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Schlagwort: Familie

Eine neue Methode

Veröffentlicht am 3. Oktober 20143. Oktober 2014
Pressekonferenz im Vatikan
Pressekonferenz im Vatikan

Synodos – gemeinsam gehen. Nimmt man den griechischen Ursprung des Wortes für die anstehende Versammlung im Vatikan, dann kann man gar nicht anders als die immer wiederkehrenden Worte Papst Franziskus’ erinnern: Aufbrechen, gemeinsam gehen, losgehen, gemeinsam auf dem Weg sein.

Bischofssynode: Mit einer Pressekonferenz begann an diesem Freitag die heiße Phase der Beratungen. Bücher sind geschrieben, Fragebögen beantwortet und in ein Vorbereitungsdokument eingebracht, Erwartungen sind hoch und tief, je nachdem.

Nun traten also Kardinal Lorenzo Baldisseri, Sekretär der Bischofssynode, und Erzbischof Fabio Fabene, Untersekretär der Synode, vor die Presse, um Einzelheiten zu erläutern. Die üblichen meist italienischen Medien schreiben von einer verdeckten Synode und klagen, dass die einzelnen Texte, welche von den Bischöfen bis zum 5. September eingereicht wurden, nicht veröffentlicht werden. Sie klagen sozusagen, dass sie nicht mehr die Richter sein werden, was gut, schlecht, zukunftsweisen ist etc. Sie klagen, dass die Texte nicht für die Weltöffentlichkeit geschrieben sind, sondern für die Synode.

Es soll alles einer offenen Debatte dienen. Einer Debatte unter denen, die hier versammelt sein werden.

Bei der PK gab es jede Menge Aufregung darüber, das sei ein “Casino”, “Durcheinander”. Zwischenrufe, erregte und witzige Wortwechsel zwischen dem Kardinal und einigen Journalisten. Ein Kollege verglich die Synode mit einem US-Parteitag, mit Spin-Doktoren und so weiter.

 

Neues auch für mich

 

Man sieht, dass sich die Methode gewandelt hat. Die Themen werden einzeln abgehandelt, nicht danach, was der jeweilige Redner sagen will. Die Beratungen werden darüber hinaus nicht von Synodalen begonnen, den Aufschlag machen jeweils die Experten, also Laien. Diese werden dann auch in der zweiten Woche an den Arbeitskreisen teilnehmen, welche die Beiträge der ersten Woche weiterentwickeln. Und so weiter und so weiter, ich werde sicherlich über die Methode und den Ablauf noch berichten.

Nebenbemerkung für meine Leser hier im Blog: Während der Synode arbeite ich nicht (nur) für das Radio, sondern vor allem für den Pressesaal des Vatikan, d.h. ich übernehme die Pressebetreuung der deutschsprachigen Journalisten hier. Das ändert meine Rolle. Das wird auch Auswirkungen auf den Blog haben, aber ich versichere: Das wird nicht ein Forum des Pressesprechers. Vielleicht muss ich mehr schweigen, weil meine Aufgabe eine andere sein wird, aber gleichzeitig soll ja debattiert werden. Also ist nicht nur – in den Worten von Kardinal Christoph Schönborn – eine veränderte Methode, sondern auch für mich das Experiment einer veränderten Aufgabe.

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Vernunft, Rom, VatikanSchlagwörter Beratung, Bischofssynode, Familie, Franziskus, Medien, Pressekonferenz22 Kommentare zu Eine neue Methode

Ich bitte euch, Revolutionäre zu sein

Veröffentlicht am 3. Oktober 2014

Am kommenden Sonntag beginnt die außerordentliche papst-franziskus-rioGeneralversammlung der Bischofssynode – kurz aber nicht korrekt „Bischofssynode“ genannt – zum Thema Familie. Viel Tinte ist bereits verwendet worden, die Erwartungen sind entweder hoch oder man erwartet sich gar nichts, man spricht von „Krise der Familie“ oder davon, was das mit wiederverheirateten Geschiedenen zu tun hat, von Regeln gegen Seelsorge, Dogma gegen Pastoral und so weiter und so weiter.

Bevor es losgeht möchte ich eine Formulierung Papst Franziskus’ in Erinnerung bringen. So ähnlich gibt es das häufiger von ihm, aber beim Weltjugendtag hat er das besonders prägnant formuliert und eine Aufforderung zur Familie angeschlossen. Sein Anliegen: positiv sprechen. Etwas unternehmen, etwas tun, etwas wagen. Kurz: leben.

