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Kategorie: Ökumene

Leider nicht sehr ökumenisch

Veröffentlicht am 13. August 201713. August 2017

Ambition ist gut. Auch theologische Ambition ist gut. Davon gibt es viel zu wenig, meistens geben sich Kirche und Theologie mit maßvollen eine gesunde Vernunft bezeugende Aussagen zufrieden.

Eine gute Ambition spricht aus den Worten von Wolfgang Huber, dem ehemaligen EKD-Vorsitzenden und Bischof von Berlin-Brandenburg, wenn er über die Entwicklung der Ökumene spricht. In einem Interview zu seinem 75. Geburtstag sagt er, dass er sich den nächsten ökumenischen Kirchentag, also 2021, nicht vorstellen kann, „ohne dass im Bereich der eucharistischen Gastbereitschaft ein Durchbruch erzielt worden ist oder bei diesem Anlass erzielt wird.“

Das kann man nur als ambitioniert bezeichnen. Ähnlich hatte sich im Dezember vergangenen Jahres Kardinal Walter Kasper geäußert, allerdings bezog sich dieser nur auf Paare aus verschiedenen Konfessionen, nicht gleich auf die ganze Lösung. Aber wie gesagt, Ambition ist gut.

Es mag jetzt zwar wieder Mal Erwartung geweckt werden, die dann vielleicht enttäuscht wird, aber Huber hat schon recht: Der Kirchentag wird vom Thema Abendmahl überlagert werden, wenn sich nichts tut. Und wenn man nicht mal ab und zu mutig auf den Mond fliegen will und den Bedenken und Abwägungen das Feld überlässt, dann darf man sich nicht wundern, dass es dann auch bei denen bleibt. Also, Ambition in Ökumene ist gut.

 

Kirchentag und Abendmahl

 

Allein, der Weg zum anvisierten Ziel des Durchbruchs in Sachen Eucharistie/Abrndmahl lässt mich zögern. Im Interview spricht Huber erst über die Lutherdekade, also die zehn Jahre zur Vorbereitung auf das Reformationsjubiläum in diesem Jahr, die er selber eröffnet hatte. Dann ging es um den Papst und den ökumenischen Gottesdienst in Lund im vergangenen Jahr. Und dann sagt er, dass die nächsten Schritte in Sachen Ökumene – und er meint ganz bewusst die Eucharistie und das Abendmahl – eher „dezentral“ passieren werden. Und wie das? Dadurch das Papst Franziskus die Spielräume für Bischofskonferenzen erweitert.

Und dann geht das Interview über zur Frage des Kirchentages, die ich eingangs beschrieben habe.

Mich ärgert das ein wenig. Schon wieder ist hier eindeutig geklärt, wersich hier zu bewegen hat: die katholische Kirche. Der Papst. Sehr geehrter Herr Huber, das ist nicht der ökumenische Dialog, wie ich ihn verstehe. Papst Franziskus hatte sehr bewusst in Lund eine Ökumene der Solidarität und der Nächstenliebe und der Barmherzigkeit angesprochen, hier liegen viele Gemeinsamkeiten der Konfessionen, die wir ausloten können und wo wir feststellen können, wie nahe wir uns sind und dass wir gemeinsam für den Glauben einstehen können. Auch hier kann man ambitioniert sein.

 

Dezentral gelöst?

 

Jetzt wieder zu sagen, die Katholiken müssen sich bewegen, damit der ökumenische Kirchentag überhaupt sinnvoll ist, ist nicht sehr ökumenisch. Es verrät die Ambition, denn die nimmt einen ja immer selber in die Pflicht. Sehr geehrter Herr Huber, sie verschieben diese Ambition aber auf einen der Handelnden, auf die katholische Kirche. Das ist nicht Ambition. Das ist Selbstentschuldigung.

Eucharistie ist für Katholiken nicht nur eine Frage von wer darf und wer darf nicht, auch wenn wir selber die Debatte gerne darauf verkürzen, siehe wiederverheiratete Geschiedene. Es ist eine Frage von Sakrament und Amt, und darüber müssen wir reden. Das ist keine Frage, die ein Papst an Bischofskonferenzen delegieren kann.

Diese Einstellung des ‚wenn-die-Katholiken-nur-wollten’ ist bekannt und sie ist einfach. Aber falsch. Wenn sich bis 2021 was bewegen muss, dann hier.

 

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, ÖkumeneSchlagwörter Abendmahl, Eucharistie, Ökumene, ökumenischer Kirchentag, Sakrament, Wolfgang Huber27 Kommentare zu Leider nicht sehr ökumenisch

Ausgezehrt

Veröffentlicht am 28. April 201711. April 2017

„Ausgezehrt“: Ein Wort, das ich in einem der vielen Artikeln zu den Angriffen auf Christen in Ägypten gelesen habe, es soll die Situation der christlichen Gemeinden dort beschreiben. Leider trifft es nicht nur auf Ägypten zu, sondern viel mehr vielleicht noch auf andere Länder des Nahen Ostens, auf Syrien nach sechs Jahren Bürgerkrieg, auf den Irak nach noch viel mehr Jahren Krieg und Bürgerkrieg, auf durch Flucht und Vertreibung eben ausgezehrte Gemeinden.

