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Schlagwort: Entscheidung

Demokratie und der Wille Gottes

Veröffentlicht am 12. Januar 20208. Januar 2020
Synode ist kein Parlament Ein Parlament unter vielen: da können wir was lernen. Reichstagsgebäude in Berlin, September 2019

Warum eigentlich nicht? Synode ist kein Parlament, diesem Satz von Papst Franziskus habe ich mich immer angeschlossen. Und bin damit neulich auf Widerstand gestoßen, was denn schlecht am Parlamentarismus sei, dass man ihn nicht auch in der Kirche mehr gebrauchen könne.

Es geht natürlich um den synodalen Weg, oder im Fall von Papst Franziskus allgemein um Synoden in der katholischen Kirche. Da scheint etwas abgewehrt werden zu müssen. Jedenfalls höre ich aus dem Papst-Zitat und aus vielen Interviews in den vergangenen Wochen genau das heraus.

Synode ist kein Parlament

Das ZDK – die Laienvertretung der Kirche in Deutschland – hat vor Beginn des synodalen Weges einen Beschluss getroffen, in dem es um die Segnung von homosexuellen Paaren und Partnerschaften geht. Drunter steht „beschlossen durch …“. Ein Beschluss. Eine Stellungnahme weil sich das Gremium in Abstimmung dafür ausgesprochen hat. Und mindestens ein Bischof schließt sich dem an. Da ist also ein wenig Demokratie dabei. Ist das so schlimm?

Kirche hat immer die politischen und gesellschaftlichen Formen integriert, Adel und König haben ihre Stempel aufgedrückt, viel Kirchen- und vor allem Bischofs- und Papstgeschichte ist Machtgeschichte. Soziale und politische Formen haben Autorität in der Kirche geprägt. Warum also nicht auch jetzt? Jetzt, wo eben nicht mehr Oligarchen und Fürsten bestimmen, was der Rest der Welt zu tun hat, warum sollen wir ausgerechnet jetzt aufhören, Machdefinitionen von „außen“ auch bei uns in der Kirche anzuwenden?

Kirche hat sich Macht immer abgeschaut

Mal so gefragt: kann das Hören auf den Willen Gottes nicht auch Ausdruck in demokratischen Prozessen haben? Dass das missbraucht werden kann ist kein Argument, dasselbe ist mit monarchischer Machtfülle auch passiert. Und zwar reichlich.

In der Vergangenheit haben sich selbst Päpste in ihren Rüstungen an der Spitze von Armeen gesetzt, haben Bischöfe ohne Weihe nur nebenbei ihr Bistum geleitet und waren ansonsten als Fürsten unterwegs. Das mögen Einzelfälle sein, aber es hat Kirche eben auch geprägt. Wenn Autoritäts-, Macht- und vor allem Legitimitätsformen früher übernommen wurden, warum ausgerechnet jetzt damit aufhören wollen?

Formen von Autorität und Legitimität

Noch einmal zurück zum Papstzitat vom Anfang: Synode sei kein Parlament. Das ist natürlich richtig in dem Sinne, dass Parlament immer Repräsentation bedeutet. Glauben kann man aber nicht repräsentieren. Auch gibt es so etwas wie Gehorsam. Kein beliebtes Wort, wir können es aber nicht einfach fallen lassen.

Demokratische Elemente aber müssen dem doch nicht entgegen stehen. Wenn man das klug anstellt und transparente Vereinbarungen trifft, warum denn nicht? Nehmen wir ein dogmatisch ungefährliches Beispiel: Geld. Wie viel Schaden ist angerichtet worden durch intransparenten, dummen Umgang mit Geld? Und wie viel von dem könnte man vermeiden, wenn man auf Transparenz und Rechenschaft setzt? Aufbauend auf demokratische Prinzipien? Nicht weil es besser funktioniert, sondern schlicht weil Geld nicht Kirchenoberen gehört sondern allen?

