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Schlagwort: Schrift

Blumen, Blei und Bilder: Anselm Kiefer und die Bibel

Veröffentlicht am 16. Oktober 202012. Oktober 2020
in Bildern denken Anselm Kiefer in Kochel am See

Wir sollten viel mehr in Bildern denken, wenn es um die Bibel geht. Nicht immer historisch, nicht immer moralisch, sondern eben in Bildern. Eine kleine Debatte unter Jesuiten über einem Kaffee: was heißt das denn genau, in Bildern und nicht in Moral die Bibel zu lesen? Wir haben länger und engagiert debattiert, aber nicht wirklich mit einer Lösung gerechnet.

Zum Glück gibt es dabei Hilfen. Eine davon habe ich in Kochel gefunden, im dortigen Franz Marc Museum. Dieses beherbergt zur Zeit eine Ausstellung von Werken Anselm Kiefers, „Opus Magnum“ heißt die Präsentation.

In Bildern denken

Da gibt es einiges an Skulpturen, die sich biblischen Geschichten verdanken. „Jakobsleiter“ heißt eine Vitrine, „Die fünf klugen Jungfrauen“ eine weitere, „Moses eherne Schlange“ eine dritte. Aber auch nicht streng-biblisches, sich aber den biblischen Geschichten Verdankendes findet sich: „Tagebücher der Könige von Juda“ oder „Liliths Töchter“.

Da steht man dann vor einer dieser Vitrinen, drinnen eine Kombination aus verblühten Blumen, Blei, Stein und anderen Materialien, und der Titel weist einen auf einen Zusammenhang hin. Das war es aber auch schon, mehr gibt es nicht. Dann muss ich erst einmal genau hinsehen: was ist das? Wo sind Verbindungen? Wo sehe ich was Neues? Und dann kann ich Assoziieren.

Genau hinsehen und dann assoziieren

Früher war es ja üblich, Glauben und Glaubensinhalte darzustellen. Das waren theatergleiche und sehr körperliche Darstellungen, wie etwa bei Rubens, oder leicht verkitschte Szenen sehr europäisch aussehender Menschen. Das findet man hier in Kochel überhaupt nicht. Im Gegengeil, die Titel weisen zwar in eine Richtung, legen die Geschichte aber nicht aus. Weder historisch noch moralisch. Es sind Bilder.

Die schönste Erfahrung für mich beim Besuch der Ausstellung: Die Frage, was das genau bedeute, stellte sich nie. Bedeutung ist nicht wichtig. Bilder sind es, Assoziationen, innerhalb des Werks wie auch zwischen den Werken. Das hilft auch, wenn ich die Bibel in die Hand nehme. Den Text und die Geschichte erst einmal lassen, was sie sind. Nicht sofort nach Bedeutung fragen.

Nicht immer gleich Bedeutung

Eine Hilfe ist auch, dass nicht die wohlbekannten Bilder aufgerufen werden. Wenn ich auf die klugen Jungfrauen schaue, sehe ich erst einmal verblühte Sonnenblumen. Wenn ich auf die Jakobsleiter schaue, sieht die nicht sehr vertrauenserweckend aus. Die abgestürzten Engel darunter scheinen auch der biblischen Geschichte zu widersprechen.

Aber so ist das ja zum Glück mit Bildern. Das Fremde, hier das Material und die Zusammenstellung, lassen uns anderes sehen. Die Werke sind inspiriert, sie sind keine Darstellungen. Und das sollte uns ja mit der Schrift auch gelingen: uns in unserem Leben inspirieren lassen.

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Kunst, Kultur und Können, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Anselm Kiefer, Bibel, Kunst, Schrift30 Kommentare zu Blumen, Blei und Bilder: Anselm Kiefer und die Bibel

Die Schrift in der Hand

Veröffentlicht am 30. Oktober 201811. November 2018
Vor Sankt Ansgar in der Hamburger Neustadt Vor Sankt Ansgar in der Hamburger Neustadt

Wir Katholiken und die Bibel – das ist so eine Sache. Das gängige Vorurteil hat es ja, dass wir eher in den Katechismus schauen, während unsere evangelischen Schwestern und Brüder die Heilige Schrift lesen.

Große Freude hat mir gemacht, wie oft während der Bischofssynode die Bibel ins Gespräch kam. Genauer: wie versucht wurde, die Bibel, und hier vor allem das Neue Testament, als Schlüssel für die Sichtweise auf die Welt zu nutzen.

