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Schlagwort: Wahl

Visionäre Politiker – gemessen an den Zehn Geboten

Veröffentlicht am 19. April 20167. April 2016

Die Zehn Gebote – die zehn Worte, wie sie die jüdische Tradition nennt – haben mit uns und Gott und mit unsrem Miteinander zu tun. Das „sollen“ bewahrt uns davor, uns von Gott, uns selbst und unseren Mitmenschen zu trennen. Vom Schaden, den Verletzungen dieses „Sollens“ verursachen, mal zu schweigen.

Im Übertragenen Sinn sind diese Zehn Gebote immer mal wieder adaptiert worden, als literarische Vorlage sozusagen. Manchmal religiös, manchmal rein rhetorisch.

Nun hat Socrates B Villegas dasselbe auch getan. Er ist Erzbischof von Lingayen Dagupan auf den Philippinen. Der Anlass sind die anstehenden Wahlen im Land. In der englischen Sprache spricht man gewählte Parlamentarier als „Honorable“ an. Es sei die Pflicht der Christen, Autorität anzuerkennen, aber gleichzeitig die Pflicht der Parlamentarier und gewählten Amtsträger, sich der Anrede würdig zu erweisen. Und eine weitere Aufgabe haben die Wähler: gut zu überlegen, wem man seine Stimme gibt, damit genau das gelingen kann. Und dazu soll die Lesung der Zehn Gebote dienen.

Nun sind das aber nicht selbst formulierte Gebote, sondern an den „richtigen“, biblischen Geboten orientierte Aussagen. Der Erzbischof fragt, was das jeweilige „Sollen“ für die konkrete, hier politische Situation bedeutet.

„Seid sorgsam dabei, wen ihr als Leader wählt. Ich sage noch mal: seid sorgsam.“ So enden die Überlegungen des Bischofs. Mindestens dieser Satz ist übertragbar. Weiterlesen “Visionäre Politiker – gemessen an den Zehn Geboten”

Kategorien Allgemein, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und Vernunft, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Gerechtigkeit, Moral, Philippinen, Politik, Wahl, Zehn Gebote18 Kommentare zu Visionäre Politiker – gemessen an den Zehn Geboten

Exerzitien, Wahl und der Papst

Veröffentlicht am 22. November 2015

Der vergangene Sonntag mit dem Papstbesuch in der lutherischen Gemeinde in Rom hat eine Menge Aufsehen erregt. Dabei war aber nicht nur die Antwort des Papstes auf die Frage nach Kommunionempfang und das Gastgeschenk des Kelches interessant, sondern auch die Predigt.

Das Schicksal oder die evangelische Leseordnung der Schrift wollten es, dass der Papst einen seiner Lieblingstexte aus der Schrift für diese Predigt vorgelegt bekam, die Gerichtsrede im Matthäusevangelium (Mt 25). Der Text ist repetitiv, nach den ersten zwei Fragen „wann haben wir dich hungrig gesehen…“ und so weiter will man gleich einwerfen „jaja, habe verstanden“, aber der Tat geht weiter und exerziert alle Beispiele durch: hungrig, nackt, im Gefängnis und so weiter.

Der Papst spricht sehr gerne über diese Textstelle. Wir werden an diesem Verhalten gemessen werden, gerichtet werden. Wie wir uns in solchen Situationen verhalten, unserem Mitmenschen gegenüber und in diesem Mitmenschen Christus, bestimmt unser Verhältnis zu Gott. Nichts anderes. Und selbst wenn ich nicht weiß, dass ich mich da auch um Christus mühe, selbst dann oder vielleicht sogar besonders dann ist das das von Jesus gewünschte Verhalten.

 

Eine Wahl treffen

 

In der Predigt vom vergangenen Sonntag hat der Papst nun ein Wort hinzu gefügt, das er  wenig nennt: „scelta“, auf dt. „Wahl“. Dieses Wort klingt bei einem Jesuiten und bei allen, die in dieser Spiritualität zu Hause sind, sofort an und deswegen ist es mir auch aufgefallen, als ich der Predigt zugehört habe. Für mich was das der Schlüssel für die Gedanken des Papstes.

Eine Wahl zu treffen ist der Kern der geistlichen Übungen, der Exerzitien, liegt im Herzen des geistlichen Rückrades, so dass ich die Gelegenheit hier ergreifen möchte, mir dieses Wort einmal vorzunehmen.

