Die Gewitterwolken haben sich schon verzogen. Und ich komme mit diesem Beitrag etwas spät. Aber auch noch Wochen später bleibt die uns Debatte um die viel diskutierte Instruktion aus dem Vatikan ja erhalten. Was dürfen Laien in der Kirche? Und was folgt praktisch aus der Instruktion für die Strukturprozesse in den Bistümern und für den synodalen Weg?
Nur haben sich die Themen etwas verschoben. Mittlerweile ist klar geworden, dass es sich um einen Text handelt, der seine ersten Schritte während des Pontifikats Benedikt XVI. gemacht hat. Und deswegen klingt er vielleicht auch so zweigeteilt, die vielen Franziskus-Zitate zu Beginn lesen sich wie ein Aufhübschen.
Was dürfen Laien in der Kirche?
Mir zeigt sich in der Debatte neben all den anderen noch ein weiterer Punkt: die Frage der Autorität und der Legitimierung von Autorität in der Kirche. Die schon im Titel der Instruktion genannte Bekehrung und die Frage der Autorität gehören für Papst Franziskus ja immer schon zusammen. Aber sie reiben sich auch aneinander, auch nach sieben Jahren Papst Franziskus noch.
Der Papst betont, dass es in der Kirche nicht allein um Autorität gehen kann. Es müsse „glaubwürdige Autorität“ sein. Die kann man nicht mit einer Mitra oder einem roten Kardinalshut einfach aufsetzen, die komme vom Menschen. Darum muss man werben. Das ist kein Populismus, sondern die Unterfütterung der Ausübung. Autorität ist in unserer Gesellschaft nicht mehr selbstverständlich, man kann sie nicht einfach herbei behaupten.
„Glaubwürdige Autorität“
Und genau hier ist die Vatikan-Instruktion problematisch. Am besten vielleicht kann man das an dem Verantwortlichen zeigen, dem Kurienkardinal Beniamino Stella. Der hat scheinbar zur Versachlichung der Debatte zum Gespräch geladen. Aber das mit der Versachlichung hat nicht recht hingehauen, weil das Angebot nicht wirklich ein Werben um Zustimmung ist, sondern ein Pochen auf Autorität.
Wie berichtet, würde man nämlich gerne in Rom die „Zweifel und Ratlosigkeit“ der deutschen Bischöfe ausräumen. Diese Formulierung hat schon etwas Anmaßendes. Es sind die deutschen Bischöfe, die ein Problem haben, und der Vatikan sei die Instanz, das auszuräumen. Kein Dialog, keine Offenheit, sondern die versteckte Behauptung, der Vatikan habe alles richtig gemacht und nun müssten nur noch Unsicherheiten ausgeräumt werden. Was das Problem derer sei, die unsicher seien.
Kein Dialog, keine Offenheit
In der Vergangenheit war immer wieder auch aus dem Mund des Papstes davon die Rede, dass Autorität bedeute, wachsen zu lassen, „und zwar in der Originalität, die der Schöpfer für sie gewollt und vorgesehen hat. Autorität auszuüben bedeutet also Verantwortung im Dienst der Freiheit zu übernehmen, nicht eine Kontrolle zu bewerkstelligen, die den Menschen die Flügel stutzt und sie in Ketten hält” (Vorbereitungsdokument der Jugendsynode).
Das ist eine Form der Autorität, die keine Probleme damit hat, Anerkennung zu finden. Nicht immer nur Applaus, hier geht es nicht um Beliebtheitswerte, schließlich gehört auch der Gehorsam immer noch dazu. Davon spürt man recht wenig, wenn die die Instruktion und die Begleitgeräusche aus Rom dazu betrachten.
Vatikanische Autorität wird hier über ein Beharren auf ihr demontiert.
Beharren demontiert
Nehmen wir noch mal die Jugendsynode, an den kommenden Generationen wird der Verfall und die Demontage von Autorität in der Kirche ja besonders deutlich. Im Abschlussdokument ist von Pfarreien die Rede:
„Daher ist ein pastorales Umdenken darüber, was Pfarrei ist, notwendig, und zwar aus einer Haltung der kirchlichen Mitverantwortung und des missionarischen Schwungs heraus, indem Synergien in der Fläche entwickelt werden. Nur so kann sie dann als bedeutsamer Raum erscheinen, der die jungen Menschen in ihrem Leben abholt. In dieselbe Richtung einer größeren Offenheit und eines gemeinsamen Erlebens ist es wichtig, dass sich die einzelnen Gemeinschaften hinterfragen um zu prüfen, ob die Lebensstile und eingesetzten Strukturen den Jugendlichen ein leicht verständliches Zeugnis des Evangeliums vermitteln.“ (Nr. 129, 130)
Mir geht es nun nicht darum, Texte gegeneinander auszuspielen. Aber im Synodendokument ist der Geist der Frage spürbar. Es braucht Offenheit. Der Schwung – wenn ich es polemisch formulieren darf – kommt nicht daher, dass ich das Kirchenrecht dogmatisiere.
