Der Papst in Ägypten: In etwa einem Monat wird Papst Franziskus wieder auf Auslandsreise gehen, und das besuchte Land war lange nicht auf den Listen der Vatikanbeobachter.
Auch wenn das Programm noch nicht veröffentlicht ist, braucht es nicht viel, um zu raten, was stattfinden wird. Da wird natürlich die Begegnung mit dem Staat sein, also mit Präsident Abd al-Fattah as-Sisi. Kritiker der Welt, bereitet euch jetzt schon einmal vor, dagegen an zu schreiben.
Dann wird es eine ökumenische Begegnung geben mit dem Patriarchen der koptisch-orthodoxen Kirche, Tawadros II., gerne auch Papst Tawadros genannt, denn das ist sein Titel in seiner Kirche.
Natürlich wird er die Katholiken – dort vor allem koptisch-orthodoxe – besuchen und allgemein bei diesen Treffen die Rolle der Christen würdigen.
Und dann ist da die Azhar Moschee und Universität, eine der wichtigsten sunnitischen theologischen Institutionen des Islam. Gemeinsam hatte man erst unlängst eine Tagung veranstaltet, der Imam der Moschee war auch bereits bei Papst Franziskus, es steht also zu vermuten, dass der Papst das irgendwie erwidern wird. In einer Moschee war er bei seiner Türkeireise ja schon und der Dialog mit dem Islam steht seit Anfang an, seit seinem ersten Empfang für das diplomatische Corps im Vatikan 2013, auf seiner To-Do Liste.
Viel Dialog also. Was natürlich auch die üblichen Bedenkenträger auf den Plan rufen wird. Was wie üblich aber den Papst nicht davon abbringen wird, das zu machen, was er für nötig hält.
Und das ist nun einmal der Dialog.
Der Papst in Ägypten, bei Kopten und Muslimen
In einen Dialog kann man nicht eintreten, wie die schräge deutsche Formulierung sagt, indem man vorher festlegt, worüber man redet und sich also vorab abstimmt. Dialog ist, wenn einer anfängt und damit ein Risiko eingeht, etwa das, abgelehnt oder missverstanden zu werden. Aber so ist das zwischen uns, einer fängt an und dann ist der andere oder sind die anderen dran. Das ist Dialog. Weiterlesen „Nicht auf dem Mobiltelefon herum tippen“