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Schlagwort: Maria

Marienmonat

Veröffentlicht am 3. Mai 20191. Juni 2019
Muttergottes und Jesus Marienstatue in Sankt Canisius, Berlin

Statuen und Bilder von Maria ohne Jesus machen mich nervös. Die Muttergottes und Jesus gehören zusammen, ein Bild von ihr muss immer auf Jesus verweisen, wie auch Bilder von den anderen Jüngern um den Herrn herum.

Schon in der Bibel ist das so, literarisch gesehen scheinen mir die Jünger wie auch die Gegner wie überhaupt alle Figuren dadurch schlüssig, dass sie einen Bezug zu Jesus haben. Da wird keine Geschichte erzählt, in die dann Jesus als einer unter vielen Handelnden eintritt. Sondern es wird die Geschichte Jesu erzählt, in der dann andere Figuren dazu dienen, einzelne Episoden, Eigenschaften Jesu, Ereignisse und so weiter zu beleuchten. Die Figuren haben kein Eigenleben außerhalb ihres Bezuges zu Jesus. Und das gilt auch für seine Mutter, für Maria.

Muttergottes und Jesus

Nun hat Marienfrömmigkeit bei uns nicht unbedingt einen guten Ruf. Einige schwören drauf und finden dort das, was in der sonst sehr verkopft daherkommenden Theologie und Verkündigung nicht zu finden ist. Andere wiederum werden nervös, weil hier Übertreibungen gesehen werden. Und es stimmt ja, manchmal klingt es so, als ob die Mutter Jesus quasi neben Jesus stünde. Unabhängig.

Der Mai ist der Marienmonat, besser: einer von zwei Marienmonaten. Die Muttergottes und Jesus gehören also mehr in den Blick, als sonst. Jedenfalls habe ich seit einigen Jahren wieder einen neuen Zugang gefunden, um diese Zeiten geistliche fruchtbar zu machen.

Marienmonat und Frömmigkeit

Einen Zugang, besser gesagt zwei verschiedene Zugänge.

Zum einen ist da die Maria in den Exerzitien des Ignatius. Mir war das noch nie aufgefallen, aber ein Mitbruder machte mich darauf aufmerksam, dass Maria immer dort als Gesprächspartner auftauche, wo es um die menschlich, allzu menschlichen Dinge ginge. Das am Menschsein, was wir schwer ausdrücken können, was sich der Vernunft entziehe und wo Denken nicht immer weiter hilft. Wo Worte nicht weiterhelfen.

Zweitens habe ich Maria entdeckt als Zugang zu Jesus, der nicht über Tugend führt. Nicht über Moral. Nicht über Regeln.

Die Muttergottes wird in der Schrift von Jesus ja nicht immer wirklich gut behandelt, „wer soll das bitte sein“, weist er seine Familie zurück. Er hat andere Bindungen, nicht von Stamm und Großfamilie, sondern allein Bindungen im Glauben.

Keine Tugend-Maria

Aber unter dem Kreuz taucht sie dann wieder auf. Das ist alles nicht so glänzend, wie wir es auf den Säulen der Kirchen immer aussehen lassen, auf den Gemälden und in den Gebeten. Das ist zumindest für mich rauer, unsicherer, menschlicher, und eben nicht überwölbt von den Vorstellungen der Zeit. Da darf erst mal alles bleiben, wie es ist.

Im 19. Jahrhundert hatte Maria eine erstaunliche Entwicklung, zum Beispiel in Lourdes. Während in Europa nach den napoleonischen Kriegen die Nationalismen erwachten, erst bürgerlich und später militärisch gefüttert, bliebt der Katholizismus transnational. Und wollte das auch bleiben.

Dass der Papst zu dieser Zeit eine große Bedeutung in der katholischen Identität bekam, mehr als vorher, liegt auch an dieser Entwicklung. Dasselbe kann man eben auch mit Blick auf die Marienfrömmigkeit sehen. Die war nicht national, die war sozusagen das Gegenstück zu den Nationalismen.

