Skip to content
  • Home
  • Über mich
  • Jesuiten

PaterBerndHagenkord.blog

Vatican News

powered by Logo des Jesuitenordens

Schlagwort: Ignatius von Loyola

Ich will, dass du uns dienst!

Veröffentlicht am 2. November 20142. November 2014

Via Cassia, eine der alten römischen Straßen nach Rom, etwa 14 Kilometer außerhalb der alten Stadt: Hier liegt ein kleiner und auch heute noch unscheinbarer Ort, La Storta. Für Jesuiten ist es ein ganz besonderer Ort, weil es ein ganz besonderer Ort für den Gründer, Ignatius, war. Dort war ich zu einem Sonntagsausflug. Es ist nicht weit weg, was ja das Problem ist: Naheliegendes überlässt man dem “später einmal”.

Die Geschichte, die mit dem Ort zusammen hängt, ereignet sich 1537, als die Mitglieder der jungen Gemeinschaft die einmal der Jesuitenorden werden sollte in Venedig zu Priestern geweiht worden waren und nun nach Rom zogen, entweder um dann als Missionare weiter nach Jerusalem zu ziehen, sollte sich trotz des Krieges auf dem Mittelmeer die Gelegenheit ergeben, oder um sich dem Papst zur Verfügung zu stellen.

 

La Storta, bei Rom, Kapelle des heiligen Ignatius
La Storta

„Sie gingen nach Rom in drei oder vier Gruppen geteilt, und der Pilger [gemeint ist Ignatius] mit [Peter] Faber und [Diego] Laínez. … Er hatte sich entschlossen, nachdem er Priester wäre, eine Jahr noch keine Messe zu lesen und sich vorzubereiten und die Muttergottes zu bitten, sie wolle ihn zu ihrem Sohn stellen“. Eine ganz typische Art des Betens Ignatius‘: Jemanden um Vermittlung bitten. „Und als er an einem Tag, einige Meilen, bevor er nach Rom gelangte, in einer Kirche war und betete, verspürte er eine solche Veränderung in seiner Seele und hat so klar gesehen, dass Gott Vater ihn zu Christus, seinem Sohn, stellte, dass ihm der Mut nicht ausreichen würde, daran zu zweifeln, dass vielmehr Gott der Vater ihn zu seinem Sohn stellte.“

Ignatius nennt das im Exerzitienbuch (einem Handbuch für Geistliche Übungen) die „erste Wahlzeit“: Etwas ist so klar und deutlich, dass man gar nicht daran zweifeln kann.

 

Das Zitat oben stammt aus dem Buch, dass wir den ,Pilgerbericht‘ nennen. Früher nannte man es die Autobiographie des Ignatius, aber das stimmt nicht. Es ist ein aus der Erinnerung niedergeschriebener Text eines der Mitarbeiter des Ignatius, Pater Luis Goncalves da Camera. Der Titel ist aber Ignatius eigenes Wort, er nennt sich selbst den „Pilger“.

 

An dieser Stelle im Pilgerbericht, nach der kurzen Erzählung des Ereignisses tritt nun der Verfasser da Camera in Ich-Form hervor und fügt ein, was ein weiterer der drei dort nach Rom Gehenden, Diego Laínez, ihm bestätigt habe. Was genau, das berichtet Laínez 1559 selber im Zusammenhang mit der Frage, wie der Name des Ordens zu Stande gekommen sei.

„Es schien ihm [Ignatius], dass Gott ihm diese Worte ins Herz einprägte: Ich werde euch in Rom gnädig sein.“ Laínez fügt an, Ignatius habe damals geglaubt, dass das mit Leid und Tod zu tun habe. Gleichzeitig habe Ignatius ihm, Laínez, aber auch davon berichtet, was der Inhalt seiner Vision gewesen sei: Christus mit dem Kreuz auf der Schulter sei ihm entgegen getreten. Gott der Vater, an dessen Seite Jesus gewesen sei, habe seinem Sohn gesagt: „Ich will, dass du diesen als deinen Diener annimmst.“ Worauf Jesus gesagt habe „Ich will, dass du uns dienst.“ Weiterlesen “Ich will, dass du uns dienst!”

Kategorien Allgemein, Franziskus, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Besuch, Franziskus, Ignatius von Loyola, Jesuiten, Kreuz, La Storta, Nachfolge1 Kommentar zu Ich will, dass du uns dienst!