 

„Gott ruft zu endgültigen Entscheidungen, für jeden hat er einen Plan: Ihn zu entdecken und der eigenen Berufung zu entsprechen bedeutet, einer glücklichen Selbstverwirklichung entgegenzugehen. Gott ruft uns alle zur Heiligkeit; er ruft uns, sein Leben zu leben, doch für jeden hat er einen persönlichen Weg. Einige sind berufen, sich zu heiligen, indem sie durch das Sakrament der Ehe eine Familie gründen. Es wird gesagt, die Ehe sei heute „aus der Mode“ gekommen. Ist die Ehe aus der Mode gekommen? [Nein…]. In der Kultur des Provisorischen, des Relativen predigen viele, das Wichtige sei, den Augenblick zu „genießen“, sich für das ganze Leben zu verpflichten, endgültige Entscheidungen „für immer“ zu treffen, sei nicht der Mühe wert, denn man weiß ja nicht, was das Morgen bereithält. Ich hingegen bitte euch, Revolutionäre zu sein; ich bitte euch, gegen den Strom zu schwimmen; ja in diesem Punkt bitte ich euch, gegen diese Kultur des Provisorischen zu rebellieren, die im Grunde meint, dass ihr nicht imstande seid, Verantwortung zu übernehmen; die meint, dass ihr nicht fähig seid, wirklich zu lieben. Ich habe Vertrauen in euch junge Freunde und bete für euch. Habt den Mut, „gegen den Strom zu schwimmen“. Und habt auch den Mut, treu zu sein.“

 

Papst Franziskus, Rio de Janeiro am 28. Juli 2013

Kategorien Allgemein, Franziskus, Papstreise, Rom, VatikanSchlagwörter Bindung, Bischofssynode, Ehe, Familie, Franziskus, Generalversammlung, Papst, Revolution, Revolutionäre, Rio5 Kommentare zu Ich bitte euch, Revolutionäre zu sein

Leitung im Lärm

Veröffentlicht am 29. September 201429. September 2014
Ein Blick in die Aula der Bischofssynode
Tagung der letzten Versammlung der Bischofssynode

Die Erwartungshaltung an die Versammlung der Bischofssynode könnte kaum größer sein. Wenn sich die Bischöfe in den kommenden Wochen im Vatikan treffen, dann setzen sie eine Debatte fort, die offiziell seit dem vergangenen Konsistorium, also seit Februar, geführt wird, aber schon viel älter ist.

Nun werden aber schon seit einiger Zeit Klagerufe darüber laut, dass es ungebührlichen Einfluss auf die Beratungen gibt. An dieser Stelle nur ein Artikel dazu, der aber die Haltung sehr gut zusammen fasst: Eine überwältigende Erwartungshaltung würde die Ergebnisse verfälschen, weil sie Druck ausübe. Eine Synode solle im Heiligen Geist den Willen Gottes erforschen, nicht politisch zwischen Meinungen abwägen.

Es geht um veröffentlichte Bücher, um medial ausgetragenen Streit, es geht um das Hochschrauben von Erwartungen und so weiter.

Die Klage ist schon alt. Bereits das Erste Vatikanum hatte den Einfluss der damals neuen Massenmedien zu spüren bekommen, beim Zweiten Vatikanum war das schon Alltag geworden, die Vorgeschichte und Debatte von Humanae Vitae kann auch ein trauriges Lied davon singen.

Aber die Debatte ist müßig. Die Welt ist nun einmal so. Auch früher mussten sich die Theologen und Bischöfe vor Einfluss schützen, vor Fürsten und vor Geld, vor Druck von oben und von unten. Manchmal ist es geglückt, manchmal auch nicht, die Kirchengeschichte ist voll davon.

Jetzt quasi Laborbedingungen für die Debatte zur Familie zu verlangen, ist weltfremd. Von Bischöfen dürfen wir Leitung erwarten in der Welt, wie sie nun einmal ist. Leitung zeigt sich nicht unter Idealbedingungen, sondern konkret im Umgang mit all dem, was an Ideen und Kräften und Vorschlägen und Debatten nun einmal da ist. Leitung zeigt sich in der Moderation der Unterschiede der Kulturen. Sie zeigt sich im Umgang mit der Öffentlichkeit und mit den Erwartungen der Menschen. Wenn alles ideal wäre, bräuchten wir keine Leitung.

