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Schlagwort: Kreuz

Plage, Sünde und das Kreuz: Wie Gott handelt

Veröffentlicht am 10. April 202010. April 2020
Gott wirkt Gesundheit Symbol unseres Glaubens: Kreuze im Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg

Mit Krankheiten war es mal einfacher: Moses richtet in der Wüste eine Schlange auf, eine bronzene mitten im Lager. Und die Menschen, getroffen von einer Plage, wurden gesund, sobald sie diese Schlange anschauten. Gott wirkt Gesundheit. Diese Schlange hat es bis heute ins Logo der Ärzte und Apotheker geschafft, in Verschmelzung mit dem Stab des Äskulap.

Immer wieder meckert Israel und wendet sich gegen Gott, auf dem Zug durch die Wüste muss Mose immer wieder einschreiten, oder Gott selbst ist es, der straft. Unter anderem mit einer Plage. Die von Gott befohlene Schlange wird zur Hilfe gegen eine von Gott geschickte Plage. Die Plage bleibt, nur gibt Gott auch die Rettung dazu.

Gott wirkt Gesundheit

Es ist nicht das einzige Mal, dass der Abfall des Volkes von Gott mit Krankheit bestraft wird. Die Bibel kennt da noch mehrere Erzählungen. Aber die Schlage im Lager Israels ist deswegen so spannend, weil sie es bis in unsere christliche Theologie geschafft hat. Die Textstelle aus dem Buch Numeri hat es in die Leseordnung zum Fest Kreuzerhöhung geschafft.

Die im biblischen Bericht durchscheinende naive Vorstellung von Krankheit als Strafe ist leider so weit weg nicht. Corona zeigt uns, dass diese Vorstellungswelt bis heute wirkt, und das in allen Religionen. Auch in der Kirche gibt es solche Stimmen, die angesichts der Angst und Sorge lieber von Sünde und Umkehr reden. „Die Coronavirus-Pandemie ist wie alle Krankheiten und der Tod selbst eine Folge der Erbsünde“, sagt Erzbischof Carlo Viganò. Nicht die erste wirre Aussage aus seinem Mund.

Straf-Pädagogik Gottes?

Kardinal Raymond Burke geht noch weiter: „Es steht außer Frage, dass große Übel wie die Pest eine Auswirkung der Erbsünde und unserer tatsächlichen Sünden sind. Gott muss in Seiner Gerechtigkeit die Unordnung, die die Sünde in unser Leben und in unsere Welt bringt, reparieren. In der Tat erfüllt Er die Anforderungen der Gerechtigkeit durch Seine überreiche Barmherzigkeit.“ Barmherzigkeit?

Nun ist auch das Neue Testament voller Verweise darauf, dass jemand wegen seiner Sünden krank wird oder nach deren Vergebung geheilt. Deswegen meint auch der deutsche Kardinal Paul Josef Cordes, eine Verbindung der Corona-Pandemie mit Sünde und Gott könne nicht ausgeschlossen werden. 

„Gott will das Gute!”

Und Cordes wendet sich ausdrücklich gegen eine Aussage seines Kardinals-Kollegen Angelo Scola, dieser würde „Gott das Strafen verbieten“, so Cordes über Scola.

Was hat Scola denn angeblich so schlimmes gesagt? Dies hier:

„Gott will das Gute! So sehr will er das Gute, dass er unser Übel, unsere Sünde, auf sich genommen und ans Kreuz genagelt hat. Er benutzt sie nicht als ein Element der Rache. Die Vorstellung von einer göttlichen Bestrafung gehört nicht zur christlichen Vision – auch nicht in so einer dramatischen Situation, wie wir sie gerade erleben. Natürlich ist das ein komplexes Thema, aber Gott greift nicht zur Bestrafung, um uns zu bekehren!“

Und hier sind wir beim Kern: dass die Geschichte von der Schlange auf dem Stab zum Fest Kreuzerhöhung gelesen wird, hat ja seinen Sinn. Denn Jesus hat eben nicht Plage gebracht, Sodom vernichtet, er hat nicht mit Macht gehandelt um Umkehr zu erzwingen.

Keine Macht, kein Zwang

Sondern er ist ans Kreuz gegangen. Das genaue Gegenteil von Macht. Er ist für uns von Gott zur Sünde gemacht geworden, formuliert es auf seine ganz eigene prägnante Art der Apostel Paulus (2 Kor 5).

Die Schlange am Stab weist also nicht auf den Tun-Ergehens-Zusammenhang hin, auf das quasi-erzieherische Strafen Gottes, sondern auf das Kreuz. Auf die bedingungslose Liebe Gottes.

Wir müssen aufpassen, wie wir in diesen Zeiten über Gott und Gottes Handeln sprechen, sagt Erzbischof Vincenzo Paglia (das letzte Zitat eines Bischofs in diesem Text, versprochen). Und sein Beispiel ist einleuchtend: Weil die Pandemie gerade auch diejenigen treffe, die eh schon am Rande seien, die Armen und Schwachen, wäre das zynisch, so von Gott zu denken.