Papst Franziskus predigt in der lutherischen Kirche
Papst Franziskus predigt in der lutherischen Kirche

„Jesus hat immer gewählt“, sagt der Papst. In seiner Predigt zählt er jede Menge Situationen auf: die Jünger wollen Feuer vom Himmel regnen, lassen, er sagt nein. Er wählt das verlorene Schaf, er weist die Mutter der Jünger zurecht, welche die Plätze zu seiner Rechten und Linken sichern will. Jesus begleitet die Jünger nach Emmaus, er lässt sie sehen und dann umkehren, im wörtlichen wie im übertragenen Sinn des Wortes. „Das ist eine Wahl Jesu“, so der Papst in seiner Predigt.

Diese Wahl, die Wahl die in Matthäus 25 beschrieben ist, nennt der Papst dann die „letzte Wahl“. „Und was werden die Fragen sein, die der Herr an jenem Tag stellen wird? Bist du zur Messe gegangen? Hast du eine gute Katechese gehalten? Weiterlesen “Exerzitien, Wahl und der Papst”

Kategorien Allgemein, Franziskus, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Exerzitien, Ignatius, Jesus, Papst Franziskus, Wahl, Wille Gottes5 Kommentare zu Exerzitien, Wahl und der Papst

Frei gesprochen

Veröffentlicht am 26. August 2013
Papst Johannes Paul I.
Papst Johannes Paul I.

Er hat gelacht, und zwar viel. Der Spitzname „der lächelnde Papst“ war sehr schnell gefunden und hält sich bis heute. Heute – Montag – vor 35 Jahren wurde Albino Luciani zum Papst gewählt.

Es war der dritte Patriarch von Venedig in diesem Jahrhundert, der Papst wurde – vor ihm waren es Pius X. und Johannes XXIII.

Neben dem Lächeln und dem dazugehörigen Spitznamen halten sich aber auch andere Dinge: Er war der erste Papst, der vom Text abweichend frei sprach, zuerst vor den Kardinälen am Tag nach seiner Wahl.

 

„Es ging dann darum, einen Namen zu wählen. Darüber hatte ich gar nicht nachgedacht. Ich habe mir deswegen folgendes gedacht: Papst Johannes hat mich geweiht, hier in Sankt Peter. Außerdem komme ich vom Bischofsstuhl von Venedig hierher und Venedig ist immer noch voll von Papst Johannes (…). Papst Paul dagegen hat mich nicht nur zum Kardinal erhoben, sondern mich vor einigen Monaten auf dem Markusplatz rot werden lassen, vor 20.000 Menschen. Er hat seine Stola genommen und sie mir umgelegt. Nie war ich so rot wie da. Außerdem hat dieser Papst in fünfzehn Jahren Pontifikat der Welt gezeigt, wie man liebt, wie man dient und wie man arbeitet für die Kirche Christi. Deswegen habe ich gesagt: Ich nenne mich Johannes Paul.“

 

Und er wich ab bei der Ansprache bei der traditionellen ersten Audienz für Journalisten und Medienvertreter am 1. September 1978:

 

„Das heilige Erbe, das mir vom Zweiten Vatikanischen Konzil und von meinen Vorgängern Johannes XXIII. und Paul VI. hinterlassen wurde, enthält ein Versprechen einer besonderen Aufmerksamkeit und einer offenen, ehrlichen und effektiven Zusammenarbeit mit den Medien, wie sie hier von Ihnen repräsentiert werden.

Kardinal Mercier hat zu seiner Zeit einmal gesagt, wenn der heilige Paulus heute leben würde, wäre er Journalist. Ein Journalist von ‚La Croix’ aus Paris hat ihm geantwortet, „Nein Eminenz, wenn er käme, würde er nicht nur Journalist werden, sondern Direktor der Agentur Reuters.“ Heute füge ich hinzu: Nicht nur Direktor von Reuters, heute würde der heilige Paulus zu Paolo Grassi [1919-1981, ital. Theatermacher, zwischen 1977 u. 1980 Chef des ital. Senders RAI] gehen und ihn um Platz im Fernsehen zu bitten, oder zur NBC.