Macht Euch lieber schmutzig, geht auf die Straße, probiert was aus. Und wenn das schöne Gebäude der Kirche eine Beule bekommt, dann ist das immer noch besser, als wenn ihr es gar nicht versucht hättet. So etwa sagt es Papst Franziskus in Evangelii Gaudium. Er ist dafür, Dinge auszuprobieren, herauszugehen auf die Straße, an die Peripherie. Er will, dass Kirche was aufs Spiel setzt.

Das geht nicht heute und sofort und dass es Erwartungen gibt heißt noch nicht, dass man ihnen auch entsprechen muss. Aber sie gehören nun einmal zum Beratungsprozess dazu. Angst zu haben braucht man davor nicht.

 

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Glaube und Vernunft, Rom, VatikanSchlagwörter Bischofssynode, Erwartungen, Familie, Fragebogen, Leitung, Papst Franziskus, Pastoral, synodaler Prozess, Synode11 Kommentare zu Leitung im Lärm

Lassen wir uns Zeit

Veröffentlicht am 13. Mai 2014

Es ist vielleicht nicht das auffälligste Thema der Kirche im Augenblick, aber seit dem großen Aufreger um die Fragebögen zu Familie und Pastoral im vergangenen Jahr gehen wir auf eine Bischofssynode im Oktober zu, bei der das alles Thema sein wird.

Wir reden immer über Synode. Oder vollständig: Über eine außerordentliche Generalversammlung der Bischofssynode. Dabei ist das doch eigentlich viel mehr.

Erst eine ausführliche Aussprache mit einem Vortrag von Kardinal Walter Kasper in einer Kardinalsversammlung, einem Konsistorium. Dann die außerordentliche Generalversammlung der Bischofssynode im Herbst, dann eine ordentliche Generalversammlung ein Jahr später, davor die an die Weltkirche gerichteten Fragebögen. Zwischen den Versammlungen ein Jahr für Debatten und Ideen und Gespräche: Aus der Synode wird ein synodaler Prozess, begleitet von den Tönen und eingefärbt in die Farben von Evangelii Gaudium.

Das erste Mal habe ich das bei einem Vortrag Kardinal Kaspers in München gelesen, er sagte „synodaler Prozess“. In München habe ich am Montag Kardinal Marx getroffen, auch er sprach selbstverständlich vom „synodalen Prozess“, ohne das aber besonders zu betonen.

Vielleicht sollten wir das in unseren Sprachgebrauch aufnehmen: Es geht nicht um die Debatten bei der Synode im Oktober, und dann um Entscheidungen sofort und gleich, es geht um einen Prozess, der bereits begonnen hat und der bis in die zweite Jahreshälfte 2015 andauern wird.

Zeit, noch einmal in Evangelii Gaudium zu blättern, dort zeigt der Papst, dass er Vertrauen in Prozesse setzt und allem zu schnellen misstraut. Es ist das erste der „Vier Prinzipien“, die ich die „pastoralphilosophischen Prinzipien“ getauft habe, es lautet „Die Zeit ist mehr wert als der Raum“:

 

„Dieses Prinzip (des Vorrangs der Zeit) erlaubt uns, langfristig zu arbeiten, ohne davon besessen zu sein, sofortige Ergebnisse zu erzielen. Es hilft uns, schwierige und widrige Situationen mit Geduld zu ertragen oder Änderungen bei unseren Vorhaben hinzunehmen, die uns die Dynamik der Wirklichkeit auferlegt. Es lädt uns ein, die Spannung zwischen Fülle und Beschränkung anzunehmen, indem wir der Zeit die Priorität einräumen. (..) Dem Raum Vorrang geben bedeutet sich vormachen, alles in der Gegenwart gelöst zu haben und alle Räume der Macht und der Selbstbestätigung in Besitz nehmen zu wollen. Damit werden die Prozesse eingefroren. Man beansprucht, sie aufzuhalten. Der Zeit Vorrang zu geben bedeutet sich damit zu befassen, Prozesse in Gang zu setzen anstatt Räume zu besitzen.“ (EG 222-223)

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Vernunft, Rom, Sprechen von Gott, VatikanSchlagwörter Bischofssynode, Familie, Fragebogen, Papst Franziskus, Pastoral, synodaler Prozess, SynodeSchreiben Sie einen Kommentar zu Lassen wir uns Zeit

Inszenierter Widerstand

Veröffentlicht am 11. März 201411. März 2014

Die Debatte zu Ehe, Familie und kirchlicher Lehre läuft. Beim Konsistorium in Rom vor zwei Wochen hatte Papst Franziskus Kardinal Walter Kasper gebeten, das Einführungsreferat zu halten. Ein langer Text ist es geworden, erst hatte es geheißen dass der nur für die Kardinäle sei, mittlerweile ist der Text als Buch veröffentlicht.