Gott gibt sich am Kreuz zu erkennen

Wenn wir gerade heute an Gott denken, dann so, wie Gott selber sich zu Erkennen gegeben hat. Über das Kreuz. Das lässt die uns so sperrig erscheinenden Stellen der Bibel nicht verschwinden, auch das Sprechen über Sünde bleibt. Aber die Perspektive wird eine andere.

Und: das Kreuz erlaubt etwas nicht, was es leider in der Geschichte der Kirche bis heute – siehe oben – immer wieder gegeben hat, nämlich in seinem Namen Macht ausüben. Menschen zu zwingen, indem man dieses oder jenes zur Ursache erklärt. So geht Kreuz nicht. So geht Erlösung nicht.

So geht Erlösung

Heute, am Karfreitag, lesen wir vom Tode Jesu am Kreuz. Hier ist das Heilshandeln Gottes fokussiert. Nicht in einer Straf-Pädagogik, die letztlich vom Kreuz doch nur ablenken will. Wer angesichts menschlicher Not von Strafe und nötiger Bekehrung spricht, will letztlich das Kreuz nicht wahrhaben.

Sagt uns deswegen das Kreuz etwas über unsere Not? Ja. Gott zeigt sich uns in der Hingabe. Es gibt eben keine größere Liebe, als wenn jemand sein Leben hingibt für andere, heißt es im Johannesevangelium. Das macht Gott in uns möglich. Und das Kreuz erinnert uns daran, dass Gott selbst diesen Weg zuerst gegangen ist: „Und wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der (an ihn) glaubt, in ihm das ewige Leben hat“ (Joh 3).

Ich wünsche Ihnen gesegnete Kar-Tage, auch und gerade weil sie in diesem Jahr so ungewöhnlich sind. Vielleicht wird ja etwas sichtbar, was sonst eher verdeckt bleibt.

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und Vernunft, Neulich im Internet, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Barmherzigkeit, Corona, Glaube, Jesus, Karfreitag, Kirche, Kreuz, Kreuzigung, Ostern33 Kommentare zu Plage, Sünde und das Kreuz: Wie Gott handelt

Durchs Kreuz gehen

Veröffentlicht am 6. November 20193. November 2019
Frieden und Europa Kreuz Weg: Blick in den Innenraum der Nikolaikirche in Berlin

Man geht in einem Kreuz aufwärts. Eine Art Gang oder Gerüst, umzogen von weißer Kunstoffplane und beleuchtet, bildet eine Kreuzform, im Innenraum einer Kirche in Berlin. Ein Kunstwerk zu Frieden und Europa. Aber eben auch ein Kreuz.

Die Künstlerin Mia Florentine Weiss nutzt die Nikolaikirche für ein spannendes Projekt, es geht um den Frieden in Europa 100 Jahre nach den Versailler Verträgen, es geht um Begegnung in dem durch das Kreuz entstehenden Raum, um Bewegung.

Frieden und Europa

Die Kreuz-Symbolik ist fest in unserer europäischen Kultur verankert, über das religiöse hinaus. Das Kreuz ist auch mal für einen Streit gut, zuletzt prominent in Bayern, aber auch sonst wenn es um Schulen oder Gerichte geht. Immer geht es dabei um die Frage, für was es steht. Für Christus und sein Leiden? Das Abendland? Kultur? Tradition?

Nicht zuletzt damit spielt die Künstlerin, die ein großes begehbares Kreuz in eine Kirche gelegt hat. Oder hat hinfallen lassen? Wer weiß.

Spiel mit der Bedeutung des Kreuzes

Aber mindestens ich kann nicht anders, als bei dieser Kunst auch die Befragung des Religiösen zu sehen. Oder besser: vor allem eine Befragung des Religiösen. Ein Kreuz ist ja nicht nur ein Kreuz, schon gar nicht wenn das alte, spätgotische Kreuz samt Corpus im Kirchenschiff darüber steht.

Wenn man durch das Kreuz in der Kirche hindurch geht, stellt sich zuerst die Frage, was das sein soll. Man weiß um die Form, wenn man drinnen ist sieht man sie aber zuerst nicht. Man begegnet auch anderen Menschen im Kreuz, so das Museum nicht vollständig leer ist. Was soll das sein, oder bildlich mit der Installation gesprochen: Welchen Stellenwert, welchen Ort nimmt das Kreuz ein?

Welchen Ort hat das Kreuz?

Wir Christen verehren das Kreuz als Ort der Erkenntnis der eigenen Sünden und deren Vergebung. Es ist eine Verbindung. Es ist Ort der Begegnung mit Christus. Es ist auch Ort des Leidens in der Welt, auch wenn wir es nicht gleichsetzen können mit den Leiden des Menschen. Das Kreuz verweist gleichzeitig auf Gott und auf den Menschen.

Die Künstlerin Mia Florentine Weiss lädt dazu ein, das noch einmal aus einer künstlerischen Perspektive zu bedenken. Es mag ihr um ganz andere Themen gegangen sein, um Frieden und Europa, aber wie gesagt Christen verbinden mit dem Kreuz auch etwas anderes.

