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Schlagwort: Kleriker

Ausgesprochen

Veröffentlicht am 16. Januar 201817. Januar 2018

Es ist eines der großen Themen der Kirche in Chile, wie es das ab 2010 in Deutschland auch war: die sexuelle Gewalt, ausgeübt von Klerikern und Ordensleuten. Und während im Vorfeld des Papstbesuches dort zunächst der Blick auf die Spannungen mit der indigenen Bevölkerung des Landes auf den Titelseiten landeten – der Versuch, Kirchen anzuzünden, wird einer gewaltbereiten Gruppe von Mapuche zugeschrieben – ist es nun der Missbrauch, der sich als Thema durch den Besuch zieht.

Und das liegt auch am Papst selber. Gleich in seiner ersten Ansprache hat Papst Franziskus das angesprochen. Klar und deutlich:

„Und hier kann ich nicht umhin, den Schmerz und die Scham zum Ausdruck zu bringen, die ich angesichts des nicht wieder gutzumachenden Schadens empfinde, der Kindern von Geistlichen der Kirche zugefügt worden ist. [Applaus] Ich möchte mich mit den Mitbrüdern im Bischofsamt vereinen; denn es ist recht, um Verzeihung zu bitten und mit allen Kräften die Opfer zu unterstützen. Zugleich müssen wir uns dafür einsetzen, dass sich dies nicht wiederholt“.

Santiago de Chile, die Franziskanerkirche, älteste Kirche des Landes
Licht und Schatten der Kirche: Santiago de Chile, die Franziskanerkirche, älteste Kirche des Landes

Und das in einer Rede vor allen Vertretern von Staat und Gesellschaft, samt diplomatischen Corps. Das ist ein deutliches Signal zu Beginn der Reise. Das zeigt sehr deutlich, dass der Papst und der Vatikan verstanden haben, welch gesellschaftliche Sprengkraft das Thema hat.

In Chile geht es vor allem immer wieder um einen Täter, der von der Kirche als Priester auf Lebenszeit suspendiert ist und der nicht auftreten darf, dessen Taten strafrechtlich aber verjährt sind. Zu seinen Vertrauten gehören einige, die seitdem Bischöfe geworden sind, in eine Versetzung eines solchen Bischofs war auch Papst Franziskus involviert. Erst vor einigen Tagen hatte die Washington Post von einem angeblichen Brief des Papstes zu diesem Thema berichtet. Ob das alles so stimmt, ist nicht klar, die Geschichte zeigt aber, wie verworren der Umgang mit den Tätern ist.

 

Für Gerechtigkeit arbeiten

 

In seiner Predigt während der ersten öffentlichen Messe hat er das Thema nicht angeschnitten, aber einen in Chile sehr bekannten Satz eines ehemaligen und sehr verehrten Bischofs zitiert: „wenn du den Frieden willst, arbeite für die Gerechtigkeit“, und das kann man durchaus auch in diesem Zusammenhang sehen.

Es folgte ein Treffen in einem Frauengefängnis, auch da war das nicht Thema, mittags traf der Papst dann eine kleine Gruppe von Missbrauchsopfern. Das war nicht Teil des offiziellen Programms, wohl auch um den Betroffenen die Entscheidung zu überlassen, das öffentlich zu machen oder nicht. Nur sie und der Papst waren dabei, niemand sonst, und der Papst habe zugehört und mit ihnen geweint, berichtete der Pressesprecher des Vatikan nachher.

Gesprochen hat der Papst dann aber wieder – wie sollte es auch anders sein – sehr deutlich beim Treffen mit Priestern, Seminaristen und Ordensleuten: Weiterlesen “Ausgesprochen”

Kategorien Allgemein, Franziskus, Geschichte, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, PapstreiseSchlagwörter Chile, Kirche, Kleriker, Missbrauch, Papst Franziskus, Papstreise, sexuelle Gewalt28 Kommentare zu Ausgesprochen

Ein Schritt, nicht nur Symbolismus

Veröffentlicht am 8. Juli 2014

Das Thema ist nicht vorbei. Ein Treffen des Papstes mit Betroffenen von sexualisierter Gewalt und von Missbrauch ist ein Schritt, nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Vertreter von Betroffenen haben das Ereignis im Vatikan als „Public Relations Event bezeichnet“, nachzulesen bei der BBC oder USANews, um nur zwei zu nennen.

Leere Stellungnahmen seien das, reiner Symbolismus. Geld müsse fließen, etc., je nach Vertreter sind die Schwerpunkte der Kritik verschieden. Und ein Punkt dabei stimmt ja auch: Wenn der Papst sagt, dass Bischöfe und andere kirchliche Obere daran gemessen werden, wie sie sich um den Schutz Minderjähriger kümmern, dann ist das erst einmal ein Wort. Die Umsetzung muss – soweit sie noch nicht existiert – folgen. Hier gibt es aber bereits in einigen Ländern klare Strukturen, und die sechs Betroffenen kommen auch aus solchen Ländern.