Ich habe den Eindruck, dass sich viele Journalisten mit zweitrangigen Dingen der Kirche abmühen. Man muss aber das Zentrum treffen, die wirklichen Probleme der Kirche. Das ist auch die Bildungsfunktion für ihr Publikum, das Sie liest, hört oder zuschaut.

Deswegen frage ich und bitte ich Sie, sich auch für die echte Berücksichtigung  der „Dinge Gottes“ einzusetzen und für die geheimnisvolle Beziehung zwischen Gott und jedem von uns, der heiligen Grundlage der menschlichen Wirklichkeit.“

 Der offizielle (englische) Text der Ansprache

Es war ein kurzes Pontifikat, aber eines, was Spuren hinterlassen hat. 33 Tagen können ausreichen, im Glauben etwas zu bewegen.

Kategorien Allgemein, Geschichte, Rom, Vatikan, Zweites Vatikanisches KonzilSchlagwörter 33 Tage Papst, Albino Luciani, Ansprache, Johannes Paul I., Kommunikation, Konklave, Medien, Papst, Wahl83 Kommentare zu Frei gesprochen

Armes Kreuzberg

Veröffentlicht am 21. August 201320. August 2013

Imagine_No_Religion„Religion passt nicht zu Friedrichshain-Kreuzberg“. Dieser Satz begründet einen Antrag der Piratenpartei im Bezirksparlament, der erreichen soll, dass die Bezirksmedaille nicht mehr an Bürger vergeben werden darf, wenn sie sich im Rahmen einer religiösen Gemeinschaft engagieren. Das meldet die BZ. Die Bezirksmedaille wird einmal im Jahr an einzelne Bürger oder Gruppen vergeben, die sich „durch ein herausragendes Engagement über einen längeren Zeitraum (…) verdient gemacht haben“.

Der Antrag wurde angenommen. Nun ist Berlin Berlin und Kreuzberg noch einmal speziell, aber warum Glauben ein Ausschlusskriterium sein soll, entzieht sich meinem Verständnis.

Die BZ meldet weiter: „Der Bezirk geht noch einen Schritt weiter in die Zukunft ohne Gott: Festveranstaltungen auf der Straße dürfen keine religionsnahen Titel mehr tragen. Weihnachtsfeste müssen künftig als „Winterfeste“ und der Ramadan, sofern er in der warmen Jahreszeit liegt, als „Sommerfest“ gemeldet werden.“

Und irgendwann wird man dann Religionsausübung unter Strafe stellen wollen. Oder reagiere ich hier über?

 

Kategorien Allgemein, Glaube und Vernunft, Neulich im InternetSchlagwörter Berlin, Kreuzberg, Piraten, Religion, Säkularismus., Wahl38 Kommentare zu Armes Kreuzberg

Die weltweitere Kirche

Veröffentlicht am 2. April 20131. April 2013

Die Wahl eines Lateinamerikaners zum Papst ist ein gutes Zeichen auch für Afrika, für Indien und für Ostasien. Dieses Lied habe ich nach dem 13. März immer wieder gesungen und war auch überzeugt davon. Das Sprechen von den „Armen“, zu denen Jesus gegangen sei, würde uns hier im Westen herausfordern.

In verschiedenen Interviews mit Kardinälen habe ich dies als Frage gestellt, und immer und unabhängig voneinander wurde mir widersprochen. Oder besser: Ich wurde aus Südafrika, Indien und Ostasien korrigiert.

Am klarsten von Telesphore Placidus Kardinal Toppo, dem Erzbischof von Ranchi in Indien. „Es war mein zweites Konklave und auch wenn es menschlich so aussieht, als ob wir dieses mal etwas völlig anderes gewählt hätten als letztes mal bin ich überzeugt, dass es auch dieses mal der richtige Mann zur richtigen Zeit ist“, so Toppo im Interview. „Dass es ein Papst aus Lateinamerika ist, das hat bei uns keine Rolle gespielt.“

Ob nun Europa vom Rest der Welt lernen müsse, da der Papst andere kulturelle Prägungen mitbringe und damit das Scheinwerferlicht auf diese Erfahrungen falle, habe ich ihn gefragt. Jesus sei zwar in Asien geboren, aber die Kirche habe sich dann in Europa entwickelt, antwortet Kardinal Toppo. „Es gibt immer noch viel, was wir lernen können, genauso wie Europa von uns lernen kann.“ Die Kirche wird internationaler, aber das bedeute keine Abwertung der Rolle Europas. Das war nicht das, was ich als Antwort erwartete hatte.