So bietet mir Maria auch heute einen Zugang zu Jesus, der sich dem Zeitgeist entzieht. Der nicht schon im Voraus kalkulierbar ist.

Und dann brauche ich auch nicht mehr nervös sein, wenn ich Maria mal ohne Jesus sehe.

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Kirche und Medien, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Exerzitien, Frömmigkeit, Gebet, Jesus, Maria, Muttergottes, Spiritualität36 Kommentare zu Marienmonat

Und wir sind keine Superhelden

Veröffentlicht am 15. April 20197. November 2019
die Macht des Guten Papst Franziskus erklärt uns Maria Knotenlöserin

Ein in unter normalen Umständen sehr merkwürdig aussehenden Stoffstücken gehüllter Held rauscht heran, leidet, kämpft und besiegt den Bösen. Er oder sie erfüllt den Traum, dass das Schlechte, dass das was uns bedroht, ein für alle Mal mit einem Machtgestus, einem Sieg, weggeht. Verschwindet. Vernichtet wird. Dass das Gute siegt. Dass die Macht des Guten sich in einer Person zeigt.

Und dann auch verehrt wird, als Star, als Held, als – schwieriges Wort hier – Erlöser. Aber genau das sehen wir im Kino und leider sehen wir das auch in der Politik: Menschen die mit Macht agieren, die als „ich trete gegen die bösen Mächte an“ auftreten, die verehrt und gewählt werden.

Die Macht des Guten

Neulich gab es eine kleine private Audienz des Papstes. Versammelt waren alle diejenigen, welche während der Kinderschutz-Konferenz im Februar die Hintergrundarbeit gemacht hatten: Übersetzer, Orga-Leute, all die versteckten Dienste, die man nicht sieht und die auch nie in der Öffentlichkeit neben dem Papst stehen. Ohne die aber nichts geht.

Und zum Abschluss erklärte Papst Franziskus uns das Bild, das dort im Saal in der Casa Santa Marta hängt, eine Kopie der „Maria Knotenlöserin“ aus der Kirche Sankt Peter am Perlachberg, Augsburg (das Original hat der Papst nie gesehen, eine witzige Geschichte). Es zeigt Maria, die wie er Name sagt eine sehr komplexe Situation dadurch löst, dass sie sich der Knoten annimmt. Das ist natürlich ein Zitat der Geschichte um den Gordischen Knoten: Alexander der Große hatte einfach zum Schwert gegriffen, um den zu „lösen“. Typ Superheld.

Maria ist kein Superheld

Maria Knotenlöserin: Das Bild in Santa Marta
Maria Knotenlöserin: Das Bild in Santa Marta

Maria auf dem Gemälde aber zeigt Geduld. Und wer schon mal versucht hat, ein in sich verknotetes Wollknäul zu lösen, weiß was das bedeutet. Da ist man gerne mal versucht, fluchend zur Schere zu greifen.

Die Metapher ist natürlich wunderbar auch für die Religion. In der es eben nicht den Superhelden gibt, der alles löst. Nicht die Machthandlung, die alles schafft. Nicht denjenigen oder diejenige, die schon durch ihre Kleidung zeigen, dass sie nicht sind wie wir, uns aber retten. All das gibt es nicht. Und diese Botschaft verbreitet sich auch, Papst Franziskus hatte noch als Pater das Bild nach Argentinien exportiert (nicht das Original, eine Kopie, also vielmehr die Idee dahinter). Und seitem verbreitet es sich weiter.

Schlechtes Bild, gute Geschichte

Damit das Gute siegt, braucht es Geduld, nicht Macht. Das ist die Botschaft des Bildes. Papst Franziskus hat es uns mit sehr viel Wohlwollen erklärt, man konnte sehen wie wichtig ihm die Botschaft ist. Die Botschaft, nicht das Bild, das nannte er „barocco barbaro“, das brauche ich hier nicht zu übersetzen. Er sagt das mit einem Augenzwinkern, wie immer bei solchen Sachen, aber die Botschaft ist klar: die Geschichte hinter dem Bild ist wichtig.