Verweisen auf Gott und Menschen

Haben wir die Deutungshoheit über das Kreuz verloren? Anfang der 2000er benutzte Madonna ein Kreuz bei ihrer Tournee-Show, Umhängekreuze sind Mode-Acessoires, ich will hier keine Litanei anstimmen aber es sind halt nicht mehr wir Christen, die entscheiden, wofür es zu stehen habe. Wir haben das Kreuz irgendwie verloren. Das Kunstwerk erinnert auch an diese Verlusterfahrung. Das schöne daran: das ist wiederum sehr christlich.

Denn ohne Verlust ist das Christentum nicht zu denken. Hier passt das Kreuz hin: Ich muss abgeben, wenn ich auf das Kreuz schaue und das Kreuz ernst nehme. Und dann kann ich das Kreuz auch neu entdecken. Etwa in dem Kunstwerk in Berlin.

 

Das Ganze ist noch bis Ende November zu sehen.

Und hier noch das Ganze im Film:

https://paterberndhagenkord.blog/wp-content/uploads/2019/10/Kreuz-Weg.mp4
Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Kunst, Kultur und KönnenSchlagwörter #loveurope, Berlin, Europa, Frieden, Kreuz, Kunst, Weltkrieg6 Kommentare zu Durchs Kreuz gehen

Glaube und Schwäche

Veröffentlicht am 16. September 201811. November 2018
Verteilt auf dem Petersplatz Verteilt auf dem Petersplatz

Papst Franziskus verschenkt Kreuze, kleine, an diesem Sonntag auf dem Petersplatz. 40.000 davon gab es zu verteilen, eine Aktion durch das Almosenamt – fürchterliches Wort – des Vatikan.

Verteilt auf dem Petersplatz
Verteilt auf dem Petersplatz

Dieses Kreuze hier ist meines, noch brav in seiner Plastikverpackung.

Es sei kein Schmuck, hatte der Papst gesagt, außerdem könne man es nicht kaufen. Es sei sein Geschenk.

Verteilt wurde es von Armen, von Flüchtlingen und anderen, die auch sonst mit Kardinal Krajewski, dem zuständigen Mann im Vatikan, zusammen arbeiten.

Das braucht man gar nicht mehr zu erklären: Die am Rande schenken uns das Zeichen unseres Glaubens, es kommt nicht aus der Mitte, den Wohnzimmern des Glaubens, sondern neu vom Rand, von der Schwäche, der Flucht, der Armut.

Ich habe mir gerne eins schenken lassen. Es wird das ersetzen, was bislang bei mir an der Wand hängt.

 

Weil es vom Rand kommt

 

Wir haben ja in diesem Jahr schon lange und ausgiebig und auch hier über das Aufhängen von Kruzifixen gesprochen. Diese Bitte, eines aufzuhängen, kann ich einfach nicht ausschlagen. Weil es mir Menschen geschenkt haben, die was von Schwäche verstehen. Weil es vom Rand kommt, nicht aus dem Kraftzentrum. Genau dorthin ist Jesus ja gegangen.

Danke dem Papst für dieses kleine Sonntagszeichen, ein kleines Stück Belebung, nicht durch Worte, sondern durch Menschen und ein einfaches Zeichen.

 

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Gretchenfrage: wie hältst du es mit dem Kreuz?

Veröffentlicht am 1. Juni 201811. November 2018
Borgo Pio, Roma: Ein Madonnenbild auf meinem Weg zur Arbeit Borgo Pio, Roma: Ein Madonnenbild auf meinem Weg zur Arbeit

1Ab heute gilt in Bayern: „Im Eingangsbereich eines jeden Dienstgebäudes im Freistaat [Bayern] ist als Ausdruck der geschichtlichen und kulturellen Prägung Bayerns deutlich wahrnehmbar ein Kreuz als sichtbares Bekenntnis zu den Grundwerten der Rechts- und Gesellschaftsordnung in Bayern und Deutschland anzubringen. (…) Das Kreuz ist das grundlegende Symbol der kulturellen Identität christlich-abendländischer Prägung.”

Borgo Pio, Roma: Ein Madonnenbild auf meinem Weg zur Arbeit
Borgo Pio, Roma: Ein Madonnenbild auf meinem Weg zur Arbeit

Wenn ich hier in Roma durch die Straßen gehe, begegnet mit eine solche geschichtliche und kulturelle Prägung an fast jeder Straßenecke. Madonnen vor allem, seltener Kreuze, aber auch sehr viele Kirchen und Klöster.

Das gibt es in Bayern auch, der Unterschied ist nur, dass jetzt Kreuze aufgehängt werden, wo vorher keine waren.

Wir sind uns glaube ich einig darin dass wir sagen können, dass das Aufhängen von Kreuzen noch niemanden zum Christen macht. So meinte die bayerische Regierung das ja auch, es soll ein Zeichen von kultureller Identität und christlich-abendländischer Prägung sein. Kein religiöses Symbol.

 

Was hängt bei mir an der Wand?

 

Nun mag ich die Debatte darum nicht noch einmal aufmachen, jedenfalls nicht hier und heute. Ich möchte aber eine andere Frage stellen, die auch hierher gehört. Wir sollen uns auf uns selbst zurück besinnen, empfiehlt der heilige Ignatius in seinen Gebetsübungen: Was hat das alles mit mir zu tun?