Kardinal Walter Kasper
Kardinal Walter Kasper

Zum Inhalt habe ich mit Kardinal Kasper sprechen können. Er erklärt, worum es ihm geht. Er nimmt aber auch kein Blatt vor den Mund, wenn es um die Kritiker geht. Sauer ist er auf eine italienische Zeitung, die eine – nicht autorisierte – Version des Textes ohne Einverständnis abgedruckt habe. Autorenrechte gäbe es schließlich auch noch.

Interessanter noch ist die Bemerkung im Interview, dass es Widerstand gäbe und dass es andere Meinungen als sie seine gäbe. Das seien nicht dieselben Dinge. Andere Meinung sei gut und gewünscht, auch vom Papst, aber Widerstand bezeichnet Kasper als Sabotage an dem, was der Papst mit der Debatte erreichen wolle.

Klare Worte.

Die Zeitung – Il Foglio – hatte die Veröffentlichung mit einem scharfen Kommentar eines nicht gerade linker Tendenzen verdächtigen Historikers versehen, seitdem wird fleißig auf Kasper und seinen angeblichen Wandel in der Lehre eingeschossen.

Nun ist es einigermaßen langweilig, die einzelnen Bewegungen innerhalb der italienischen Medienlandschaft nachzuzeichnen. Trotzdem erwähne ich es hier, weil der Grundkonflikt eine Basislinie hat: Papst Franziskus gehe für gute PR über die Lehre hinweg. Es ist die kirchliche Lehre, die gegen den Papst in Stellung gebracht wird. In diesem Fall ist es die Unauflöslichkeit der Ehe, aber es ist nicht das Einzige.

Deswegen mag ich an dieser Stelle einfügen: Lehre ist nicht, wenn man nicht mehr denken darf. Lehre ist etwas, was wir übernommen haben, was wir aber weiter denken müssen, was wir umsetzen müssen und was sich nicht einfach auf das Wiederholen von Vorgedachtem beschränken lässt. Das habe ich bei Kardinal Kasper gelernt.

 

 

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Vernunft, Interview, Kirche und Medien, RomSchlagwörter Debatte, Ehe, Familie, Franziskus, Geschiedene, Kardinal, Konsistorium, Medien, Öffentlichkeit, Papst, Veröffentlichung, Walter Kasper26 Kommentare zu Inszenierter Widerstand

Ein Buch, ein Buch!

Veröffentlicht am 28. Februar 2014

Warum muss damit Geld gemacht werden? Eine Frage bei Facebook auf meine Ankündigung dort, dass der Text, den Kardinal Walter Kasper während des Konsistoriums den Kardinälen hinter verschlossenen Türen vorgetragen hat, als Buch veröffentlicht werden wird. Viele hatten gesagt, dass sie es nicht verstünden, weswegen dieser Beitrag zu einer so wichtigen Debatte um Familie und Werte und Ehe und Theologie und Sakramente geheim bleiben solle. Bleibt er nicht, sagt Kardinal Kasper und veröffentlicht ihn.

Warum muss also damit Geld gemacht werden? Eine andere Frage ging an mich, hier im Blog: Wohin denn die Einnahmen aus meinem Buch flössen. Das war sicherlich nicht als Frage gemeint.

Geld zu verdienen hat einen komischen Geruch bekommen. „Eigentum ist Diebstahl“, sozusagen. Das Internet beliefert frei Haus, da will man nichts mehr an Geld auf den Tisch legen. Und wer doch noch was verlangt, dem wird irgendwie Franziskus vorgehalten.

Das ist ein ziemlich trauriges Spiel. Die christlichen Kirchen in Deutschland haben heute ein Papier vorgelegt, in dem es um Wirtschaft und Gerechtigkeit geht. Da geht es um verantwortliches Wirtschaften. Diese „Haben-will-und-zwar-sofort“ dagegen geht mir ziemlich auf den Keks.

