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Schlagwort: Beten

üben, üben, üben

Veröffentlicht am 19. Juni 202018. Juni 2020
Sprache schafft Wirklichkeit Beten heißt üben. Foto: Pixabay

Sprache schafft Wirklichkeit. Aber schaffen wir auch durch das Verändern der Sprache neue Wirklichkeiten? Die Diskussion hier und anderswo über die Frage nach dem Wort „Rasse“ hat die Frage neu aufgeworfen. 

„Ich bin generell skeptisch, wenn Worte ausradiert oder manipuliert werden in der Hoffnung, mit dem Wort werde auch der böse Gedanke verschwinden“, sagt ein Kommentator bei Facebook. „Das klappt noch nicht einmal mit Büchern. Oder Portraits. Es ist das Denken, an das wir ‘ran müssen, nicht die Vokabel.“

Sprache schafft Wirklichkeit

Oder auch hier im Blog: „Wenn wir aber auf jedes Wort verzichten wollen, das in der Menschheitsgeschichte schon einmal mißbraucht worden ist, dann können wir unsere Sprache vergessen. Ich brauche keine Sprachpolizei.“

Es wird niemanden überraschen, dass ich hier widerspreche. Natürlich geht es nicht um das erzieherische Verbieten, um Sprachpolizei und ein Besserwissertum, das sich über andere Menschen ergießen will. Mein Antrieb ist ein anderer, und zwar geht es mir um eine Grundeinsicht, die letztlich in der DNA der Spiritualität meines Ordens eingeschrieben ist.

Es geht um das Üben.

Keine Sprachpolizei

Wer mit Ignatius von Loyola und den Männern und Frauen dieser Spiritualität unterwegs ist, der übt. Wobei üben nicht als ‚ausprobieren‘ zu verstehen ist, sondern als Einübung. Geistliche Übungen, Lateinisch: ‚exercitium, eingedeutscht ‚Exerzitien‘.

Für Ignatius war Beten – darum geht es ihm erst einmal – nicht ein frei fließender Gedankenstrom, kein leer-Werden, kein Seelen- oder Bewusstseinszustand. Sondern ein strukturiertes Tun. Mit Tendenz zu richtiger Arbeit. Mit Anleitungen, Wiederholungen und klarer Ausrichtung soll man üben, mit Gott zu sprechen. Oder auf Gott zu hören, Gott im eigenen Leben wahrzunehmen. Und das meint Ignatius sehr physisch und vergleicht das geistliche Üben mit „Umhergehen, Wandern und Laufen”, also „leibliche Übungen”.

„Umhergehen, Wandern und Laufen”

Und wenn ich viel übe, dann lerne ich. Wie beim Yoga, wie beim Fußball, wie in der Reha. Dann wird es Teil meines Lebens und meiner Sichtweise auf die Dinge. Darum geht es Ignatius: permanent mit Christus auf die Welt, die Menschen und sich selbst zu schauen. Und das geht halt nur mit Übung.

Zurück zum Sprachproblem: wenn wir uns reflektiert dazu entscheiden, ein Wort nicht zu benutzen, dann üben wir eine andere Sicht auf die Dinge. Wenn wir ‚Rasse‘ nicht mehr benutzen, dann müssen wir überlegen, was wir eigentlich sagen wollen. Und das will dann geübt werden.

Und dann ändert sich unsere Sicht auf die Welt und uns selber.

So schaffe ich Veränderung

Nicht automatisch, auch nicht immer so wie unser Wille sich das vorstellt – weswegen man das nicht als Voluntarismus bezeichnen kann – aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Und wie es das Gebet und die geistliche Betrachtung vormachen: das lässt sich nicht dekretieren, nicht vorschreiben, auch nicht von außen. Das geht nur allmählich, dann aber tragfähig.

Verbote ändern keine Haltungen. Das ist richtig. Aber reflektiertes Einüben einer nicht ausgrenzenden Sprache hat die Chance, eine andere Sicht auf Menschen und uns selbst einzuüben. Und das wäre es doch wert, oder?