Das ist immer mit einem Perspektivwechsel verbunden, die Logik der Schrift verlangt von mir, dass ich meine eigenen Logiken verlasse oder zumindestens in Frage stelle. Die alterwührdige Sitte, einfach Bibelsprüche aus dem Zusammenhang zu reißen – und hier sind wir und unsere Geschwister der Reformationskirchen gleich schlimm – und irgendwo einzufügen oder aufzuhängen, das passt nicht.

Vor Sankt Ansgar in der Hamburger Neustadt
Vor Sankt Ansgar in der Hamburger Neustadt

Seit ich in Hamburg gelebt habe fallen mir dort auf der Straße und vor allem um unsere Kirche in der Neustadt immer wieder diese Schriftzüge auf, die eine sehr hartnäckige Person da seit mehr als zehn Jahren abringt. Immer derselbe Satz.

„Märchen”, das steht wohl dafür, dass das alles nicht wahr ist. Sondern “nur” erzählt. Dass es Regeln und Weisheiten vergangener Tage enthält, die heute nicht mehr gelten. Dass es vielleicht unterhaltsam ist, aber mehr nicht. Das es Moral enthält wie die von den Grimm-Brüdern gesammelten Märchen. Was auch immer die Intention des Satzes von Hamburg ist, es geht vor allem um die Negierung des zentralen Satzes: Die Bibel ist eben nicht das „Wort Gottes”.

 

Eben nicht Wort Gottes?

 

Mir gibt das immer und immer wieder zu denken. Sonst würde ich ja auch hier nicht darüber schreiben. Was denken wir über die Bibel? Wie lese ich sie? Wie versuche ich, meinen Blick auf die Welt durch die Logik Jesu, die Logik der Schrift prägen zu lassen.

Denn das ist es ja schließlich, worum es geht. Lasse ich zu, dass mich das prägt, meinen Glauben, mein Leben, meine Entscheidungen, meine Perspektiven. Und wenn wir sagen und liturgisch bekennen dass das, was wir lesen und hören „Wort Gottes” ist, dann muss das ja Folgen haben. Dann ist das nicht nur einfach so ein Satz, den man halt sagt.

 

Nicht einfach nur ein Satz, den man sagt

 

Gott ist eben nicht nur Objekt der Erzählungen, sondern auch Subjekt. Die Bücher der Bibel haben „echte Verfasser“, wie das Konzil es nennt, sie sind nicht von Gott irgendwie diktiert worden. Deswegen sprechen wir von Inspiration. Trotz der menschlichen Verfasserschaft ist da Gott, ist da Heiliger Geist zu entdecken. Weiterlesen “Die Schrift in der Hand”

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Ökumene, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Bibel, Glauben, Schrift, Wort Gottes7 Kommentare zu Die Schrift in der Hand

Bibeln, verschiedene

Veröffentlicht am 28. Februar 201728. Februar 2017

Ab und zu kommt hier in den Kommentaren die Sprache auf die Schrift und die Worte Jesu. Ab und zu versuche ich dann mein Bestes, um zu erklären, dass man nicht einfach eine Bibel aufschlagen kann und dann weiß, was Jesus gesagt hat.

Ich dachte mir, machen wir doch mal ein Beispiel, ein harmloses, wo es nicht um Jesusworte geht, aber das das Prinzip erläutert.

So lesen wir zum Beispiel in der ersten Lesung von diesem Dienstag aus dem Buch Jesus Sirach, Kap 35, unter anderem diese zwei Verse:

“Das Opfer des Gerechten ist angenehm, sein Gedenkopfer wird nicht vergessen werden. Freigebig ehre den Herrn, nicht gering sei die Gabe in deinen Händen”.

Das sind die Verse 9 und 1o des Kapitels. Eine Kollegin befasste sich nun mit der Papstpredigt von diesem Morgen, in der Papst Franziskus einen Vers aus dem Buch Sirach und der Tageslesung explizit nennt und wiedergibt. Und siehe da, diesen Vers finden wir in der deutschen Fassung vergeblich. Beziehungsweise, der klingt ganz anders. Der Papst zitierte das so:

“Glorifica il Signore con occhio contento …”.

Archivbild: Papstmesse in Santa Marta

“Freigiebig” und “occhio contento” mag vielleicht bildlich dasselbe sagen, ist wörtlich aber etwas anders. Und blättern wir weiter: die neue Einheitsübersetzung (die liturgischen Bücher enthalten noch die alte) übersetzt Vers 10 so: “Mit großzügigem Auge preise den Herrn …” . Da sind wir doch schon wieder viel näher dabei. Die Jerusalemer Übersetzung sagt “mit gebefreudigem Auge”. Und der immer wieder hilfreiche Martin Luther übersetzt “mit fröhlichem Gesicht”. Kein Wunder, dass die Kollegin darüber gestolpert ist, wäre ich auch.