Es muss nicht immer alles gleich sofort auf den Tisch, weil es jemand haben will. Es muss nicht frei für alle zugänglich sein, Millisekunden nachdem das Wort im Saal verhallt ist. Vertraulichkeit darf auch Vertraulichkeit bleiben und wenn man sich für Öffentlichkeit entscheidet, dann ist immer noch nicht sicher gestellt, dass eine theologische Debatte wie die von Kardinal Kasper auch wirklich ohne jegliche theologische Vorbildung verstehbar wird.

Also: Fuß vom Gas und abwarten, wir haben eine längere Zeit vor uns, in der wir die vom Kardinal angesprochenen Themen behandeln werden. Da darf man ruhig eine Woche warten. Und manch einer wird froh sein, das Buch dann im Regal zu haben und nicht angelesen im Netz von tausend Halbzitaten verdeckt neben all den anderen halbgelesenen Dokumenten zu vergessen.

 

Kategorien Allgemein, Kirche und Medien, Neulich im Internet, Rom, VatikanSchlagwörter Buch, Familie, Kasper, Konsistorium, Rede, Synode, Vatikan, Vorbereitung15 Kommentare zu Ein Buch, ein Buch!

Fragen zur Familie

Veröffentlicht am 21. November 2013

Den Fragebogen des Vatikan, wie er vom Sekretariat der Bischofssynode veröffentlicht wurde, habe ich an dieser Stelle schon einmal eingestellt. Nun gibt es aber mittlerweile viele Möglichkeiten, ihn zu beantworten.

Ohne einen Anspruch auf Vollständigkeit möchte ich einige hier einstellen, Danke an unsere Praktikantin, die sich die Mühe gemacht hat.

 

Deutschland

Fragebogen und Vorbereitungsdokument im Wortlaut auf den Seiten der Deutschen Bischofskonferenz.

Interaktiver Fragebogen des Familienbundes der Katholiken Bayern

Fragebogen des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend für Jugendliche und junge Erwachsene (Firmalter bis 27 Jahre)

 

Österreich

Informationen, wie der Fragebogen in den einzelnen österreichischen Diözesen beantwortet werden kann, auf katholisch.at

Informationen, wie der Fragebogen in den einzelnen österreichischen Diözesen beantwortet werden kann, auf den Seiten der Österreichischen Bischofskonferenz

 

Schweiz

Informationen auf den Seiten der Schweizer Bischofskonferenz

Hier geht’s direkt zur interaktiven Umfrage für die Schweiz

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Kirche und Medien, VatikanSchlagwörter Familie, Internet, Synode, Vatikan, Vorbereitung1 Kommentar zu Fragen zur Familie

Ein erster Schritt

Veröffentlicht am 5. November 20135. November 2013

Der „Fragebogen“ zieht seit Tagen seine Kreise, die Bischofskonferenz von England und Wales hatte ihn schon online, die FAZ auf deutsch bereits ins Netz gestellt, aber erst heute wurde er offiziell vorgestellt. Es ist ein ausführlicher Text, meine Kollegen in der Redaktion haben ihn ordentlich zusammen gefasst.

Ich möchte dem nur vier Dinge mitgeben.

Erstens ist es „im Kontext der Evangelisierung“. Meine Empfehlung ist, im Nachdenken über das Thema die Überschrift nicht zu übersehen. Es geht um die Weitergabe des Glaubens, nicht um eine Familie im abstrakten sinn, als „an-und-für-sich“. Die Fragen haben immer eine bestimmte Perspektive.

 

Zweitens: Es ist ein Schritt, es ist noch nicht die Lösung.

Das kann man gar nicht genug betonen. Nicht nur eine Synode, sondern zwei – 2014 und 2015 – werden sich mit dem Thema befassen. Dieses Vorbereitungsdokument ist also genau das, der Beginn eines Prozesses. Die erste Synode wird dann eine Situationsbeschreibung erstellen und die zweite zu „konkrete Leitlinien für die Pastoral der Einzelperson und der Familie“ tagen. Weiterlesen “Ein erster Schritt”

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, VatikanSchlagwörter Familie, Synode, Vatikan, Vorbereitung18 Kommentare zu Ein erster Schritt

Der Fragebogen

Veröffentlicht am 5. November 20135. November 2013

An diesem Dienstag hat der Vatikan das Dokument vorgestellt, dass als der “Fragebogen” bereits in den Medien diskutiert wird. Ich stelle den Volltext hier ein.