Gottes Kirche heute

Wir wollen und sollen auf Gottes Willen hören. Der kommt aber in den seltensten Fällen direkt, sozusagen als Stimme aus dem „Off“. Der Wille zeigt sich uns vermittelt und will dann unterschieden werden. Warum sollte das nicht durch demokratische Elemente möglich sein?

Kreativität ist hier gefragt. Nicht um uns zeitgeistiger zu machen, sondern um besser zu hören und zu verstehen, was Gottes Kirche heute sein kann und soll.

Kategorien Allgemein, Bischofssynode, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Geschichte, Glaube und Gerechtigkeit, VatikanSchlagwörter Autorität, Demokratie, Entscheidung, Kirche, Parlament, synodaler Weg6 Kommentare zu Demokratie und der Wille Gottes

Der Franziskus-Effekt: Dynamik

Veröffentlicht am 10. Februar 201510. Februar 2015

Teil 4 und letzter Teil einer kleinen Reihe

Das vierte Element des Franziskus-Effektes ist das für mich faszinierendste Thema. Dazu möchte ich ein Zitat anführen, dessen Urheber hier nicht wichtig ist, das aber sehr gut eine weit verbreitete Einstellung dem Papst gegenüber zusammen fasst: „Papst Franziskus hat die Latte hoch gelegt, hat wunderbare Zeichen gesetzt, hervorragende Predigten gehalten, aber jetzt braucht der Papst vorzeigbare Resultate. Die Menschen wollen keine Dialogprozesse mehr ohne Ergebnis, sie wollen, dass sich wirklich etwas bewegt.“

Der Sprecher hier liegt falsch. Die Zumutung Papst Franziskus’ liegt darin, dass er genau das nicht tut. Greifen wir zu einer seiner Überzeugungen, die sich bis in die Zeiten zurückverfolgen lässt, in denen Bergoglio Jesuitenprovinzial war, also bis in die 70er Jahre.

„Die Zeit ist mehr wert als der Raum. Dieses Prinzip (des Vorrangs der Zeit) erlaubt uns, langfristig zu arbeiten, ohne davon besessen zu sein, sofortige Ergebnisse zu erzielen. Es hilft uns, schwierige und widrige Situationen mit Geduld zu ertragen oder Änderungen bei unseren Vorhaben hinzunehmen, die uns die Dynamik der Wirklichkeit auferlegt. Es lädt uns ein, die Spannung zwischen Fülle und Beschränkung anzunehmen, indem wir der Zeit die Priorität einräumen. (..) Dem Raum Vorrang geben bedeutet sich vormachen, alles in der Gegenwart gelöst zu haben und alle Räume der Macht und der Selbstbestätigung in Besitz nehmen zu wollen. Damit werden die Prozesse eingefroren. Man beansprucht, sie aufzuhalten. Der Zeit Vorrang zu geben bedeutet sich damit zu befassen, Prozesse in Gang zu setzen anstatt Räume zu besitzen.”

Zitiert nach Evangelii Gaudium (Nr. 222f), dort ist es das erste der vier Prinzipien, die er gegen Ende anfügt. Ich habe sie mal die vier „pastoralphilosophischen“ Prinzipien genannt. Wenn ich einmal die Unterhaltung zweier (nicht deutschsprachiger) Bischöfe zitieren darf, die ich zufällig mitbekommen habe und deswegen anonym lasse: „Wir können uns diese Debatte über die Familie nicht leisten, wir verlieren zu viel an Boden!“. Wir verlieren Boden, genau das ist gemeint, wenn der Papst vom Raum spricht. Er setzt auf Prozesse, nicht auf Positionen. Und deswegen wird Papst all die, die jetzt endlich Entscheidungen erwarten, enttäuschen.

 

Der Papst wird enttäuschen

 

Noch ein Zitat: „Der erste Papst aus dem erneuerungsfreudigen Jesuitenorden verändert die Kirche im Sauseschritt. Doch vor den nötigen Korrekturen in der Lehre zuckt der Südamerikaner zurück.“ Das stammt aus Publik Forum, ich denke aber, das viele Menschen das so sagen könnten und würden. Oder auch tun. Das Wort „nötige“, „nötige Reformen“ ist trügerisch. Es besagt ja, dass ich weiß oder jemand weiß, was nötig ist. Dass es also einen Plan gibt. Ich glaube aber nicht, dass Franziskus so einen Plan hat, und das meine ich im guten Sinn.