Das ist nur ein kleines Beispiel. Ich will hier auch gar nicht den Besserwisser machen, aber die Schrift ist mir einfach zu wichtig, als dass man sie ohne Denken einfach so für seine Zwecke auswerten darf.

Sie ist reich, sie fordert uns zum Denken und zum Beten heraus, und zum Studium. Und wenn man die Sprachen nicht kann – wie ich – dann kann man sich Hilfe suchen. Ist gar nicht schwer. Zumindest kann und darf und soll man nicht so tun, als ob alles eindeutig und klar wäre.

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und VernunftSchlagwörter Bibel, Einheitsübersetzung, Lesung, Schrift, Wortgottesdienst21 Kommentare zu Bibeln, verschiedene

„Aber das Wort kann man doch nicht lieben!“

Veröffentlicht am 10. November 201410. November 2014

Kennen Sie den Film ‚Breaking the Waves’? Lars von Trier, 1996? Es geht um Schuld, um Opfer, um Sexualität, um all die Themen, die von Trier immer wieder in seinen Filmen behandelt. Und es ist ein theologischer Film. Die Hauptperson Bess wird darin von ihrer calvinistischen Gemeinde exkommuniziert. In einer Versammlung der Gemeinde – bei der nur Männer das Wort führen dürfen – wird ihr das Wort Gottes vorgehalten, worauf sie ruft: „Aber das Wort kann man nicht lieben. Man kann nur einen Menschen lieben.”

Eine aufgeschlagene Bibel aus Taiwan, gedruckt 1933
Auch die Bibel: Chinesich.

Diese Formulierung ist mir hängen geblieben. Sie ist ja auch einprägsam und passt wunderbar zum Satz: Die Wahrheit des Christentums ist keine Sammlung von Sätzen, sondern eine Person: Jesus Christus. Aber da wollte ich gar nicht hin. Ich will etwas anderes sagen.

Immer wieder – auch und gerade in den Kommentaren hier im Blog – wird auf das Wort Gottes Bezug genommen. Da steht dies drin und das und danach müssen wir uns richten. Felsenfest und klar seien die Aussagen, wir seien nicht Herren über das Wort Gottes und so weiter. Und das ist auch alles richtig.

Bess’ Ausruf lässt mich aber noch mal nachschlagen: Wie gehen wir eigentlich mit dem Wort Gottes um?

Schauen wir einfach mal nach. Zum Beispiel in eine der wichtigsten Enzykliken zum Thema, „Divino Afflante Spiritu“, 1943 von Papst Pius XII. veröffentlicht. Der Umgang mit der Heiligen Schrift war in der katholischen Kirche ja nicht immer einfach. Vor allem das Aufkommen der Textkritik als Methode hatte zu Streit geführt, Pius XII. beendet diesen Streit zu Gunsten der historisch-kritischen Methode, wenn sie denn richtig angewandt wird. Das macht diese Enzyklika so wichtig und für heute noch – wo gerne einmal mit dem Wort Gottes wewedelt wird, ohne nachzudenken – so wichtig.

 

Zwei Straßengräben

 

Die wichtigste Aussage der Enzyklika: Was macht die Bibel zur Heiligen Schrift? Die Inspiration durch den Heiligen Geist. Das klingt erst einmal selbstverständlich, ist es natürlich auch, aber daraus folgen ja einige Dinge, die es zu beachten gilt.

Es hat vor allem Folgen für diejenigen, die sich mit der Schrift beschäftigen.

Was soll der Bibelwissenschaftler und jeder, der sich um die richtige Lektüre der Schrift tun? Versehen mit der Kenntnis der biblischen Sprachen und dem Instrument der Textkritik „die Auffindung und Erklärung des wahren Sinnes der heiligen Bücher“. Dabei gilt es, zwei Straßengräben zu vermeiden. Der eine ist die Beschränkung auf den „Literalsinn“, wie der Papst es nannte, also das Festhalten an der Wortwörtlichkeit, ohne Verstehen zu suchen. Dagegen hilft das Lernen der Sprachen der Bibel, dagegen hilft auch die Einsicht, dass wir ja gar keinen Urtext der Schrift haben, nur verschiedene Textzeugen, die teilweise Unterschiedliches, manchmal auch sich widersprechendes berichten. Es ist also an den Exegeten, nach bestem Wissen und Gewissen immer wieder die plausibelste Version des Textes zu erarbeiten. Allein das hilft schon gegen einen zu schlicht verstandenen Literalsinn. Weiterlesen “„Aber das Wort kann man doch nicht lieben!“”

