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Schlagwort: Blog

Weihnachtsgrüße, verspätet

Veröffentlicht am 6. Januar 20217. Januar 2021
der Blog war stumm Die Krippe auf dem Petersplatz, 2017

Liebe Leserinnen und Leser meines Blogs, in den vergangenen Wochen habe ich einiges an emails bekommen: der Blog war stumm. Und das auch noch ganz ohne Ankündigung. Ganz uncharakteristisch.

Dafür bitte ich um Nachsicht. Das Ganze hatte gesundheitliche Gründe – kein Corona, Gott sei Dank – und war nicht wirklich eine Entscheidung von mir. Es ging nicht anders.

Der Blog war stumm

Aber nun soll es weiter gehen. Und zwar am letzten Weihnachts-Hochfest, dem Tag der Erscheinung des Herrn, mit verspäteten Wünschen zum Fest. Möge der Mensch gewordene Herr an unserer Seite bleiben und sein Segen und seine Präsenz und durch dieses Jahr begleiten.

Alles Gute Ihnen, auf bald an dieser Stelle

P Bernd Hagenkord SJ

Kategorien Allgemein, Neulich im InternetSchlagwörter Blog, Weihnacht10 Kommentare zu Weihnachtsgrüße, verspätet

Papstbeobachter

Veröffentlicht am 25. August 20196. August 2019
Änderung der Perspektive Unter Beobachtung: Der Papst und wir

Lieber Blog-Leserinnen und -leser, nun vollzieht sich also der schon angekündigte Wandel. Ich packe meine Siebensachen und ziehe um, weg von Roma, weg vom Vatikan. Auf nach München. Und damit bekommt auch der Blog eine Änderung der Perspektive.

Ich hatte mich mal als Sportreporter in Sachen Religion bezeichnet. Das wird mir bleiben. Die Frage nach Religion und Glaube und Medien und so weiter verschwindet ja nicht einfach so aus meinem Kopf. Meine Anliegen bleiben mir.

Änderung der Perspektive

Hier wird es auch weiterhin Papst geben. Aber auch andere Dinge, der Blog wird sich anpassen. Es würde mich freuen, wenn sie mich dabei begleiten, gerne auch kritisch, damit es lesenswert bleibt und beitragen kann.

In den vergangenen Jahren hatte ich das Privileg, viel von der Weltkirche kennen lernen zu dürfen. Bei Papstreisen etwa, nach Korea und Großbritannien, Israel, Deutschland, in die USA und gleich zwei Mal nach Kuba. Oder bei Besuchen der Weltkirche hier, zu ad Limina Besuchen oder den insgesamt sechs Bischofssynoden, bei denen ich dabei sein durfte.

Weltkirche in Rom

Das macht mich nicht zu einem Spezialisten für die Weltkirche. Aber es hat mich Geschmack finden lassen am Fragen und an der Neugierde. Es hat neue Horizonte gezeigt und mir beigebracht, das Fragen oft weiter bringen als Antworten. Oder dass man Fragen braucht, Fragen die man vorher vielleicht gar nicht hatte.

Diese Fragen bringe ich nun in die Kirche zurück, aus der ich komme. Und ich hoffe auch die Neugierde und die Einsicht, dass ohne Fragen die scheinbaren Selbstverständlichkeiten mich zu schnell wieder einholen. Eines hoffe ich mir zu erhalten: Die hart erworbene Einsicht, wie beschränkt notwendigerweise meine eigene lokale Perspektive bleibt. Selbst wenn ich unterwegs bin, dann füge ich vielleicht andere Perspektiven hinzu, lasse meine eigene auch in Frage stellen, wenn es wirklich gut geht. Aber es bleibt eine Herausforderung, die anderen zu hören und nicht die eigene kirchliche Erfahrung als Grundlinie zu setzen.

Ganz besonders war natürlich immer die Nähe zum Papst. Wobei Nähe nie hieß, dass ich dauernd mit ihnen Kaffee getrunken hätte. Sondern einfach, dass wir alles und auch wirklich alles verarbeitet haben, was von den zwei Päpsten, die ich hier erlebt habe, auf den Schreibtisch bekamen. Nicht nur das, was Agenturen für Nachrichtenwürdig halten. Sondern alles.

Bei beiden Päpsten war das aus ganz unterschiedlichen Gründen nicht immer einfach, aber Päpste sind ja auch nicht da, uns das Leben einfach zu machen.