All die Sehnsucht nach dem starken Mann, dem Helden, auf den alle Sehnsucht projiziert wird, bringt uns religiös auf den Holzweg. Unser „Held“ geht den Weg des Kreuzes, den wir in der kommenden Woche feiern und erinnern. Nicht den Weg der Macht, wie wir sie kennen.

Christsein heißt ausgehen von seiner eigenen Schwachheit, so hat er der Papst in seinem Schreiben Gaudete et Exsultate beschrieben. Nicht von der Stärke. Er benutzt Metaphern vom Kampf, das ist richtig, aber es ist nicht der eine alles entscheidende Kampf der Superhelden, sondern tatsächlich eher der Kampf gegen die Knoten. Im Pastoral-Sprech nennt man das dann „ein Ringen“.

Christein ohne Spezialfähigkeiten

Hier wird dann das Sprechen vom Teufel, das der Papst immer wieder einfügt, für unsere Ohren gefährlich. Es geht eben nicht für den Stellvertreter-Bösen, den es ein-für-allemal in unserem Leben zu besiegen gilt.

Mir gefällt das Bild der Knotenlöserin. Weil es Christsein im Alltag zeigt, ein Christsein das jeder kann. Ein Christsein das nicht nur Glaubens-Helden sondern jeder Getaufte kann, weil es um Geduld geht, nicht um besondere geistliche Fähigkeiten.

Natürlich ist es ein mühsames Bild, dauernd Knoten lösen zu müssen. Aber es ist auch gut zu wissen, dass das geht. Und in diesem Sinn ist es sehr hoffnungsvoll. Und in diesem Sinn können wir gut in die Karwoche gehen: Unser Held ist anders als die auf der Kinoleinwand. Unser Held ist einer, dem wir im Alltag nachfolgen können. Ohne Sonderwelten. Ohne Sonderfähigkeiten. Ganz einfach christlich.

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Geschichte, Glaube und Vernunft, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Glauben, Heilig, Knotenlöserin, Macht, Maria, Papst Franziskus, Superheld18 Kommentare zu Und wir sind keine Superhelden

Knotenlöserin

Veröffentlicht am 18. November 201418. November 2014
Die Abbildung der Maria Knotenlöserin aus Augsburg
Maria Knotenlöserin, Mayross, Limerick, Irland

Die irische Stadt Limerick ist um eine katholische Attraktion reicher: In der Pfarrei Corpus Christi, Moyross, gibt es seit vergangenem Sonntag eine Kopie des Marienbildes aus Augsburg: Maria Knotenlöserin. Das wäre nicht wirklich eine Nachricht hier, wenn es nicht einen sehr starken Papst Franziskus Bezug gäbe. Der damalige Pater Jorge Bergoglio hatte das Bild in Augsburg in Sankt Peter am Perlach gesehen, nach seiner Ernennung zum Weihbischof dann auch im Bistum Buenos Aires eingeführt, in die Pfarrei San José del Talar, wo es sich großer Beliebtheit erfreut. Jeder 8. des Monats ist dort der Tag der Knotenlöserin, tausende Menschen kommen in die Kirche.

Der britische Journalist Paul Vallely hat das Bild bzw. seine Botschaft – das Lösen der Knoten – sogar zu einer Art roten Faden in seiner Biographie des Papstes werden lassen.

Seit der Wahl Erzbischof Bergoglios gewinnt dieses Bild nun auch anderswo Beliebtheit, unter anderem also in Limerick. Auch in der Casa Santa Marta, wo der Papst lebt, hängt eine Kopie des Bildes.