Habe ich ein Kreuz aufgehängt? Eine Ikone oder ein anderes eindeutig christliches Zeichen? Warum? Warum nicht? Habe ich Hemmungen, mein Christsein offen zu zeigen? Mache ich im Restaurant ein Kreuzzeichen? Warum? Warum nicht? Und so weiter und so weiter.

Wenn die Kirchen das Kreuz als religiöses Zeichen verteidigen, oder Christen das Aufhängen von Kreuzen in Amtsräumen gut finden, dann darf die Frage schon gestellt werden, was das Kreuz bedeutet. Nicht allgemein, abstrakt, sondern konkret, für mich.

Wie hältst du es mit dem Kreuze?, abgewandelt mit Gretchen gefragt.

Bayern sieht es als Ausdruck der eigenen historisch gewachsenen Identität. Ist das auch bei mir persönlich so? Ist das Teil meiner eigenen Identität?

Als Spekulation stelle ich mir das auch als Diskussionsgegenstand vor, an diesem Freitag, bei der Audienz von Papst Franziskus für Ministerpräsident Söder.

 

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Kreuz-Zeichen

Veröffentlicht am 30. April 201811. November 2018
Wofür steht es? Wofür steht es?

Es ist dreist: da wird das Kreuz im bayerischen Wahlkampf zu einem Werte-Zeichen umgedeutet, identitätsstiftend sei es, über Kirche hinaus auch für die Gesellschaft als solche.

Die Proteste auch von den Kirchen kamen sofort, da brauche ich mich nicht anhängen. Trotzdem meine ich, dass wir Herrn Söder dankbar sein müssen, denn er zwingt uns, über das Aufhängen von Kreuzen nachzudenken. Was für ein Zeichen ist das für uns?

Kardinal Marx hat sehr deutliche Worte gebraucht und bedauert, dass anstatt eines Gesprächs über das Kreuz „Spaltung, Unruhe, Gegeneinander“ entstanden seien. Und man tritt der Regierung Bayerns glaube ich nicht zu nahe wenn wir sagen, dass das alles auch mit dem Wahlkampf zu tun hat, in dem das Land schon steckt.

 

Warum hängen wir Kreuze auf?

 

Aber lassen wir die Polemik beiseite und erfüllen wir dem Kardinal und den vielen anderen den Wunsch: warum hängen wir Kreuze auf? Marx weist auf die Aufhängung in Schulen in Bayern hin, die anderen Regeln folgt und nicht einfach dekretiert ist, das funktioniert. Und zwar, weil es Gespräch gibt.

Wofür steht es?
Wofür steht es?

Warum hängen wir das Kreuzzeichen auf? Warum machen wir Katholiken ein Kreuzzeichen, öffentlich mindestens in Kirchen, ab und zu in der Familie, selten in der Öffentlichkeit? Warum befremdet es viele auch katholische Pilger hier in Rom zu sehen, dass Römer sich bekreuzigen, wenn sie an einer Kirche vorbei gehen? Und ich spreche hier von allen Generationen.

 

Sichtbare Seite der Auferstehung

 

Das Kreuz ist die für uns sichtbare und zugängliche Seite der Auferstehung, beides gehört zusammen. Da wir aber nicht wissen, was das genau ist, eine Auferstehung, halten wir uns an die andere Seite, das Kreuz. Weiterlesen “Kreuz-Zeichen”

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Neulich im Internet, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Bayern, Debatte, Kreuz, Kreuzzeichen, Kultur, Marx, Söder, Wahlkampf37 Kommentare zu Kreuz-Zeichen

Jesus ist kein Angst-Macher

Veröffentlicht am 8. September 20178. September 2017

Es war ein langer Text. Papst Franziskus hat an diesem Donnerstag – für uns Europäer in der Nacht – die Bischöfe Lateinamerikas angesprochen und eine Art Grundsatzrede gehalten. Eine Art? Es war irgendwie eine Fortsetzung der Rede, die er vor vier Jahren vor denselben Bischöfen in Rio de Janeiro gehalten hat, und das hat er auch genau so formuliert.

Der Papst ist in Kolumbien, und Kolumbien ist auch das Thema, selten spricht der Papst in Predigten so konkret über die Situation eines Landes wie er es gestern Nacht bei der Messe getan hat. Die Ansprache vor dem Lateinamerikanischen Bischofsrat CELAM aber war an alle gerichtet. An ganz Lateinamerika, und überhaupt an die Kirche.

Während ich den Text bei der Live-Übertragung vorlas, war es aber weniger der Gesamt-Text, der mich gepackt hat. Vielleicht lag es an der nächtlichen Stunde, aber bei mir haben sich dieses Mal vor allem einzelne Sätze festgehakt.