Diese Kirchen sind uralt und traditionsreich. Und sie verschwinden. Es ist wie mit der Umwelt: wenn etwas erst einmal weg ist, dann ist es weg, für immer.

Hier trifft es Menschen, Familien und Gemeinschaften. Hier trifft es Traditionen, die es noch nie leicht hatten, die aber – das bestätigen uns immer wieder Bischöfe im Interview – eine Art Zusammenleben mit den anderen Religionen entwickelt haben. Das war nie problemlos, es ließ sich aber leben, irgendwie. Und das geht jetzt zu Ende. Oder eigentlich: wird jetzt zu ende gegangen, durch nihilistische Bombenwerfer und Mörder, deren verdrehte Vorstellungen von Macht und Unterwerfung lose mit dem Mantel von Religion umhüllt sind. Und wie das bei Ideologien immer ist: je fadenscheiniger die Begründung, um so lauter muss man brüllen.

 

Es trifft uralte Traditionen

 

Ich muss mir selber auch an die Brust klopfen, erst seit ich hier in Rom arbeite und die Nachrichten über die Christen in Nahost täglich auf dem Schreibtisch habe, wird mir das Ausmaß erst bewusst. Vorher habe ich das am Rand der Aufmerksamkeit wahrgenommen, aber nicht wirklich beachtet. Das hat sich geändert.

Frieden: Logo der Papstreise
Frieden: Logo der Papstreise

Wenn der Papst nun nach Ägypten aufbricht, dann gibt das dem Geschehen noch einmal vermehrt Aufmerksamkeit. Muslime haben für die christlichen Opfer der Bomben vor Ostern Blut gespendet, tätige Solidarität. Ähnliches hört man aus syrischen Städten und auch aus dem Irak. Aber es braucht halt den Aufmerksamkeitsmagneten eines Papstbesuches, um wirklich Geschichten wie diese ans Licht zu bringen.

Leider wird auch der Papstbesuch an der Ausgezehrtheit der Kirchen nicht viel ändern können. Die Mörder werden sich nicht beeindrucken lassen. Trotzdem ist der Besuch wichtig. Jedes Quentchen Mut und Zuversicht, jede Aufmerksamkeit und Wertschätzung, intern und international, sind wichtig für diese Gemeinschaften und die Menschen.

Die inneren Zerstörungen werden wir nicht wieder gut machen können, viel von dem, was über Jahrtausende gewachsen ist, ist dem Ansturm von Gewalt nicht gewachsen gewesen. Daran ist auch die westliche Welt nicht unschuldig, vieles geht auch auf unsere Kappe.

Umso wichtiger, jetzt nicht innerlich Mauern hoch zu ziehen und so zu tun, dass uns das alles nichts anginge, über einige Überschriften und schreckliche Nachrichten hinaus. Der Papst macht einen wichtigen Schritt, innerlich zumindest sollen wir alle ihn auch tun.

 

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Vernunft, Ökumene, PapstreiseSchlagwörter Ägypten, Ägyptenreise, Al Ashar Universität, Kopten, Papst Franziskus, Teroranschläge4 Kommentare zu Ausgezehrt

Thesen 2017

Veröffentlicht am 26. April 201722. April 2017

Luther Bombons gibt es. Eine Playmobil-Figur, die fast schon wieder witzig ist und die bestverkaufte Einzelfigur, sagt die evangelische Kirche. Es gibt Socken mit „Hier stehe ich und kann nicht anders“ drauf. Und Kondome, obwohl die Aktion schon wieder eingestellt wurde.

Alles irgendwie nervig oder banal oder glatt am Thema vorbei.

These der Bahn
These der Bahn

Aber was mich wirklich geärgert hat, warum auch immer, war die Werbung im Fahrplan der Bahn AG. Dort hat man eine These zum Reformationsjubiläum: Entspannter ankommen.

Ich bin mir sicher, dass auch nach zehn Jahren Vorbereitung und der Hälfte des Feier-Jahres immer noch die meisten Christen, lutherisch oder andere, die Thesen Luthers nicht kennen.

Irgend wie weiß man, dass das gegen Ablasshandel war und an eine Tür genagelt war, aber sonst ist da wenig Wissen. Behaupte ich.

Deswegen gönne ich uns hier mal einige der Originalthesen, zur Meditation, meinetwegen während der Bahnfahrt:

These 92 Darum weg mit allen jenen Propheten, die den Christen predigen: „Friede, Friede”, und ist doch kein Friede.
These 93 Wohl möge es gehen allen den Propheten, die den Christen predigen: „Kreuz, Kreuz”, und ist doch kein Kreuz.
These 94 Man soll die Christen ermutigen, dass sie ihrem Haupt Christus durch Strafen, Tod und Hölle nachzufolgen trachten
These 95 und dass die lieber darauf trauen, durch viele Trübsale ins Himmelreich einzugehen, als sich in falscher geistlicher Sicherheit zu beruhigen.