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Neulich im Internet, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Beten, Exerzitien, Rasse, Sprache, üben, Wirklichkeit29 Kommentare zu üben, üben, üben

Tu-Papst

Veröffentlicht am 8. April 20183. April 2018

Bei diesem Papst muss man was tun. „Macht Lärm!“ ruft er Jugendlichen zu, „geht aus euch heraus!“ allen Christen und „macht die Türen auf und lasst Jesus heraus!“ vor seiner Wahl den versammelten Kardinälen. Gerade erst ist ein einem Artikel in der Herder Korrespondenz auch darauf hingewiesen worden, dass selbst die scheinbar unschuldig daher kommende Formulierung „vergesst nicht, für mich zu beten!“ eine Aufforderung zum Tun enthält.

Der Autor, Volker Resing, nennt den Papst deswegen einen „Papst des Imperativs“: „Macht!“

Selber auch immer wieder in Action. Hier: Papstbesuch in Albanien
Selber auch immer wieder in Action. Hier: Papstbesuch in Albanien

Dahinter steckt aber kein Aktivismus, das muss man an dieser Stelle betonen. Dahinter steckt ein anderer Gedanke, den der Papst in seiner Predigt zu Osternacht meditativ vorgelegt hat.

Der erste Schritt ist die Einsicht in die eigene Schwäche, die Einsicht dass mein eigenes Handeln immer zu kurz greift. Das ist schon allein deswegen wichtig, weil man nie vergessen darf, dass wir hier nicht die Macher sind, sondern dass Gott in uns handelt. Ostern ist das besonders offensichtlich, in die Schwäche, die Ohnmacht, die Verwirrung der Jünger hinein klingt das „ER ist auferstanden!“.

 

Drei Schritte

 

Der zweite Schritt ist das Hören auf diese Botschaft, die in uns zur Hoffnung wird, zur Zuversicht. Wieder etwas, was nicht wir selber ‚machen‘ können, wir können Optimisten sein, Hoffnung gründet sich aber auf etwas was nicht unser Eigenes ist.

Und drittens folgt dann das Handeln. Die Hoffnung wird schöpferisch, wie er das in der Predigt nannte, sie setzt sich in „konkrete Handlungen der Liebe“ um.

Eben kein Aktivismus. Eben kein auf sich selber und seine eigenen Stärken bauen. Das Handeln baut auf Gott und nicht auf unsere eigenen Kräfte. Das macht den „Papst des Imperativs“ einen Papst, der in all dem Tun den tieferen Halt sucht, in der Hoffnung und mit der Kraft. Natürlich äußert er sich in Aufforderungen, mehr als andere, aber die gehen eben zurück auf eine Verwurzelung, die über das reine Tun weit hinaus gehen.

 

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Vernunft, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Aktivismus, Beten, Gnade, Hoffnung, Papst Franziskus, Tun1 Kommentar zu Tu-Papst

Die Falle der ersten Woche

Veröffentlicht am 18. März 2018

Gedanken zur Fastenzeit, 6

Wer schon einmal Exerzitien nach der Methode des Ignatius von Loyola gemacht hat, der hat schon mal von den „Wochen“ gehört. Der Exerzitienprozess wird in vier Wochen eingeteilt, und zwar weil ursprünglich die Dauer dieser Exerzitien ein Monat war.

Heute macht man sie meistens eine Woche lang, aber die innere Dynamik bleibt. Auch wenn man sie in der Vollform macht, ist eine Woche meistens nicht gleich sieben Tage, die erste Woche zum Beispiel dauerte das letzte Mal, dass ich das gemacht habe dreizehn Tage. „Woche“ ist mehr eine Einteilung denn eine Zeitangabe.

