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Schlagwort: Mission

Durch Verkündigung lernen

Veröffentlicht am 20. Februar 201815. Februar 2018

Gedanken zur Fastenzeit, 3

Missionarische Kirche: was vielleicht während meiner kirchlichen Jugend noch undenk- und unsagbar gewesen wäre, gehört heute zum Standartwortschatz kirchlicher Entwicklung, und zwar allüberall: Mission. Das Wort hat seine Bedeutung geändert. Als erstes sind wir über die Wucht gestolpert, mit der Papst Franziskus in Evangelii Gaudium von einer „missionarischen Kirche“ träumt. „Ich träume von einer missionarischen Entscheidung, die fähig ist, alles zu verwandeln, damit die Gewohnheiten, die Stile, die Zeitpläne, der Sprachgebrauch und jede kirchliche Struktur ein Kanal werden, der mehr der Evangelisierung der heutigen Welt als der Selbstbewahrung dient.“

Um dann festzustellen, dass „missionarisch Kirche sein“ gar nicht nur ein päpstliches Anliegen ist, sondern auch in unseren Breiten durchdacht wird.

Missionar durch Zeugnis: Fußwaschung durch den Papst 2014
Missionar durch Zeugnis: Fußwaschung durch den Papst 2014

Mittlerweile gehört es in jeden besseren Pfarreientwicklungsplan. Und das ist ja auch gut so. Spätestens aber seit Erscheinen des „Mission Manifest: 10 Thesen für ein Comeback der Kirchen“ wird auch wieder um den Begriff gestritten.

Aber was ist das nun, so eine Mission? Wie kann ich das heute verstehen, ohne dass sich das Wort entweder in der Vergangenheit verhakt oder bedeutungslos wird? Lesen Sie die Texte am besten selber. Wenn nicht, dann mag ich hier einen Gedanken anbieten. Er ist nicht meiner, wie so oft profitiere ich von der Klugheit anderer Menschen.

Wenn man sich in einschlägiger Literatur schlau macht, dann gibt es drei verschiedene Versionen von Mission. Ein exklusivistisches Modell, ein inklusivistisches und ein pluralistisches.

 

Besitz der Wahrheit?

 

Ein exklusiv agierender Missionar sieht sich allein im Besitz der Wahrheit. Ein inklusiver Missionar sieht dagegen Spuren der Wahrheit auch in anderen Religionen bzw. Kulturen. Das pluralistische Modell hingegen lässt Wahrheiten neben einander stehen, der Dialog ersetzt die Mission. Weiterlesen „Durch Verkündigung lernen“

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Glauben, Kirche heute, Mission, Missionar, Verkündigung, Zeugnis24 Kommentare zu Durch Verkündigung lernen

„Wehe mir, wenn ich nicht verkünde“

Veröffentlicht am 22. April 201518. April 2015

Der Papst will einen Zustand ständiger Mission. Nichts weniger. Gleich am Anfang von Evangelii Gaudium und dann in verschiedenen Formulierungen kommt das vor, in verschiedenen Spielarten zieht sich das durch alles, was er sagt. Das Wort „Mission“ hat leider bei uns einen etwas schalen Geschmack, man denkt gleich an Konquistadoren und so weiter, deswegen ziehe ich Verkündigung vor. Im Sinne der „ständigen Mission“ müsste man aber mit Paulus sagen: „Wehe mir, wenn ich nicht verkünde“.

Diese Dimension ist bei uns nicht allzu sehr ausgeprägt. Schauen wir uns an, was in den innerkirchlichen Debatten wichtig ist, dann dreht sich das un den Ausdrücken des Konzils alles um Communio-Theologie, also darum wie wir Kirche verstehen, Leitung, Hierarchie, Laien, die Zuordnung von Weltkirche und Ortskirche, Zölibat etc. Und wir kennen auch diese Dokumente des Konzils, Lumen Gentium, Gaudium et Spes etc. Aber kennen wir Apostolicam Actuositatem? Ad Gentes?

Die Communio-Theologie ist debattiert, die Missions-Theologie führt dagegen eher ein Schattendasein. Bitte widersprechen Sie mir, aber das scheint mir für unsere Breiten für die vergangenen Jahrzehnte zu stimmen.