Gar nicht so einfach zu schlucken, das alles. Da ist viel Kreuz drin, wenig Frieden. Nachfolge durch Strafe, Tod und Hölle, Trübsal und falsche geistliche Sicherheit.

Luther ging es ums Heil der Seele, um Vergebung durch Gott. Bei all der Banalisierung droht das leider völlig vergessen zu werden.

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Kirche und Medien, Neulich im Internet, ÖkumeneSchlagwörter 95 Thesen, Banalisierung, Martin Luther, Reformation, Reformationsgedenken, Thesenanschlag12 Kommentare zu Thesen 2017

Große Namen

Veröffentlicht am 19. April 201721. April 2017

Eigentlich wollte man ja Papst Franziskus dabei haben. Wenn in diesem Jahr der Reformation gedacht wird und die evangelische Kirche Kirchentag hält, wäre ein Papstbesuch gerne gesehen gewesen: Papst Franziskus zu Gast bei der deutschen evangelischen Kirche.

Daraus wird nichts, der Papst hat bereits die Ref0rmation gewürdigt, aber nicht mit den deutschen evangelischen Christen, sondern mit den weltweiten evangelischen Christen. Und zwar in Lund, in Schweden.

Berlin: Die Gedächtniskirche ist Werbefläche für den Kirchentag
Berlin: Die Gedächtniskirche ist Werbefläche für den Kirchentag

Also kommt Barack Obama nach Berlin zum Kirchentag. Nun kann man nicht behaupten, das sei eine Ersatzlösung, Obama ist selber bedeutend genug, um eingeladen zu werden.

Nur frage ich mich leise „warum“? Dass so eine berühmte Gestalt sich gut macht vor dem Brandenburger Tor um dort mit Angela Merkel zu diskutieren, steht außer Frage. Nur: ist das das Bild, das der Kirchentag von sich sehen will? Berühmte Gestalten, eingeflogen, reden miteinander?

Medienberichten nach erwartet Kirchentagspräsidentin Christina Aus der Au vom Besucher aus den USA Worte, „die in diesem Jahr nicht schon tausendmal gesagt und gedruckt” worden seien. Und das kann Obama ja wirklich, es hat also das Potential, eine gute Veranstaltung zu werden. Nur was das mit Reformation zu tun hat, erschließt sich mir nicht wirklich auf den ersten Blick. Muss es aber auch nicht, ich lasse mich gerne überraschen.

Nur leider wird das dann die Berichterstattung über diesen Kirchentag dominieren. Ich hoffe, dass das Jesusfest, was es ja sein soll, auch noch irgendwo sichtbar ist.

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Ökumene11 Kommentare zu Große Namen

Nicht auf dem Mobiltelefon herum tippen

Veröffentlicht am 31. März 201731. März 2017

Der Papst in Ägypten: In etwa einem Monat wird Papst Franziskus wieder auf Auslandsreise gehen, und das besuchte Land war lange nicht auf den Listen der Vatikanbeobachter.

Auch wenn das Programm noch nicht veröffentlicht ist, braucht es nicht viel, um zu raten, was stattfinden wird. Da wird natürlich die Begegnung mit dem Staat sein, also mit Präsident Abd al-Fattah as-Sisi. Kritiker der Welt, bereitet euch jetzt schon einmal vor, dagegen an zu schreiben.

Dann wird es eine ökumenische Begegnung geben mit dem Patriarchen der koptisch-orthodoxen Kirche, Tawadros II., gerne auch Papst Tawadros genannt, denn das ist sein Titel in seiner Kirche.

Einer muss halt anfangen: Shimon Peres (l) und Mahmud Abbas, dahinter der Papst beim Friedensgebet in den Vatikanischen Gärten 2014
Einer muss halt anfangen: Shimon Peres (l) und Mahmud Abbas, dahinter der Papst beim Friedensgebet in den Vatikanischen Gärten 2014 (c) Reuters

Natürlich wird er die Katholiken – dort vor allem koptisch-orthodoxe – besuchen und allgemein bei diesen Treffen die Rolle der Christen würdigen.

Und dann ist da die Azhar Moschee und Universität, eine der wichtigsten sunnitischen theologischen Institutionen des Islam. Gemeinsam hatte man erst unlängst eine Tagung veranstaltet, der Imam der Moschee war auch bereits bei Papst Franziskus, es steht also zu vermuten, dass der Papst das irgendwie erwidern wird. In einer Moschee war er bei seiner Türkeireise ja schon und der Dialog mit dem Islam steht seit Anfang an, seit seinem ersten Empfang für das diplomatische Corps im Vatikan 2013, auf seiner To-Do Liste.

Viel Dialog also. Was natürlich auch die üblichen Bedenkenträger auf den Plan rufen wird. Was wie üblich aber den Papst nicht davon abbringen wird, das zu machen, was er für nötig hält.