Das war wirklich ein ganz besonderes Privileg, das nun ein Ende findet. Mal sehen, was jetzt an diese Stelle rückt.

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Neulich im Internet, Rom, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Blog, Journalismus, Medien, Papst Franziskus, Papstbeobachter, Radio Vatikan30 Kommentare zu Papstbeobachter

In eigener Sache: Ein Wandel steht an

Veröffentlicht am 13. Juni 201913. Juni 2019
Zeit für einen Wandel Der Autor dieses Blogs bei der Arbeit, die er bald verlassen wird

Tempora mutantur, nos et mutamur in illis: Es ist Zeit für einen Wandel. Liebe Leserinnen und Leser dieses Blogs, meine Zeit in Rom und als Mitarbeiter von Radio Vatikan geht dem Ende entgegen, nach zehn Jahren vertraut mir der Jesuitenorden eine neue Aufgabe an.

Tempora mutantur: es ist ja nicht ungewöhnlich, dass Jesuiten nach einer Anzahl von Jahren ihren Ort wechseln. Und bei all dem Lob der Neuheit und des Wandels, bei allem Sprechen über einen Gott der Überraschungen finde ich diesen anstehenden Wandel auch spannend.

Zeit für einen Wandel

Deswegen werde ich an dieser Stelle auch nicht groß zurück blicken oder Bilanz ziehen oder dergleichen, das liegt mir nicht.

Not et mutamur in illis: Nur soviel, die Zeit hier in Rom, im Vatikan, beim Radio, als Journalist hat mich natürlich geprägt. Das nehme ich mit nach Deutschland zurück. Aber jetzt wird es neue Herausforderungen für mich geben.

Der Blog bleibt

Der Blog bleibt. Soviel schon einmal als Ankündigung. Auch in der Zukunft freue ich mich auf weitere Debatten im Netz. Wie das Ganze dann aussehen wird, das wird sich zeigen. Dem Schreiben im Netz werde ich aber treu bleiben, nur halt mir einer anderen Basis und einer anderen Perspektive.

Danke an dieser Stelle vor allem denjenigen, die diesen Blog überhaupt erst möglich gemacht haben, den Mitgliedern des Vereins der Freunde von Radio Vatikan.

Schritt auf das Spielfeld

In der Vergangenheit habe ich ich immer mal wieder als Sportreporter der Religion bezeichnet. Ich freue mich – wenn die Metapher damit nich überstrapaziert wird – jetzt den Schritt aufs Spielfeld zu tun. Aber das Nachdenken und das Schreiben soll bleiben, wider die Selbstverkleinerung, für den Mut zur Religion.

Es würde mich freuen, wenn Sie dem Blog treu bleiben. Wenn Ihnen die vatikanische Perspektive fehlen sollte: ganz herzlichen Dank, dass Sie bislang hier vorbei geschaut haben.

In diesem Sinne: auf bald. Bis Ende August werde ich noch hier in Rom weilen, danach kommt dann der Wandel, für mich wie auch für den Blog.

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Kirche und Medien, Neulich im Internet, VatikanSchlagwörter Bernd Hagenkord, Blog, Jesuitenorden, Job, Radio Vatikan, Umzug, Wandel21 Kommentare zu In eigener Sache: Ein Wandel steht an

Alles ist neu

Veröffentlicht am 11. November 201811. November 2018
Pater Bernd Hagenkord im Studio mit dem lieblings-Arbeitsgerät, dem Mikro Der Schreiber dieser Zeilen, Pater Bernd Hagenkord SJ

Es ist so offensichtlich, dass ich eigentlich schon gar nicht mehr darüber schreiben muss. Wie Sie sehen, ist alles anders. Layout und auch Technik des Blogs dahinter hatten nach nun sieben Jahren eine Aufbesserung verdient, außerdem musste ich ja auch die Umbenennung hin zu Vatican News mitmachen. Jetzt trägt der Blog – oder ist es das Blog? – meinen Namen, plus die Zugehörigkeit zu meinem Job.

Ergo: es ist anders geworden. Gefällt Ihnen das? Für Rückmeldungen bin ich dankbar.

Eine Verpackung ist ja immer mehr als ‘nur’ eine Verpackung, sie ist immer auch Teil der Kommunikation, die hier stattfindet.