In der Instruktion aus dem Vatikan wird sichtbar, dass es Ungleichzeitigkeiten in der Kirche und auch in der Leitung der Weltkirche gibt. Die Synodendebatten, die nun wirklich nicht als Hort der Revolution bezeichnet werden können, sind trotzdem viel offener und interessierter an der Dynamik der Weitergabe des Glaubens, als der Geist der Instruktion. Und letztlich ergibt sich nur daraus wirkliche Autorität. Die Instruktion hat dieser Autorität, die sie ja einbetonieren möchte, einen Bärendienst erwiesen. Und Papst Franziskus sich selbst damit auch.
Ich war entsetzt, wütend und traurig über die Instruktion und bin es noch. Wie konnte Franziskus seinen Namen dafür hergeben? Hat er nicht gemerkt, wie das kuriale Kirchenrecht seine Pastoral vor den Karren spannt? Präambel und Abspann, mehr bleibt von ihm nicht übrig. Die Gegner des Synodalen Weges haben einmal mehr Oberwasser. Hoffen sie, dass nach dem Brief an die Deutschen vom 29.6.2019, der römischen Kritik an den Statuten des Synodalen Weges und der Maßregelung für Bischof Ackermann jetzt bald die römische Vollbremsung kommt? Ihnen kommt entgegen, dass Franziskus mit der Deutschen Kirche mit ihren Kirchensteuern, ihren Verbänden und Sozialunternehmen offenkundig nicht viel anfangen kann. Sein Leitbild hat er in Evangelium Gaudi beschrieben. Es hat nicht viel mit Deutschland und Europa zu tun, aber viel mit Aparecida und mit Lateinamerika. Ich frage mich, wann bekommen wir eine Europäische Generalversammlung der Bischöfe, eine Europa-Synode in Rom und ein III. Vatikanisches Konzil?Dann hätte auch der Synodale Weg eine echte Perspektive. Die Hoffnung bleibt …
Gedanken zu „Demontage“ und Antwort auf Schreiben Quadragesima 16.08.20
ich bin ebenfalls ziemlich zornig geworden beim Durchlesen dieser Instruktion – genauso zornig war ich als ganz junge Frau auf die Verlesung von „Humanae vitae“ durch unseren Ortsfarrer! Irgendwie reicht es jetzt wirklich! Es bringt mich dazu ob der Ferne von Synodalen Vorgängen und Rückversicherung von Neuerungen durch die ausstellende vatikanische Behörde erneut und wiederholt und ganz ernsthaft darüber nachzudenken ob ich in dieser Männerkirche noch irgendwo Platz habe, ob ich wirklich und wahrhaftig noch Platz finde in den Gefängnissen dieser vatikanischen Rechtsvorschriften. Ich bin eher freiheitlich denkend christlich orientiert, habe aber kein Recht(?) mich als Frau gleichberechtigt in der Kirche einzubringen??? Am mittelalterlichen Status ändert diese Instruktion nun wirklich nichts…..
Lieber Pater Hagenkord und sehr geehrte Quadragesima! Halte mich wer kann und es vermag als Mitglied in dieser christlichen Institution! Auch wenn ich exkommuniziert werden soll finde ich es momentan einfacher ein Mitglied in der Altkatholischen Kirche zu werden, die 7 Sakramente, keine Probleme mit weiblicher Ordination und schon gar nicht mit Synodalität kennt! Keine Rumstreiterei mehr, da ist es schon eingeführt! Ich bin zutiefst zuhause im katholischen Glauben – muss es aber wirklich weiterhin der römische sein??? Mit all den offensichtlich sinnlosen Versuchen da etwas zu ändern?? Ich komme immer mehr ins Grübeln….wann endlich wird es so viel Ökumene geben, dass man nicht mehr ins Trudeln kommt und ausgeschlossen werden muss, wenn man den römischen Vorschriften nicht mehr genügen will , die man für sich selbst als irgendwie überholungsbedürftig ansehen muss.(Getauft, gefirmt und Gewissen)
Vielleicht ein neues Konzil??? Auch Paulus widerstand dem Petrus ins Angesicht!