Papst Franziskus setzt auf Prozesse. Er setzt nicht auf den Plan, er geht nicht in die Bischofssynode zur Familie, wissend, was dabei heraus kommen soll. Er gibt Kontrolle ab oder geistlich gesprochen gibt dem Heiligen Geist Raum, nicht nur im Gebet oder in Reden, sondern ganz konkret, indem er die Dinge nicht vorentscheidet, sondern offen lässt. Weiterlesen “Der Franziskus-Effekt: Dynamik”

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und Vernunft, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Dynamik, Effekt, Entscheidung, Franziskus, Herausforderung, Papst, Prozess13 Kommentare zu Der Franziskus-Effekt: Dynamik

Dem Verfahren eine Chance!

Veröffentlicht am 23. Oktober 201323. Oktober 2013

Es ist nicht der von vielen gewünschte Befreiungsschlag geworden. Bischof Tebartz-van Elst bleibt Bischof von Limburg, wenn er sich jetzt auch eine Auszeit nimmt und die Geschäfte von jemand anderem geführt werden, von einem Generalvikar, also dem regulär eingesetzten ständigen Vertreter.

Was heißt das?

Erstens setzt der Vatikan damit sein Vertrauen in die von Erzbischof Robert Zollitsch eingesetzte Kommission, die herausfinden soll, was genau in Limburg passiert ist, wer Verantwortung trägt und was für Schlüsse daraus zu ziehen sind. Zollitsch hatte selbst ja vor einer Woche gesagt, eine gute Lösung sei ihm lieber als eine schnelle, vielleicht zu schnelle.

Zweitens betont der Vatikan, dass der Papst immer sehr gut informiert gewesen sei. Das mag sich gegen die Berichterstattung richten, die besonders in den letzten Wochen in einen Überdreh geraten ist, der viel von dem Frust und Ärger auch erst geschaffen hat. Es ist und bleibt eine Belastung für die Menschen in Limburg, dass es den Befreiungsschlag nicht gibt, aber seien wir ehrlich, keine schon jetzt getroffene schnelle Entscheidung hätte allen erst später herausgefundenen Tatsachen vollständig Rechnung tragen können. Und seien wir noch einmal ehrlich: Keine Entscheidung hätte den Dauerwiederholungen von „Protzbischof, Prunkbischof“ gerecht werden können.

Viele Menschen richten jetzt ihren Zorn auch auf den Papst, weil sie sich den Schnitt gewünscht hätten, weil der Ärger zu groß ist. Aber mir persönlich ist ein Papst, der Verfahren achtet, lieber als eine Entscheidung, die nur auf die Person schaut.

Jetzt hat also das Verfahren eine Chance, Tatsachen festzustellen. In der Vergangenheit waren ja jede Menge Dinge in die Geschichte hineinphantasiert worden, da würde ein konservativer Bischof verfolgt oder auch da würde ein Verschwender gedeckt. Die Kirche hat nun die Chance, herauszufinden, was genau passiert ist und dann die Entscheidungen zu treffen, die notwendig sind. Damit lässt sich genau der Fehler vermeiden, der Bischof Tebartz-van Elst immer vorgeworfen wird: Er habe sich nicht an Verfahren gehalten.

 

 

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Kirche und Medien, VatikanSchlagwörter Auszeit, Entscheidung, Franziskus, Tebartz-van Elst, Vatikan24 Kommentare zu Dem Verfahren eine Chance!

Papstkritik, diesmal an Franziskus

Veröffentlicht am 12. Oktober 2013
Generalaudienz, (c) Osservatore Romano
Generalaudienz, (c) Osservatore Romano

Reform ist das langsame und lange Bohren dicker Bretter, sie erfordert Leidenschaft und Augenmaß. So mag ich an dieser Stelle Max Weber leicht verfremdet zitieren. Aber es ist wahr: Anders als uns die knall- und bombonbunte Welt der Politik weißmachen will, ist Reform nicht über Nacht zu haben, auch nicht im Vatikan.