Dass der päpstliche Nuntius Charles Brown das Bild beim

Vatikan, Santa Marta: Im Hintergrund hängt die Kopie des Augsburger Bildes (c) OssRom
Vatikan, Santa Martha: Im Hintergrund hängt die Kopie des Augsburger Bildes (c) OssRom

Gottesdienst am vergangenen Sonntag gesegnet hat zeigt auch noch einmal, dass es mehr ist als eine Verbindung mit Augsburg, es ist eine Verbindung mit dem Papst. Wie der Pfarrer der Gemeinde Pater Tony O’Riordain mir sagte: Let’s build a link.

Das schöne an dem Link, der Verbindung mit dem Papst: Es ist kein Personenkult. Die Statue, die das Bistum Buenos Aires von Bergoglio aufstellen wollte und gegen die sich der Papst gewehrt hat, was kein guter Stil. Wenn die Verbindung mit dem Papst aber darin besteht, gemeinsam zu beten und das mit der Hilfe eines Bildes zu tun, dass eine eigene Botschaft hat, dann finde ich es wunderbar.

 

Nicht die schnelle Lösung suchen

 

Die Botschaft des Bildes hat mit den Verwirrungen des Lebens zu tun, mit Komplexität, vielleicht auch damit, keinen Ausweg zu wissen. Irgend ein Band oder ein Bund ist nicht glatt, sondern in sich verhakt. Wer schon einmal mit Telefonkabeln gekämpft oder einfach nur ein Seil weggelegt hat weiß, dass der Knoten irgendwie der Naturzustand alles Seins wird, wenn man die Dinge mal alleine lässt. Weiterlesen “Knotenlöserin”

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Kunst, Kultur und Können, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, VatikanSchlagwörter Franziskus, Gebet, Irland, Knotenlöserin, Maria, Papst, Verbindung8 Kommentare zu Knotenlöserin

Auf nach Groß Sankt Marien

Veröffentlicht am 2. Januar 20142. Januar 2014
Salus Populi Romani
Salus Populi Romani

Groß Sankt Marien oder auch Maria vom Schnee wird in der Übersetzung die Kirche Roms genannt, die Papst Franziskus am Neujahrstag nun schon zum wiederholten Male besucht hat: Santa Maria Maggiore. Ein Muss für Romtouristen, Rompilger und seit kurzen für alle, die auf den Spuren der Päpste unterwegs sind.

Bei diesen Besuchen in Santa Maria Maggiore betet der Papst gleichzeitig öffentlich und privat. Er könnte in eine der vielen Kapellen gehen, die der Muttergottes gewidmet sind, die eigentliche Papstkapelle zum Beispiel. Aber Franziskus zieht es vor, auch für private Gebete die Öffentlichkeit nicht zu meiden. Dabei bleibt sein Gebet privat, er spricht nicht laut und lädt nicht andere dazu ein, sondern verweilt still vor der Ikone in der Seitenkapelle.

Das ist ein schmaler Grad, wenn man Zurschaustellung vermeiden will und es zeigt eine zutiefst im Gebet verwurzelte Person, wenn das – wie bei Franziskus – immer wieder gelingt. Zum ersten Mal war er direkt nach seiner Wahl dort, seitdem immer wieder, an bei Hochfesten Mariens wie zuletzt nach dem Gebet an der Mariensäule am 8. Dezember.

 

Salus Populi Romani

 

Die Ikone ist wichtig für Rom, nicht nur ist die Kirche der erste Marienort Roms, und das Wort erste ist sowohl zeitlich als auch in Wichtigkeit zu verstehen. Die Ikone wird auch direkt mit dem Evangelisten Lukas in Verbindung gebracht. Es ist also nicht irgendein Ort, an den sich der Papst begibt.

Orte sind für ihn wichtig, auch für das Gebet. Gebet ist nicht privat in dem Sinn, dass er es überall tun könnte, er möchte es an den Orten tun, wo es hingehört, sozusagen.