Rückhaltlos

Veröffentlicht am 27. Oktober 201423. Oktober 2014

„Nur wenige Menschen ahnen, was Gott aus ihnen machen würde, wenn sie sich der Führung der Gnade rückhaltlos übergäben“. Ich weiß nicht, in welcher Stimmung er war, als Ignatius von Loyola das schrieb. Was es ein trauriges Kopfschütteln darüber, wie wenig Menschen sich Gott wirklich überlassen? War es eine geistliche Einsicht, dass Gott Menschen verändert, dass es dazu aber das Zulassen des Menschen braucht, weil Gott uns nicht gegen unseren Willen führt? Was es ein Versprechen an diejenigen, die sich nicht so richtig trauten?

SpoletoAn dieses Zitat musste ich in den vergangenen Wochen immer wieder denken, vor allem wenn ich die Berichterstattung und die Webkommentare zur Bischofssynode verfolgt habe.

Da gab es einen Priester, der Papst Franziskus voll und ganz zustimmt, aber er solle doch bitte die wahre Lehre unverändert verkünden. Das brauche er, um pastoral tätig zu sein. Als ob die Lehre eine Sammlung von Sätzen wäre, die man nur wiederholen müsste.

Da war die Behauptung, es gäbe eine Agenda einer Gruppe, die man entweder Kardinal Kasper, Kardinal Schönborn oder auch schon mal Kardinal Marx zuordnete. Die wollten mit Hilfe von diesem und jenem die Kirche ändern, gegen den Willen der Gläubigen.

Da war immer wieder der Rückzug darauf, dass Barmherzigkeit die Lehre nicht aufheben könnte. Als ob das jemand behauptet hätte.

Da war immer wieder die Verwechslung von Frage und Behauptung, man wollte sich schon mit den Fragen nicht beschäftigen, die zum Beispiel die Situation wiederverheirateter Geschiedener aufwerfen. Und es gibt Fragen um Schuld und Sünde, die einer Antwort bedürften. Aber schon die Frage darf nicht sein.

Es findet in Teilen der Kirche eine große Immunisierung statt gegen das Gehen, Aufbrechen, Aus-sich-heraus-gehen.

Dabei würde Gott so viel aus uns machen, würden wir uns der Führung der Gnade rückhaltlos übergäben.

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von Gott, Vatikan, Zweites Vatikanisches KonzilSchlagwörter Bischofssynode, Franziskus, Gnade, Ignatius von Loyola, Kirche132 Kommentare zu Rückhaltlos

Die drei Punkte des Papstes

Veröffentlicht am 28. November 201328. November 2013
Papst Franziskus Predigt, (c) OsservatoreRomano
Papst Franziskus Predigt, (c) OsservatoreRomano

Ein Jesuit hat immer drei Punkte. Das ist einer der ersten Sätze, die ich in meinem eigenen Noviziat gelernt habe. Erstens, zweitens, drittens. Es ist ein Standartsatz, der unter uns mit einer Menge Humor verbunden ist. Ein insider-Witz, sozusagen.

Bei Papst Franziskus kann man das bestens studieren. Auch er hat immer drei Punkte, ja mehr noch, er betont die drei Schwerpunkte, die eine Predigt von ihm normalerweise hat, ausdrücklich, indem er ihnen Worte zuweist: caminare, confessare, edificare zum Beispiel, die drei italienischen Worte aus der ersten Predigt am Sonntag nach seiner Wahl.

Warum drei Punkte? Weil das aus dem Exerzitienbuch des Ignatius von Loyola zu übernommen ist. Das Buch bildet das Rückgrat des Ordens, oder besser: Die Exerzitien bilden das Rückrad. Die Erfahrungen, die dort methodisiert sind, haben zur Gründung des Ordens geführt und jeder Jesuit muss seine eigenen Erfahrungen mit Hilfe dieser Methode machen, mehrfach in seinem Leben.

