Skip to content
  • Home
  • Über mich
  • Jesuiten

PaterBerndHagenkord.blog

Vatican News

powered by Logo des Jesuitenordens

Schlagwort: Jesus Christus

Der Schurke Christus und die Freiheit

Veröffentlicht am 8. Dezember 2018
Kirche und Freiheit: Innenraum von Sankt Peter, sehr früh morgens Sankt Peter, sehr früh morgens

Kennen Sie den guten Jesus und den Schurken Christus? Das ist der Titel eines Buches des englischen Autors Philip Pullmann, das Roman zu nennen etwas übertrieben wäre. Erschienen 2010 spielt der Autor mit der Idee, dass Jesus gut gewesen sei, ehrlich und überzeugt, dass aber der ganze Überbau, samt Idee von Kirche und so weiter, von seinem Zwillingsbruder Christus gekommen sei, der auch nach der Kreuzigung seine Rolle übernommen habe. Angeleitet vom Verführer, jedenfalls wird das angedeutet. Es geht um Kirche und Freiheit, so einfach mag ich das zusammen fassen.

Das Ganze ist interessanter geschrieben, als ich das hier skizzenhaft darstellen kann, Jesus Christus – und damit auch die Botschaft und sein Auftrag – wird in zwei Personen zerlegt und die Inhalte werden voneinander getrennt.

Der zerlegte Herr

Das ganze Buch hat zwei Scharniere. Zum einen ist da die Vision des Christus genannten Zwillingsbruders, der sich eine Kirche wünscht, mit Priestern, Regeln, Kultvorschriften und dem ganzen Drum und Dran, das wir heute meistens mit Kirche in Verbindung bringen.

Das zweite Scharnier ist das Schlussgebet des Jesus, im Garten vor der Hinrichtung. Jesus verstummt, weil Gott nicht antwortet und er auch nicht weiß, ob es Gott überhaupt gibt. Zuvor aber reflektiert er die Pläne seines Bruders für eine Kirche und verdammt sie, der Teufel ergreife Besitz vom Menschen, sobald dieser Macht übernehme. Er schimpft auf die Privilegien der wenigen, die die Kirche regieren und so weiter. Die ganze Palette des Schlechten in der Kirche wird Jesus in den Mund gelegt.

Die Kritik kam natürlich prompt, der Autor musste mit Personenschutz zur Buchvorstellung. Aber auch Atheisten waren nicht glücklich, Pullman versuche immerhin Jesus zu retten. Kluge Kritik etwa kam damals, 2010, von dem Theologen Gerard O’Collins.

Großinquisitor, neu aufgelegt

Das Ganze ist natürlich eine literarische Vorstellung, kein wirklicher Umgang mit Geschichte und Bibel. Was mich wiederum gleich zu DEM Text greifen lässt, der das Vorbild für die ganze Gattung ist, Der Großinquisitor von Fjodor Dostojewskij, aus den Gebrüdern Karamasow.

Ein direkter Berührungspunkt zwischen dem „Schurken Christus“ und dem Inquisitor ist etwa das Wunder, das den Glauben ersetzt. Ein zweiter Punkt ist die Freiheit: die wahre Freiheit erlangt der Mensch erst, wenn er der Freiheit entsagt und sich unterwirft, sagt der Großinquisitor. Jesu unbedingte Freiheit überfordere den Menschen, die Kirche hingegen habe die Tat Jesu „verbessert“ (wörtlich so auch im „Schurken Christus“) und auf Autorität gegründet, damit auch erkennbar gemacht für die Menschen, die nicht so stark sind und die Hilfestellungen brauchen.

Die so verstandene Kirche habe Platz für den Schwachen, überfordere ihn nicht. Aber dazu braucht es halt Regeln und Autorität, welche die absolute Freiheit ersetzen, so die „Phantasie“ die Dostojewskij dem Inquisitor in den Mund legt.

Kirche und Freiheit

Beide Erzählungen vereint, dass „Kirche“ etwas Anderes will, als Jesus gewollt habe.

Warum mache ich das hier so ausführlich? Weil es ein wunderbares Beispiel für Kirchenkritik ist, wie sie in den Köpfen vieler Leute steckt und mir immer wieder begegnet. Und weil es um das Thema geht, dass wie kein anderes ethische, moralische, gesellschaftliche Fragen durchzieht, auch wenn es nicht aus gesprochen wird. Das Thema Freiheit. Und mit Literatur macht es einfach mehr Spaß.

