gewissheit. Zu einem Stachel in unserem Fleisch.
Durch Jesus gibt es wieder die Möglichkeit eines ewigen Lebens. Die Früchte des zweiten Baumes sind wieder erreichbar geworden.
@Christoph
Du schreibst:“In jedem von uns steckt dieser Adam, dessen Sünde bekanntlich darin besteht, dass er Eva hörig war.“
Ist das wahr?
Bist Du Dir absolut sicher,dass das wahr ist?
Wie reagierst Du,wenn Du diesen Gedanken glaubst?
Wer wärst Du ohne diesen Gedanken?
Ich habe mich schon lange gefragt, was ist das für ein Gott, der Erkenntnis verbietet?
Und noch länger warum eigentlich der liebe Heiland, wenn er so lieb war ans Kreuz gekommen ist?
Einige Antworten habe ich schon einmal hier versucht: https://rotegraefin.wordpress.com/sundenfall-und-geburt-christi-einmal-anders-gesehen/
Wenn die Gnade auf der Natur aufbaut? dann sind die beiden Schöpfungsgeschichten mit vielen Fragezeichen zu versehen.
Denn natürlich ist immer noch dass die Frau ein Kind gebiert und weder das Wort noch die Schaffenskraft eines wie auch immer gearteten Gottes einen Menschen aus Erde oder Lehm machen kann. Das sind Traumbilder in unseren Köpfen Und in einem solchen Traumbild wurde dann auch Eva aus der Rippe des Adam geschaffen!????
Was glauben wir denn heute noch davon?
In der Genesis werden Gott tatsächlich die Worte in den Mund gelegt: „Weil Du auf Deine Frau gehört und von dem Baum gegessen hast, sei der Ackerboden verflucht“.
Und bei wie vielen Menschen klappt’s mit dem Geldverdienen nicht richtig, weil sie zu früh Kinder bekommen und sich ins Hamsterrad begeben, obwohl sie noch nicht reif dazu sind.
Die Geschichten in der Genesis sind Geschichten, die man nicht wortwörtlich nehmen kann. Trotzdem kann man natürlich Parallelen ziehen zwischen dem persönlichen Sündenfall, der Vertreibung aus dem Paradies, und der Sesshaftwerdung der Menschheit als Ackerbauern und Viehzüchter.
Ihrem Artikel über die Jungfräulichkeit Mariens kann ich viel abgewinnen, wenngleich ich nicht so weit gehen würde, Jesus als aussereheliches Kind zu betrachten. Hier sollte man den Menschen, die an Wunder glauben, zugestehen, dass es eine direkte Wirkung des Hl. Geistes gewesen sein kann, dass Maria Jesus empfangen hat.
Denn so wie Adam die Hörigkeit vorzuwerfen ist, so ist Eva die Herrschsucht vorzuwerfen.
Anmerkung: hier könnten Adam und Eva auch die Rollen vertauschen. Das hat nichts zu tun mit „typisch Mann“ oder „typisch Frau“.
Meint
Euer Christoph
Da ich daran glaube,dass Gott Mensch geworden ist, Glaube ich logischer Weise auch daran,dass ich ich in jedem Mensch Gott treffe.
Damit beantwortet sich bei mir auch dann mein Kinderfrage:“Warum der liebe Heiland, wenn er so lieb war eigentlich ans Kreuz gekommen ist?“
Ja bei der Vertreibung aus dem Paradies wird verflucht. Ich behaupte,weil keiner Verantwortung für seine Erkenntnis und die darauf folgende Taten übernommen hat und wer ist die Schlange,der der Kopf zertreten werden soll?
Im Paradies sind wir wieder, ab dem wir Verantwortung für unser tun und Lassen übernehmen..
Verflucht sind am jüngsten Gericht,diejenigen, die Christus nicht gesehen und eben nicht gut behandelt haben. Wie dies so ins Evangelium gekommen ist, können mir ja mal gelehrte Leute als ich es bin erklären.
Ich habe bei geistig behinderten Kindern meine berufliche Laufbahn begonnen und dort rief eine Kollegin oft:oft:“Gott ist mit die Doofen!“ Ich finde diese Aussage passt immer.
Am Schluss von Benjamin Brittons Oper ‚The Rape of Lucrezia‘ (von 1945), über unsern furchtbaren Abgründen, wird in einem sehr berührenden, dramatischen Dialog gesungen, zu Jesus sprechend, ‚Verzeih uns die Wunden, die wir anderen zugefügt haben, vergib uns die Narben, die wir erhalten haben!‘. Das ist Klartext über die Auferstehung.
(Dies Wochenende noch in der Hochschule für Musik und Tanz Köln ).
Adam und Jesu sind einer Familie und Jesus hat den Weg für das ewige Leben natürlich geebnet. Natürlich ist die erste Sünde ein Stachel für jeden Erdenbewohner. Trotzdem kann die Familiengemeinde ihm vergeben, dem Sünder.
Auch Papst Johannes Paul II hat gezeigt, seinem Attentäter auf sein eigenes Leben zu vergeben, obwohl er als Folge Parkinsonkrank wurde, hat er dem Palästinenser vergeben. Wenn man nicht glauben will an ein Weiterleben nach dem Tod, kann ich nur auf meine Krankheit Psychose hinweisen. Aber ich bin der felsenfesten Überzeugung Menschen gesehen zu haben, die schon Jahre vorher als tot begraben worden sind.. Unser Pfarrer Herr Pollmann ist
evangelisch, der hier im Pflegeheim die Messe liest. Er gibt uns die frohe Botschaft mit auf den Weg, dass im Schwarzen Loch sich das Jenseits befindet und genau auf solchen Pfaden können wir wandeln.