 

Keine Frage der Selbstoptimierung

 

In der ersten Woche geht es um die Sünde. Sie beginnt mit einer Gewissenserforschung, der Betrachtung der eigenen Sündengeschichte und auch die Hölle hat ihren Platz. Liest man den Text der Exerzitien, dann kann Man schnell den Eindruck gewinnen, hier ginge es um Selbstoptimierung. Sich ständig die eigenen Fehler und Sünden vor Augen halten und Wege der Besserung suchen. Ignatius schlägt sogar eine grafische Darstellung vor, damit man auf den ersten Blick sehen könne, ob man sich gebessert habe.

In der Mitte das Kreuz
In der Mitte das Kreuz

Man beginnt also bei sich selber, bei den eigenen Fehlern und dem natürlichen Wunsch, da heraus zu kommen. Aber es ist wichtig, dabei nicht stehen zu bleiben, sondern die nächsten Schritte mit zu machen. Nämlich: dass es Gott ist, gegen den man gesündigt hat – und damit fällt die Selbstobtimierung zurück – und dass das Ganze nicht mit Beschluss und Tun, sondern nur mit Gnade zu erreichen ist.

Er wichtigste Punkt ist aber das Gespräch mit Jesus Christus am Kreuz. Gespräche sind überhaupt sehr wichtig in den Exerzitien, man unterhält sich betend dauernd mit Gott, „wie ein Freund mit einem Freund spricht“. An dieser Stelle also mit Jesus am Kreuz, wo er all die Sünden, die Man ja betrachtet hat, auf sich genommen hat.

 

Orte der Gottesbegegnung

 

Das hat eine ziemliche geistliche Wucht, aber auch eine theologische Spitze: Wenn ich von mir selber ausgehe, begegne ich Gott eben nicht in meinen Stärken oder Talenten, sondern beschämt (wie Ignatius sagt) am Kreuz. Das Kreuz ist der Ort der Begegnung mit Gott.

Wenn ich meinen Sünden nachgehe, begegne ich dem Vergeber. Dem Arzt, der gekommen ist. Dem Heiland. Um zu sehen, wie und wo Gott im Leben wirkt, dann komme ich dort durch die eigenen Schwächen hin. Sünde wird ein Ort der Gottesbegegnung, wenn ich denn bereit bin, Sünde als Sünde zu erkennen und mit Scham zu reagieren, nicht mit Selbstrechtfertigung. Weiterlesen “Die Falle der ersten Woche”

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Vernunft, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Beichte, Beten, Exerzitien, Exerzitienbuch, Fastenzeit, ignatianisch, Ignatius, Papst Franziskus, Sünde, Vergebung8 Kommentare zu Die Falle der ersten Woche

„Betet für mich“

Veröffentlicht am 7. Dezember 2016

Es ist der Papstsatz schlechthin, unspektakulär und dauerpräsent, dass er schon gar nicht mehr groß auffällt. Irgendwie selbstverständlich, aber dann doch nicht so markant, dass er eine eigene Marke geworden wäre. „Betet für mich“, oder die Variante „vergesst nicht, für mich zu beten“ schließt immer Papstansprachen ab, Predigten, Grußworte, und wenn er Menschen vor sich hat, die nicht aus einem christlichen Kontext kommen, dann bittet er darum, dass sie ihm Gutes wünschen.

Aber was tun wir da eigentlich, wenn wir beten? Verändern wir da was?

Als Kind und vor allem Jugendlicher habe ich mich immer darüber aufgeregt, dass beten als etwas bezeichnet wurde, was uns selber ändert. Das mag schon sein, dass das auch der Fall ist, aber das kann es doch nicht sein, als selbstoptimierungs-Strategie. Andererseits, direkte Auswirkungen auf die Realität sind auch nicht messbar.

Unser Ordensgründer sagt, wir sollen alle Mittel einsetzen, die natürlichen wie auch die übernatürlichen, zu letzteren gehört das Gebet. Was verändern wir damit genau?

Das mal als Frage hier in den Blog gestellt, was tun wir, wenn wir mit Gott sprechen und Gott um etwas bitten?