Aber mit den ersten Schritten in Richtung einer Reform kommen auch die ersten Kritiken am Papst.

 

Endlich gibt es qualifizierte Kritik am Papst

 

Mit Kritik meine ich hier nicht die Fortsetzung dessen, was einige Freunde von Liturgie und Stil zu Beginn des Pontifikates über die Messfeiern, Gewänder, das Auftreten etc. des Papstes gesagt haben. Ich meine die „zweite Generation“ von Kritik, die auf mittlerweile acht Monaten Beobachtung beruht und die sich nun in den Medien äußert.

In einer österreichichen Talkshow, in Radiosendungen, in den Fragerunden nach Vorträgen und beim Lesen von Zeitungen begegnet mir diese Kritik nun verstärkt, auch ein Zeichen dafür, dass wir in den Mühen der Ebene angekommen sind. Auch dieser Papst lebt bei allem Charisma und allen Reisen und ungewöhnlichen Begegnungen den Alltag.

Ich finde diese Kritik gut und hilfreich, weil in den Auseinandersetzungen um Kirche, Glauben und Reform die eigene Begeisterung nicht mehr reicht, man muss ins Argument, denken und streiten und reden, um bestehen zu können. Das hilft, die eigenen Denkweisen und Überlegungen zu schärfen, denn mit einfachen Aussagen kommt man da – zu Recht – nicht weit. Kritik hilft mir beim Denken, so wie mir der Zweifel beim Glauben hilft.

Drei Vorwürfe habe ich herausgesucht. Diese drei möchte ich in drei Beiträgen kurz ansprechen.

 

Erstens: Alles nur Stil, alles nur äußerlich

 

Vorwurf 1: Der Papst kümmert sich nicht um die Reform. Man werde wenig bis gar nichts sehen, sondern nur Worte hören. Ab und zu folgt dann auch der Verweis auf das Alter des Papstes.

Diesen Vorwurf muss man Ernst nehmen, weil er mit Erwartungen zu tun hat, die Franziskus selber geweckt hat. Die Ernennung der acht Kardinäle und vor allem auch die Vorkonklaverede geben eindeutige Hinweise, die begleitenden Interviews der Kardinäle um die Papstwahl herum sekundieren das.

Vorwurf 1b, eine Variante von 1: Dem Papst geht es eigentlich nicht um strukturelle Reform, sie ist zweitrangig. Da gibt es auch einige Papstzitate zu, die Strukturreform und das Sprechen darüber deutlich in die zweite Reihe rücken. Weiterlesen “Papstkritik, diesmal an Franziskus”

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Franziskus, Glaube und Vernunft, Kirche und Medien, Neulich im Internet, VatikanSchlagwörter Entscheidung, Erwartung, Franziskus, Kirchenreform, Kritik, Leitung, Medien, Papst, Pontifikat, Presse, Reform, Wahrnehmung18 Kommentare zu Papstkritik, diesmal an Franziskus

Es ist laut

Veröffentlicht am 5. Februar 20135. Februar 2013

Seit Tagen geht das Schauspiel um Pille und Kirche über die Bildschirme und die Nachrichtenagenturen, aber Klarheit will sich noch nicht recht einstellen, jedenfalls bei mir nicht. Und irgendwie hat die Geschichte mit den Kölner Krankenhäusern die Debatte verdorben.

Je mehr jetzt geredet wird, desto mehr merke ich das Bedürfnis, jetzt erst einmal nichts zu sagen. Eingerahmt von der Sexismus-Debatte reden wir über Sexualität und Gewalt und die Folgen davon. Manchmal ist nicht ganz klar, worüber gesprochen wird, aber hinter alldem liegt immer der Wunsch nach Selbstbestimmung: Die Selbstbestimmung des Einzelnen und die Selbstbestimmung der Gruppe, in diesem Fall der Kirche. Da braucht es mehr Ruhe, als uns die lauten Meinungen zugestehen wollen.