 

Auftrag Verkündigung

 

Papst Paul VI. hat einen großartigen Text nach einer Bischofssynode dazu veröffentlicht, Evangelii Nuntiandi von 1975. Ein wunderbarer Text, von dem ich bei einigen Bischofssynoden gehört habe, da sei auch für heute noch alles drin. Kardinal Bergoglio hat ihn als eines der besten kirchlichen Dokumente überhaupt bezeichnet. Und bei uns? Europa war so sehr konsumiert von der Debatte um Humanae Vitae sieben Jahr zuvor, dass nichts mehr wahrgenommen wurde, was von Papst Paul kam. Wir haben es schlicht vergessen.

Papst Franziskus kommt aber nun aus einer kirchlichen Gegenwart, die geprägt ist von Mission. Und damit meine ich nicht die Kolonisierung, die vor 500 Jahren begann. Ich meine die Lebendigkeit und Dynamik der Evangelikalen Kirchen. Da ist Mission ganz vorne weg. Da ist auch Freude und man findet überhaupt nichts dabei, seinen Glauben weitergeben zu wollen, andere Gläubige gewinnen zu wollen, kurz zu missionieren.

Das hat auf die gesamte Kirche dort abgefärbt, so sie sich nicht in einer Defensivhaltung eingemauert hat, auch das gibt es. Und mit der Einfärbung meine ich kein taktisches Verhalten, ich meine dass die Auseinandersetzung mit diesen dynamischen Großkirchen unsere Kirche etwas hat neu entdecken lassen, was irgendwie verschütt war. Weiterlesen „„Wehe mir, wenn ich nicht verkünde““

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Glaube und Vernunft, Spiritualität / Geistliches Leben, Zweites Vatikanisches KonzilSchlagwörter Debatten, Franziskus, Kirche, Konzil, Mission, Verkündigung10 Kommentare zu „Wehe mir, wenn ich nicht verkünde“

Toleranz? Toleranz!

Veröffentlicht am 5. Mai 20145. Mai 2014

„Juden missionieren nicht. Mission ist das Gegenteil von Toleranz. Mission bedeutet, mein Glaube ist wertvoller als deiner, du musst meinen Glauben annehmen, damit du so wertvoll bist wie ich. Juden kennen die sieben Gesetze Noachs. Ein guter Christ, ein guter Muslim und jeder Mensch,
der einer abrahamitischen Religion angehört, folgt diesen Gesetzen und ist damit genauso ‚gut‘ wie ein gläubiger Jude. Ich kann also einem Muslim seinen Mohammed und seine Bräuche lassen und muss ihn nicht davon überzeugen, dass meine Religion die bessere ist. Das ist Toleranz.“ Der jüdische Autor Eliyah Havemann im Interview mit dem „Bund“ (12. April 2014), wie die schweizer Agentur Apic ihn zitiert.

Ohne irgend jemandem zu Nahe treten zu wollen behaupte ich an dieser Stelle einfach mal, dass die meisten Christen, die ich kenne, das unterschreiben würden, und zwar auch aus der eigenen Perspektive.

Und dann sitze ich wieder an einem Impulsreferat, dass ich am kommenden Montag zu halten habe, dessen Überschrift „Der Missionar“ lautet. Es geht um Evangelii Gaudium und den Traum des Papstes von einer missionarischen Kirche, die hinausgeht zu bezeugen und zu verkünden. Er träumt davon, dass nicht die Angst Fehler zu machen sondern die Sorge so vieler Menschen, die Christus (noch) nicht kennen, Antrieb sei für den, der Verkündet. Also für den Missionar.

Wie passt das zusammen? Weiterlesen „Toleranz? Toleranz!“

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Glaube und VernunftSchlagwörter Gesellschaft, Glaube, Mission, Moderne, Toleranz, Verkündigung27 Kommentare zu Toleranz? Toleranz!

Vorläufer und Begleiter

Veröffentlicht am 21. April 201419. April 2014

Ganz neu sei das, was der Papst lehre und wie er spreche. Das höre ich immer wieder. Und es ist ja auch nicht verwunderlich, sehen und hören wir doch jeden Tag eine ganz eigene Form des Sprechens, der Inhalte und des Auftretens eines Papstes, der eine ganz eigene Kultur mitbringt.