Und das ist nun einmal der Dialog.

 

Der Papst in Ägypten, bei Kopten und Muslimen

 

In einen Dialog kann man nicht eintreten, wie die schräge deutsche Formulierung sagt, indem man vorher festlegt, worüber man redet und sich also vorab abstimmt. Dialog ist, wenn einer anfängt und damit ein Risiko eingeht, etwa das, abgelehnt oder missverstanden zu werden. Aber so ist das zwischen uns, einer fängt an und dann ist der andere oder sind die anderen dran. Das ist Dialog. Weiterlesen “Nicht auf dem Mobiltelefon herum tippen”

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Vernunft, Ökumene, Papstreise, Sprechen von GottSchlagwörter Ägyptenreise, Azhar, interreligiöser Dialog, Kairo, Papst Franziskus, Tawadros II.7 Kommentare zu Nicht auf dem Mobiltelefon herum tippen

Vier Jahre Papst Franziskus

Veröffentlicht am 10. März 201710. März 2017

Nun sind es – fast – schon vier Jahre. am 13. März jährt sich die Papstwahl. Aber wie würdigt man diesen Papst und sein Pontifikat? Dieses Jahr habe ich mich entschieden, einfach nur eine Episode heraus zu greifen. Keine Bilanz, kein Überblick, keine roten Fäden. Nur eine Episode

Ort des Geschehens ist Texas, eine „Christian Leadership Convention“, evangelikal, charismatisch und pfingstkirchlich. Nicht wirklich der Ort, an dem wir eine Papstansprache vermuten würden. Noch weniger einen leidenschaftlichen Appell für die Ökumene. Evangelikal-charismatische Kirchen in den USA sind nicht exakt das, was wir „ökumenisch orientiert“ nennen würden. Direktes sprechen mit Gott, wörtliches Auslegen der Bibel bis hin zu Zeitangaben zur Schöpfung, das Sprechen in Zungenrede, das alles ist eine Form von Religion, die den Amerikas, Nord wie Süd, verbreitet ist und die wächst.

Tony Palmer bei der Konferenz in Texas
Tony Palmer bei der Konferenz in Texas (c) YouTube

Die „alten“ Konfessionen, protestantisch wie katholisch, werfen den jungen Konfessionen Mangel an Theologie vor, die in der Ökumene Engagierten bis hin zum Päpstlichen Rat für die Einheit der Christen machen sich Sorgen nicht über Schwierigkeiten in der Ökumene, sondern überhaupt über mangelndes Interesse seitens der Freikirchen. Ökumene sei für viele evangelikale, freikirchliche, und pfingstlerische Kirchen überhaupt kein Thema.

Zurück nach Texas. Bei der Convention predigt und betet der Texaner Kenneth Copeland, ein vor allem im Fernsehen tätiger Geistlicher. Seine Initiative KCM – Kenneth Copeland Mission – veranstaltete im März 2014 einen Kongress mit Vertretern verschiedener freikirchlicher, pfingstlerischer, evangelikaler und charismatischer Gruppen und Gemeinschaften. Seine Initiative ist nicht ohne Kritik, es sei ein Evangelium der Wohlhabenden für Wohlhabende, wird ihm vorgeworfen. Aber er hat viele Zuhörer und vor allem holt er Geistliche der verschiedenen Konfessionen zusammen. Und dabei gab es auch eine Videobotschaft des Papstes zu sehen.

Eigentlich unfassbar. Meiner Recherche nach war das eine der ersten, wenn nicht sogar die erste Videobotschaft des Papstes überhaupt. Der Papst spricht von Ökumene und von Verantwortung für die Teilungen auf allen Seiten. Was diese Botschaft aber so außergewöhnlich macht sind nicht nur die Worte des Papstes, es ist das Willkommen, das einem römisch katholischen Papst von Seiten von Freikirchen entgegen gebracht wird.

 

Der Tag des Tony Palmer

 

Das ist die Geschichte des Tony Palmer. Bei der Konferenz Palmer eingeladen, von seiner Begegnung mit dem Papst zu sprechen, er hatte die Papstbotschaft mitgebracht (und alles zusammen danach ins Netz gestellt). Der charismatische Palmer gehört als Bischof einer evangelikalen Gruppe von Anglikanern an, er selber bezeichnet sich außerdem als pfingstlerisch und als charismatisch. Zur Papstbotschaft werden wir noch kommen, zuerst hören wir Tony Palmer zu, er berichtet von seiner Arbeit der charismatischen Erneuerung.