 

Perlen-Sätze

 

Papst Franziskus und die CELAM Bischöfe: Donnerstag Abend in Bogotá
Papst Franziskus und die CELAM Bischöfe: Donnerstag Abend in Bogotá

Er sprach gegen die Ideologisierung der Botschaft des Evangeliums, gegen den kirchlichen Fundamentalismus, den Klerikalismus, es sind Sätze wie aus Evangelii Gaudium. Und auch dieser Satz, hätten im Papstschreiben stehen können, und vielleicht tut er es auch in leichter Variation: „Denn ohne Freude zieht man niemanden an“. All die Griesgrämigkeit, die Verbissenheit, das Besserwissertum haben auf einmal keine Kleider mehr an.

Da kann er noch so sehr gegen „Sakralfunktionäre“ sprechen, gegen „Konzeption der Kirche als einer Bürokratie“ oder die Kirche als „eine nach modernen Unternehmenskriterien durch eine klerikale Kaste geleitete Organisation“, das alles ist richtig und wahr und wie in Evangelii Gaudium, aber die Dramatik steckt in anderen Sätzen.

Satz Zwei zum Beispiel, den mein Stift noch beim Vorlesen umrahmt hat, begründet sein drastisches Sprechen von all diesen Versuchungen, die ich gerade aufgezählt habe. Die Begründung ist einfach: „Weil die Erlösung, die Christus uns bringt, immer auf dem Spiel steht.“ Da schweigt der Kritiker. Die schlichte, wahre Aussage: Es kann auch schief gehen. Der Triumph Christi ist nicht gleich auch der Triumph der Kirche, nicht gleich auch unser Triumph, wir können das – einzeln und als Gruppe – verspielen. Weiterlesen “Jesus ist kein Angst-Macher”

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Vernunft, Papstreise, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Ansprache, Bischöfe, CELAM, Jesus, Kirche, Kreuz, Nachfolge, Papst Franziskus33 Kommentare zu Jesus ist kein Angst-Macher

Und schon wieder das Kreuz

Veröffentlicht am 20. Mai 2017

Es begann am Montag, als ich im Vatikan Kardinal Reinhard Marx interviewte und das dann bei Facebook und auf der Webseite veröffentlichte: es gibt im Netz Menschen – sich selber Christen nennend – die unbedingt auch bei einem ganz anderen Thema die Episode von Jerusalem nennen müssen, um den Kardinal zu verunglimpfen. Möglichst wenig Details, grob geschnitzt und immer feste druff. Eigentlich ging es in dem Interview um Europa, leider zuckten bei einigen gleich die Finger und man meinte, ihm mit Verweis auf die Episode in Jerusalem seine Glaubwürdigkeit absprechen zu müssen.

Heute kam das Thema schon wieder, das Abnehmen des Kreuzes findet nun in Berlin statt, als Teil der Debatte um das so genannte Neutralitätsgesetz des Landes Berlin, in Folge dessen einer Lehrerin verboten ist, bei der Ausübung ihres Berufs religiöse Zeichen zu tragen. Im Februar war es um eine Verschleierung gegangen, nun geht es ganz frisch erst um ein Kreuz, dann um ein Fisch-Symbol, der als Ersatz getragen wurde.

Kreuz des Anstoßes
Kreuz des Anstoßes

Und wieder dieselben Reaktionen im Netz, erstens witzigerweise immer wieder Kardinal Marx und Jerusalem zitierend, obwohl das nichts miteinander zu tun hat, sich aber zur Erregung bestens eignet. Zweitens gerät die Debatte schnell aus dem Ruder, Nazivergleiche sind da, der Bekennermut wird bei den anderen gefordert, es geht immer gleich um den Untergang von Religionsfreiheit. Geht es auch etwas kleiner?

In Berlin geht um vom Staat verliehene Autorität, etwa als Polizist oder als Lehrer oder als Richter, nur bei solchen Positionen greift das Gesetz ja. Es geht nicht um Ausdruck von persönlicher Religiosität als solcher. Wenn das Berliner Gesetz falsch ist, dann wird das sicherlich bald genug debattiert werden oder ein Verfassungsgericht wird sich damit befassen. Die Debatte um die Öffentlichkeit von religiöser Symbolik ist wichtig und sollte geführt werden, auch kontrovers.

Dass es aber auch vernünftige katholische Stimmen geben kann, die an dem Gesetz erst einmal etwas Gutes sehen, das habe ich versucht, mit dem Interview Interview von Generalvikar Manfred Kollig. Auch das gehört zur Debatte.

Was ist denn so schlimm daran, zu debattieren? Warum immer gleich um sich schlagen?

Noch einmal zum von mir interviewten Generalvikar: er legte großen Wert darauf, dass das Kreuz für Christen erst einmal und vor allem Zeichen der Versöhnung und für Christus ist. Bei all der Schärfe, mit der die Debatte leider geführt wird, gerät das als erstes unter die Räder. Und das sollte uns zu denken geben. Bei mir jedenfalls tut es das.