Das zweimeiste, was ich über den Papst höre, ist der Satz, dass man jetzt vom Papst höre, was jahrelang nicht zu hören gewesen sei, was gedacht wurde und gehofft wurde und jetzt sei es Teil des Lehramtes. Lange habe man sich gegen Autoritäten für Sätze verteidigen müssen, wie sie jetzt vom Papst gesprochen würden. Das befreie.

Seit einiger Zeit mach ich mich systematischer auf die Suche nach dem, was darin angesprochen ist, nämlich nach Vorläufern. Papst Franziskus ist ja nicht vom Himmel gefallen, er hat Theologie gelernt, verarbeitet, weiterentwickelt und eine persönliche Form von Theologie, Verkündigung und Spiritualität entwickelt. Aber es gibt eben auch andere, die vorher waren und die es sich lohnt im Licht des jetzigen Pontifikates neu zu lesen.

Da ist zum Beispiel Karl Rahner SJ. Einer der ganz großen Theologen des vergangenen Jahrhunderts. Eigentlich war ich auf der Suche nach einer theologischen Wertung des Konzils durch einen Teilnehmer, fand aber einen Text, der ganz stark mit dem korrespondiert, was Franziskus über die Zukunft der Kirche sagt:

 

„Die Kirche ist auf diesem Konzil neu geworden, weil sie Weltkirche geworden ist, und sie sagt also solche an die Welt eine Botschaft, die, obzwar immer schon der Kern der Botschaft Jesu, heute noch bedingungsloser und mutiger als früher, also neu verkündigt wird. In beider Hinsicht, im Verkündiger und in der Botschaft, ist etwas Neues geschehen, das irreversibel ist, das bliebt. Ob wir in der dumpfen Bürgerlichkeit unseres kirchlichen Betriebs hier und jetzt dieses Neue ergreifen und leben, das ist eine andere Frage. Es ist unsere Aufgabe.“

 

Neu verkündet: So übersetze ich mir schon seit längerem den etwas unglücklichen Terminus der Neuevangelisierung. Weiterlesen „Vorläufer und Begleiter“

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Glaube und VernunftSchlagwörter Karl Rahner, Mission, Papst Franziskus, Theologie, Verkündigung107 Kommentare zu Vorläufer und Begleiter

Papstversteher: Leseschüssel zu Evangelii Gaudium

Veröffentlicht am 17. April 201426. Dezember 2019
Evangelii Gaudium Papst Franziskus: Seine Texte werden uns noch lange beschäftigen

Es gibt wenige kirchliche Texte, denen das Schicksal beschieden ist, auch nach Monaten noch interessant zu sein und zu Lektüre und Nachdenken anzuregen. Evangelii Gaudium von Papst Franziskus ist so ein Text. Nach einigen Vorträgen, nach einer Einleitung, die ich für die deutschsprachige Ausgabe habe schreiben dürfen und nach wiederholter Lektüre biete ich hier einen Leseschlüssel an, der auf einige – längst nicht alle – Aspekte eingeht.

Er ist nicht als systematischer Überblick oder theologische Einordnung gedacht, sondern als Hilfestellung zum Selberlesen. Auch wenn der Text sich zum Selbststudium prächtig eignet, braucht es doch hier und da Einstiege in das Denken und den einen oder den anderen roten Faden, den ich hier vorstellen möchte

Evangelii Gaudium zum Selberlesen

Beginnen will ich einleitend mit einem der geistlichen Prinzipien des Ignatius von Loyola, des Gründers des Jesuitenordens. Er warnt davor, sich alles an geistlicher Nahrung aneignen zu wollen, was sich vielleicht anbietet. Nicht das Vielwissen sättigt die Seele, sagt er. Man muss das Ganze nicht auf einmal schlucken. Bei dem stehen bleiben was einen anspricht – positiv oder auch als Widerspruch – hilft beim Verstehen mehr, als das souveräne Umgehen mit dem ganzen Text, bei dem alles irgendwie gleichwertig bleibt. Teil 1: Der Beginn des Weges

Der Papst will dem auf den Grund gehen, was uns antreibt, das Gute und das Schlechte. Diese inneren Antriebe kann man entdecken, man kann ihnen auf die Spur kommen. Sie zeigen sich im Wollen, in den Emotionen, sie zeigen sich in Sehnsüchten und Träumen. Und sie zeigen sich besonders dann, wenn in uns etwas in Bewegung kommt. Um diese inneren Bewegungen geht es dem Papst. Wenn ich aufmerksam bin auf das, was in mir drin steckt, was sich für Wünsche regen, Zorn oder Zufriedenheit, Aufregung oder Ruhe, wie sich mein Wille ändert und zeigt, dann gehe ich mir selber auf den Grund. Teil 2: Was uns antreibt