 

Kategorien Allgemein, Franziskus, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Beten, Fürbittgebet, Gebet, Papst Franziskus28 Kommentare zu „Betet für mich“

#justpray

Veröffentlicht am 24. November 201523. November 2015

Beten wirbt für den Glauben. So einfach kann man glaube ich einen kurzen Film zusammen fassen, den die Church of England, also die anglikanische Kirche, hat drehen lassen. Es ist ein kleiner Werbefilm, für den Werbeblock in den Kinos gedacht.

Menschen beten das Vaterunser, Kinder, der Erzbischof von Canterbury, ein Bauer, Flüchtlinge, ein Gewichtheber und so weiter. Mehr nicht. Kein Schnickschnack.

Die großen Kinoketten in Großbritannien wollen den Film nun nicht in ihre Programme aufnehmen, er könnte Menschen beleidigen, ist die durchschaubare Begründung, welche die Zeitung Guardian zitiert. Besser keine Religion, denkt man sich wohl, die ist in GB sowieso noch mehr aus dem öffentlichen Leben verschwunden als bei uns.

Aber mal ganz davon ab gefällt mir der Film. Genauso geht beten, würde ich ganz schlicht sagen. Wenn man beten sehen kann, dann so. Beten ist für jeden da, lautet die Schlussbotschaft. Genau, stimme ich zu. Es ist keine Hexerei, keine geheime Wissenschaft. Ich freue mich, dass die Anglikaner das in einen Film gebracht haben.

Einfach nur beten, #justpray.

 

Kategorien Allgemein, Kirche und Medien, Neulich im InternetSchlagwörter Beten, Großbritannien, justpray, Werbefilm18 Kommentare zu #justpray

Beten ist Handeln

Veröffentlicht am 1. September 201518. August 2015

Der Papst hat unmittelbar reagiert. Der Vorschlag, einen gemeinsamen Gebetstag für die Schöpfung einzuführen, wurde bei der Vorstellung der Enzyklika Laudato Si’ durch den Vertreter der griechisch-orthodoxen Kirche ausgesprochen, und noch in diesem Jahr findet der Tag statt.  Der Papst verliert keine Zeit.

Die orthodoxe Kirche hat den Zeitpunkt vorgegeben, für ihren liturgischen Kalender ist es der Beginn des Kirchenjahres, es ist also der Verweis auf den Beginn, die Schöpfung.
Diese Symbolik geht uns zwar bei diesem Datum verloren, dafür gewinnen wir die Gemeinsamkeit. Es ist ein ökumenischer Schritt. Und die klare Aufforderung des Papstes an Kardinal Kurt Koch, den Ökumene-Verantwortlichen im Vatikan, das auch mit dem Weltkirchenrat zu koordinieren zeigt, dass es nicht nur um die Ökumene mit der Orthodoxie geht.

Dieser Tag ist also heute.

Hilft denn Beten? Einmal abgesehen von theologischen Überlegungen über die Rolle des Gebetes im Leben, über die ich gerne auch einmal etwas hier schreiben möchte und bestimmt auch einmal werde, bleibt auf jeden Fall eine Dimension erhalten. Das Beten verweist auf die Grund-Haltung gegenüber der Umwelt oder Mitwelt. Es verweist darauf, dass wir sie empfangen haben.

„Sich die Erde untertan machen“ wird die Schrift meistens zitiert, Papst Franziskus hat das wiederholt – in seiner Predigt beim Amtsantritt zuerst und dann bis zur Enzyklika immer wieder – als „sich sorgen um“ ausgelegt. Gott bleibt der Herr der Schöpfung, auch wenn sie uns anvertraut ist, könnte man es übersetzen. Wir sind nicht Herren der Schöpfung wie Gott unser Herr ist. Wir stehen neben und inmitten der anderen Geschöpfe.