Mein Problem mit dieser Art Kirchenkritik ist, dass Kirche nicht mehr kritisierbar wird. Klingt wie ein Widerspruch, ist in meinen Augen aber keiner. Die Kirche wird im literarischen Trick insgesamt zu einer Verfälschung der Botschaft Jesu. Das Sündhafte in der Kirchengeschickte wird so dem Guten gleichgestellt, Sünden und Schlimmes und Falsches wird nicht mehr identifizierbar, weil ja alles gleich falsch ist. Das Sündhafte wird in den Grund der Kirche hinein gelesen.

Damit wird die Erzählung sowas wie eine umgedrehte Prophetie. Es gibt keine Freiheit mehr, weil ja alles falsch ist, es ist egal, was man tut oder nicht.

Echte Geschichte hingegen hilft uns dabei, das Sündhafte, das Falsche, die Irrwege und Irrtümer zu identifizieren. Weit mehr, als es eine Generalverdammung je sein könnte. Dann kann man sich die Regeln vornehmen und schauen, wie sie und ob sie hilfreich sind oder nicht. Oder vielleicht sogar ein „Weg der Freiheit“, wie der Papst sagt. Dann wird echte Kritik möglich.

Freiheit überfordert

Zweitens zum Thema Freiheit: Religion will Menschen kontrollieren, weil sie alleine von der Freiheit überfordert seien, das sei die Grundhaltung der Kirchen-Oberen. Allein die Abschaffung aller dieser Beschränkungen, das sich verlassen auf die menschliche Freiheit, könne Glück schaffen, so lautet die Gegenvision. In der Geistesgeschichte der Kirche nennt man diese Haltung Pelagianismus.

Der Trick bei Pullman ist, das Erzählen selbst zum Teil des in sich verfälschenden Systems zu machen, wir können also noch nicht einmal auf die Bibel schauen, denn die ist bereits Teil der Kirche. Nur eine völlige Ablehnung schaffe die Freiheit, sich den Ideen dieses Jesus zu nähern. Damit fällt die Frage nach Sünde völlig weg. Das Gute und das Schlechte wird ununterscheidbar, alles wird in der Geschichte beliebig. Ist das Freiheit?

Freiheit überfordert uns nicht, das ist die christliche Antwort. Aber sie hat Konsequenzen. Eine frei und vor Gott getroffene Entscheidung führt zu etwas. Hinterlässt etwas. Beliebigkeit ist keine Freiheit.

Beliebigkeit ist keine Freiheit

Eine Konsequenz zum Beispiel ist, dass die Weitergabe des Glaubens Gemeinschaft schafft. Ohne diese Gemeinschaft wiederum gibt es keine Weitergabe, die beiden gehören zusammen. Das nennen wir Kirche. Ohne diese Kirche kann es gar keinen Glauben geben, keine Tradition. Und das Gleiche gilt auch für nichtkirchliche Bereiche.

Es sei ein Schurke, wer Gemeinschaft schaffen wolle, das lese ich beim oben genannten Buch. Aber genau das ist falsch. Freiheit ohne Gemeinschaft ist ohne Sinn. Und auch religiöse Freiheit, meine eigene Freiheit vor Gott und den Menschen, macht ohne Gemeinschaft keinen Sinn.

Fast automatisch hören wir bei dem Wort „Kirche” Einschränkung, Regeln, Moral. Vielleicht müssen wir uns noch mal hinsetzen und nachdenken, was Kirche auch sein kann. Was Kirche sein soll. Nämlich Raum für die Freiheit des Glaubens.

 

Kategorien Allgemein, Geschichte, Glaube und Gerechtigkeit, Glaube und Vernunft, Kunst, Kultur und KönnenSchlagwörter Bibel, Dtostojewskij, Freiheit, Großinquisitor, Jesus Christus, Kirche, Literatur5 Kommentare zu Der Schurke Christus und die Freiheit

Begegnung mit Christus

Veröffentlicht am 17. Juni 201811. November 2018
Jesusbegegnung am Brunnen: Darstellung an einem Beiststuhl im Dom Sankt Gallen Jesusbegegnung am Brunnen: Darstellung an einem Beiststuhl im Dom Sankt Gallen

Christsein heute – Gedanken zu einem Papstschreiben, Teil 3

„Es mag viele Theorien darüber geben, was die Heiligkeit ist, mit ausführlichen Erklärungen und Unterscheidungen. Diese Reflexion kann nützlich sein, doch ist nichts erhellender, als sich dem Wort Jesu zuzuwenden und seine Art, die Wahrheit weiterzugeben, umfassender zu betrachten.” So beginnt Kapitel Drei von Gaudete et Exsultate, das jetzt Thema sein soll.