„Vor ungefähr acht Jahren habe ich für die katholische Kirche in Lateinamerika gearbeitet“, berichtet er von seiner Existenz als Grenzgänger zwischen den Konfessionen. „Es ist üblich, dass wir den katholischen Bischof um Erlaubnis bitten, unter seinen Leuten arbeiten zu dürfen, wenn wir in einem katholischen Bistum arbeiten. Während meiner Zeit in Argentinien war der Bischof Pater Jorge Mario Bergoglio. Und wir haben uns sehr schnell angefreundet.“ Er bezeichnet Erzbischof Bergoglio als einen seiner „Väter im Geiste“, wie auch weitere, die an seinem Finden zum Glauben beteiligt waren. Weiterlesen “Vier Jahre Papst Franziskus”

Kategorien Allgemein, Franziskus, Geschichte, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Neulich im Internet, Ökumene, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von Gott, VatikanSchlagwörter Begegnung, Einheit der Christen, Jahrestag Papstwahl, Ökumene, Papst Franziskus, Tony Palmer6 Kommentare zu Vier Jahre Papst Franziskus

Tischgemeinschaft

Veröffentlicht am 1. November 2016

Vielleicht war es einfach zu verführerisch: Ein katholisches Internetportal hat seinen Bericht über den ökumenischen Gottesdienst in Lund mit folgendem Satz begonnen: „Papst Franziskus hat in Lund eine Erklärung zum gemeinsamen Abendmahl mit den Lutheranern unterzeichnet – und damit Geschichte geschrieben.“ Was natürlich Unsinn ist.

Zum einen ist das genau die Haltung, welche durch Dokument und Feier überwunden werden soll. Beide Partner haben unterschrieben, nicht nur der Papst. Die einseitige Profilierung auf Kosten der anderen ist von gestern.

Der Papst in Lund: rechts Bischof Younan, links Martin Junge vom LWB
Der Papst in Lund: rechts Bischof Younan, links Martin Junge vom LWB

Zweitens ist es schon ziemlich sportlich, das Dokument als „Erklärung zum gemeinsamen Abendmahl“ zu bezeichnen. Es ist insgesamt etwa zwei Seiten lang, nur ein Absatz handelt von der Eucharistie. Der ist wichtig, aber keineswegs das Schwergewicht. Und wenn man selber das Dokument liest, wird das auch schnell deutlich.

Solche Schnellschüsse machen es sehr schwer, die Rolle der Eucharistie-Frage hier richtig einzuschätzen. Ich will das trotzdem mal probieren.

 

Gemeinschaft oder Gastfreundschaft

 

Zum einen war das die eine Frage, die bei allen Pressekonferenzen und in allen Medien immer genannt wurde, mehrfach. Selbst wenn die gemeinsame Erklärung das nicht erwähnt hätte, wären Katholiken und Lutheraner um diese Frage nicht herum gekommen.

Zweitens ist die Reiseplanung des Papstes, erst die Ökumene zu feiern und danach heilige Messe, bei den Lutheranern Schwedens nicht wirklich gut angekommen. Die Messe ist nun mal der Punkt, wo die Trennung sichtbar und schmerzhaft ist, das direkt nach der Ökumene-Veranstaltung zu machen erzeugt Reibung. Aber so ist Ökumene eben. Wir dürfen uns nichts vormachen oder das Problem kleinreden.

Drittens ist das nicht nur einfach eine Frage, ob Katholiken andere zulassen oder nicht. Der schwarze Peter liegt nicht nur bei uns. Kardinal Koch hat bei der Pressekonferenz am Montagabend noch einmal Stellung bezogen. Er hoffe, selber einmal ein Dokument unterzeichnen zu können, das die Fragen löst. Wenn das man kein Zeichen der Hoffnung ist. Und dann weiter: „Wir müssen einen Unterschied machen zwischen eucharistischer Gastfreundschaft für Einzelne und eucharistischer Gemeinschaft“. Diese Unterscheidung allein zeigt schon, dass das Ganze nicht einfach nur schwarz und weiß ist. Weiterlesen “Tischgemeinschaft”

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Neulich im Internet, Ökumene, Papstreise, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Amtsverständnis, Eucharistie, eucharistische Gemeinschaft, Lund, Ökumene, Papst Franziskus, Reformationsgedenken, Schwedische Kirche62 Kommentare zu Tischgemeinschaft

Die Mühen der ökumenischen Ebene

Veröffentlicht am 31. Oktober 2016

Die Kathedrale von Lund ist nicht wirklich groß, wunderschön aber nicht groß. Die versammelte ökumenische Prominenz musste sich etwas drängeln, um Platz zu finden. Und es waren wirklich alle da: Nur um mal einige Namen ins Feld zu werfen die deutschen Bischöfe Bode und Feige, Frère Alois von Taizé, mit den Kardinälen Koch und Parolin vatikanische Schwergewichte, koptische, orthodoxe und evangelikale Vertreter in bunt, die ökumenische Theologie in Vollstärke und natürlich sehr viele lutherische geistliche Trachten.

Papst Franziskus bei seiner Ansprache in Lund
Papst Franziskus bei seiner Ansprache in Lund

Und das aus gutem Grund: es war ein historisches Ereignis. Lutherische und katholische Kirche laden gemeinsam zu einem Gottesdienst im Gedenken an die Rerformation ein. Noch mal, falls das zu schnell ging: an die Reformation. Das klingt so normal, dass man vergessen kann, wie unwahrscheinlich so etwas noch vor wenigen Jahren gewesen wäre, jedenfalls mit Anwesenheit des Papstes.