Seit Tagen denke ich, dass ich dazu eine Meinung haben müsste, aber die will sich nicht einstellen. Das Kirchen-bashing ist zu einfach und die Absolutismen von apodiktischen Lehrmeinungen sind leidenden Frauen gegenüber nicht gerecht. Es geht um menschliches Leben, das von Müttern und das von ungeborenen Kindern, und es geht um die menschliche Würde. Wir sprechen über Sexualität und Verantwortung, gleichzeitig über Gewalt und Missbrauch. Es geht um technische Mittel wie die Pille, die Sexualität verfügbar macht, und es geht um Liebe. Und das alles soll dann noch vernünftig – und ruhig – besprochen werden. Das überfordert uns wohl im Augenblick. Jedenfalls überfordert es mich.

„Wenn sie einander aushelfen, dann belehrt die Vernunft die Liebe und erleuchtet die Liebe die Vernunft. Die Vernunft schmiegt sich der Regung der Liebe ein, und die Liebe lässt sich die Grenzen der Vernunft gefallen. Auf diese Weise vermögen sie Großes“ (Wilhelm von Saint-Thierry, + 1148, Über die Natur und Würde der Liebe, 25). Ich weiß auch nicht, warum ich gerade dieses Zitat so treffend finde.

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Kirche und MedienSchlagwörter Deutschland, Entscheidung, Freiheit, Köln, Krankenhaus, Pille, Pille danach, Sexualität, Verhütung8 Kommentare zu Es ist laut

Standardisierung (2): Wer entscheidet, was Nachricht ist?

Veröffentlicht am 18. Juni 2012

Innenleben eines RechnersDie Bewertung menschlicher Werke und die Standardisierung durch Algorithmen ist das eine. Dazu habe ich vor einigen Tagen etwas gepostet. Etwas ganz anderes ist es, wenn die Texte selber von Rechnern geschrieben werden. In den USA gibt es einen Radiosender – Big Ten Network – der eine Software nutzt, die Nachrichten schreibet. Ein Computer als Journalist.

Auch hier ist erst einmal Vorsicht angesagt, vieles beim Schreiben kann von Rechnern übernommen werden, das Suchen von Informationen, das Zusammenstellen etc. ist keine nur vom Menschen zu erledigende Sache.

Interessant wird es erst, wenn es zu Entscheidungen kommt: Was ist eine Meldung und was nicht? Was ist relevant und was nicht? Ein Computer entscheidet streng nach den ihm gesetzten Parametern, eine „journalistische Nase“ wird er wohl nie entwickeln.

Aber es geht ja auch nur um die „kleinen“ Nachrichten, um Sportergebnisse etwa oder um das Update der letzten Ereignisse bei einem Großevent. Aber der Chef der Firma Narrative Science, die die Software entwickelt hat, schielt bereits auf Journalistenpreise für Computer. Ein Pulitzerpreis für einen Algorithmus. Weiterlesen “Standardisierung (2): Wer entscheidet, was Nachricht ist?”

Kategorien Allgemein, Kirche und Medien, Neulich im InternetSchlagwörter Anthropologie, Computer, Entscheidung, Ethik, Medien, Nachricht, Neue Medien, Werbung3 Kommentare zu Standardisierung (2): Wer entscheidet, was Nachricht ist?

Es war einmal in Berlin

Veröffentlicht am 17. Februar 201217. Februar 2012

Es wird Zeit, sich mit einigen Tagen Abstand um die Entscheidung des Gerichts Berlin Tiergarten zu kümmern, das in den Zeitungen wenig, in unserer Blogosphere aber viel Resonanz ausgelöst hat. Ein Blogger hatte im vergangenen Jahr im Zusammenhang mit einem Eintrag über Kardinal Joachim Meisner die katholische Kirche als „Kinderficker-Sekte“ bezeichnet. Die Staatsanwaltschaft war tätig geworden, weil sie darin eine „Störung des öffentlichen Friedens“ sah, wie das Gesetz es formuliert.

