Es war eine denkwürdige Veranstaltung: Wissenschaftler und Theologen haben sich in der Gregoriana in Rom versammelt – auf Einladung der Bischofskonferenzen Deutschlands, der Schweiz und Frankreichs – und das Thema Ehe und Familie im theologischen Zusammenhang zu diskutieren. Da zu dieser Veranstaltung auch immer wieder mein Name genannt wird – ich war als Moderator eines Teiles des Tages geladen – bin ich im Netz jetzt offenbar einer der „Kasperianer“, „Marxisten“, der „Räubersynode“, die dem offenen Gespräch des Papstes widersprechend geheim Absprachen getroffen hat, um die Synode und die mediale Berichterstattung darüber zu beeinflussen.
Das ist natürlich totaler Stuss.
Dem will ich auch gar nicht weiter Aufmerksamkeit schenken, der Schaum vor dem Mund interessierter Kreise ist so schon schlimm genug. Es gibt Menschen, die können sich gar nicht genug aufregen.
Für alle, die sich nicht sicher sind, was hier eigentlich gerade passiert, möchte ich einfach nur eine Unterscheidung einführen, das Wort ‚Unterscheidung’ geistlich gebraucht.
Wenn Sie solche Äußerungen lesen, fragen Sie sich doch einfach:
Wer trägt zur größeren Einheit bei und wer spaltet?
Wer macht Vorwürfe und wer nicht?
Wer (be)schimpft und wer nicht?
Wer möchte weniger denken und wer mehr?
Wer führt Parteien und Parteinamen ein (Kasperianer) und wer nicht?
Wer urteilt und wer nicht?
Sie werden dann schnell feststellen, dass die jeweils Erstgenannten in den Gegenüberstellungen sehr schnell zu identifizieren sind. Und ja: Wenn Sie sich über diese Aufstellung aufregen, dann stimmt es, Sie sind gemeint.
Kirchlich ist das nicht. Mich widert es eher an.