Ein Text der dynamischen Verben

Wenn man Papst Franziskus irgendwie charakterisieren will, dann kann man das durch seine Auswahl an Verben tun. Er liebt dynamische Verben: Herausgehen, Aufbrechen, sich nicht in sich einschließen, weggehen, aufbauen, gehen, begleiten. Da ist immer etwas unterwegs. Das ist zum einen sehr dynamisch, sehr optimistisch, sehr modern, da gibt es keinen Stillstand oder besser: Da darf es gar keinen Stillstand geben. Still stehende Christen sind keine, sie beschützen nur das, was sie haben, man muss aber aufbrechen. Woher kommt diese Dynamik in unser Leben? Teil 3: Die Lunge der Dynamik

Wenn wir über die Verkündigung sprechen, dann ist die Kirche das Subjekt, und zwar verstanden als die „Gesamtheit des evangelisierenden Gottesvolkes“ (EG 17). Das ist nicht abstrakt gemeint, als theologische Aussage, sondern damit meint der Papst in den Worten der Predigt die „Kirche mit Vor- und Nachnamen“, konkrete Menschen, diejenigen, die gerade um mich herum sind. Wenn wir Evangelii Gaudium lesen, scheint es vor allem an den Leser oder die Leserin, und deswegen vor allem an Einzelpersonen gerichtet. Darüber darf man aber nicht vergessen, dass das Volk Gottes, heilig und gläubig, immer der Bezugspunkt ist und bleibt.
Teil 4: Nie aufhören, Volk Gottes zu sein

Es muss bei uns selber funktionieren

Das Projekt Franziskus funktioniert nur, wenn es in uns selber funktioniert. Wenn man es verlegt, etwa von der Person in die Institution und wartet, bis dies und das geändert wird, dann wird daraus nichts. Oder in den Worten des Papstes: „Ich träume von einer missionarischen Entscheidung, die fähig ist, alles zu verwandeln“. Oder: „brechen wir auf, gehen wir hinaus, um allen das Leben Jesu Christi anzubieten!“ Ein Text über die Träger der Verkündigung und der Freude: Die Missionare. Teil 5: Es liegt ganz an uns.

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Vernunft, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von Gott, VatikanSchlagwörter Aufbruch, Christsein, Dynamik, Evangelii Gaudium, Franziskus, Gebet, innere Bewegungen, Kirchenreform, Leseschlüssel, Mission, Reform, Seelsorge, Sorge2 Kommentare zu Papstversteher: Leseschüssel zu Evangelii Gaudium

Es geht nicht um uns

Veröffentlicht am 6. Mai 2013

„Jeder Christ und jede Gemeinschaft ist in dem Maße missionarisch, in dem sie das Evangelium bringt und lebt und die Liebe Gottes zu allen, besonders zu den Notleidenden bezeugt.“ Ein Satz aus der Predigt von Papst Franziskus am Sonntag.

Zunächst mal ein nicht sehr auffälliger Satz, aber er ist bei mir hängen geblieben, weil er über eines der Themen spricht, die uns als Kirch schon lange beschäftigen: Wie heute in der modernen Welt den Glauben verkündigen? Nennen wir es Neuevangelisierung, nennen wir es missionarische Seelsorge, nennen wir es verkündende Kirche: Der klassische Begriff ist „Mission“, also der Auftrag zur Verkündigung.

Papst Franziskus benennt ein Maß, an dem wir „missionarisch“ erkennen können. Zuerst klang das in meinen Ohren leicht tautologisch: Es ist blau, weil es blau ist. Ich will das auch gar nicht zu der Weisheit letztem Schluss erklären, aber es weist auf zwei Dinge hin: Erstens geht es nicht ohne Evangelium und zweitens nicht ohne die Notleidenden als Präferenz. Oder umgekehrt formuliert: Es geht nicht um uns selbst.