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und Vernunft, Kirche und MedienSchlagwörter Berlin, Kreuz, Neutralitätsgesetz, öffentliche Debatte, religiöses Symbol15 Kommentare zu Und schon wieder das Kreuz

Der Bekennermut der Anderen

Veröffentlicht am 14. November 201614. November 2016

Und doch mit Kreuz: Besuch in Jerusalem

Nanu? Seit Tagen köchelt die Geschichte durch die Medien, dass Kardinal Reinhard Marx und Bischof Bedfors-Strohm auf dem Tempelberg in Jerusalem ihre Kreuze nicht getragen hätten. Wut und Häme goss sich aus, von Unterwerfung war die Rede, Christen würden für ihren Glauben im Nahen Osten sterben und die beiden Promis würden ihn so einfach verleugnen.

Und nun ein Foto, dass sie mit den Kreuzen zeigt, vor dem Felsendom. Es gibt auch andere Bilder, richtig, wo die beiden kein Kreuz umhaben, direkt an der Mauer des muslimischen Gebetshauses. Sie haben die Kreuze abgenommen. Aber mindestens dieses Bild zeigt doch, dass es ganz so einfach nicht war.

Überhaupt: die ersten Stellungnahmen waren von einer Aufrichtigkeit des Glaubens geprägt, die vor allem von Ferne zum Geschehen geprägt war. Am 20. Oktober waren die Bischöfe da, erst im November erregte dich die mediale Welle. Wobei es dabei schon irgendwie komisch zuging: der Vorwurf bei Spiegel-Online war, dass die Abnahme des Kreuzes eine Demutsgeste gewesen sei. Wohlgemerkt: Die haben das als Vorwurf verstanden.

 

Wer bin ich, zu urteilen?

 

Leider waren die meisten Meinungsinhaber nicht von allzu viel Recherche getragen, wie das Foto oben zeigt. Außerdem: von hier aus, aus dem sicheren Mitteleuropa, eine explosive Lage wie die zwischen den Religionen auf dem Tempelberg zu beurteilen halte ich für mindestens fahrlässig.

Es hat dann doch einige Artikel gegeben, die vor Ort nachfragen, bei Beteiligten oder Kennern, wie heute in der FAZ. Aber das sind alles Mitspieler, die sind Partei und sollen es auch sein.

Am schlimmsten sind aber tatsächlich diejenigen, die “Bekennermut” verlangen. Von hier aus. Bei aller Wichtigkeit des christlichen Zeugnisses: Wer zahlt bitteschön dafür den Preis? Christen hier fühlen sich dann vielleicht besser, aber damit geht auch ein wenig Hochmut einher, wenn man für das heimische Publikum seine Überzeugung zeigt und dann den Schaden den dortigen Menschen überlässt, wenn man selber schon wieder im Flugzeug sitzt.

Unterwerfung unter den Islam, welch ein Unfug. Es ging um das Vermeiden eines Konfliktes an einem Ort, wo normalerweise keine Christen hinkommen.

Vielleicht hat es ja keine perfekte Lösung gegeben. Wie man es macht, macht man es falsch. Aber das ist im gesamten Nahen Osten so, seit Jahrzehnten. Zu viele Bekenner, zu viele Interessen, zu viel Konflikt, zu viel Gewalt, die sich auf Religion beruft. Die deutschen Bischöfe wollten mit allen reden – und haben mit allen geredet – und wollten gemeinsam pilgern, als Zeichen der Gemeinsamkeit. Ich habe keine einzige Stimme von vor Ort gehört, die sich beschwert hätte, dass das nicht gelungen sei.

Also bitte, wenn der Preis für gelungenen Dialog – wenn auch in kleinen Schritten – ein wenig Irritation zu Hause ist, dann soll das so sein. Mögen all die Kommentatoren und Blog-Schreiber doch bitte von ihren Richterstühlen herunter klettern.

 

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Neulich im Internet, Sprechen von GottSchlagwörter Bischöfe, Felsendom, Jerusalem, Kardinal Reinhard Marx, Kreuz111 Kommentare zu Der Bekennermut der Anderen

Ich will, dass du uns dienst!

Veröffentlicht am 2. November 20142. November 2014

Via Cassia, eine der alten römischen Straßen nach Rom, etwa 14 Kilometer außerhalb der alten Stadt: Hier liegt ein kleiner und auch heute noch unscheinbarer Ort, La Storta. Für Jesuiten ist es ein ganz besonderer Ort, weil es ein ganz besonderer Ort für den Gründer, Ignatius, war. Dort war ich zu einem Sonntagsausflug. Es ist nicht weit weg, was ja das Problem ist: Naheliegendes überlässt man dem “später einmal”.

Die Geschichte, die mit dem Ort zusammen hängt, ereignet sich 1537, als die Mitglieder der jungen Gemeinschaft die einmal der Jesuitenorden werden sollte in Venedig zu Priestern geweiht worden waren und nun nach Rom zogen, entweder um dann als Missionare weiter nach Jerusalem zu ziehen, sollte sich trotz des Krieges auf dem Mittelmeer die Gelegenheit ergeben, oder um sich dem Papst zur Verfügung zu stellen.