Damit wird diese Kirche wieder ein Stück mehr ein Bet-Ort. Und Wie Prozessionen oder Pilgerreisen zeigt der Papst, dass ein Dahin-Gehen Bedeutung haben kann. Nicht um sich zu zeigen – die zum Zeitpunkt des überraschenden Papstbesuches in der Basilika sich befindenden Touristen und Gläubige haben die Privatheit respektiert und den Papst nicht gestört. Das Dahin-Gehen zeigt aber noch einmal, dass auch das Gebet nicht ganz der Verfügung des Beters unterliegt. Der Papst will zeigen, dass es wichtig ist, aus sich selbst heraus zu gehen, wie eine seiner Lieblingsformulierungen sagt. Das gilt auch für das Beten, zeigt uns dieser Besuch. Das Gebet finde ich nicht nur in mir, ich muss mich auch aufmachen. Es ist ein Akt der Verehrung, in dem es nicht um mich selber geht, und deswegen muss ich aus mir heraus gehen.

Nicht immer, nicht für jedes Gebet, aber diesem betenden Papst ist es wichtig, besondere Zeiten an besonderen Orten zu verbringen, ganz besonders in Verbindung mit der Gottesmutter. Auch für das Gebet ist es wichtig, mal heraus zu kommen und dorthin zu gehen, wo Verehrung in Stein oder in Farbe umgesetzt wurde.

 

Kategorien Allgemein, Franziskus, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von Gott, VatikanSchlagwörter Aufbruch, Dynamik, Franziskus, Gebet, Maria, Papst, Santa Maria Maggiore20 Kommentare zu Auf nach Groß Sankt Marien

Erschienen

Veröffentlicht am 26. Juli 2013
Das Gnadenbild von Aparecida, unsere liebe erschienene Frau
Gnadenbild Nossa Senhora Aparecida

Heute steht sie hinter Panzerglas.Vor 30 Jahren war die Statuette von Aparecida in 200 Stücke zerschlagen worden, mühsam musste man sie wieder zusammen setzen.

Ein Pfingsprediger hatte vor 20 Jahren eine Kopie mit Füßen getreten und musste deswegen das Land verlassen.

Wo die Muttergottes verehrt wird, da kommt es leider immer zu solchen Auseinandersetzungen, denken wir auch an die Abgeschlagene Nase im Petersdom: Die Pietà Michelangelos steht seitdem im Petersdom auch hinter Panzerglas, wie Nossa Senhora Aparecida, unsere liebe uns erschienene Frau, wie man vielleicht übersetzen kann, die unbefleckte Empfängnis. Aparecida, das heißt: Erschienene.

Auch wenn es nicht immer physische Gewalt ist: Fragen Sie herum in unserer aufgeklärten Gesellschaft: Die einen finden es ganz zentral, die anderen lehnen Marienfrömmigkeit als etwas Überholtes ab. Einen versöhnenden Mittelweg scheint es nicht zu geben.

Warum konzentriert sich so viel überbordende Zuneigung einerseits und abgrundtiefe Abneigung andererseits auf die Muttergottes? Was ist es, dass uns in unserem Mitteleuropäischen Sprachempfinden die Marienfrömmigkeit anderer Kulturen als fremd – um es vorsichtig zu formulieren – empfinden lässt? Weiterlesen “Erschienen”

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Glaube und Vernunft, Papstreise, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Ablehnung, Aparecida, Frömmigkeit, Gewalt, Glaube, Maria, Muttergottes, Statue, Zuneigung9 Kommentare zu Erschienen

Der Vater, der Sohn und Maria

Veröffentlicht am 18. Mai 201318. Mai 2013
Coroação da Virgem pela Santíssima Trindade, Igreja Matriz de Santo Antonio, Itaverava/Brasilien
Coroação da Virgem pela Santíssima Trindade, Igreja Matriz de Santo Antonio, Itaverava/Brasilien

