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Schlagwort: Limburg

Der Elefant im Raum

Veröffentlicht am 18. Juli 2014
Eine Kunstaktion von Bansky zeigt einen echten lebendigen und rot angemalten Elefanten im Raum
Banskys Version des Elefanten im Raum, Kunstaktion 2006 in LA

Die Englische Sprache kennt eine Menge wunderbarer Vergleiche, unter anderem den des Elefanten im Raum. Alle wissen, dass da etwas im Raum ist, aber keiner spricht darüber.

Bei der Lektüre der Pressemitteilungen aus diversen Bistümern heute wurde ich daran erinnert. Es wurden die Ergebnisse der statistischen Erhebungen zu Kirchenaustritten, eintritten und zu den Sakramenten bekannt gegeben.

Wo sich die einzelnen Bistümer treffen ist bei der überdurchschnittlichen Zunahme an Austritten, was nicht überrascht. Die Zahlen sind unterschiedlich, wie auch die Situationen in den Bistümern unterschiedlich sind, aber allen gemeinsam ist, dass es 2013 sehr viel mehr Austritte gegeben hat, bis zu 40% mehr, als noch 2012. Und einige Pressemeldungen fügen an, dass das mehr sind, als zu den Zeiten der Missbrauchsdebatte. Wer es genau wissen will: Die DBK hat eine Übersicht erstellt.

In vielen Stellungnahmen wird ausdrücklich auf den Vertrauensverlust hingewiesen, welcher durch die Vorgänge im Bistum Limburg entstanden sei. Mir selber scheint auch nicht unwichtig, dass das direkt im Anschluss an die Missbrauchsdebatte geschah, die ja – in der Wahrnehmung der meisten Menschen, sie selber nicht betroffen waren – eine ähnliche Geschichte war: Heimlichkeit, Schutz der Institution, Täuschung, Macht, Privilegien und nicht zuletzt Geld. Viele, die in der Missbrauchsdebatte den Bischöfen und der Kirche noch einmal eine Chance gegeben hatten, sehen sich nun endgültig enttäuscht. Aber das ist nur eine These von mir, ich kann sie überhaupt nicht belegen. Es scheint mir nur logisch und in einigen – wenigen – Gesprächen sehe ich das bestätigt.

Wo ist nun der Elefant? Der heißt „Franziskus-Effekt“. Weiterlesen „Der Elefant im Raum“

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Glaube und VernunftSchlagwörter Austritt, Deutschland, Franziskus, Kirche, Limburg, Öffentlichkeit, Transparenz, Vertrauen131 Kommentare zu Der Elefant im Raum

Scheuklappen-treu

Veröffentlicht am 7. Juli 2014

Was ist eigentlich „Papsttreue“? Immer mal wieder begegnet man auf dem Markt der Meinungen in der Kirche diesem Attribut, und immer lässt es mich ratlos zurück. Wie auch heute, als uns in der Redaktion eine Pressemitteilung erreichte, die vom „Zusammenschluss papsttreuer Vereinigungen“ kam. Es ging um Limburg und um Bischof Tebartz-van Elst.

Die Mitteilung beginnt so: „Was viele erwartet haben, hat sich nun in vollem Umfang bestätigt: Der auf Druck der Medien zurückgetre­tene Bischof von Limburg Tebartz van Elst ist nach dem geltenden Recht in jeder Hinsicht rehabilitiert, nachdem endlich auch die zuständige Staatsanwaltschaft das Untersuchungsverfahren gegen ihn eingestellt hat.“

Ist es also ein Ausweis von Papsttreue, wenn man die Tatsachen ignoriert, die sich in dem sehr umfangreichen Untersuchungsbericht finden? „Auf Druck der Medien zurückgetretene(r) Bischof“ ist absurd, wenn man studiert, was dort geschrieben steht. Dass die Verantwortung nicht allein auf den Schultern einer Person lastet, steht ja auch in dem Bericht, aber von Rehabilitierung zu sprechen, dazu braucht es schon ein großes Paar Scheuklappen.

Der Vorwurf der Untreue träfe nicht zu, heißt es in der Pressemittelung weiter. Die angeführte Begründung: Die Staatsanwaltschaft eröffnet kein Verfahren. Und was ist mit den im Untersuchungsbericht geschilderten Vorgängen? Auf 108 Seiten werden diese Vorgänge in schmerzlich zu lesenden Details dargestellt. Sie betreffen nicht nur den Bischof, aber eben auch.

Aber ich wollte ja über „Papsttreue“ sprechen: Wahrhaftigkeit ist eines der Worte, die mit in Bezug auf die beiden Päpste einfällt, denen ich bisher hier in Rom begegnet bin. Der Realität ins Auge sehen gehört dazu. „Wahrheitstreu“ wäre ein Wort, was mir als Ergänzung einfiele. Weiterlesen „Scheuklappen-treu“

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Neulich im InternetSchlagwörter Bericht, Berichterstattung, Deutschland, Franziskus, Limburg, Medien, Öffentlichkeit, Papsttreue13 Kommentare zu Scheuklappen-treu

Limburger Spekulationen

Veröffentlicht am 18. März 201419. März 2014

Die Unruhe ist verständlich, wenn wir auf den Medienhype schauen, der im vergangenen halben Jahr zum Bischof von Limburg und dem Umgang mit Finanzen und Entscheidungen um den Bau des Bischofshauses gemacht wurde. In dieser Woche steht mein Telefon nicht still, viele Kollegen wollen wissen, ob ich etwas zum „wann“ einer Entscheidung weiß und wie die dann aussehen wird.

Liebe Kollegen, ich weiß es nicht. Und das ist gut so. Der Papst will ein Verfahren und daran haben sich die Beteiligten gehalten. Das ist für mich aussagekräftiger als alles Verurteilen auf den Titelblättern.