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Geschichte, Glaube und Vernunft, Rom, Sprechen von Gott, Vatikan, Zweites Vatikanisches KonzilSchlagwörter Bibel, Bibelkommission, Exegese, Pius XII., Schrift, Textkritik, Wissenschaft18 Kommentare zu „Aber das Wort kann man doch nicht lieben!“

Kontemplation ist zutiefst revolutionär

Veröffentlicht am 11. Oktober 201211. Oktober 2012

Bischofssynode, 3. Tag (Mittwoch), früher Abend

Benedikt XVI und Erzbischof Rowan Williams bei der Eröffnungsmesse zum Jahr des Glaubens
Erzbischof Rowan Williams und Papst Benedikt XVI. bei der Messe zur Eröffnung des Jahres des Glaubens

Erzbischof Rowan Williams Ansprache bei der Bischofssynode am Mittwoch war sicherlich einer der Höhepunkte des Tages, wenn nicht sogar der Woche. Ein hervorragender Theologe und Rhetor ist es immer ein Gewinn ihn zu hören. Als Erzbischof von Canterbury vertritt er eine der Bruderkirchen, wie die Synode es nennt. Er sprach über die Kontemplation als uns verwandelnde Gegenwart Christi, die zu jeder Verkündigung dazu gehört. Ein Auszug:

 

 

St Paul speaks (in 2 Cor 3:18) of how ‘with our unveiled faces reflecting the glory of the Lord’, we are transfigured with a greater and greater radiance.  That is the face we seek to show to our fellow‑human beings.

And we seek this not because we are in search of some private ‘religious experience’ that will make us feel secure or holy. We seek it because in this self‑forgetting gazing towards the light of God in Christ we learn how to look at one another and at the whole of God’s creation.

 

Die ultimative Antwort auf den Wahnsinn der Welt

 

In this perspective, contemplation is very far from being just one kind of thing that Christians do: it is the key to prayer, liturgy, art and ethics, the key to the essence of a renewed humanity that is capable of seeing the world and other subjects in the world with freedom ‑ freedom from self‑oriented, acquisitive habits and the distorted understanding that comes from them. Weiterlesen “Kontemplation ist zutiefst revolutionär”

Kategorien Allgemein, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von Gott, VatikanSchlagwörter Aula, Bischofssynode, Christus, Gebet, Gott, Kontemplation, Neuevangelisierung, Rowan Williams, SchriftSchreiben Sie einen Kommentar zu Kontemplation ist zutiefst revolutionär

„Auf der ganzen Klaviatur der Evangelisierung spielen“

Veröffentlicht am 9. September 201214. August 2012

Der Bochumer Neutestamentler Thomas Söding begrüsst es, dass Papst Benedikt ein „Jahr des Glaubens“ angekündigt hat. Im Gespräch mit Radio Vatikan hat er meinem Kollegen Stefan Kempis erzählt, wo er einen Schwerpunkt setzen würde. Und da in einigen Wochen dieses Jahr des Glaubens beginnen wird, finde ich, dass es sich lohnt, sich diesen Schwerpunkt noch einmal vorzunehmen.

 

„Das Entscheidende scheint mir zunächst mal, dass es überhaupt ein Jahr des Glaubens gibt, denn das sehe ich in einer bestimmten Linie: Nachdem das Wort Gottes in den Vordergrund gestellt worden war, geht es jetzt in einer gewissen Konsequenz um den Glauben.

In der Tat: Wenn es um den Glauben geht, dann geht es in erster Linie um Jesus und sein Verhältnis zu Gott. Um dieses Gottesverhältnis Jesu – wie hängt der Sohn mit dem Vater zusammen – hat sich Joseph Ratzinger, hat sich Benedikt XVI. wahrscheinlich soviele Gedanken gemacht wie kaum ein anderer; da hat er sicherlich seine starken Signale.“

 

Mehr Bibel bitte

Wir erleben im Moment einen Boom von Jesusbüchern – ihre Qualität ist aber sehr unterschiedlich…

 