Das gemeinsame Beten hat nur dann Sinn, wenn ich das akzeptiere. Wenn ich meine, dass ich den Bezug zu Gott brauche und mich in Beziehung zu Gott verstehe, dann drücke ich das im Beten aus. Beten verschiebt nicht das Tun. Es ersetzt es nicht, aber es gibt dem Handeln eine Grundlage.

Beten setzt die Beziehung zu Gott in den Kern des Handelns.

Und damit wäre ja schon einmal ein erster Schritt getan hin zur „ökologischen Umkehr“, wie sie Franziskus fordert. Nicht wir sind die Kategorie, an der sich in der Welt alles entscheidet. Ohne die Beziehung zu Gott geht gar nichts. Auch nicht – und an diesem Gebetstag gerade nicht – unser Einsatz für eine gerechtere Welt.

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und Vernunft, Ökumene, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von Gott, VatikanSchlagwörter Beten, Enzyklika, Franziskus, Handeln, Laudato Si, Mitwelt, Ökologie, Schöpfung, Umwelt7 Kommentare zu Beten ist Handeln

Einmal hin und zurück, bitte

Veröffentlicht am 21. Juli 2014

Am 25. Juli feiert die Kirche den heiligen Jakob, den Apostel Jakobus den Ältern. Auf spanisch: Santiago. Sie ahnen, worum es in diesem Beitrag geht. Genau, um das Pilgern.

Bild: Ansgar Koreng
Bild: Ansgar Koreng

In diesen Tagen kommen anlässlich des Festes einige Meldungen über die Agenturen, so zum Beispiel die Schätzung, dass es etwa zehn Österreicher jährlich sind, die den gesamten Weg gehen, also 3.000 Kilometer in etwa 100 Tagestouren.

Insgesamt werden im Jahr etwa 210.000 Pilger in Santiago gezählt, gemessen an den ausgegebenen Pilgerurkunden, für die die gelaufenen letzten 100 Kilometer ausgegeben werden.

Warum pilgert man? Weil es ein körperliches Beten ist. So allgemein möchte ich das mal als These anbieten. Man läuft, der Körper – normalerweise unterbeansprucht – übernimmt die Hauptlast, es ist belastend, es ist anstrengend aber auch zutiefst befriedigend, man muss Schweinehunde überwinden und Berge und Wetter und dergleichen und kommt voran.

 

Niederschwellig und schweißtreibend

 

Das ist geistliches Leben ganz praktisch.

Kein Wunder also, dass das Pilgern zunimmt und in Mode gekommen ist, nicht nur unter Christen. Irgendwie kann man da etwas Geistliches mitmachen, ohne gleich voll und ganz einzusteigen, es ist niederschwellig und auch deswegen beliebt.

Die Agentur Kathpress schlüsselt auf: 51 Prozent der Pilger führten religiöse Motive an, 43 Prozent „ausschließlich religiöse”. Sechs Prozent sagten hingegen, Religion spiele für ihren Weg keine Rolle. Männer sind bei den Wallfahrern leicht in der Überzahl (55 Prozent), ein gleich großer Anteil gehört der Altersgruppe zwischen 30 und 60 Jahren an. Weiterlesen “Einmal hin und zurück, bitte”

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Beten, Compostella, geistlich, Pilgern, Santiago, Spiritualität2 Kommentare zu Einmal hin und zurück, bitte

Durch Armut reich

Veröffentlicht am 5. März 20145. März 2014

SteinkreuzAnfang Februar wurde im Vatikan die Botschaft von Papst Franziskus für die Fastenzeit vorgestellt. Da diese Zeit der Vorbereitung auf Ostern jetzt beginnt, möchte ich diesen Text noch einmal hier nachlesen und schauen, was er für uns, für mich bedeutet.