Bei den Vorbereitungen für einen Vortrag bin ich noch einmal auf einen Text des Papstes gestoßen, der bei mir eifriges Kopfnicken ausgelöst hat. Papst-Weisheit für Journalisten, sozusagen.

 

Mutmaßungen sind wie Spekulationen: immer eine Versuchung. In ihnen ist Gott nicht gegenwärtig, denn Er ist der Herr der wirklichen Zeit, der feststellbaren Vergangenheit und der erkennbaren Gegenwart. Was die Zukunft betrifft, ist er der Herr der Verheißung, dem wir rückhaltlos vertrauen dürfen.

 

Aus: Jorge Mario Bergoglio – Über die Selbstanklage. Nr. 3. Das Buch ist bei Herder erschienen.

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Kirche und MedienSchlagwörter Franziskus, Limburg, Medien, Öffentlichkeit, Papst, Spekulationen, Tebartz-van Elst1 Kommentar zu Limburger Spekulationen

Verfahren

Veröffentlicht am 10. Februar 201410. Februar 2014

Zwei konträre Aussagen können nicht gleichzeitig wahr sein. Als vor zwei Wochen das Magazin Focus meldete, der Abschlussbericht zu Limburg sei fertig und er werde Bischof Tebartz-van Elst so gut wie frei sprechen, musste die für den Bericht verantwortliche Deutsche Bischofskonferenz dementieren: Der Bericht sei noch nicht fertig. „Fakten, Fakten, Fakten“? Fehlanzeige. Das gleiche Dementi könnte die dbk gestern abgesetzt haben, dieses Mal über das Magazin Spiegel mit der genau gegenteiligen Meldung: Der Bericht belaste den Bischof sehr stark und mehr noch als bisher bekannt.

Mindestens eines der beiden Blätter muss sich dringend neue Informationsquellen beschaffen, um sich nicht weiter vor aller Welt vorführen zu lassen.

Meine Respekt vor den Recherchefähigkeiten des Spiegel ist immens, aber auch nach diesem neuesten Bericht bin ich weiter von dem überzeugt, was ich im Oktober gesagt habe: Der Papst hat richtig gehandelt, ein Verfahren einzusetzen und es lokal zu verorten. Dort wird untersucht und gesammelt, und erst wenn alles feststeht, dann wird entschieden. Nicht auf die Schnelle, nicht auf Hörensagen, sondern mit Tatsachen.

Das ist wie bei der so genannten „Vatikanbank“, dem IOR. Da hatten die Medien in ihren Schnellmeldungen im letzten Jahr spekuliert, der neue Papst Franziskus wolle es auflösen. Stattdessen passiert dasselbe wie im Limburger Fall: Eine Kommission – in diesem Fall Fachleute von außen – schaut sich die Bank an und dann wird entschieden, was geändert werden muss, wie es weiter gehen muss, wozu das Institut weiter dienen kann. Danach, nicht aus dem Bauch heraus davor.

Im Spiegel-Bericht wird ein namentlich nicht weiter genannter Priester zitiert, der sagt, jeder Tag der ohne Entscheidung vergehe schade dem Ansehen von Papst Franziskus. Das ist ein ganz gefährlicher Satz. So sehr ich den Druck verstehen kann, so ist es doch nur ein klares Verfahren, was die Situation lösen kann.

Geduld ist anstrengend, aber die müssen wir jetzt aufbringen.

Kategorien AllgemeinSchlagwörter Bischofskonferenz, Franziskus, Limburg, Medien, Papst, Spiegel, Verfahren8 Kommentare zu Verfahren

Bischof Zollitsch, Papst Franziskus und die causa Limburg

Veröffentlicht am 17. Oktober 2013

Bin ich enttäuscht? Nein. Gerade komme ich vom Pressestatement von Erzbischof Robert Zolltisch zurück, er war heute Mittag in Audienz bei Papst Franziskus und hat davon berichtet.

Es sei Vertraulichkeit vereinbart worden, und deswegen könne er nicht mehr sagen als das, was er uns dort vortrug. Und: Morgen – Freitag – beginne die Kommission zum Bistum Limburg ihre Arbeit. Auch hier werden keine Namen genannt, alles bleibt vertraulich.

Warum ich nicht enttäuscht bin? Weil man sich hier an Verfahren hält. Einer der Vorwürfe an den Bischof von Limburg ist ja, dass er genau das nicht getan hat. Gerade jetzt kommen durch die Bild-Zeitung und die Katholische Nachrichtenagentur wieder neue Dokumente zur Geschichte des Domberges an die Öffentlichkeit, von denen keiner so genau weiß, warum die gerade jetzt kommen und warum nur einigen Journalisten und so weiter. Das muss aufgearbeitet werden.

Natürlich ist Zeitverzug schädlich, es ist schon unglaublich viel Glaubwürdigkeit verloren gegangen. Und geht weiter verloren, Tag für Tag. Und die Christen vor Ort bekommen es ab. Trotzdem finde ich es richtig, jetzt sorgfältig zu arbeiten.

Vor einer Woche habe ich in einem Kommentar für das Radio gesagt, dass eine Opferhandlung – schnelles Ende und Rücktritt und dann vergessen – nicht hilft. Natürlich hätten wir jetzt gerne heute die Lösung gehört. Aber die gibt es nicht so schnell. Und deswegen bin ich auch nicht enttäuscht, dass wir über das zu Erwartende nicht viel Neues erfahren haben.

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Rom, VatikanSchlagwörter Deutschland, Franziskus, Limburg, Tebartz-van Elst, Vatikan, Zollitsch63 Kommentare zu Bischof Zollitsch, Papst Franziskus und die causa Limburg

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