Eine Richterin hat die Eröffnung des Hauptverfahrens abgelehnt, eine Störung sei nicht zu erkennen. Der juristische Prozess ist noch nicht abgeschlossen, die Staatsanwaltschaft kann Einspruch einlegen, aber das ist ein anderes Thema.

Was für eine Häme die Berichterstattung darüber im Netz ausgelöst hat! Bis auf einige Seiten, die sich zwar als katholisch Bezeichnen, mit Christentum aber nichts zu tun haben, habe ich von kirchlicher oder glaubender Seite noch nie solch herabwürdigende Häme Nichtglaubenden gegenüber gehört oder gelesen.

Die Richterin zitierte die Fälle von Missbrauch in der Kirche und das verloren gegangene Vertrauen in die Institution, das habe alles auch mit der Verantwortung der Kirche zu tun. Das ist alles richtig. Es mag sogar stimmen, dass Beschimpfungen nach solchen Ereignissen im gewissen Maß zu erwarten und zu ertragen sind, ohne gleich als Störung des öffentlichen Friedens gelten zu müssen. Weiterlesen “Es war einmal in Berlin”

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Glaube und Vernunft, Kirche und MedienSchlagwörter Blogosphere, Entscheidung, Häme, Kinderficker-Sekte, Landgericht Berlin, Missbrauch, Prävention, Religionsbeschimpfung18 Kommentare zu Es war einmal in Berlin

Eine Frage, Pater Terstriep …

Veröffentlicht am 12. November 20119. November 2011

Wir sprechen heute vermehrt von „religiöser Indifferenz“. Menschen sei Religion egal. Nun ist Indifferenz ja Teil der christlichen Tradition, und das auch noch in einem guten Sinn. Trotzdem ist der Begriff der religiösen Indifferenz nicht positiv gemeint: Pater Dominik Terstriep: Was ist der Unterschied zwischen Indifferenz und „Das-ist-mir-egal“?

„Das-ist-mir-egal” kann man von zwei Seiten her betrachten. Es gibt eine aktive Gleichgültigkeit. Die kann positiv ein Schutz sein. Jemand muss sich vor etwas schützen, das ihm bedrohlich erscheint, um weiter leben zu können. Er weiß sehr wohl, dass es die Gefahren um ihn herum gibt, sieht aber an ihnen vorbei, um – im Extremfall – überleben zu können oder weniger dramatisch, um weiter das tun zu können, was er gerade jetzt tun muss. Man kann z.B. an einen Studenten denken, der sich auf ein Examen vorbereitet und weiß, dass die Stoffmenge so groß ist, dass er das Ganze nicht wird beherrschen können. Dennoch versucht er sich so gut wie möglich vorzubereiten. Während der Vorbereitung auf die Prüfung ist ihm egal, was dann drankommen wird. Er tut sein Bestes, um arbeitsfähig zu bleiben und nicht durchzudrehen.

Oder eine Pflegerin im Hospiz, die jeden Tag mit dem Sterben konfrontiert wird. Sie kann nicht mit jedem Patienten mitsterben. Sie wird kaum sagen, der Sterbende sei ihr egal, aber sie schützt sich, indem sie den Tod, der auch sie einmal treffen wird, nicht zu nah an sich heran lässt. Oder denken wir an eine Frage oder einen Konflikt. Beide können jetzt nicht gelöst werden, man kommt da einfach nicht weiter. Sie werden auf die Seite gestellt, um dann hoffentlich später einmal wieder aufgegriffen zu werden.

Ins Negative schlägt diese Haltung um, wenn „Das-ist-mir-egal“ zu einem undurchdringlichen Panzer wird. Weiterlesen “Eine Frage, Pater Terstriep …”

Kategorien Allgemein, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter egal, Entscheidung, Geistliches Leben, Indifferenz4 Kommentare zu Eine Frage, Pater Terstriep …

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