Er berichtet von einem Schulbesuch Mutter Teresas in England: Ob jetzt alle Schulen verkauft werden müssten und die Mittel für die Armen eingesetzt, sei sie gefragt worden. Nein, habe sie geantwortet, auch diese Mittelklasse- Bildungsbürger hätten ein Recht auf die Frohe Botschaft, man müsse nur sicherstellen, dass es auch wirklich die Frohe Botschaft Jesu sei, und die sei an die Armen gerichtet. „Wir haben einen Papst gewählt, der die Armen anspricht, aber er wird den Rest der Welt nicht vergessen.“

Es wird allem Anschein widersprechend nicht ganz so einfach werden, den neuen Papst zu verstehen, wie uns vielleicht die ersten Wochen und Fernsehbilder zeigen wollen.

Kategorien Allgemein, Franziskus, VatikanSchlagwörter Franziskus, Indien, International, Kardinal Toppo, Kirche, Konklave, Papst, Ranchi, Wahl44 Kommentare zu Die weltweitere Kirche

Ich bastele mir den idealen Papst

Veröffentlicht am 4. März 20134. März 2013

Als ich noch Jugendseelsorger war, gab es bei den Grundschulungen für junge Jugendleiter eine Übung: Sie sollten sich „den idealen Leiter“ basteln. Augen vorne und hinten, die auch durch Zeltwände schauen können; Leiter, die keinen Schlaf brauchen, die stundenlang zuhören könne, die gleichzeitig Fußball spielen, singen und durch Ringe springen können. Immer ein Wort der Ermutigung, des Trostes, aber auch immer klare Grenzen setzend, partnerschaftlich, etc. etc.

Sie wissen, worauf ich hinaus will: Diese „idealen Leiter“ repräsentieren nie die notwendigen Fähigkeiten, sondern immer die Erwartungen anderer. Und für Jugendleiter was das auch immer sehr wichtig, sich dieser Erwartungen bewusst zu werden, um die eigenen Schwächen kennen zu lernen.

Und genau das beobachten wir gerade mit den Wünschen an den neuen Papst. Die Nachrichtenagenturen spucken einen nach dem andern mit seinen Erwartungen aus, kaum jemand, der nicht gefragt wird. Kaum eine Gruppe, die nicht eine Meinung hat. Ob es nun Kontinent, Alter, Erfahrung, irgendeine theologische Schublade oder sonst etwas ist: Alles wird auf den „der nächste Papst muss …“ projiziert. Dabei hat uns Benedikt XVI. doch gerade erst gezeigt, wie menschlich auch der Inhaber dieses Amtes ist. Und schon wieder wird das Amt aufgeladen, vorzugsweise mit eigenen Steckenpferden, aber auch mit durchaus legitimen Ansprüchen. Weiterlesen “Ich bastele mir den idealen Papst”

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Kirche und Medien, Rom, VatikanSchlagwörter Erwartung, Fähigkeiten, ideal, Konklave, Papst, Wahl11 Kommentare zu Ich bastele mir den idealen Papst

„Nur nichts überstürzen“

Veröffentlicht am 26. Februar 2013
Kardinal Walter Kasper zu Hause
Walter Kardinal Kasper (c) Hagenkord

Eigentlich war ich zu Kardinal Walter Kasper gegangen, um ein Interview anlässlich zu seinem bevorstehenden 80. Geburtstag zu machen, und ich habe es auch gemacht. Aber man kann natürlich jetzt keinem Kardinal gegenüber sitzen, ohne nach dem Konklave zu fragen.

„Momentan ist die Situation sehr unübersichtlich. Man betet, man überlegt, wie die Situation der Kirche ist, welche Herausforderungen es gibt.“ Ein sehr nachdenklicher, hoffnungsvoller und interessierter Kasper saß da vor mir. Er macht sich sichtlich Gedanken, ganz abseits von den üblichen medialen Spielen. „Für mich ist nicht entscheidend, woher er kommt und welche Nationalität er hat, es ist die Person, die zählt. Man schaut sich die Namen, die in den Zeitungen stehen, an und kommt selber auch noch auf andere Namen; ich denke, dass es da auch noch eine Überraschung geben kann. Ich habe mich bis jetzt nicht festgelegt und lege mich auch nicht fest.