„Er wurde arm, um uns durch seine Armut reich zu machen“: Diesen Satz aus dem zweiten Korintherbrief legt und Papst Franziskus für die jetzt beginnende Fastenzeit vor. Er verbindet die Gedanken von „Armut Christi“ und „Umkehr“, die grundsätzliche Bewegung, zu der wir in der Vorbereitungszeit auf Ostern aufgerufen sind. Und der Papst fragt: „Was sagt uns heute der Aufruf zur Armut, zu einem Leben in Armut im Sinne des Evangeliums?“ Anders ausgedrückt: Was sagt mir das? Was macht das mit mir? Was meint Paulus in mir, dass arm werden soll?

Um ein rechtes Verstehen zu ermöglichen, wiederholt der Papst zunächst die Weihnachtsbotschaft: Nicht durch Macht und Reichtum, sondern durch Schwäche und Armut kam Gott in die Welt. Das sei sein „Stil“ (vgl. Phil 2,7; Hebr 4,15). Hier zeige sich die besondere Liebe Gottes, „eine Liebe, die Gnade, Großzügigkeit, Wunsch nach Nähe ist und die nicht zögert, sich für die geliebten Geschöpfe hinzugeben und zu opfern.“ Jesus – wie das Zweite Vatikanische Konzil betont – habe mit Menschenhänden gearbeitet, mit menschlichem Geist gedacht und mit menschlichem Herzen geliebt (Gaudium et Spes, 22): „Die Liebe macht einander ähnlich, sie schafft Gleichheit, reißt trennende Mauern nieder und hebt Abstände auf. Und eben dies hat Gott mit uns getan,“ wie der Papst in der Botschaft sagt.

Der erste Schritt der Fastenzeit soll also eine Besinnung der Liebe Gottes sein: Was Gott für uns getan, wer Gott in Jesus für uns geworden ist, wie Gott geworden ist oder vielmehr, wozu er sich gemacht hat.

 

Die Logik Gottes

 

Der zweite Schritt: Die Armut. Und hier ist ganz wichtig, dass Armut kein Selbstzweck ist. Armut hat einen Sinn, nämlich darin, uns durch die Armut Christi reich zu machen. Das ist sehr paulinisch, der Apostel mag diese Gegensätze und scheinbaren Widersprüche, um seine Theologie den Menschen darzulegen. Aber, wie der Papst bemerkt, das ist keineswegs ein Wortspiel, es bringt „Logik Gottes auf den Punkt.“ Nichts weniger.

Gott überwältigt mit seiner Güte die Welt nicht, er lässt das Heil nicht auf uns „herabfallen“ wie ein Almosen dessen, der vom eigenen Überfluss abgibt. In Jesus gibt dem Armen nicht, er setzt sich sozusagen neben den Armen, neben uns, und Jesus tut das in Schwäche und Armut. Weiterlesen “Durch Armut reich”

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und Vernunft, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von Gott, VatikanSchlagwörter Armut, Beten, Fastenzeit, Franziskus, Not, Ostern, Solidarität, Zeugnis7 Kommentare zu Durch Armut reich

Christus will in unseren Stall kommen

Veröffentlicht am 24. Dezember 201324. Dezember 2013

Es klingt wie ein Widerspruch: Die neue deutsche Bundesregierung hat beim Amtseid den Gottesbeszug mit gesprochen, jeder Minister und jede Ministerin. Gleichzeitig aber werden immer mehr religiöse Bezüge verweltlicht: Weihnachten, Advent, Märkte, Tannenbaum, das alles wird immer mehr zu Familienfest und Jahresendfeier, immer weniger ist von Jesus die Rede, darf von Religion die Rede sein.

Mosaik von Marco Ivan Rupnik SJ, Kapelle der Jesuitenkommunität Petrus Canisius Rom.
Mosaik von Marco Ivan Rupnik SJ, Kapelle der Jesuitenkommunität Petrus Canisius Rom.

Die Unheilspropheten haben Unrecht, Religion ist wichtig und bleibt wichtig, auch im öffentlichen Raum. Aber eben nicht mehr so wie früher, als die gesamte Symbolsprache des Weihnachtsfestes von Christus sprach. Das ist vorbei.