Ich lebe seit 3 Jahren in Oberösterreich. Als ich hierher gezogen bin war es ähnlich wie in meiner bayerischen Diözese Augsburg – mit Ausnahme der Pfarreiengemeinschaftsleitung…jetzt erodiert es auch hier….wir haben seit Jahren hier in der Pfarrei eine Theologin und Religionslehrerin nun auch als bischöflich genehmigte Pfarreileitung, die natürlich predigt – auch im sonntäglichen (Wort-) Gottesdienst bei Taufe, Beerdigungen, Hochzeiten etc. ??? Nach der neuen vatikanischen Istruktion ??? Seit der neuen Leitung der Bischofskonferenz in Österreich bin ich aber auch hier ob plötzlicher und ganz heimlich erfolgten unangekündigter Schließung der KSÖ und Kündigung aller maßgeblichen bisherigen Mitarbeiter misstrauisch geworden. Angeblich ist für die allseits hoch angesehene Sozialakademie kein Geld mehr da – obwohl diese häufig selbst die Kosten für Veranstaltungen aus Spenden decken konnte…Andere Neuaufstellung möglich…. Also auch kein Bibelkurs mehr…vielleicht im Januar wieder…vielleicht mit einem eigens von uns für unsere Pfarrei organisierten Referenten….überall rappelt es in der Kiste – ich hoffe und bete dass es gut ausgehen möge. Corona tut auch weh – unser Pfarreicafé mit Vorträgen und Gesang für die Senioren (meine Aufgabe) findet nicht mehr statt…. Chor-Singen nur noch selten und eingeschränkt auf 4-6 Personen….noch darf ich lesen – obwohl keine Ausbildung.. Hilfe!
Liebe Grüße trotz kontrollierter Wut im Bauch! Herlinde
@ Herlinde Schmid:
Ich bin eine Frau Ende Vierzig und komme aus dem Bistum Augsburg.
Ich bin Mitglied in der Kirchenverwaltung, mache auch meinen Mund auf und lasse mich nicht auf das Kuchenbacken bei Pfarrfesten degradieren. Persönlich habe ich eher schlechte Erfahrungen im baden-württembergischen Verwandtschaftskreis mit dortiger Gemeindereferentin gemacht, die eine Trauerfeier geleitet haben.
Ich bin der Meinung, dass der leitende Pfarrer – besonders in immer größer werdenden Pfarreiengemeinschaften – Unterstützung von uns Laien benötigt und wir da nicht das fünfte Rad am Wagen sind. Alleine klappt er irgendwann zusammen. Die Form-Erfordernisse auch innerhalb eines Bistums werden immer größer. Eigentlich ist auch schon der Job des Kirchenpflegers ein Vollzeitjob. Wenn der Pfarrer in Bauangelegenheiten nicht eine erfahrenen Kirchenpfleger bzw. Kirchenpflegerin an der Seite hat, kann er sich die Kugel geben. Für die Seelsorge bleibt da keine Zeit mehr. Das ist es, was ich der Instruktion persönlich ankreide: Für die Verwaltung lassen sich fähige Haupt- bzw. Ehrenamtliche finden, die den Pfarrer unterstützen. In der Kirchenverwaltung sind wir vier gestandene Männer und Frauen, die ihre Berufs- und Lebenserfahrung einbringen können – was wir auch zum Wohl der Kirchenstiftung kräftig tun. Zwei in einem Verwaltungsberuf Tätige und zwei selbstständige Firmeninhaber im handwerklichen Bereich, das passt sehr gut. Und ja, wir haben auch mal eine andere Meinung als der Pfarrer ;).
Der Pfarrer vertritt die Kirchenstiftung nach außen. Bei Einrichtung der Verwaltungsleiter müsste eine Lösung gefunden werden, wer bei Rechtsgeschäften zum Notar geht (derzeit eben der Leiter des Pfarrverbandes).