Und dennoch: Man muss genauer hinsehen und hinhören. Wer nicht hier ist und die Begeisterung nicht teilt, die alle Papstevents nun einmal an sich haben, der wird sich fragen, was das denn nun gebracht hat. Und genau dazu habe ich meinen Kommentar für RV heute geschrieben:

 

Es war nicht die große ökumenische Vision, die an diesem Montag in Lund zu sehen war. Wer das große Zeichen, den bahnbrechenden Schritt, die großen Worte erwartet hatte, der wurde enttäuscht. Stattdessen war viel vom Weg die Rede, “die große Reise fortsetzen” nennt es die unterzeichnete gemeinsame Erklärung. Es war vom Bekenntnis der eigenen Fehler die Rede und vom gemeinsamen Zeugnis für Christus.

Nur in der schon erwähnten gemeinsamen Erklärung wird die Trennung in der eucharistischen Gemeinschaft genannt, sie wird festgestellt und beklagt, kein revolutionärer Akt wird vollzogen.

Nichts Spektakuläres, aber vielleicht ist ja gerade das das Zeichen der Ökumene heute. Viel ist erreicht, vor allem mit der lutherischen Kirche, so dass sich Ökumene jetzt neu orientieren muss. Der Wunsch nach Einheit tritt oft hinter dem Wunsch nach Profilierung zurück, das muss sich wieder ändern. Ökumene ist nicht nur für die Kirchen da, sondern soll auch nach außen wirken, ein neuer Gedanke, der Fuß fassen muss. Die eucharistische Trennung ist Realität, Konvergenzen in der Theologie werden festgestellt, aber ganz da sind wir noch nicht, da braucht es – um in der Wegmetapher zu bleiben – viele kleine Schritte, nicht die große Geste.

Die Liturgie in Lund war geprägt von Gebet, Dank, von Ausdrücken der Reue und von der Versicherung, gemeinsam Zeugnis ablegen zu wollen. Noch einmal: das ist alles nicht spektakulär. Aber genau das ist heute Ökumene: die berühmten Mühen der Ebene. Das ist die Botschaft, die von Lund ausgeht, für die nächsten Schritte auf dem Weg.

 

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Ökumene, Papstreise, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Lund, Ökumene, Papst Franziskus, Reformationsgedenken, Schwedische Kirche16 Kommentare zu Die Mühen der ökumenischen Ebene

Titelseite

Veröffentlicht am 29. Oktober 201629. Oktober 2016

Eine vertraute Ansicht: Papst Franziskus auf der Titelseite einer führenden Tageszeitung. Tage vor einer Reise ist das normal geworden und irgendwie auch richtig, das Interesse ist da, journalistisch ist es eine gute Geschichte, auch wenn es wie in diesem Fall eine Zeitung betrifft, die sonst eher um Religion einen Bogen gemacht hat.

Dagens Nyether heute, Samstag
Dagens Nyether heute, Samstag

Das Besondere bei dieser Zeitungsausgabe an diesem Samstag ist natürlich, dass da ein Interview mit dem Papst drin ist (hier die englische Version). Kein eigenes, von der Redaktion der Zeitung selbst gemachtes und verantwortetes Interview, sondern die Übernahme eines Interviews, dass der Jesuitenpater Ulf Jonsson mit dem Papst geführt hatte.

Dazu gibt es aber gleich auch eine Einordnung durch die Redaktion, die fast schon wie eine Entschuldigung klingt. Man nimmt das Interview – eine Kurzform des Interviews, wie es in der Jesuitenzeitschrift Schwedens ‚Signum‘ erschienen ist – obwohl es nicht von der eigenen Redaktion ist, obwohl es kein journalistischer Text sondern ein religiöser ist und obwohl man das sonst nicht macht. Interessant, dass es dann nicht nur zur Übernahme des Textes, sondern gleich auch zur Titelseite gereicht hat.

Es ist halt ein Scoop, den will sich eine Zeitung nicht entgehen lassen.

Die Erklärung zum Abdruck ist aber auch sonst interessant. Man habe sich selber auch um ein eigenes Interview bemüht, aber keins bekommen, deswegen die Übernahme. Und selber hätte man auch viel kritischere Fragen gestellt. Und drei Fragen werde dann auch gleich angegeben: Korruption, Pädophilie, katholische Sexuallehre. Das hätte die Zeitung gerne gefragt.

Da bin ich doch gerade mal froh, dass die Zeitung nicht selber hat fragen können. Diese Fragen wurden schon zig Mal gestellt und beantwortet, das sind nur Versuche, sich als Journalist kritisch zu profilieren. Das jetzt abgedruckte Interview ist sehr persönlich und für Leute, die den Papst verfolgen auch vielleicht nichts allzu Neues, aber für die Zeitungsleser in Schweden bietet es doch einen Blick, den man sonst so nicht hat. Eben auch deswegen, weil Journalisten immer dieselben Fragen stellen.

