Bin ich enttäuscht? Nein. Gerade komme ich vom Pressestatement von Erzbischof Robert Zolltisch zurück, er war heute Mittag in Audienz bei Papst Franziskus und hat davon berichtet.
Es sei Vertraulichkeit vereinbart worden, und deswegen könne er nicht mehr sagen als das, was er uns dort vortrug. Und: Morgen – Freitag – beginne die Kommission zum Bistum Limburg ihre Arbeit. Auch hier werden keine Namen genannt, alles bleibt vertraulich.
Warum ich nicht enttäuscht bin? Weil man sich hier an Verfahren hält. Einer der Vorwürfe an den Bischof von Limburg ist ja, dass er genau das nicht getan hat. Gerade jetzt kommen durch die Bild-Zeitung und die Katholische Nachrichtenagentur wieder neue Dokumente zur Geschichte des Domberges an die Öffentlichkeit, von denen keiner so genau weiß, warum die gerade jetzt kommen und warum nur einigen Journalisten und so weiter. Das muss aufgearbeitet werden.
Natürlich ist Zeitverzug schädlich, es ist schon unglaublich viel Glaubwürdigkeit verloren gegangen. Und geht weiter verloren, Tag für Tag. Und die Christen vor Ort bekommen es ab. Trotzdem finde ich es richtig, jetzt sorgfältig zu arbeiten.
Vor einer Woche habe ich in einem Kommentar für das Radio gesagt, dass eine Opferhandlung – schnelles Ende und Rücktritt und dann vergessen – nicht hilft. Natürlich hätten wir jetzt gerne heute die Lösung gehört. Aber die gibt es nicht so schnell. Und deswegen bin ich auch nicht enttäuscht, dass wir über das zu Erwartende nicht viel Neues erfahren haben.