Ein vorhandenes Pfarreicafé ist zwar schön. Im Endeffekt sind es aber wieder die Ehrenamtlichen, die das machen müssen. Ich persönlich bin schon wie oben geschrieben engagiert, habe aber beruflich auch eine 40 Std.-Woche zu leisten. Nach meiner persönlichen Erfahrung wird z. B. ein Pfarreicafé als selbstverständlich angesehen. Wenn aber die Ehrenamtlichen aus verschiedenen Gründen wegfallen, ist dann der Aufschrei groß. Ich schaue daher immer, welche Zusatzaufgabe ich übernehmen kann oder nicht und sage zum Selbstschutz auch mal „Nein“. Derzeit sind es zusätzlich die Ordnerdienste zur Aufrechterhaltung der Messen, die ich mache.
Zum Lektorendienst: Im Bistum Augsburg gibt es übrigens Lektorenfortbildungen, die nicht schaden. Ich bin auch Lektorin, und man sollte schon wissen, was man tut. Bei manchen Lektoren habe ich als Kirchenbesucherin den Verdacht, dass die Betreffenden das nicht wissen: Leiernde leise Stimme etc. Ich habe jedes Mal wieder einen neuen Tipp aus der Fortbildung mitgenommen.
Liebe Christa,
herzlichen Dank für Ihren Beitrag! In der Umgebung von Augsburg durfte ich als Lektorin lesen, weil ich vom 1.Bürgermeister und einigen kirchlich ehrenamtlichen Damen aus meinem Seniorenbeirat als Ersatz für eine ausgefallene Lektorin vorgeschlagen wurde, nur werktags – einschließlich Gesang anstimmen und unterstützen … Normalerweise hätte mich niemand als Lektorin einstellen dürfen, da seit 20 Jahren geschieden…also lieber ohne Fortbildung! In meinem Alter (74)ist man frei für viele Aufgaben – und ich war auch während meiner Berufstätigkeit immer nebenher ehrenamtlich unterwegs – (vor mehr als 25 Jahren als Gründungs-, Aufbau- und Gruppenleitungsmitglied „Der bunte Kreis“ Klinikum Augsburg und „ein Haus für Kinder“ Hessing-Stiftung Augsburg- beides für Kinder mit besonderem Bedarf) habe mich als Nachfolgerin für unsere Seniorenrunde in der Pfarrei beworben zusammen mit einem Herrn meines Bekanntenkreises. Das alleine ging schief meine Wenigkeit politisch grün und der Herr rot – ich geschieden von einem nichtdeutschen Europäer, der Herr verheiratet mit einer Japanerin…. Ausgang: das politisch ungleiche aber christliche Bewerberpaar machte sich dann eben auf um nicht in der Kirche aber in unserer Stadt den marginalen Seniorenbeirat richtig gut aufzustellen. Alle Organisationen gehen immer noch sehr gut (nicht weil ich schon 3 Jahre in OÖ lebe!…). Leider ist es mir nicht gelungen eine/ einen des vorhandenen katholischen kirchlichen Personals fest in den Seniorenkreis zu integrieren- ein evangelischer Emeritus und 4 Stadträte sprangen ein! Mit biblischen Namen und Vorlesen habe ich übrigens keine Schwierigkeiten- spreche mehrere – und auch nicht nur alltägliche Sprachen (auch beruflich genutzt).
Was mich aber nun wieder innerlich so umtreibt sind diese irgendwie nicht auf dem Boden der Tatsachen ankommenden wollenden Veröffentlichungen aus dem Vatikan –zuerst das Schreiben nach der Amazonas-Synode und nun diese überfallartige Instruktion. Welche Hoffnung soll ich auf den synodalen Weg haben als eine der Frauen in der Kirche? Hatte als Frau immer „meinen Mann“ zu stehen bei voller Berufstätigkeit neben 4 gesunden Kindern und einem schwerst mehrfach behinderten Jüngsten. Dieser Mut hat mir nie gefehlt, fehlt mir auch heute nicht. Ich bin nur über solche unnötige männerbündische Mittelalterlichkeit in der Kirche wütend und hilflos, einer Kirche die noch! von vielen Frauen und Männern getragen wird, welche in der Gegenwart leben, mit gegenwärtigen – jawohl – natürlich auch weltlichen Sorgen.