 

Wut, Zorn, Erinnerung

 

Auch in diesem Blog sind Kommentare eingestellt worden, die verlangen, dass dieses oder jenes noch gehört und gelesen werden soll. Wegen des beschimpfenden Charakters der Texte habe ich die dann nicht eingestellt, aber die Tatsache dass sie gibt zeigt doch, dass es immer noch nicht einfach ist, über das Thema zu sprechen.

Der Papst hat in seiner Predigt am Montag wie ich finde gute Worte gefunden. Und Pater Hans Zollner im Interview mit mir auch. Er kennt zwei der Betroffenen, er hat die angespannte Atmosphäre vor dem Treffen mitbekommen, aber auch das, was er Dankbarkeit, Gelöstheit und Hoffnung nennt. Weiterlesen “Ein Schritt, nicht nur Symbolismus”

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Gerechtigkeit, Interview, Neulich im Internet, Rom, VatikanSchlagwörter Franziskus, Kirche, Kleriker, Messe, Missbrauch, Opfer, Sünde, Verbrechen, Vergebung, Weinen20 Kommentare zu Ein Schritt, nicht nur Symbolismus

Humildemente pido perdón: Papst Franziskus predigt vor Missbrauchopfern

Veröffentlicht am 7. Juli 2014

Seit 2010 ist das Thema „Missbrauch an Minderjährigen“ bzw. „Sexualisierte Gewalt in der Kirche“ auf der Tagesordnung. „Vorbei“, wie einige zu Hoffen glauben müssen, ist es noch lange nicht, zu viel Schaden ist angerichtet, zu viele Narben sind geschlagen worden.

Papst Benedikt hatte sich einige Male Missbrauchsopfer getroffen, nun auch Papst Franziskus. Wie sein Vorgänger empfing er nur eine kleine Gruppe, um – wie sein Sprecher Pater Federico Lombardi in der Pressekonferenz dazu sagte – tiefere Gespräche zu ermöglichen, die es in großen Gruppen so nicht geben kann. Die Menschen kamen aus Irland, Deutschland und England.

Davor hatte der Papst in der Morgenmesse mit den Opfern, ihren Angehörigen bzw. Begleitern und den Angehörigen der neuen Päpstlichen Kommission zu diesem Thema gepredigt, ungewöhnlicherweise nicht auf Italienisch, sondern in seiner eigenen Sprache, Spanisch. Auch wenn nicht alle Leser diese Sprache lesen können, möchte ich den gesamten Text hier zur Verfügung stellen:

 

Die Predigt von Papst Franziskus bei der Morgenmesse am 7. Juli.

 

La imagen de Pedro viendo salir a Jesús de esa sesión de tortura e interrogatorio, de Pedro que se cruza la mirada con Jesús y llora. Me viene hoy al corazón en la mirada de ustedes, de tantos hombres y mujeres, niños y niñas, siento la mirada de Jesús y pido la gracia de su orar. La gracia de que la Iglesia llore y repare por sus hijos e hijas que han traicionado su misión, que han torturado inocentes por el camino de los abusos. Y hoy estoy agradecido a ustedes por haber venido hasta aquí.

Desde hace tiempo siento en el corazón el profundo dolor, sufrimiento, tanto tiempo oculto, tanto tiempo disimulado con una complicidad que no, no tiene explicación, hasta que alguien sintio que Jesus miraba, y otro lo mismo y otro lo mismo… y se animaron a sostener esa mirada. Weiterlesen “Humildemente pido perdón: Papst Franziskus predigt vor Missbrauchopfern”

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Gerechtigkeit, Rom, Sprechen von Gott, VatikanSchlagwörter Franziskus, Kirche, Kleriker, Messe, Missbrauch, Opfer, Sünde, Verbrechen, Vergebung, Weinen8 Kommentare zu Humildemente pido perdón: Papst Franziskus predigt vor Missbrauchopfern

Kleriker all-überall

Veröffentlicht am 8. März 2014

Es ist das ultimative Schimpfwort des Tages: klerikal. Früher, als ich jung war, meinten wir wilden 80er Jahre Jugendlichen damit Priester, die mit einem Priesterkragen herum laufen, sich für etwas besseres halten und Abstand brauchen zum normalen Volk. Das war damals.