Nicht falsch verstehen: Die kritischen Fragen sind und bleiben kritische Fragen und das ist auch gut so. Aber wenn ein stark säkularisiertes Land verstehen lernen will, was das ist: Kirche und wer das ist: Papst, dann hilft es nur bedingt, die üblichen Kampfgebiete zu bedienen.

Da ist das Interview von P Ulf Jonsson schon wieder sehr journalistisch.

 

Kategorien Allgemein, Franziskus, Kirche und Medien, Ökumene, PapstreiseSchlagwörter Dagens Nyheter, Ökumene, Papst Franziskus, Papstreise nach Schweden8 Kommentare zu Titelseite

Christus in der Mitte

Veröffentlicht am 24. Oktober 2016

Was man so hört waren die Vorbereitungen nicht so einfach. Die Lutherische Kirche Schwedens, der Lutherische Weltbund, die katholische Kirche Schwedens und der Vatikan haben eine Papstreise vorbereitet, ein Tag wird ökumenisch sein, ein Tag für und mit den Katholiken des Landes. Aber auch wenn es nicht einfach war, das Ergebnis kann sich sehen lassen. Zumindest auf dem Papier oder dem Bildschirm, stattfinden wird er ja erst ab dem kommenden Montag.

Ökumene der Begegnung: Der Papst zu Besuch in der lutherischen Gemeinde in Rom
Ökumene der Begegnung: Der Papst zu Besuch in der lutherischen Gemeinde in Rom

Vor einigen Tagen hatte ich hier ja schon betont, wie wichtig dem Papst die Dimension des gemeinsamen Betens in der Ökumene ist. Das wird am Montag wieder sehr deutlich werden.

Aber was will der Papst in der Ökumene erreichen? Begegnung. Er will vor allem anderen ein Miteinander der Christen, das Trennung zwar nicht wegwischt, das aber die größeren Gemeinsamkeiten zeigt, nämlich den Glauben an Christus. Das hat alles mit Zeugnis zu tun, mit dem Verkünden durch das Leben, nicht durch Worte. Trennung um der Trennung willen, um des eigenen Profils willen, um der Tradition willen nimmt er nicht hin. Aber das Wichtigste ist, dass die Begegnungen auf Augenhöhe und echt passieren.

 

Nicht die kleine, heiligere Herde suchen

 

Das Ganze findet auch mit Blick auf 500 Jahre Reformation statt, da ist es um so besser, dass wir nicht gegenseitig mit dem Finger zeigen und betonen, warum wie eigentlich die bessere Theologie haben oder so. Es geht um Christus und das, was wir gemeinsam glauben.

Es gibt immer wieder die Versuchung, sich eine kleinere aber heiligere Herde zu wünschen, dann wäre alles viel besser. Das ist mit dem klaren Profil gemeint. Dass diese gewünschte  Heiligkeit aber genauso im aufeinander Zugehen und gemeinsamen Beten liegen kann und nicht nur im buchstrabengetreuen Erfüllen von Regeln, dass geht dabei verloren.

Der Papst fährt nach Schweden, um das Christliche zu betonen, das Gemeinsame, den Weg und das Zeugnis. Und das in einem Land, das zu den säkularisiertesten in Europa zählt. Die Kirchen dort sind gut vorbereitet. Und ich freue mich auf Schweden.

 

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Vernunft, Ökumene, Papstreise, Rom15 Kommentare zu Christus in der Mitte

Barmherzigkeit, ökumenisch

Veröffentlicht am 19. Oktober 201619. Oktober 2016

Beten, helfen, bezeugen: Der Papst mag seine Dreischritte, und auch zum Thema Ökumene hat er einen solchen, vorgelegt bei einer kleinen Audienz am Mittwoch vergangener Woche, bei der er Vertreter einer der internationalen Gruppen empfing, in der sich viele Christliche Gemeinschaften versammeln, katholisch, evangelikal, Adventisten, Orthodoxe und so weiter.

Aber zurück zum Dreischritt: Erstens muss man gemeinsam beten, können wir gemeinsam beten. Das ist gar nicht so einfach, wenn man etwa den Streit um ein eventuelles gemeinsames Gebet mit den Orthodoxen denkt. In Jerusalem, so erinnere ich mich, hatte der dortige Patriarch 2013 noch darauf bestanden, dass man in der Auferstehungskirche nicht gemeinsam ein Gebet spreche, sondern lediglich parallel, sozusagen.

Dann gibt es – ich überspringe kurz einen Schritt – die Ökumene des Blutes. Der Feind kennt keine Konfessionen sondern tötet Christen. Das ist offensichtlich und macht die Unterschiede irgendwie weniger wichtig.

Und dann ist da der zweite Schritt, das gemeinsame Helfen. Wenn wir barmherzig sind, dann sind wir bereits vereint, in den Worten des Papstes. Das war ihm so wichtig, dass er es am Tag darauf vor 1.000 Jugendlichen aus Deutschland – Aktion „Mit Luther nach Rom“ – wiederholt hat.