Die Pastoralen Herausforderungen der Familie im Kontext der Evangelisierung: Vorbereitungsdokument

 

I – Die Synode: Familie und Evangelisierung

Der Auftrag, das Evangelium allen Geschöpfen zu verkünden, wurde den Jüngern vom Herrn selbst anvertraut, und die Kirche ist Trägerin dieses Auftrags in der Geschichte. In der Zeit, in der wir leben, stellt die klar erkennbare soziale und spirituelle Krise eine pastorale Herausforderung dar, die den Evangelisierungsauftrag der Kirche im Hinblick auf die Familie, lebensnotwendige Keimzelle der Gesellschaft und der kirchlichen Gemeinschaft, betrifft.

Das Evangelium über die Familie in diesem Kontext vorzulegen erscheint mehr denn je dringlich und notwendig. Die hohe Bedeutung des Themas ergibt sich aus der Tatsache, dass der Heilige Vater beschlossen hat, für die Bischofssynode einen Arbeitsplan in zwei Etappen festzulegen: die erste Etappe, das heißt die Außerordentliche Versammlung im Jahr 2014, ist darauf ausgerichtet, den „status quaestionis“ zu erfassen sowie Zeugnisse und Vorschläge der Bischöfe zu sammeln, um das Evangelium für die Familie glaubwürdig zu verkünden und zu leben; in der zweiten Etappe, bei der Ordentlichen Vollversammlung der Bischofssynode 2015, sollen konkrete Leitlinien für die Pastoral der Einzelperson und der Familie gesucht werden.

Es zeichnen sich heute bis vor wenigen Jahren noch nie dagewesene Problematiken ab, von der Verbreitung der faktischen Lebensgemeinschaften, die die Ehe nicht anstreben und zuweilen deren Idee verwerfen, bis hin zu Verbindungen von Personen desselben Geschlechts, denen nicht selten die Adoption von Kindern gewährt wird. Weiterlesen “Der Fragebogen”

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Spiritualität / Geistliches Leben, Vatikan, Zweites Vatikanisches KonzilSchlagwörter Familie, Synode, Vatikan, Vorbereitung28 Kommentare zu Der Fragebogen

Heilige Familie

Veröffentlicht am 29. Dezember 201228. Dezember 2012
Die Krippe auf dem Petersplatz in Rom
Die heilige Familie ganz rechts: Krippe auf dem Petersplatz, Rom

Jetzt stelle mer uns janz dumm: Was is eene Familie?

Das Thema Familie hat in letzter Zeit einiges an Prominenz bekommen: Vom Betreuungsgeld angefangen über Arbeitszeitbegrenzung für Eltern weiter über gleichgeschlechtliche Partnerschaften bis hin zu den Ansprachen des Papstes vor Weihnachten, für die er sehr viel Kritik hat einstecken müssen. Man mag der Kirche zustimmen oder nicht, die Grundformen menschlichen Zusammenlebens sind und bleiben eines der wichtigsten Themen, die wir haben.

Und so feiern wir heute das Fest der heilgen Familie. Wir feiern Josef, Maria und Jesus. Aber dabei lesen wir ein Evangelium, das scheinbar so gar nicht passen will zu so vielem, was über Familie gesagt wird. Denn Jesus passt sich so ganz und gar nicht ein.

Die Eltern haben Angst, weil das Kind weg ist. Sie suchen es, sogar drei Tage lang (eine Nebenbemerkung: Dass Jesus drei Tage lang weg ist und dann ganz anders zurück kommt, ist eine kleine Vorwegnahme dessen, was später am Kreuz geschieht). Ein Kind drei Tage lang suchen zu müssen, kann für keine Eltern einfach sein.