Heute ist es ein inhaltsleeres Versatzstück geworden im Kampf um die Deutungshoheit der Empörungskultur. Beispiel Sybille Lewitscharoff. Jemand, der um die eigene Meinung ausdrücken zu können andere erniedrigen muss, erniedrigt sich selbst, schreibt Jens Bisky in der Süddeutschen Zeitung. Ein kluger weil zurückhaltender Artikel über eine völlig indiskutable Rede.

Wer aber die Empörung sucht, der erwähnt den Kleriker und zwar hüben wie drüben. Georg Diez bei SPON wittert in der Rede von Frau L. „die Blaupause für einen neuen Klerikalfaschismus“.

Ulf Poschardt in der Welt dagegen sieht in den Kritikern von Frau L einen „Intoleranzismus“ am Werk, der eine „klerikale Facette erhalten [hat], die zunehmend enthemmt eine Diktatur des Mainstreams für sich entwirft.“

Wie gesagt, es geht um Empörung, es geht um mediale Lautstärke und damit um Erregung und Angst. Und da passt der Klerikalfaschist bestens ins Bild, weil keiner so genau weiß, was das sein soll. Auch die klerikale Facette, hinter der sich wohl hohepriesterlich-bewahrendes hochmütiges Verhalten vermuten lassen soll, geht in diese Richtung.

Als glaubender Mensch verwahre ich mich dagegen, meine Religion für derlei Stuss von Frau L mit Beschlag belegen zu lassen. Das vorweg.

Aber das Rollenspiel der Chef-Empörer, hüben wie drüben, geht mir auch ziemlich auf den Geist. Werdet intelligenter, analysiert, nehmt diesen Pseudo-Diskurs auseinander, aber hört auf, euch Schlagworte um die Ohren zu hauen! Spätestens jetzt, wo dasselbe Schlagwort als Hülse in der Rhetorik aller Beteiligten vorkommt – jeweils gegen den anderen – , sollte jedem klar werden, dass das nicht mehr zieht.

 

Kategorien Allgemein, Glaube und Vernunft, Kirche und MedienSchlagwörter Klerikalismus, Kleriker, Lewitscharoff, Literatur, Medien, Religion8 Kommentare zu Kleriker all-überall

Wortumdrehung

Veröffentlicht am 25. Februar 201425. Februar 2014

Es ist der erste Schritt zur strukturellen Reform des Vatikan: Papst Franziskus hat an diesem Montag eine Zentralbehörde im Vatikan gegründet, der alle wirtschaftlichen und finanziellen Belange unterstehen: einen Rat für die Entscheidungen, ein Sekretariat für die Umsetzung und einen Revisor bzw. Auditor, der alle Konten und Finanzverwaltungen jederzeit kontrollieren kann.

Beim Rat bin ich allerdings hängen geblieben. So gut ich das Projekt finde, musste ich bei einer Formulierung stutzen. Und zwar soll der Rat aus 15 Menschen bestehen, davon sollen acht Kleriker sein und sieben Laien. Und genau da bleibe ich hängen. Sprachlich ist das nämlich mindestens merkwürdig.

Die Pressemitteilung des Vatikan sagt ausdrücklich, dass das Sekretariat und der Rat, so wie sie gegründet sind, sicher stellen sollen, dass fachmännischer Rat einfließen kann. Die sieben Mitglieder, die keine Kleriker sind, sollen also Fachwissen über den Finanzsektor beisteuern, während die Kleriker Fachwissen über die Kirche beisteuern. An sich eine wunderbare Arbeitsteilung. Nur macht das einmal mehr klar, wie vollkommen unsinnig das Wort „Laien“ geworden ist.

Die sieben werden eben genau deswegen ausgewählt, weil sie keine Laien, sondern Fachleute sind. Das Wort „Laien“ wie wir es in der Kirche benutzen, hat einen völlig anderen Sinn als das Wort, wie wir es in der normalen, deutschen Umgangssprache benutzen. Laie bedeutet hier unwissend, Amateur. Und genau das sollen die Mitglieder des Rates nicht sein.

Es wird Zeit, sich nach einer neuen Unterscheidung umzusehen, die alte trägt nicht mehr . Ich gebe zu: Ich habe keine Lösung. Mit dem Gedankenspiel laufe ich schon länger herum, allein, ohne Erfolg.

Hat jemand eine Lösung dafür, wie man über Kleriker und Nichtkleriker sprechen kann, ohne die Zweiteren negativ als „nicht“Kleriker zu bezeichnen oder einen obsoleten Begriff, nämlich „Laien“, zu benutzen? Ich freue mich über alle Vorschläge.

 

 

Kategorien Allgemein, Franziskus, VatikanSchlagwörter Franziskus, Kleriker, Laien, Priester, Rat, Sekretariat, Vatikan25 Kommentare zu Wortumdrehung

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