 

La Storta, bei Rom, Kapelle des heiligen Ignatius
La Storta

„Sie gingen nach Rom in drei oder vier Gruppen geteilt, und der Pilger [gemeint ist Ignatius] mit [Peter] Faber und [Diego] Laínez. … Er hatte sich entschlossen, nachdem er Priester wäre, eine Jahr noch keine Messe zu lesen und sich vorzubereiten und die Muttergottes zu bitten, sie wolle ihn zu ihrem Sohn stellen“. Eine ganz typische Art des Betens Ignatius‘: Jemanden um Vermittlung bitten. „Und als er an einem Tag, einige Meilen, bevor er nach Rom gelangte, in einer Kirche war und betete, verspürte er eine solche Veränderung in seiner Seele und hat so klar gesehen, dass Gott Vater ihn zu Christus, seinem Sohn, stellte, dass ihm der Mut nicht ausreichen würde, daran zu zweifeln, dass vielmehr Gott der Vater ihn zu seinem Sohn stellte.“

Ignatius nennt das im Exerzitienbuch (einem Handbuch für Geistliche Übungen) die „erste Wahlzeit“: Etwas ist so klar und deutlich, dass man gar nicht daran zweifeln kann.

 

Das Zitat oben stammt aus dem Buch, dass wir den ,Pilgerbericht‘ nennen. Früher nannte man es die Autobiographie des Ignatius, aber das stimmt nicht. Es ist ein aus der Erinnerung niedergeschriebener Text eines der Mitarbeiter des Ignatius, Pater Luis Goncalves da Camera. Der Titel ist aber Ignatius eigenes Wort, er nennt sich selbst den „Pilger“.

 

An dieser Stelle im Pilgerbericht, nach der kurzen Erzählung des Ereignisses tritt nun der Verfasser da Camera in Ich-Form hervor und fügt ein, was ein weiterer der drei dort nach Rom Gehenden, Diego Laínez, ihm bestätigt habe. Was genau, das berichtet Laínez 1559 selber im Zusammenhang mit der Frage, wie der Name des Ordens zu Stande gekommen sei.

„Es schien ihm [Ignatius], dass Gott ihm diese Worte ins Herz einprägte: Ich werde euch in Rom gnädig sein.“ Laínez fügt an, Ignatius habe damals geglaubt, dass das mit Leid und Tod zu tun habe. Gleichzeitig habe Ignatius ihm, Laínez, aber auch davon berichtet, was der Inhalt seiner Vision gewesen sei: Christus mit dem Kreuz auf der Schulter sei ihm entgegen getreten. Gott der Vater, an dessen Seite Jesus gewesen sei, habe seinem Sohn gesagt: „Ich will, dass du diesen als deinen Diener annimmst.“ Worauf Jesus gesagt habe „Ich will, dass du uns dienst.“ Weiterlesen “Ich will, dass du uns dienst!”

Kategorien Allgemein, Franziskus, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Besuch, Franziskus, Ignatius von Loyola, Jesuiten, Kreuz, La Storta, Nachfolge1 Kommentar zu Ich will, dass du uns dienst!

Das Kreuz von Buenos Aires

Veröffentlicht am 6. März 20146. März 2014

der papst erzähltEine Geschichte unter Priestern: Papst Franziskus hat eine besondere Gabe, Bilder im Kopf zu erzeugen, wenn er erzählt. So auch an diesem Donnerstag, als er die Pfarrer des Bistums Rom traf und aus Buenos Aires berichtete. Es ist die kleine Geschichte eines Generalvikars, eines gestohlenen Kreuzes, eines Straußes Rosen und von viel Barmherzigkeit. Papst Franziskus schließt seine frei gehaltene Ansprache über die Barmherzigkeit von Priestern mit einer persönlichen Anekdote.

 

„In Buenos Aires gab es einen Priester, einen berühmten: er war ein Mitglied des Ordens vom Allerheiligsten Sakrament. Fast der gesamte Klerus ist bei ihm zur Beichte gegangen, wirklich.

Bei einem der beiden Besuche, die Johannes Paul II. gemacht hat und er um einen Beichtvater in die Nuntiatur gebeten hat, ist er hingegangen. Er war zum Schluss alt, sehr alt. Er war Provinzialoberer seines Ordens, er war Professor, aber vor allem hat er immer Beichte gehört, immer. In der Kirche des Allerheiligsten Sakramentes war immer eine Schlange [vor seinem Beichtstuhl].

Damals war ich Generalvikar und lebte bereits in der Kurie des Bistums. Jeden Morgen bin ich sehr früh zum Fax gegangen um zu sehen, ob da etwas angekommen ist. Am Ostermorgen habe ich ein Fax des Oberen seiner Gemeinschaft gelesen: „Gestern, eine halbe Stunde vor der Osternachtsmesse, ist Pater Aristi – ich weiß nicht mehr im Alter von 94 oder 96  Jahren – gestorben, die Beerdigung wird heute stattfinden.“ Es war der Ostermorgen und ich musste zum Mittagessen mit den Priestern im Altersheim für Geistliche gehen, das habe ich immer Ostern gemacht. Und dann, nach dem Mittagessen, bin ich also zu der Kirche gegangen.

Es war eine große Kirche, sehr groß, mit einer wunderschönen Krypta. Ich bin in die Krypta hinabgestiegen und dort war die Bahre, nur zwei alte Menschen waren da und haben gebetet. Es gab keine Blumen.