Manchmal beschleicht mich das Gefühl, dass wir bei der Frage, ob das Salz noch salzig ist, zu viel in den Spiegel sehen. Wir gründen Institute, stellen Menschen ein, verfassen Papiere, diskutieren Konzepte und betreiben Organisationsentwicklung. Das mag alles schön und gut sein, aber der Satz erinnert mich, dass ich vielleicht ein wenig altmodisch bin.

Das Maß der Verkündung einer Gemeinschaft zeigt sich darin, wie wenig sie mit sich selber beschäftigt ist.

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Rom, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Evangelium, Franziskus, Mission, Notleidende, Predigt, Verkündung18 Kommentare zu Es geht nicht um uns

„Von der Basis nach oben“

Veröffentlicht am 16. März 201316. März 2013

Kardinal Jorge Mario Bergoglio, heute Papst Franziskus, im Interview

 

„Einer der ersten Kirchenväter schrieb, dass der Heilige Geist „ipse harmonia est“: er selbst ist Harmonie. Er allein ist zugleich Urheber der Einheit und der Vielfalt. Der Geist allein bewirkt Verschiedenheit, Vielfalt, und gleichzeitig Einheit. Denn wenn wir es sind, die Verschiedenheit machen, kommt es zu Schismen, und wenn wir es sind, die die Einheit wollen, kommt es zur Uniformität und Gleichschaltung.“

 

Worte von Kardinal Jorge Maria Bergoglio, geäußert in einem Interview in der inzwischen eingestellten katholischen Zeitschrift „30 Tage in Kirche und Welt“, im italienischen Original einfach nur 30Tage genannt. 2007 hatte er der Zeitschrift ein Interview gegeben, das mit folgendem Satz eingeleitet wird: „Lesen Sie hier, was er uns in seiner so einprägsamen und blumigen Ausdrucksweise erzählt, mit der er seine Zuhörer zu überraschen und in seinen Bann zu ziehen versteht.“

30Tage, eine 2012 eingestellte katholische Zeitschrift
30Tage, eine 2012 eingestellte katholische Zeitschrift

Zunächst geht es um das Dokument von Aparecida, der Bischofsversammlung Lateinamerikas, das ich hier schon einmal vorgestellt habe. Er beschreibt die Grundlagen dieses Dokumentes mit „von der Basis nach oben“; die Bischöfe hätten ohne Vorgaben und offen zusammengearbeitet und das Dokument sei so gewachsen. Kardinal Bergoglio ging es damals in dem Interview vor allem um die Frage der Verkündigung; um das, was wir heute Neuevangelisierung nennen.

 

„Das Ausharren im Glauben impliziert das Hinausgehen. Denn gerade dadurch, dass man im Herrn bleibt, geht man aus sich selbst heraus. Paradoxerweise gerade dann, wenn man bleibt, ändert man sich, weil man gläubig ist. Man bleibt nicht gläubig, wenn man wie die Traditionalisten oder die Fundamentalisten am Buchstaben klebt. Treue ist immer Änderung, Aufkeimen, Wachstum. Der Herr bewirkt eine Änderung in dem, der ihm treu ist. Das ist die katholische Glaubenslehre. Der hl. Vinzenz von Lerins zieht den Vergleich zwischen der biologischen Entwicklung der Person, zwischen der Person, die wächst, und der Tradition, die durch Vermitteln des depositum fidei von einer Epoche zur anderen wächst und sich im Laufe der Zeit konsolidiert: ,Ut annis scilicet consolidetur, dilatetur tempore, sublimetur aetate‘.“

 

Treue ist immer Änderung, Aufkeimen, Wachstum

 

Bei dem Interview ging es um das Konsistorium von 2007, zu dem der Kardinal nach Rom gekommen war, an dem er aber wegen einer Ischiasnerv-Entzündung dann doch nicht teilnehmen konnte. Er habe aber schon gewusst, was er hätte sagen wollen:

 

„Das heißt, ich hätte vielleicht zwei Dinge angesprochen, die man in diesem Moment am meisten braucht: Barmherzigkeit und nochmals Barmherzigkeit und apostolischen Mut.“ Weiterlesen „„Von der Basis nach oben““

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Vernunft, Interview, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter 30Tage, Aparecida, Bergoglio, Franziskus, Interview, Mission, Neuevangelisierung, Papst, Verkündigung44 Kommentare zu „Von der Basis nach oben“

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