 

Das Exerzitienbuch des Ignatius

 

Auch andere Ordensgemeinschaften und Laiengemeinschaften sind von ihnen geprägt, so dass diese Exerzitien gar nicht so unbekannt sind. Aber in der Praxis werden sie – wie es intendiert ist – sehr flexibel in der Umsetzung gehandhabt, so dass das Buch selber wenige in die Hand nehmen. Weiterlesen “Die drei Punkte des Papstes”

Kategorien AllgemeinSchlagwörter Exerzitien, Franziskus, Ignatius von Loyola, Predigt8 Kommentare zu Die drei Punkte des Papstes

Links

  • Helfen Sie meinem Blog
  • Radio Vatikan
  • RV-Newsletter bestellen

Neueste Beiträge

  • „Wohin auch immer das führen wird“
  • Respekt!
  • Selbstkritik
  • Sammelpunkt der Dynamik des Zuhörens

Kategorien

  • Allgemein
  • Benedikt XVI.
  • Bischofssynode
  • Die deutschsprachige Kirche
  • Franziskus
  • Geschichte
  • Glaube und Gerechtigkeit
  • Glaube und Vernunft
  • Interview
  • Kirche und Medien
  • Kunst, Kultur und Können
  • Neulich im Internet
  • Ökumene
  • Papstreise
  • Rom
  • Spiritualität / Geistliches Leben
  • Sprechen von Gott
  • Vatikan
  • Zweites Vatikanisches Konzil

Artikelarchiv

  • Juni 2021
  • Mai 2021
  • April 2021
  • März 2021
  • Februar 2021
  • Januar 2021
  • Dezember 2020
  • November 2020
  • Oktober 2020
  • September 2020
  • August 2020
  • Juli 2020
  • Juni 2020
  • Mai 2020
  • April 2020
  • März 2020
  • Februar 2020
  • Januar 2020
  • Dezember 2019
  • November 2019
  • Oktober 2019
  • September 2019
  • August 2019
  • Juli 2019
  • Juni 2019
  • Mai 2019
  • April 2019
  • März 2019
  • Februar 2019
  • Januar 2019
  • Dezember 2018
  • November 2018
  • Oktober 2018
  • September 2018
  • Juli 2018
  • Juni 2018
  • Mai 2018
  • April 2018
  • März 2018
  • Februar 2018
  • Januar 2018
  • Dezember 2017
  • November 2017
  • Oktober 2017
  • September 2017
  • August 2017
  • Juli 2017
  • Juni 2017
  • Mai 2017
  • April 2017
  • März 2017
  • Februar 2017
  • Januar 2017
  • Dezember 2016
  • November 2016
  • Oktober 2016
  • September 2016
  • August 2016
  • Juli 2016
  • Juni 2016
  • Mai 2016
  • April 2016
  • März 2016
  • Februar 2016
  • Januar 2016
  • Dezember 2015
  • November 2015
  • Oktober 2015
  • September 2015
  • August 2015
  • Juli 2015
  • Juni 2015
  • Mai 2015
  • April 2015
  • März 2015
  • Februar 2015
  • Januar 2015
  • Dezember 2014
  • November 2014
  • Oktober 2014
  • September 2014
  • August 2014
  • Juli 2014
  • Juni 2014
  • Mai 2014
  • April 2014
  • März 2014
  • Februar 2014
  • Januar 2014
  • Dezember 2013
  • November 2013
  • Oktober 2013
  • September 2013
  • August 2013
  • Juli 2013
  • Juni 2013
  • Mai 2013
  • April 2013
  • März 2013
  • Februar 2013
  • Januar 2013
  • Dezember 2012
  • November 2012
  • Oktober 2012
  • September 2012
  • August 2012
  • Juli 2012
  • Juni 2012
  • Mai 2012
  • April 2012
  • März 2012
  • Februar 2012
  • Januar 2012
  • Dezember 2011
  • November 2011
  • Oktober 2011
  • September 2011
  • August 2011
  • Mai 2011

Schlagwörter

Barmherzigkeit Benedikt XVI. Bischofssynode Deutschland Deutschlandreise Dialog Evangelii Gaudium Familie Flüchtlinge Franziskus Frieden Gebet Generalaudienz Gesellschaft Glaube Glauben Gott Internet Jahr des Glaubens Jesus Kirche Kommunikation Kuba Liturgie Medien Missbrauch Neuevangelisierung Papst Papst Franziskus Papstreise Politik Predigt Radio Vatikan Reform Religion Rom Sommerreise Spiritualität synodaler Weg Synode Theologie Vatikan Verkündigung Öffentlichkeit Ökumene
  • paterberndhagenkord.blog
  • Kontakt / Impressum
  • Datenschutzerklärung
Der Blog von Pater Bernd Hagenkord   |   2011 bis 2023