Das ist jetzt nicht das verzweifelte Umbiegen des Barmherzigkeits-Themas auf alles, was ihm vor das Mikro kommt. Das zeigt nur, wie grundsätzlich Barmherzigkeit ist.

Ende des Monats geht es nach Lund, Schweden, um da gemeinsam mit dem Lutherischen Weltbund der Reformation zu gedenken. Der Papst ist nicht als Gast dabei, sondern als Einladender, gemeinsam wird gebetet. So viel zum ersten Schritt.

Meine Vermutung ist, dass er im Augenblick sozusagen „Ökumene testet“, dass er seine Gedanken ausprobiert, bevor er dann entscheidet, was er genau in Schweden sagen wird. Wir bekommen also einen Vorgeschmack, wenn ich denn recht haben sollte.

Mehr dann in etwas über einer Woche aus Lund.

 

Kategorien Allgemein, Franziskus, Ökumene, PapstreiseSchlagwörter Lund, Ökumene, Papst Franziskus, Papstreise nach Schweden61 Kommentare zu Barmherzigkeit, ökumenisch

Dafür sein

Veröffentlicht am 19. September 201629. August 2016

„Mir gefällt es nicht, von islamischer Gewalt zu sprechen, denn ich sehe Gewalt jeden Morgen, wenn ich die Zeitung aufschlage, hier in Italien“: Es sind Sätze wie diese, welche die Emotionen ausschlagen lassen. Was sagt er da nur? Vergleicht er häusliche Gewalt oder Mafia-Gewalt mit den Gewaltorgien des sog. Islamischen Staates?

Mit Papst Franziskus fährt am Dienstag jemand zum Friedenstreffen nach Assisi, der immer und immer wieder sehr deutlich macht, dass Gewalt und Religion nichts miteinander zu tun haben und dass Versuche, Religion für Gewalt und deren Legitimation heran zu ziehen, Blasphemie sind. So weit, so gut.

Aber ist das mehr als nur ein hilfloses Zeichen, oder abgespulte Gedenk-Trefferei?

Symbolort Assisi
Symbolort Assisi

Auf jeden Fall. Der Papst – und all die anderen – können gar nicht genug nach Assisi fahren, um dem Dröhnen der Gewalt etwas entgegen zu setzen. Dort hat sich so etwas wie eine gemeinsame Basis herauskristallisiert, seit 1986, mehr noch in den Treffen danach.

Die Assisi Erklärung von 2002 – noch ganz unter dem Eindruck der Terroranschläge in New York von 2001 – wurde anlässlich es Papstbesuches beim Treffen von 2011 wieder aufgegriffen und nennt die Eckpunkte dieser Basis. Da ist erstens der Charakter der Verpflichtung. Das ist keine Übereinkunft, das ist mehr.

„Irrtümer und Vorurteile in Vergangenheit und Gegenwart“

 

Dann spricht man von „Kultur der Dialogs“, von „Recht auf ein würdiges Leben“, von „Verzeihung“ in Bezug auf „Irrtümer und Vorurteile in Vergangenheit und Gegenwart“. „Wir, Angehörige von unterschiedlichen religiösen Traditionen, werden nicht müde, zu verkünden, dass Frieden und Gerechtigkeit nicht voneinander zu trennen sind“, heißt es abschließend.

Der Verweis auf 2001 ist dabei nicht unwichtig: Damals schon standen die Zeichen auf Konfrontation, auf „Achse des Bösen“ und Einmarsch in Irak und so weiter. Auch heute passt das, der Terror ist kleiner geworden, aber dafür zielt er nicht auf große Gebäude, sondern auf den Alltag hier in Europa. Auch hier steht viel auf Mauer bauen, ausgrenzen, Sicherheit, bis hin zu Gewalt.

Dagegen richten sich die Treffen von Assisi seit nun 30 Jahren.

Die Polemiken dagegen haben seitdem nicht nachgelassen, die ignoriere ich hier einmal, vor einigen Tagen habe ich ja schon was dazu gepostet.

 

Keine Sofortresultate

 

Stattdessen will ich dafür sein. Was ja schwerer zu sein scheint als dagegen zu sein. Natürlich gibt es keine Sofortresultate, was man ja auch daran sieht, dass 30 Jahre nach dem ersten Treffen die Welt noch immer nicht gerettet ist. Trotzdem ist es wichtig, dass sich auch diejenigen zeigen und treffen, die für etwas sind, die keine politischen Pragmatiker sind. Und das an dem symbolischen Ort Assisi tun. Weiterlesen “Dafür sein”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Franziskus, Geschichte, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und Vernunft, Ökumene, Papstreise, Spiritualität / Geistliches Leben, Vatikan, Zweites Vatikanisches KonzilSchlagwörter Assisi, Friedenstreffen, Gebetstreffen, Papst Franziskus, Respekt vor den Religionen29 Kommentare zu Dafür sein

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