Wenn Gott Mensch wird, dann tut er das in diese recht unklare Situation hinein, damals wie heute. Unser Bekenntnis zum Kind im Stall ist nicht klar und vorgeprägt, wir müssen das neu finden, neu erfinden. Wir können nicht nur einfach wiederholen, was wir ererbt haben, heute weniger denn je. Die klaren Grenzen, Überzeugungen und Aufgabenverteilungen sind weg, ans uns ist es, in dieser grauschattierten und nicht schwarz-weißen Welt diesen menschgewordenen Gott neu zu entdecken.

Ihnen allen wünsche ich ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes Jahr 2014. Meine Mitbrüder haben im Memoriale – dem geistlichen Tagebuch – des neuen Heiligen Peter Faber geblättert und einen Text gefunden, den ich hier anschließen möchte. Ein Trost für alle, die sich nicht wirklich haben vorbereiten können für das Fest:

 

In der ersten Messe, als ich mich vor der Kommunion kalt fühlte und betrübt war, dass meine Wohnung [Anm.: mein Herz, mein Inneres] nicht besser bereitet sei, da vernahm ich in meinem Herzen folgende Antwort: Das bedeutet, dass Christus in deinen Stall kommen will. Wenn du nämlich schon glühend wärest, fändest du jetzt deinen Herrn in seinem Menschsein nicht, denn du sähest in deinem Innern viel weniger einem Stall ähnlich. So fand ich meinen Trost im Herrn, der in ein so kaltes Heim zu kommen geruhte. Ich wollte mein Heim geschmückt sehen, um daran einigen Trost zu haben; stattdessen sah ich das Los Unseres Herrn und ward darob getröstet.

(Hl. Peter Faber, Eintragung vom 25. Dezember 1542 im Memoriale)

Ihr P Bernd Hagenkord SJ

Kategorien Allgemein, Franziskus, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Beten, Glaube, Peter Faber, Religion, Stall, Weihnachten6 Kommentare zu Christus will in unseren Stall kommen

Der Vater, der Sohn und Maria

Veröffentlicht am 18. Mai 201318. Mai 2013
Coroação da Virgem pela Santíssima Trindade, Igreja Matriz de Santo Antonio, Itaverava/Brasilien
Coroação da Virgem pela Santíssima Trindade, Igreja Matriz de Santo Antonio, Itaverava/Brasilien

Es ist ein Scherz, und vielleicht noch nicht einmal ein guter, aber er hält sich hartnäckig: Die Trinität nach Ignatius von Loyola bestehe aus Vater, Sohn und Maria. Der Spruch bezieht sich darauf, dass im Exerzitienbuch des Ignatius, nach dem die Exerzitien bis heute gegeben werden, der Betende eingeladen ist, nach jeder Gebetszeit zu Gott zu sprechen, „wie ein Freund zu einem Freund spricht“. Und da könne man sich – so Ignatius – an Gott wenden, oder an die einzelnen göttlichen Personen, den Vater oder den Sohn, oder wenn man sich Gott nicht nahe genug fühlt oder aus irgendeinem anderen Grund eine Mittlerin einbeziehen möchte, dann auch an Maria, nicht anbetend, aber im Gespräch und in Bitte.

Der Heilige Geist taucht da nicht auf. Zum Heiligen Geist können wir nicht beten.

 

Zum Heiligen Geist kann man nicht beten

 

Der Grund ist bei Paulus zu suchen: Der Heilige Geist betet in uns. Wenn wir beten, ist das bereits eine Wirkung des Heiligen Geistes. Der Geist ist niemals ein Gegenüber, deswegen nie Gott, zu dem ich spreche „wie ein Freund zu einem Freund“. Weiterlesen “Der Vater, der Sohn und Maria”

Kategorien Allgemein, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Beten, Dreieinigkeit, Dreifaltigkeit, Gebet, Heiliger Geist, Ignatius, Maria, Pfingsten, Sohn, Trintät, Vater49 Kommentare zu Der Vater, der Sohn und Maria

Die Urversuchung: Sich selber an Gottes Stelle setzen

Veröffentlicht am 13. Februar 201313. Februar 2013
Die vorletzte Generalaudienz Papst Benedikt XVI.