Bislang sind knapp 1.400 Artikel hier erschienen, dazu gab es über 19.000 freigeschaltete Kommentare. Es macht mir offensichtlich Spaß.

An dieser Stelle mag ich auch noch einmal ganz herzlich denen danken, die diesen Blog überhaupt möglich machen: dem Verein der Freunde von Radio Vatikan e.V., und hier ganz besonders und ausdrücklich dem Vorstand. Der sich sicherlich freut, wenn Sie mal bei denen vorbei schauen oder mit einer Spende aushelfen.

Anonyme Kommentare?

Es ist offensichtlich, dass sich hier was geändert hat. Ich habe aber nicht alles geändert. So habe ich zum Beispiel darüber nachgedacht, nur noch Kommentare zuzulassen, die mit Namen gekennzeichnet sind. Auch wenn die Richtigkeit nicht überprüft werden kann, wäre das ein Zeichen gewesen. Aber ich habe mich dann dagegen entschieden. Und zwar aus dem Grund, dass ein anonymer Kommentar auch als anonymer Kommentar sichtbar sein muss. Sie als Leserinnen und Leser können sich dann ja Ihren Teil denken.

An dieser Stelle möchte ich das noch einmal gesagt haben, weil das mit den Kommentaren hier nicht immer nur einfach ist. Danke an alle, die sich an den Debatten beteiligen, kritisch, nachdenklich, mit Erfahrung und Lektüre.

Nur eine Frage habe ich nach wie vor: ist es nun der Blog oder das Blog?

Willkommen weiterhin hier im Blog.

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Kirche und Medien, Neulich im Internet, VatikanSchlagwörter anonym, Blog, Hagenkord, Kommentare, Pater Hagenkord, Radio Vatikan, relaunch, Vatican News30 Kommentare zu Alles ist neu

Pause

Veröffentlicht am 16. Juli 201811. November 2018
Petrus-Statue in Sankt Peter Petrus-Statue in Sankt Peter
Petrus-Statue in Sankt Peter
Petrus-Statue in Sankt Peter

Es ist mal wieder soweit, dieser Blog legt eine Pause ein. In den kommenden Wochen arbeiten wir hier bei Vatican News mit reduzierter Mannschaft, da wird weniger Zeit sein als sonst, für den Blog zu schreiben.

Und danach gehe ich dann auch selber mal in Urlaub. Und es braucht auch mal Zeit, neue Ideen zu sammeln. Und überhaupt.

Ich gehe auch – wie im letzten Jahr auch schon – mit nachdenklicher Grundfärbung in den Sommer. Zuletzt hatte ich stärker noch als sonst zu Barmherzigkeit, politischem Handeln und dergleichen geschrieben. Aber was viele zu interessieren scheint ist Recht, Dürfen, Beschränken, und dergleichen. Eine innere Selbstbeschränkung von Religion, die sich selbst zu verlieren droht.

Das wird sicherlich wieder ein Thema werden, wenn ich hier wieder loslege. Deswegen also ab jetzt und heute diese Pause. Im September geht es dann weiter hier.

Einen schönen Sommer allen,

P Bernd Hagenkord SJ

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Kirche und MedienSchlagwörter Arbeit, Blog, Pause, Schreiben, Sommer, Urlaub5 Kommentare zu Pause

„Kreuzige ihn, kreuzige ihn!“

Veröffentlicht am 27. März 201827. März 2018

Es waren mal wieder harte Worte, welche Papst Franziskus in seiner Predigt am Palmsonntag wählte. Und die mich in den letzten Tagen auch begleitet haben.

„Und so erhebt sich der Schrei dessen, der sich nicht scheut, „Kreuzige ihn!“ zu rufen. Es ist nicht ein spontaner Schrei, sondern ein aufgesetzter und inszenierter Schrei, der die Erniedrigung und die Verleumdung begleitet, die durch falsche Zeugenaussagen herbeigeführt werden.

Es ist der Schrei, der aus dem Übergang von der Tatsache zur Berichterstattung entsteht, er entsteht aus der Berichterstattung. Es ist die Stimme dessen, der die Realität manipuliert, eine Geschichte zu seinem Vorteil erfindet und kein Problem damit hat, andere „in den Dreck zu ziehen“, um selbst davonzukommen.

Dies ist eine [falsche] Berichterstattung. Der Schrei dessen, der kein Problem damit hat, die Mittel zu suchen, um sich selbst zu stärken und die dissonanten Stimmen zum Schweigen zu bringen.