Es ist ein Scherz, und vielleicht noch nicht einmal ein guter, aber er hält sich hartnäckig: Die Trinität nach Ignatius von Loyola bestehe aus Vater, Sohn und Maria. Der Spruch bezieht sich darauf, dass im Exerzitienbuch des Ignatius, nach dem die Exerzitien bis heute gegeben werden, der Betende eingeladen ist, nach jeder Gebetszeit zu Gott zu sprechen, „wie ein Freund zu einem Freund spricht“. Und da könne man sich – so Ignatius – an Gott wenden, oder an die einzelnen göttlichen Personen, den Vater oder den Sohn, oder wenn man sich Gott nicht nahe genug fühlt oder aus irgendeinem anderen Grund eine Mittlerin einbeziehen möchte, dann auch an Maria, nicht anbetend, aber im Gespräch und in Bitte.

Der Heilige Geist taucht da nicht auf. Zum Heiligen Geist können wir nicht beten.

 

Zum Heiligen Geist kann man nicht beten

 

Der Grund ist bei Paulus zu suchen: Der Heilige Geist betet in uns. Wenn wir beten, ist das bereits eine Wirkung des Heiligen Geistes. Der Geist ist niemals ein Gegenüber, deswegen nie Gott, zu dem ich spreche „wie ein Freund zu einem Freund“. Weiterlesen “Der Vater, der Sohn und Maria”

Kategorien Allgemein, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Beten, Dreieinigkeit, Dreifaltigkeit, Gebet, Heiliger Geist, Ignatius, Maria, Pfingsten, Sohn, Trintät, Vater49 Kommentare zu Der Vater, der Sohn und Maria

Heilige Familie

Veröffentlicht am 29. Dezember 201228. Dezember 2012
Die Krippe auf dem Petersplatz in Rom
Die heilige Familie ganz rechts: Krippe auf dem Petersplatz, Rom

Jetzt stelle mer uns janz dumm: Was is eene Familie?

Das Thema Familie hat in letzter Zeit einiges an Prominenz bekommen: Vom Betreuungsgeld angefangen über Arbeitszeitbegrenzung für Eltern weiter über gleichgeschlechtliche Partnerschaften bis hin zu den Ansprachen des Papstes vor Weihnachten, für die er sehr viel Kritik hat einstecken müssen. Man mag der Kirche zustimmen oder nicht, die Grundformen menschlichen Zusammenlebens sind und bleiben eines der wichtigsten Themen, die wir haben.

Und so feiern wir heute das Fest der heilgen Familie. Wir feiern Josef, Maria und Jesus. Aber dabei lesen wir ein Evangelium, das scheinbar so gar nicht passen will zu so vielem, was über Familie gesagt wird. Denn Jesus passt sich so ganz und gar nicht ein.

Die Eltern haben Angst, weil das Kind weg ist. Sie suchen es, sogar drei Tage lang (eine Nebenbemerkung: Dass Jesus drei Tage lang weg ist und dann ganz anders zurück kommt, ist eine kleine Vorwegnahme dessen, was später am Kreuz geschieht). Ein Kind drei Tage lang suchen zu müssen, kann für keine Eltern einfach sein.

Deswegen ist der Vorwurf gerechtfertigt: „Wie konntest du nur?“ Die Antwort Jesu klingt für unsere Ohren neunmalklug „Ja wusstet ihr denn nicht ..?“ Er gibt keine Erklärung, er hat keine Schuldgefühle, es scheint, als nehme er die Angstgefühle seiner Eltern nicht ernst. Kein gutes Zeichen für eine Familie, auch nicht für die heilige Familie. Weiterlesen “Heilige Familie”

Kategorien Allgemein, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Familie, Fest, Gehorsam, heilige Familie, Jesus, Josef, Maria, Vater1 Kommentar zu Heilige Familie

Freude, Freiheit, Gnade: Benedikt XVI. über Maria

Veröffentlicht am 19. Dezember 2012

Bei der vorweihnachtlichen Generalaudienz an diesem Mittwoch sprach der Papst über Maria: Die versprochene Freude aber auch die schweren Zeiten, das Verstehen und die Demut, die Freiheit des “Ja” und die Gnade Gottes.