Es wirkt ein wenig surreal, bei all den Berichten über Rücktritt des Papstes, den Gedanken über das Morgen und dem riesigen Medienaufwand hier in Rom dem Papst bei seinem “normalen” Tun zuzuhören. Er hat eine Generalaudienz gehalten, in der er kurz auf seinen Rücktritt einging. Dann aber wandte er sich wieder – ganz sein Amt ausfüllend – geistlich und pastoral an die angereisten Pilger und sprach über die Fastenzeit.

Das Wesentliche nicht vergessen, und das ist nicht die Aufregung, sondern das bleibt nun einmal der Glaube.

 

 

Die Worte des Papstes

Heute, am Aschermittwoch, beginnen wir die vierzigtägige Vorbereitungszeit auf Ostern, die Fastenzeit. Wenn wir gerade in dieser Katechese das vierzigtägige Fasten Jesu und seine Versuchungen in der Wüste betrachten, die Ort der Entsagung, der Einsamkeit und auch der Versuchung ist, sehen wir darin einen Zusammenhang mit unserem eigenen Leben.

Jesus nimmt unsere Versuchungen, unsere Armseligkeit auf sich, um das Böse zu besiegen und den Weg auf Gott hin zu öffnen, einen Weg der Umkehr. Wie geht der Teufel bei der Versuchung vor?

Zunächst redet er Jesus ein, er möge befehlen, dass aus Steinen Brot werde. Dann verspricht er Macht auf dieser Erde. Und schließlich schlägt er vor, der Herr solle sich von der Zinne des Tempels stürzen und dabei die Leute ins Staunen bringen.

Was ist der Kern der drei Versuchungen? Weiterlesen “Die Urversuchung: Sich selber an Gottes Stelle setzen”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Glaube und Vernunft, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, VatikanSchlagwörter Benedikt XVI., Beten, fasten, Fastenzeit, Frieden, Generalaudienz, Gott, Umkehr11 Kommentare zu Die Urversuchung: Sich selber an Gottes Stelle setzen

Die Jugend und die Ökumene

Veröffentlicht am 17. Dezember 2012

Wenn Ende Dezember das Jahrestreffen von Taizé hier in Rom stattfindet, dann werden wir Zeuge einer gelebten Form von Ökumene. Theologen diskutieren und debattieren, und das mit Recht. Schließlich geht es um wichtige Fragen unseres Glaubens. In den Ortskirchen gibt es bereits viel gelebte Ökumene, und auch das mit Recht, denn die Gemeinsamkeit ist nicht nur Theorie, sondern will auch Praxis werden.

Die  Ökumene, die von Taizé ausgeht, ist etwas anderes.

Ein oberflächlicher Blick könnte feststellen, dass die Konfessionen und deren Unterschiede nicht wichtig seien. Aber das stimmt so nicht. Es trifft sich in Taizé und bei den Jahrestreffen eine Generation von Menschen, die ausschließlich Verbindendes sehen wollen und sehen. Es ist eine Generation, die von den verschiedenen Traditionen lebt, von der katholischen, der ostkirchlichen und den Traditionen der Reformation. Dort wird nicht einfach nur vermischt, was passt, sondern dort werden die verschiedenen Weisen der Annäherung an Gott und an die glaubende Gemeinschaft genutzt, die sich bilden.

Junge Menschen suchen Gott, und sie suchen Ihn in Gemeinschaft. Weiterlesen “Die Jugend und die Ökumene”

Kategorien Allgemein, Rom, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Beten, Gesang, Jahrestreffen, Ökumene, Rom, Taize6 Kommentare zu Die Jugend und die Ökumene

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