Es ist der Schrei, der aus dem „Frisieren“ und Schönfärben der Wirklichkeit entsteht, so dass sie schließlich das Antlitz Jesu entstellt und ihn zu einem „Missetäter“ macht. Es ist die Stimme dessen, der die eigene Position verteidigen will, indem er insbesondere denjenigen in Verruf bringt, der sich nicht verteidigen kann. Es ist der Schrei der in Szene gesetzten Selbstgefälligkeit, des Stolzes und des Hochmuts, der problemlos ausruft: „Kreuzige ihn, kreuzige ihn!“.“

Ich gebe offen zu, dass auch mir sofort die Ereignisse in den vergangenen Wochen einfielen. Hier im Blog und auch auf anderen Webseiten – sogar englischer und spanischer Sprache – meinten viele, mich anbrüllen zu müssen. Ich bin selber ja auch nicht immer zimperlich, aber ich war schon verblüfft, wie viele von so genannten Berichten im Internet erregt meinten, urteilen zu müssen.

 

Richter-Katholiken?

 

Ein Segen sollen wir sein. Keine Beschimpfung
Ein Segen sollen wir sein. Keine Beschimpfung

Und auch jetzt gibt es natürlich die Richter-Katholiken, die nichts lieber tun, als die Worte des Papstes gegen ihn selber in Stellung zu bringen. Die nichts lieber tun als spalten, Aggression schüren, Menschen gegeneinander ausspielen. Und das selbstverständlich unter dem Anschein, für Kirche und Christus zu stehen.

Das lässt auch mich nicht kalt. Auch ich spüre dann in mir die Aggression und möchte am liebsten zurück brüllen. Die Aggression ist ansteckend. Aber dann hätte ich schon verloren, wenn ich dem nachgeben würde. Dann würde ich den Aggressoren überassen, zu bestimmen, wie die Debatte auszusehen hat. Oder in biblischer Sprache: „Wer zum Schwert greift …”.

Nur kommt mir dabei immer die Frage des Papstes in Evangelii Gaudium in den Sinn: „Wen wollen wir mit diesem Verhalten evangelisieren?“ (EG 100). Was für ein Zeugnis über Christsein gibt das ab, wenn die inszenierten Gegnerschaften laut im Internet ausgetragen werden? Wenn wir gar nicht genug davon bekommen können, mit dem Finger auf andere zu zeigen?

 

Reflexion

 

Deswegen schlage ich für die Kar-Tage eine andere Lesart der Papstworte vor, nicht gegen irgendjemanden gerichtet, nicht als Waffe, nicht als Urteil. Sondern als Reflexion:

Was spricht er da in mir an?
Wen würde ich gerne verurteilen?
Wo ist meine Stimme im Ruf „kreuzige ihn“?
Auf welche Rufe höre ich gerne und ohne nachzufragen?

Einmal nicht mit dem Finger gleich auf andere Zeigen. Das wäre doch mal was, mindestens für die Kar-Tage. Ich nehme es mir jedenfalls vor.

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Kirche und MedienSchlagwörter Blog, Internet, Kirche, Medien, Papst Franziskus8 Kommentare zu „Kreuzige ihn, kreuzige ihn!“

Sommerbetrieb – Blog-Pause

Veröffentlicht am 1. Juli 201711. Juni 2017

Liebe Leserinnen und Leser, für den Sommer werde ich den Betrieb hier auf dem Blog etwas zurück fahren und im August wieder an die Tastatur zurück kehren. In der Redaktion ist zwar weiterhin Betrieb, aber der Blog macht Sommerpause.

Für die Zwischenzeit gibt es ein Bild, vor einigen Tagen aufgenommen in der Casa Santa Marta, dem Wohnort des Papstes: Maria Knotenlöserin, die Kopie des Bildes aus Augsburg.

Maria Knotenlöserin: Das Bild in Santa Marta
Maria Knotenlöserin: Das Bild in Santa Marta
Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, FranziskusSchlagwörter Blog, Knotenlöserin, Santa Marta, Sommerpause10 Kommentare zu Sommerbetrieb – Blog-Pause

Verbloggung und Verblödung

Veröffentlicht am 29. September 20151. Oktober 2015

Während der Reise nach Kuba und in die USA ist das unter den Tisch gefallen, aber ich darf doch auf ein Statement des Vorsitzenden der dt. Bischofskonferenz aufmerksam machen, das er bei einer PK zur Versammlung der Konferenz gegeben hat.