 

Die Katechese des Papstes:

In dieser Katechese vor Weihnachten möchte ich das Geheimnis der Verkündigung der Geburt Jesu an Maria mit Ihnen betrachten. Der Engel Gabriel redet Maria mit einem besonderen Gruß an: »Chaîrē kecharitomēne, ho Kyrios meta sou. Freue dich, du Gnadenvolle. Der Herr ist mit dir« (Lk 1,28).

Das Wort chaîrē – freue dich – ist eine im griechischen Sprachraum übliche Grußform; in den Evangelien kommt es nur einmal – eben hier – vor. Dagegen im griechischen Text des Alten Testaments erscheint es viermal und bezeichnet dort die Freude des Volkes Israel über den nahenden Messias und das Frohsein in der Tiefe des Herzens.

Diese innere Freude lässt sich selbst durch schmerzvolle Erlebnisse nicht vertreiben, sondern wird dadurch erst zur rechten Reife geführt. Weiterlesen “Freude, Freiheit, Gnade: Benedikt XVI. über Maria”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Glaube und Vernunft, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von Gott, VatikanSchlagwörter Benedikt XVI., Engel, Gabriel, Generalaudienz, Gnade, Maria, Verkündigung, Vertrauen1 Kommentar zu Freude, Freiheit, Gnade: Benedikt XVI. über Maria

Die Symphonie des heutigen Festes

Veröffentlicht am 15. August 201215. August 2012
Apsis-Mosaik in Santa Maria Maggiore, Rom

„Der Himmel ist nicht eine weit entfernte und unbekannte Zone des Universums, er gehört in die Geographie des Herzens”

Mariae Aufnahme in den Himmel ist ein eher sperriger Titel und auch der Gedanke dahinter will vielleicht nicht so schnell in unsere moderne Vorstellungskraft. Wir haben leider verlernt, Realitäten zu sehen, die nicht anfassbar sind. Dabei ist diese Tradition uralt, auch wenn sie in der katholischen Kirche erst seit 1950 als Lehre offiziell verkündet ist. Schon wenige Jahre nach dem Konzil von Ephesus aus dem Jahr 431 ist Mariä Himmelfahrt in der Ostkirche bezeugt. Das Konzil hatte Maria als „Gottesgebärerin“ bezeichnet. Der byzantinische Kaiser Mauritius macht den 15. August am Ende des sechsten Jahrhunderts zu einem staatlichen Feiertag. Seit dem siebten Jahrhundert feiert dann auch die Westkirche das Fest.

Was die Aufnahme – und damit das heutige Hochfest – bedeutet, darauf ging Papst Benedikt an diesem Morgen in seiner Predigt ein. Er feierte das Hochfest in der Pfarrkirche von Castelgandolfo.

 

„Eine erste Antwort ist: Wir lernen durch Mariens Aufnahme in den Himmel, dass in Gott Platz ist für den Menschen. Gott selbst ist das Haus mit den vielen Wohnungen, von dem Jesus spricht, er ist das Haus des Menschen. Und Maria entfernt sich nicht von uns, wenn sie mit Gott vereint wird, sie geht auch nicht in eine ferne Galaxis: Wer zu Gott geht, der nähert sich uns vielmehr an, weil Gott uns allen nahe ist. Weiterlesen “Die Symphonie des heutigen Festes”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von Gott, VatikanSchlagwörter Benedikt XVI., Castelgandolfo, Hochfest, Maria, Mariae Aufnahme, Mariae Himmelfahrt, Messe, Predigt2 Kommentare zu Die Symphonie des heutigen Festes

Die große Betende

Veröffentlicht am 14. März 201214. März 2012

Beten kann man lernen. Und zwar sowohl als Individuum als auch als Gemeinschaft. Papst Benedikt geht mit seiner Gebetsschule bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch einen Schritt weiter, aus dem Leben Jesu ins Leben der Kirche. Die Gemeinde sammelt sich und lernt neu das Beten, das ein anderes geworden ist.