Die Frage der Fragen: Wann geht es los? „Ich persönlich bin dafür, dass wir uns vor dem Konklave Zeit nehmen, um uns zu treffen. Nicht, um die Probleme zu lösen, denn das können wir erst mit dem Papst zusammen, das ist klar. Sondern um zu überlegen, was für eine Art von Papst wir jetzt brauchen und die Kirche jetzt braucht.“ Kardinal Kasper sieht auch die Option, schnell zu wählen, um dann mit dem neuen Papst die Fragen anzugehen, das sei die eine Richtung. „Die andere Richtung sagt: ‚Jetzt mal nichts überstürzen, nicht eilen’. Ich selber gehöre mehr zu dieser zweiten Richtung. Welche dann unter den Kardinälen die Mehrheit findet, das kann ich nicht voraussagen. Das wird etwas vom ersten sein, was wir entscheiden müssen: Wann das Konklave beginnt. Aber das ist in die Hand der Kardinäle gegeben.“

Das ganze Interview (zum Konklave) findet sich hier.

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Interview, Rom, VatikanSchlagwörter Gebet, Kardinal, Kirche, Konklave, Papstwahl, Vorbereitung, Wahl, Walter Kasper1 Kommentar zu „Nur nichts überstürzen“

„Extra Omnes“, „alle heraus, bitte“! Das Prozedere der Papstwahl

Veröffentlicht am 22. Februar 201325. Februar 2013

„Ferner bestimme ich, dass die anwesenden wahlberechtigten Kardinäle nach Eintritt der rechtmäßigen Vakanz des Apostolischen Stuhles fünfzehn volle Tage auf die abwesenden warten müssen; allerdings überlasse ich es dem Kardinalskollegium, den Beginn der Wahl, wenn schwerwiegende Gründe vorhanden sind, noch um einige Tage hinauszuschieben.” (UDG 37) In den letzten Tagen des Pontifikates von Papst Benedikt XVI. ist diese Formulierung aus der apostolischen Konstitution Universi Dominici Gregis (UDG) zu einiger Berühmtheit gelangt. Es geht um den Beginn des Konklaves: Benedikt XVI. hat am 25. Februar 2013 kurz vor Ende des Pontifikates verfügt, dass das Konklave auch vor Ablauf dieser 15 Tage beginnen könne. Wenn die Kongegation der Kardinäle die Anwesenheit aller Wahlberechtigten feststellt, kann sie früher beginnen.

Aber auch nach den Änderungen Papst Benedikts ist diese Konstitution Universi Dominici Gregis die gültige Bestimmung zur Wahl eines neuen Papstes. Das Prozedere soll an dieser Stelle vorgestellt werden.

Der Ort des Geschehens: Die Sixtinische Kapelle
Der Ort des Geschehens: Die Sixtinische Kapelle

Das eigentliche Wahlprozedere beginnt mit einer öffentlichen Messe Pro eligendo Papa. Auch das Konklave ist eher mit einer Liturgie zu vergleichen denn mit einer politischen Veranstaltung, auch wenn ein demokratischer Wahl-Prozess im Zentrum steht. Es werden keine Reden gehalten und keine Parteien gebildet. Stattdessen beginnt die Wahl mit einer Prozession: von der Capella Paolina im Apostolischen Palast in die Capella Sixtina, unter Singen des Veni Creator Spiritus. Die Sixtina ist dann streng abgeschlossen, nichts darf herausdringen.

 

Wähler

 

„Das Recht, den Römischen Papst zu wählen, steht einzig und allein den Kardinälen der Heiligen Römischen Kirche zu mit Ausnahme derer, die vor dem Todestag des Papstes oder vor dem Tag der Vakanz des Apostolischen Stuhles schon das 80. Lebensjahr überschritten haben. Die Höchstzahl der wahlberechtigten Kardinäle darf nicht mehr als 120 betragen. Weiterlesen “„Extra Omnes“, „alle heraus, bitte“! Das Prozedere der Papstwahl”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Rom, VatikanSchlagwörter Ablauf, extra omnes, Geheim, Habemus Papam, Kardinäle, Konklave, Papst, Vatikan, Wahl, Wahlzettel16 Kommentare zu „Extra Omnes“, „alle heraus, bitte“! Das Prozedere der Papstwahl

Wie ein Papst gewählt wird

Veröffentlicht am 20. Februar 201320. Februar 2013

Hinter verschlossenen Türen – cum clave: Es ist ein geheimnisvolles Prozedere, an dessen Ende ein neuer Papst steht. Die Türen zur Sixtinischen Kapelle werden versiegelt und so dringt nichts heraus von dem, was da geschieht. Dabei wären wir gerne einmal, aber das nicht dabei sein hat seine Gründe. Dazu später mehr.