Die einschlägigen – und gemeinten – Seiten haben sofort geschriehen. Sie fühlten sich auf den Fuß getreten und haben geschriehen. Gut so. Grobe Klötze, grobe Keile. Weiter so, Kardinal Marx, auch wenn ich selber vielleicht die Nuance nicht teile und das bloggen an sich nicht lassen mag, muss man doch ab und zu klar sagen, dass Spaltung und Heruntermachen, ohne das bestimmte Blogs nicht auskommen, nicht christlich sind.

Zweitens: Was diese Seiten brauchen wie die Luft zum atmen ist Aufmerksamkeit. Deswegen ist es auch Unfug zu sagen, man will ja nur wissen, was die sagen. Dass man ihnen diese Aufmerksamkeit entzieht ist der einzig richtige Umgang damit. Weswegen ich die Namen von solchen Schimpf-und-Dagegensei-Seiten hier nie nenne.

Und drittens: Es klingt nicht schön, aber Lächerlichmachen ist ein wirkungsvolles Instrument. Und das hat Kardinal Marx genutzt. Was ich damit sagen will: Wer den Dialog will und etwas beitragen will, der braucht die Möglichkeit, über sich selbst lachen zu können. Wer das kann, der darf sich getrost von den Sätzen des Kardinals nicht getroffen sehen. Wer sich aber in seiner Eitelkeit getroffen fühlt, der ist auch gemeint.

So einfach ist das.

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Neulich im InternetSchlagwörter Blog, Internet, Marx, Verblödung142 Kommentare zu Verbloggung und Verblödung

… Sie als Geistlicher

Veröffentlicht am 15. September 2015

Als Fortsetzung der Debatte um meinen letzten Beitrag fühle ich mich bemüßigt, auf die Metaebene zu wechseln. Einige Beiträge, die ich frei geschaltet habe, und einige andere, die keine Beiträge sind, können nicht einfach so stehen bleiben. Da ich mich aber verzetteln würde, würde ich auf alles einzeln antworten wollen, versuche ich es also mit einem eigenen Beitrag.

Und zwar geht es um Logik. Es geht darum, wie Argumente funktionieren und wie nicht, was ein Argument ist und wie man miteinander debattiert. Die Klassiker kannten Regeln, nach denen die Logik funktioniert, und einige davon möchte ich an dieser Stelle ausdrücklich nennen.

Es ist nicht immer ein direkter Bezug zu dem, was im Blog unter den Kommentaren zu finden ist, zu sehen oder intendiert, ich mache den Konflikt vielleicht bewusst schärfer, als er ist, aber dadurch wird einiges klarer.

Beginnen wir mit dem Argumentum ad hominem, wie es heißt, also der Tatsache, nicht das Argument anzugreifen, sondern die Person. „Sie als Geistlicher…“ fällt in diese Kategorie. Es geht nicht um ein Argument, sondern um den, der argumentiert und es wird ganz konkret unterstellt, dass für Geistliche andere moralische Regeln gelten als für den Rest. Das ist natürlich theologisch falsch. Richtig ist, dass öffentliche Figuren Verantwortung haben und klar und deutlich für etwas einstehen. Diese Verantwortung geht aber in alle Richtungen, aus der Tatsache der Verantwortung folgt noch nicht, dass man genau das machen und sagen muss, was erwartet wird. Diese Verantwortung kann auch heißen, dass man genau das Gegenteil machen muss, das Prophetische und das Pastorale gehören beide zum „Geistlichen“, wenn wir mal dabei bleiben.

Eine zweite der vielen logischen Regeln der Rhetorik ist die Petitio principii, also die Figur dass man das, was eigentlich zu zeigen ist, voraussetzt. Beispiel „Pornounterricht“: hier wird die Wertung, vorausgesetzt, aus der folgt, dass die Kirche dagegen sein muss, oder ein Christ, ein Katholik oder wer auch immer. Aber gerade das ist ja die Frage. Wenn ich das voarb schon setzt, dann kann ich nicht mehr miteinander sprechen. Und logisch ist es ein Fehlschluss, logisch folgt daraus nichts.