Da habe ich mir gedacht: Aber dieser Mann hat die Sünden des gesamten Klerus von Buenos Aires vergeben, auch mir, und hier sind noch nicht einmal Blumen …? Ich bin dann zurückgekehrt und in einen Blumenladen gegangen – in Buenos Aires gibt es an den Kreuzungen Blumenstände, jedenfalls in einigen Straßen, dort wo viele Menschen sind – und ich habe Blumen gekauft, Rosen … . Dann bin ich wieder zurück und habe damit begonnen, die Bahre zu schmücken, mit den Blumen.

Und dann ich habe den Rosenkranz gesehen, den er in den Händen hatte, nicht wahr? Und dann ist in mir der kleine Dieb wachgeworden, der ja in uns allen steckt, oder? Weiterlesen “Das Kreuz von Buenos Aires”

Kategorien Allgemein, Franziskus, Geschichte, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Barmherzigkeit, Beichte, Beichtvater, Bergoglio, Bistum Rom, Buenos Aires, Klerus, Kreuz, Rom, Rosen, Rosenkranz9 Kommentare zu Das Kreuz von Buenos Aires

Das Mysterium des Karsamstags: Die Sprache von Liebe und Leben

Veröffentlicht am 30. März 201330. März 2013

SindoneAn diesem Karsamstag möchte ich noch einmal die Meditation Papst Benedikt XVI. hervorholen, die dieser 2010 bei seinem Besuch in Turin vor dem Grabtuch gehalten hat. Er stellt nicht die Frage nach Echtheit oder Bedeutung, er fragt nach dem Tod in unserem Leben und nach dem Licht, dass Gott dorthin bringt, wo wir Gott am fernsten sind: Die Sprache von Liebe und Leben.

 

„Das Mysterium des Karsamstags.“

 

Man kann sagen, dass das Grabtuch die Ikone dieses Geheimnisses ist, das Bild des Karsamstags. Tatsächlich handelt es sich um ein beim Begräbnis verwendetes Tuch, in das der Leichnam eines gekreuzigten Mannes gehüllt wurde. Es stimme in allem mit dem überein, was die Evangelien von Jesus berichten, der gegen Mittag gekreuzigt wurde und gegen drei Uhr nachmittags gestorben ist. Weil Rüsttag war, das heißt der Vorabend des feierlichen Sabbats des Paschafestes, bat Josef von Arimathäa, ein reiches und angesehenes Mitglied des Hohen Rates, am Abend Pontius Pilatus mutig darum, Jesus in seinem neuen Grab beerdigen zu dürfen, das er nicht weit von Golgota entfernt für sich selbst hatte in den Felsen hauen lassen. Nachdem er die Erlaubnis bekommen hatte, kaufte er ein Leinentuch, nahm den Leichnam Jesu vom Kreuz, wickelte ihn in das Tuch und legte ihn in jenes Grab (vgl. Mk 15,42–46). Das berichtet das Evangelium des hl. Markus, und mit ihm stimmen die anderen Evangelisten überein. Von diesem Augenblick an blieb Jesus bis zum Morgengrauen des Tages nach dem Sabbat im Grab, und das Grabtuch von Turin zeigt uns ein Bild davon, wie sein Körper in dieser Zeit im Grab lag – eine chronologisch gesehen sehr kurze Zeit (etwa anderthalb Tage), die aber, was ihren Wert und ihre Bedeutung angeht, unermesslich, unendlich war. Weiterlesen “Das Mysterium des Karsamstags: Die Sprache von Liebe und Leben”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Papstreise, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von Gott, VatikanSchlagwörter Benedikt XVI., Dunkelheit, Gott, Grabtuch, Karsamstag, Kreuz, Leben, Meditation, Sindone, Tod, Turin20 Kommentare zu Das Mysterium des Karsamstags: Die Sprache von Liebe und Leben

Verschonungspluralismus

Veröffentlicht am 3. September 201221. August 2012

Vor einigen Wochen hat der britische Premier David Cameron in einer Parlamentsdebatte versprochen, Regelungen über das Tragen von religiösen Zeichen zu verbessern. Einer Angestellte von British Airways und einer Krankenwester war verboten worden, ein Kreuz als Zeichen ihres Glaubens während der Arbeitszeit um den Hals zu tragen, als Grund wurden die Haus-Regeln über Schmuck etc. zitiert. Gefragt, ob er das auch für ein Unding halte, stimmte Cameron zu und versprach, die Regelungen gesetzlich zu ändern.

Der Flugbegleiterin Nadia Eweida war verboten worden, Schmuck über der British Airways Uniform zu tragen, weil es generell verboten sei, diese Uniform in irgend einer Weise mit Schmuck zu kombinieren. Frau Eweida sieht das Kreuz aber nicht als Schmuck, sondern als Bekenntnis ihres Glaubens und ist nun vor den Menschenrechtsgerichtshof gezogen.

David Cameron sieht das ähnlich wie Frau Eweida: Er unterstütze das Recht, religiöse Zeichen zu tragen. Zitat: „I think it is an absolutely vital freedom.” Weiterlesen “Verschonungspluralismus”

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