„Um Jesus wird immer gestritten, das war nie anders – Gott sei dank! Das zeigt einfach, wie bedeutend diese Gestalt gewesen ist, und sei es auch im Widerspruch. Das Entscheidende ist, dass der Papst in seinen beiden Jesusbüchern im Grunde eine Idee gehabt hat: die Idee, die eigentlich ganz einfach, aber doch neu zu entdecken ist, dass man Jesus nur von Gott her verstehen kann. Oder zugespitzt formuliert: Jesus kann man nur aus seiner Einheit mit dem Vater heraus verstehen. Das ist eine ganz klare, in gewisser Weise auch einfache, damit auch wieder strittige These, die aber einen Schlüssel zu sehr, sehr vielem liefert: im ersten Band zur Qualität, zur Intensität seiner Verkündigung, und im zweiten Band dieses Zerrissensein des Leidenden, das aber von Gott her zu einer Einheit versöhnt wird.“ Weiterlesen “„Auf der ganzen Klaviatur der Evangelisierung spielen“”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Die deutschsprachige Kirche, Interview, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von Gott, Vatikan, Zweites Vatikanisches KonzilSchlagwörter Bibel, Glauben, Katechese, Neuevangelisierung, Schrift, Thomas Söding, Wissen2 Kommentare zu „Auf der ganzen Klaviatur der Evangelisierung spielen“

Von wegen Übergangspapst

Veröffentlicht am 18. April 201218. April 2012
Papst Benedikt XVI. fährt im Papamobil im Olympiastadion Berlin ein
Deutschlandreise 2011: hier im Olympiastadion Berlin, 22. Sept 2011

Geunkt wurde sehr schnell, dass wir einen Übergangspapst hätten. Gleich nach der Wahl im April 2005 hieß es, ein schon so alter Papst, der schon so lange im Vatikan arbeite, sei gewählt worden, um Zeit zu haben, den nächsten auszuwählen.

Das war offensichtlich falsch. An diesem Donnerstag sind es sieben Jahre, die Benedikt XVI. Bischof von Rom ist. Und das ist beim besten Willen schon rein zeitlich kein Übergang mehr. Dieser Papst hat seine Prägungen hinterlassen und er wird es auch weiterhin tun. Allerdings: Wer nach so vielen Jahren Johannes Paul II. meinte, das Papsttum des 21. Jahrhunderts erblickt zu haben, der ist enttäuscht worden. Benedikt ist sein eigener Papst.

 

Nicht des Augenblicks wegen

Er ist kein Papst des historischen Augenblicks. Sein Einsatz gegen den Relativismus, den er bereits in der Predigt vor seiner Wahl deutlich formuliert hat, sucht nicht den „Fall der Mauer“, von dem sein Vorgänger profitieren konnte. Er will nicht den Augenblick, fast scheint es, als schrecke er sogar vor den „besonderen Augenblicken“ zurück. Bei den Papstreisen ist das deutlich zu sehen und zu hören: Benedikt XVI. kommt einer Botschaft, nicht eines Momentes wegen.

Er ist kein Papst des historischen Augenblicks, sein Thema ist der Glaube heute. So ganz banal kann man das ausdrücken. Und das bedeutet eben eine längere und weniger spektakuläre Auseinandersetzung. Und auch Benedikts „Gegner“ sind unsichtbarer, sind elusiver, sind nicht klar benennbar wie es der Konsumismus und der Kommunismus waren (und sind, wenn man an den ersteren denkt). Und so zielt sein Denken und Sprechen auf langfristige Prozesse und nicht auf die Entscheidung des Augenblicks.

Nebenwirkung: Medial ist das schlecht aufbereitbar. Die Öffentlichkeit sucht den Kontrast des Augenblicks, genau das beliefert Benedikt XVI. nicht. Den Preis dafür zahlt er auch, wie Prälat Georg Gänswein neulich im Müncher Presseclub festgestellt hat: Wenn man die Medien so lese, dann lesen man eine Verzeichnung dessen, für was der Papst stehe, so Gänswein.

 

Zentrum des Pontifikats

Wahrheit und Liebe: Wenn ich selber zwei Begriffe benennen sollte, die ich am häufigsten höre und lese, dann würde ich diese beiden nennen. Das ist nicht sehr originell, beschreibt aber recht passend, wie ich sein Spannungsfeld wahrnehme: Er sieht und Menschen in einer Welt, die Gefahr läuft, sich selber aufzugeben. Er will eine menschliche Gesellschaft, die von Werten und vor allem von Wahrheit geleitet ist, nicht von der Machfrage, auf die letztlich der Relativismus hinausläuft. Weiterlesen “Von wegen Übergangspapst”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Rom, VatikanSchlagwörter Benedikt XVI., Entweltlichung, Glaube, Liebe, Pontifikat, Relativismus, Schrift, Themen, Übergangspapst, Wahrheit8 Kommentare zu Von wegen Übergangspapst

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