Es klingt schon etwas pathetisch, das so zu sagen, aber ich stehe dazu. Mit der Einführungsmesse gestern geht ein gefühlt einziger langer Tag zu Ende. Das Treffen mit den Vertretern anderer Konfessionen („Petrus spricht zu Andreas“) und anderer Religionen wirkt da schon wieder fast wie päpstlicher Normalbetrieb.
Begonnen hatte der Tag am 11. Februar, als uns die Ankündigung des Rücktritts Benedikt XVI. mit einer geistigen Armbewegung alle Projekte und Arbeiten vom Schreibtisch wischen ließ. Seitdem haben wir das Ende eines Pontifikates und den Beginn eines neuen Erlebt, alles im Rückblick aneinander gereiht und ohne Pause.
Jetzt gehört der Petersplatz wieder den Schülergruppen und ihren Pausenbroten, zwar wird Ostern vorbereitet und die Ölbäume für den Palmsonntag werden gepflanzt, aber die 5.000 Journalisten und ihr Interesse sind erst einmal weg.
Irgendwann in der Mitte, als wir vor Arbeit in der Redaktion kaum noch gucken konnten, habe ich halb scherzhaft zu meinen Leuten gesagt, dass unsere eigentliche Arbeit erst nach der Wahl des Papstes beginne. Man hat meinen Kommentar irgendwie mit einem hohlen Lachen bedacht. Aber ich stehe dazu: Unsere Arbeit beginnt erst. Noch wissen wir nicht genau, was für einen Papst wir haben. Er entzieht sich einer frühen Beurteilung, alle sind sich irgendwie noch unsicher.
Also: Unsere Arbeit, meiner Arbeit beginnt jetzt erst. Auf geht’s, werden wir noch einmal pathetisch: Ein neuer Tag beginnt.