In einem vorhergehenden Eintrag hatte ich von den zu lesenden Büchern gesprochen, die ersten Früchte dieser Lesetour gebe ich hier einmal zum Besten. Das kleine Einmaleins der Papstwahl, mehr zum konkreten Prozedere später.

 

Bewegte Geschichte

 

Man kann das Jahr 1059 als Geburtsjahr dieser Weise der Papstbestimmung angeben: Um die Besetzung des Bischofsstuhls von Rom dem Kaiser und stadtrömischen Patrizierfamilien zu entwinden, bestimmen die Päpste eine klar umgrenzte Gruppe von Wählern: Die Kardinäle. Die Wahlorte sind noch nicht festgelegt, schnell zeigt sich aber eine Tendenz zur Abgeschiedenheit, was ebenfalls den Wunsch zeigt, ohne Einfluss von Mächtigen von außen wählen zu können. Modell gestanden hat das Mönchtum, die kirchliche Institution mit der meisten Erfahrung mit Wahlprozessen.

Seitdem hat sich das Konklave immer wieder verändert und durch die Erfahrungen einzelner Wahlen aber auch von sich verändernden Zeiten Anpassungen erfahren. Wer mehr dazu lesen mag, dem empfehle ich das Buch von Alberto Melloni: Das Konklave. Eine kluge Beschreibung und Bewertung der Veränderungen der Papstwahl.

 

Universi Dominici Gregis

 

Das gilt auch für die jüngere Zeit: Fast jeder Papst des 20. Jahrhunderts hat die Wahlregeln des Konklave geändert, so auch Johannes Paul II.. Auf ihn geht die apostolische Konstitution Universi Dominici Gregis (UDG) zurück, er veröffentlichte sie 1996 im 18. Jahr seines Pontifikates, also nach reichlich Überlegung und Abwägung. Bei einigen Veränderungen sind dies die Regeln, nach denen auch in diesem Jahr das Konklave abgehalten wird. Weiterlesen “Wie ein Papst gewählt wird”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Geschichte, Kirche und Medien, Rom, VatikanSchlagwörter Geheim, Geschichte, Kardinal, Kardinäle, Konklave, Mehrheit, Papst, Sixtinische Kapelle, Vatikan, Wahl1 Kommentar zu Wie ein Papst gewählt wird

Figuren des Heils

Veröffentlicht am 5. November 2012

Mein zugegeben nicht sehr frommes Fürbittgebet in diesen Tagen lautet schlicht: Bitte lass diese Wahl schnell vorbei gehen! Die Dauerbeschallung zu den USA geht mir alle vier Jahre ziemlich auf die Nerven, und dann gibt es ja noch die ‚Midterms’ immer zwei Jahre danach.

Als ob das Heil der Welt von diesem Abend abhängt wird sich zu Tode analysiert, Journalisten machen Reise nach Reise durchs Land, um die Stimmung zu ermessen und ausführliche kulturhistorische Analysen geben uns den Anschein, dass es wirklich um was geht.

Wie gesagt: Also ob das Heil der Welt davon abhinge.

Als ob.

Als erstes kann man sich nun über diese Personalisierung beklagen, die diese „Heilsgestalten“ in den Medien erst schafft.

Dann kann man sich über die Entpolitisierungt beklagen, die der Showcharakter und die völlige Spaltung der Bevölkerung durch die Positionen im Wahlkampf mit sich bringen.

Und dann kann man sich noch darüber beklagen, das andere Themen, die nicht minder wichtig sind – wie etwa eine neue Staatsführung in dem für uns nicht minder wichtigen Land China – irgendwie gar nicht vorkommen.

Kategorien Allgemein, Kirche und MedienSchlagwörter Erlösung, Heil, Obama, Romney, USA, Wahl1 Kommentar zu Figuren des Heils

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