Und was gibt es dazu mehr zu sagen? Schaut auf Christus!

Jesusbegegnung am Brunnen: Darstellung an einem Beiststuhl im Dom Sankt Gallen
Jesusbegegnung am Brunnen: Darstellung an einem Beiststuhl im Dom Sankt Gallen

Aber auch das will vorbereitet sein, da ist der Papst ganz Jesuit. Überhaupt, das geistliche Vorangehen von Franziskus erinnert mich sehr an die geistliche Methode des heiligen Ignatius, die dem Jesuitenorden – und anderen Gemeinschaften – zu Grunde liegt. Der Papst kennt seinen Ignatius sehr gut.

Kurze Erinnerung: Die Erkenntnis meiner selbst und der Wille, das anzunehmen was Gott vorhat, steht zu Beginn. Der Blick auf die Versuchungen ist immer dabei. Und das alles ist keine Selbstoptimierungsstrategie, sondern Vorbereitung auf den Blick auf Jesus Christus. Und genau das tut der Papst jetzt.

 

Geistliche Methodik

 

Und das Wie ist wieder typisch: nicht eine umfassende Erklärung, sondern ein Blick auf eine konkrete Stelle in der Schrift. Nicht DER Jesus, sondern unsere konkrete Begegnung in der Meditation einer Stelle ist wichtig. Hier: die Seligpreisungen (Mt 5,3-12; Lk 6,20-23), „das Wort „glücklich“ oder „selig“ wird zum Synonym für „heilig“” (64).

Erster Schritt: Anerkennen, dass Hören auf Jesus immer Wandel bedeutet. Jesus ist nicht in die Welt gekommen, um zu bestätigen, sondern um zu rufen, und das heißt immer heraus-rufen. „Anderenfalls wird die Heiligkeit nur in Worten bestehen“ (66).

Zweiter Schritt: Erkennen, worauf wir setzen und bauen. Hier geht es um die innere Freiheit, die ich brauche, um auf Jesus hören und sein Wort annehmen zu können. An dieser Stelle wird Ignatius auch wörtlich in seiner etwas sperrigen Sprache zitiert (69).

 

Das Meditieren des Rufes Christi

 

Und so geht Franziskus die einzelnen Seligpreisungen durch, er meditiert die Stellen und fragt nach, was das für unser christliches Leben, unser Christsein bedeutet. Ich mag das an dieser Stelle nicht einzeln nachvollziehen, das würde dem nicht gerecht, das müssen wir schon selber meditieren.

Nach seiner Schriftmeditation weist der Papst noch darauf hin, dass das Ganze kein harmloses Unterfangen ist, sondern dass hier der „Maßstab, nach dem wir geurteilt werden“ liegt (95). Es ist kein frommes Angebot, an dieser Stelle geht es darum, ob wir uns und unser Leben und Christi Ruf verfehlen oder ihn hören. Weiterlesen “Begegnung mit Christus”

Kategorien Allgemein, Franziskus, Glaube und Vernunft, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von GottSchlagwörter Christsein, Gaudete et Exsultate, Heilige Schrift, Ignatius, Jesuit, Jesus Christus, Meditation, Papst Franziskus, Papstschreiben, Spiritualität2 Kommentare zu Begegnung mit Christus

Ein Jahr Papst Franziskus: Das Epizentrum der Reform

Veröffentlicht am 12. März 201412. März 2014
https://blog.radiovatikan.de/wp-content/uploads/2014/03/Epizentrum-der-Reform.mp3

Der Petersplatz, das „Epizentrum der Reform“ Papst Franziskus’. Wenn mittwochs oder sonntags hier tausende Pilger, Besucher und Touristen herkommen, um den Papst zu sehen, zu hören und mit ihm zu beten, dann ist das jedes Mal eine ganz besondere Atmosphäre. Der Franziskus-Effekt, so beginnt man das zu nennen.

Am 13. jährt sich zum ersten Mal die Wahl Jorge Mario Bergoglios zu Papst Franziskus, aber nach nur einem Jahr Pontifikat ist noch nicht ganz klar, was das genau ist, dieser Effekt.

OSSROM10725Zuerst hat man versucht, ihn mit Zahlen zu fassen. Also lautete die Frage, ob die Austrittszahlen zurück gegangen sind oder gar ob mehr Menschen sich für Glauben und Kirche interessieren. Aber so einfach ist es nicht. Zahlen sind nicht das Maß, diesen Papst zu messen.