Dann gibt es noch Onus probandi, im Gericht nennt man das die Umkehr der Beweislast. Wer etwas behauptet, muss zeigen, dass es so ist. Dem Gegenüber den schwarzen Peter zuschieben ist kein sauberes, ehrliches Argumentieren. Das klingt mächtig, kommt aber meistens klein daher wie in der Formulierung „aber X ist doch …“. Das kann man machen, man schiebt durch das Wort „doch“ aber dem Gegenüber die Aufgabe zu, zu zeigen. In der Schule ist das gut und richtig, will man sich aber mit einem Thema auseinander setzen, dann muss man selber auch Argumente haben.

An dieser Stelle noch mal ein Lob der Menschen, die sich hier im Blog beteiligen. Auch wenn ich manchmal zugespitzt reagiere, finde ich die Debatten gut, sonst würde ich das ja auch nicht machen. Aber manchmal – und in der vergangenen Woche öfters – gibt es eben auch Formen der Debatte, die man auch mal genauer unter die Lupe nehmen darf.

Klingt das Oberlehrerhaft? Herablassend? Vielleicht. Das tut mir Leid. Aber die als Argumente getarnten Angriffe – die meisten davon nicht frei geschaltet, also nicht aufregen – brauchen halt manchmal Licht, um sie als das zu erkennen, was sie sind.

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige KircheSchlagwörter Angriff, Argument, Beteiligung, Blog, Logik, Rhetorik129 Kommentare zu … Sie als Geistlicher

Online-Talk-Show

Veröffentlicht am 1. Februar 201531. Januar 2015

Es hat einige Tage gedauert, aber da bin ich nun wieder online im Blog. Ab und zu braucht man halt mal eine Auszeit, sonst werden die eigenen Texte fad. Genau so eine Auszeit habe ich mir genommen, gelesen, Vorträge gehalten – von denen hier auch einiges zu lesen sein wird – und so weiter.

Es gab aber auch einen zweiten Grund für die Pause: Ich wollte, dass die die Gemüter ein wenig abkühlen. Wieder einmal habe ich länger beobachtet, was bei mir so alles als Kommentar gepostet wird. Ich habe danach einige eMails bekommen mit Verweis darauf, dass es gut wäre, noch einmal auf die Netiquette hinzuweisen, so geschockt waren einige.

Mein Blog will ein Angebot sein, sich mit Gedanken auseinander zu setzen, Meinungen zu bilden und zu widersprechen, und so weiter. Leider scheint das ein großer Teil der Internetöffentlichkeit nie gelernt zu haben. Auch hier im Blog nicht (eine unfaire Bemerkung meinerseits, wissen Sie doch nicht, was ich alles nicht frei schalte, Sie müssen mir hier einfach glauben).

Geschimpfe ist ja noch relativ einfach zu erkennen. Aber auch das arrogant-herablassende Belehren ist nicht eine Einladung zur Debatte, auch wenn es sich in diesen Mantel kleidet.

Was mich immer wieder den Kopf schütteln lässt ist der aggressive Verweis darauf, als Priester müsste ich doch … . Dass ich Meinungen habe und die auch vertrete, gerne auch klar und deutlich, wird den Lesern des Blogs nicht entgangen sein. Dass das gegen mich verwendet wird, dass einige Herrschaften meinen, persönlich werden zu müssen oder zu sollen, ist sehr bedauerlich.

Ich kann nur vermuten, dass sich andere dann abschrecken lassen, hier zu kommentieren, weil sie dann von den üblichen Verdächtigen unter die Tastatur genommen werden. Also werde ich in Zukunft noch mehr ein Auge drauf haben, wie konstruktiv Beiträge sind. Das hier ist kein „Speakers Corner“, wo jeder sagen kann, was er oder sie will. Ich verstehe das eher als Gesprächsrunde, oder wenn Sie wollen als Talk-Show mit Moderation. Da muss jemand halt mal still sein, damit jemand anders reden kann. Wenn das bedeutet, dass aktiver moderiert wird, dann sei das so.

Auch das ist ein Ergebnis meiner kleinen Pause. Meinungsfreiheit ist, wenn jeder seine Meinung haben und sagen kann. Meinungsfreiheit ist nicht, dass ich mir das auch alles anhören muss.