Es beginnt in der Gruppe von Menschen, die von Jesus „zurückgelassen“ wurden, die die Kirche, die in Christus begonnen ist, weiter leben. Und diese Gemeinschaft der Betenden findet sich im „Ja“ Mariens. Es geht um Hinwendung zu Gott, um Gebet, aber auch um Ausharren und Treu sein, alles das gehört ins Gebet der Kirche.

 

Liebe Brüder und Schwestern!

Im Rahmen der großen Katechesenreihe über das Gebet möchte ich heute eine neue Reihe beginnen über das Gebet in der Apostelgeschichte und in den Paulusbriefen. Der heilige Evangelist Lukas beschreibt in der Apostelgeschichte, wie die Jünger nach der Himmelfahrt Jesu im Gebet den verheißenen Heiligen Geist erwarten, die Gabe des Auferstandenen, der dann sie zur Kirche machen soll.

In diesem Klima betender Erwartung erwähnt Lukas, der sein Evangelium mit Maria begonnen hatte, zum letzten Mal Maria. Er schreibt: „Sie alle verharrten dort einmütig im Gebet, zusammen mit den Frauen und mit Maria, der Mutter Jesu, und mit seinen Brüdern“ (Apg 1,14). Maria stand am Beginn des irdischen Lebens Jesu, und mit ihr nehmen auch die ersten Schritte der Kirche ihren Anfang, so wie Jesus bei Maria durch den Heiligen Geist empfangen und geboren wurde, so wird wieder aus der betenden Gemeinschaft der Jünger mit Maria in der Mitte der Heilige Geist kommen über sie und von ihr und aus ihnen wird die Kirche erschaffen. Maria steht am Beginn des irdischen Lebens Jesu und mit ihm beginnt auch die Kirche. Ihre betende Gegenwart, mit der sie ihren Sohn begleitet hat bis unter das Kreuz, dauert in der Kirche fort. Im Abendmahlssaal teilt Maria mit den anderen die Gabe des Heiligen Geistes.

Wenn es ohne Pfingsten keine Kirche gibt, so gibt es ohne die Mutter Jesu kein Pfingsten. Oder, wie der heilige Chromatius von Aquileia sagt: Man könnte sie nicht Kirche nennen, wenn nicht Maria zugegen wäre, die Mutter des Herrn. Die Kirche Christi ist dort, wo die Menschwerdung Christi aus der Jungfrau verkündet wird; und wo die Apostel verkünden, dort hört man das Evangelium (vgl. Sermo 30,1). Die Mutter Jesu in der Kirche verehren heißt dann von Maria lernen, betende Gemeinschaft zu sein und alle Aspekte des Gebets aufzutun: sich nicht nur in der Not und allein an Gott zu wenden, sondern in Gemeinschaft, einmütig, beharrlich und treu. Und auch zu beten, wenn wir Freude haben und danken dürfen.

(..) Maria wird uns von Lukas vor allem als die große Betende dargestellt. Durch das Hören auf den Herrn und das Gebet war sie bereit, Mutter Gottes und Mutter der Kirche zu werden. Ihre Mutterschaft übt sie bis zum Ende der Zeiten aus, und ihr dürfen wir unser Leben anvertrauen. Von Maria können wir das Beten lernen und lernen, aus der Beziehung zu Gott zu leben. Der Heilige Geist mache euch froh und stark im Glauben.

 

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Apostelgeschichte, Benedikt XVI., Beten, Betende, Gebet, Gebetsschule, Generalaudienz, Kirche, Maria, Pfingsten1 Kommentar zu Die große Betende

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