Ich kann erkennen, dass unsere „Pfarrfrau“ in Oberösterr. alles was immer sie tut aufgrund ihrer Berufung zu diesem Amt tut –aus tiefster Seele und richtig gut mit ihrer Erfahrung aus langjähriger Lehrtätigkeit. Ausgesucht und bestellt vom Bischof! Sollte sie also nun nicht mehr tun dürfen ???? Der Entschluss so unter uns geht bisher dahin, dass wir alles einfach weiter machen wie bisher – EGAL was ordinariatsmäßig und vatikanisch noch auf uns herunterkommt. Der einzige für uns zuständige Pfarrer(kein Kaplan, kein Diakon) für 5 ziemlich weit auseinanderliegende Pfarreien ist wirklich einigermaßen überlastet. Er kann ganz einfach nicht alleine alle Eucharistiefeiern stemmen. Die „Pfarrfrau“ macht einfach alles was anfällt mit 4 Mesnerinnen und etlichen weiteren Helfern.. Unser Pfarrgemeinderat ist übrigens auch beruflich gut gegründet und mit guten Verbindungen – alles kein Problem. Das Problem ist ultramontanarisch…..und bisher leider irgendwie nicht lösbar.
Ich versuche die Hoffnung aufrecht zu erhalten!
Liebe Grüße Herlinde
In der Instruktion heißt es, die neuen Gemeindestrukturen dürften die Gläubigen nicht „ traumatisieren“ (39) Die Instruktion traumatisiert alle: die Bischöfe, die sich ehrlich um Lösungen bemühen, die Pfarrer, die auch heute schon auf Augenhöhe mit den sogenannten Laien zusammenarbeiten und die Frauen, ohne die Caritas und Katechese gar nicht denkbar ist. Übrigens belehrt uns die Instruktion, dass Priester und Ordensleute sich besonders den Armen und Leidenden zuwenden. In Deutschland kommen 1 Mio. haupt- und ehrenamtlich Tätige in der Caritas dazu? Sie kommen in der römischen Logik nicht vor. Das ist verletzend und beschämend, auch wenn es in der Instruktion nicht nur um Deutschland geht. Tja, die Weltkirche … Sie wird strapaziert, wenn es darum geht ortskirchliche Forderungen abzubügeln. Aber sind Priestermangel, Rolle der Frauen, Klerikalismus und Sexuelle Gewalt nicht ein weltweites Thema? Rom schreibt Instruktionen und die Ortskirchen machen vor sich hin. Das macht mich mehr als unruhig.
Liebe Herlinde, gehen oder bleiben?
Ich bleibe! Solange es noch Orte in der Kirche gibt, wo ich frei reden kann, werde ich es tun. Ein übereifriger Kardinal Stella wird mich daran nicht hindern. Ich will „meine Kirche“ nicht Leuten wie ihm überlassen, dazu ist sie mir auch jetzt noch zu wichtig.
@ Quadragesima 24 und Herlinde Schmid:
Sie haben Großartiges geleistet. Wir können nur immer mit unseren eigenen Talenten handeln. Ich bleibe auch und versuche weiter, meine Fähigkeiten für das kirchliche Leben vor Ort einzusetzen.
Etwas pathetisch, aber fällt mir gerade dazu ein: „Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.“ (Bertolt Brecht.)
Liebe Quadragesima, liebe Christa!
noch bin ich da wo ich immer war – immer noch nicht befriedet.
Ein von mir entdeckter Zwischenruf auf diese vatikanische Instruktion – http://www.theologie-und-kirche.de/garhammer-instruktion-zwischenruf.pdf – des emeritierten Prof. Dr. Erich Garhammer der Uni Würzburg- Pastoraltheologie- hat mir wieder ein wenig Mut gemacht, dass die allseits bestehende Ruhe ohne weitere Stellungnahmen der Bischöfe darauf hinausläuft, dass das ganze Schreiben einfach ignoriert wird.
Hatte heute eine längere Diskussion mit einer befreundeten Pfarrangehörigen (Leitung Pfarrbücherei, Mitarbeiterin aller noch bestehenden Kreise betreffend Frauen, Mütter), die sich auch immer wieder bei mir Bücher ausleiht. Das würde ja auch wegfallen bei meinem Entschwinden…..Also bisher bleibe ich –als immer noch einfaches Mitglied der „Jesus- Bewegung“ eines von mir sehr geschätzten Theologen und Professors –Paul M. Zulehner, hoffend auf eine gelungene Synode und den Veränderungswillen aller fortschrittlichen synodalen Teilnehmer. Es bleiben auch die offenen Arme meiner evangelischen Familienseite (Pastorenfamilie und Diakonisse) als Auffangnetz….ach ja! Den Brecht’schen Spruch vom immerwährenden Kampf habe ich meist befolgen müssen…
liebe Grüße und bleiben wir standhaft!