 

 

Kategorien Allgemein, Kirche und Medien, Neulich im InternetSchlagwörter Beitrag, Blog, Internet, Kommentar, Moderation, Troll12 Kommentare zu Online-Talk-Show

Troll-Brigade

Veröffentlicht am 11. Juli 2014

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, die FAZ hat es vorgemacht, einen Artikel gegen die Trolle im Netz. Wer sich umtut auf Blogs und Seiten mit Kommentarfunktion oder gar an der Empfängerseite der Post sitzt, der wird bei der Lektüre des wunderbar unaufgeregten Artikels mehrfach mit dem Kopf nicken. “Meine Tage im Hass” heißt es da bei faz.net, zur Reflexion empfohlen. Denn auch das ist Teil unserer “Kultur”, wenn wir es denn so nennen wollen.

Kein eigener Beitrag von mir heute, einfach mal eine Lektüreempfehlung. Die Taktik des lauten Vorlesens verfolge ich übrigens auch, egal ob gerade jemand zuhört oder nicht. Und das absurdeste wird aufgehoben, in einem eigenen Ordner. Sonst glaubt einem das ja keiner.

 

 

Kategorien AllgemeinSchlagwörter Blog, Hass, Internet, Kommentarspalte, konservativ, Troll, Vertrauen47 Kommentare zu Troll-Brigade

Die vernetzte Religion

Veröffentlicht am 5. Juli 201421. Februar 2021

Letzter Akt meiner Reise war in der vergangenen
Woche die Teilnahme am „Adenauer-Lab“, einer Veranstaltung der Adenauer Stiftung in Berlin. Sechs Leute sollten nicht länger als zehn Minuten über Wandel und Veränderung durch Internet und soziale Medien sprechen. Unter anderem auch ich. Meinen Text – ich musste ihm beim Lesen kürzen, damit er unter zehn Minuten blieb – war Folgender:

Vorweg: Sie haben jemanden aus dem Vatikan gefragt. Meine Perspektive ist hier und heute die des Christentums. Internet-Rekrutierung durch Islamisten etc. ist ein Thema, aber nicht meins, nicht hier und heute.

Ich möchte Ihnen aus meiner Praxis fünf Beobachtungen vorstellen, zusammen gefasst in 5 Thesen.

 

These 1, oder die Frank Schirrmacher These

Es gibt vor allem in den USA die Vorstellung, die Zunahme der Wichtigkeit des Internets führe gleichzeitig zu einer Abnahme der Wichtigkeit von Religion. Zahlen glauben, das auch belegen zu können. Die Begründung dahinter: Religion wird durch Wissen besiegt, Internet stellt Wissen unkontrolliert und unzensiert zur Verfügung, daraus folgt eben ein Mehr an Aufklärung. Hier interessiert mich die zweite Annahme: Internet stellt Wissen zur Verfügung. Das tut es nicht.

Sie buchen eine Reise, sind dann bei Amazon unterwegs und bekommen Bücher zum Reiseziel angeboten. Das Phänomen kennen wir alle. Algorithmen bestimmen, was wir zu sehen bekommen.

In den USA gibt es bereits Software, die Nachrichten schreibt. Nachrichten schreibt, für Webseiten.

Packen wir das eine mit dem anderen zusammen, dann gehört nicht viel Phantasie dazu, sich vorzustellen, dass in nicht allzu langer Ferne jeder von uns spezifische Nachrichten generiert bekommt. Sprachstil und Inhalt, je nach eigenen Präferenzen.

Und die Orientierung ist der Konsum. Nicht die Aufklärung. Auf die Religion angewandt: Es entsteht im Netz eine marktgerechte und konsumorientierte Form von Religion und Religionsdiskurs.

 

These 2, oder die Blog-These

Seit 2011 betreibe ich meinen eigenen (diesen) Blog. Da versammeln sich in der Kommentar-Spalte alle möglichen Meinungen. Und wenn ich im Netz auf anderen Blogs herumlese, oder besser noch auf anderen sich mit Glauben und Kirche befassenden Seiten, dann zeigt sich ein Bild: Selten kommt es zu einer wirklich interessanten Debatte. Web 2.0 ist also noch weit weg, wirkliches Engagement wird nur von einer wirklich sehr kleinen Gruppe betrieben. Weiterlesen “Die vernetzte Religion”

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Neulich im InternetSchlagwörter Bildung, Blog, Freiheit, Internet, Kommunikation, Konsum, Logarithmen, Medien, online, Religion, Zukunft6 Kommentare zu Die vernetzte Religion

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