Deswegen ist der Vorwurf gerechtfertigt: „Wie konntest du nur?“ Die Antwort Jesu klingt für unsere Ohren neunmalklug „Ja wusstet ihr denn nicht ..?“ Er gibt keine Erklärung, er hat keine Schuldgefühle, es scheint, als nehme er die Angstgefühle seiner Eltern nicht ernst. Kein gutes Zeichen für eine Familie, auch nicht für die heilige Familie. Weiterlesen “Heilige Familie”

Kategorien Allgemein, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Familie, Fest, Gehorsam, heilige Familie, Jesus, Josef, Maria, Vater1 Kommentar zu Heilige Familie

Familie sein dagegen sehr …

Veröffentlicht am 21. Dezember 201221. Dezember 2012

Es sind sehr dissonante Töne, die uns im Augenblick beim Thema ‚Familie’ im Augenblick begegnen. Da ist zum einen der von interessierten Gruppen anzestimmte Lärm um die Äußerungen des Papstes zum Thema Ehe und Familie. Da ist der Bischof von Essen, der davon spricht, dass man keiner Sozialromantik anhängen soll, wenn man sich heute um Familien kümmern will. Und da ist der bei allen online-Medien einen Tag lang auf Platz Eins stehende Bericht des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung, dass die Deutschen immer weniger Kinder bekommen. Die drei Sachen haben erst einmal wenig miteinander zu tun, gehören aber dann doch irgendwie zusammen. Dazu kommt noch die Ansprache von Papst Benedikt XVI. an diesem Freitag, in der er noch einmal lang und ausführlich auf das Thema Familie eingeht.

Es geht schlicht darum, was wir unter einer Familie verstehen wollen. Und zu Weihnachten ist Familie ja traditionsgemäß ein Thema.

 

In Sozialkompetenz ein Komplettversager

 

Also fange ich mit einem Zitat aus der Süddeutschen Zeitung an: „Wirtschaftlich scheint Deutschland ein Musterschüler, in Sachen Sozialkompetenz jedoch ein Komplettversager zu sein.“ Eine Studie scheint uns zu bescheinigen, dass in Sachen Familienleben in Deutschland nicht viel los ist. Noch einmal die SZ: Kinder zu bekommen sei unattraktiv geworden, Schuld daran sei unter anderem „das kulturelle Leitbild von einer ‚guten Mutter’, die zu Hause bei den Kindern bleibt.“ Der Spiegel schreibt sogar noch klarer: „Schuld sind alte Rollenbilder – und der Wunsch nach Selbstverwirklichung”. Weiterlesen “Familie sein dagegen sehr …”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Die deutschsprachige Kirche, Spiritualität / Geistliches Leben, VatikanSchlagwörter Benedikt XVI., Bevölkerung, Entwicklung, Familie, Friedensbotschaft, Konflikt, Kurie, Streit, Weihnachten9 Kommentare zu Familie sein dagegen sehr …

Mächtig die Störer, denn sie werden Öffentlichkeit ernten

Veröffentlicht am 16. Dezember 2012

„Selig, die Frieden stiften.“ Heutzutage ein nicht unwichtiger Satz, schaut man sich so auf der Erdkugel um. Frieden braucht Stifter. Und das sind nicht nur die, die die Kampfhandlungen einstelle, obwohl das auch nicht unterbewertet werden soll. Nein, Frieden braucht mehr als das, es braucht inneren Halt.

Wo der zu finden ist, das wollte Papst Benedikt XVI.  – aus der Sicht der Kirche – in seiner Friedensbotschaft für 2013 darstellen. Falsch: Das wollte er nicht nur, das hat er auch. Aber es gilt nicht nur selig, die Frieden stiften, sondern auch „Mächtig, die stören.“

Man muss ja nicht mit dem Papst einer Meinung sein, man muss auch nicht die Lehre der Kirche akzeptieren, wir leben in freien Ländern. Und wahrscheinlich wäre es ja auch mal gut, öffentlich über diese Thesen und Vorstellungen zu sprechen. Das ist aber nicht passiert.

Ich könnte mir vorstellen, dass Wirtschaftsverbände etwas gegen die Kapitalismuskritiker und die Ablehnung der freien Wirtschaft hätten, dass Bankenverbände etwas gegen die Forderung nach Regulierung des Finanzsektors hätten. Ich kann mir auch vorstellen, dass Denker und Theoretiker wenig mit dem Naturrecht anfangen können, das der Papst als Grundlage seiner Überlegungen vorbringt. Das ist aber nicht passiert, oder besser: Wo es passiert ist, ist es im Sturm des Konflikts um das Thema „Ehe und Familie“ untergegangen. Weiterlesen “Mächtig die Störer, denn sie werden Öffentlichkeit ernten”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Neulich im InternetSchlagwörter Benedikt XVI., Ehe, Familie, Friedensbotschaft, Konflikt, Sprache61 Kommentare zu Mächtig die Störer, denn sie werden Öffentlichkeit ernten

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