Den wirklichen Franziskus-Effekt sieht man hier, auf dem Petersplatz. Es gibt wenige Menschen, die sich der Faszination einer Begegnung mit ihm entziehen können. Seine Worte, seine Art zu sprechen, vor allem aber seine Direktheit in Umarmung, Nähe, in Berührung und in Worten geht jeden an. Und dann sagt er Sätze wie „wer bin ich zu richten“ oder eine verbeulte Kirche sei ihm lieber als eine, die Angst hat vor dem Schlamm der Straße.

Papst Franziskus steht mit beiden Beinen fest auf dem Boden der Lebenserfahrung der Menschen. Nicht einer kleinen Gruppe, nicht der besonders kirchlichen, nicht derer, die Papsttreue für sich reklamieren. Wir alle fühlen uns von ihm angesprochen und getroffen, wenn er spricht.

OSSROM10740Franziskus hat auch keine Angst, das „Mystik“ zu nennen, eine Mystik die darin besteht „zusammen zu leben, uns unter die anderen zu mischen, einander zu begegnen, uns in den Armen zu halten, uns anzulehnen, teilzuhaben an dieser etwas chaotischen Menge, die sich in eine wahre Erfahrung von Brüderlichkeit verwandeln kann, in eine solidarische Karawane, in eine heilige Wallfahrt“ (Evangelii Gaudium 87). Das ist sehr körperlich und direkt, da gibt es keine geistlichen Sicherungen zwischen dem Glaubenden und Christus. Weiterlesen “Ein Jahr Papst Franziskus: Das Epizentrum der Reform”

Kategorien Allgemein, Franziskus, Rom, VatikanSchlagwörter Begegnung, Franziskus, Jesus Christus, Kommunikation, Nachfolge, Papst, Petersplatz, Reform58 Kommentare zu Ein Jahr Papst Franziskus: Das Epizentrum der Reform

Fastenexerzitien mit Benedikt XVI.: Immer wieder aus der Mittelmäßigkeit herausreißen lassen

Veröffentlicht am 16. Februar 201316. Februar 2013
Benedikt XVI. 2012 in Mailand

„Die Erkenntnis unserer Schwachheit und das gläubige Festhalten an der Frohbotschaft Christi helfen uns, in rechter Weise die beginnende Fastenzeit zu leben, in der wir uns darauf vorbereiten, an Ostern die zentralen Geheimnisse unseres Glaubens zu feiern.“ Diese Worte Papst Benedikts XVI. stehen am Anfang unserer Diesjährigen Fastenexerzitien. Nicht im Traum wäre mir bei der Planung und Konzipierung der Sendereihe eingefallen, dass sie mit diesen aufregenden Tagen zusammen fallen würde. Aber: Benedikt XVI. hat sich bewusst die Fastenzeit ausgesucht, seinen Schritt zu vollziehen. Umkehr – das große Thema der Fastenzeit – ist auch eines seiner großen Themen.

 

„Umkehr und Glaube an das Evangelium sind nicht zwei getrennte Vorgänge. Christliche Bekehrung ist nicht einfach ein Moralismus, sondern ist die Hinkehr zu dem, was der Herr uns sagt, ist Glaube an das Evangelium, Hineintreten in die Botschaft des Evangeliums und Sich-umwandeln-Lassen durch das Evangelium. Deswegen ist aber auch die Umkehr nicht ein einmaliger Akt, und dann geht alles gut weiter, sondern ein Prozess, der unser ganzes Leben durchzieht. Immer neu müssen wir uns aus der Mittelmäßigkeit, in die wir immer wieder hinunterfallen, herausreißen lassen in die Größe des Evangeliums hinein, in das eigentliche Maß, das Gott unserem Menschsein zugedacht hat. Der Glaube an das Evangelium führt uns zu der Liebe, die in Christus wirksam wird.“

 

Ab diesem Samstag hören sie jeweils in der Abendsendung eine Folge der Fastenexerzitien. Sie können die gesamte Serie aber auch als CD bekommen,  bitte schreiben Sie uns eine eMail, nach Ablauf der Sendereihe bekommen Sie alle zwölf Folgen.

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Die deutschsprachige Kirche, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, Sprechen von Gott, VatikanSchlagwörter Benedikt XVI., Exerzitien, Fastenzeit, Generalaudienz, Glauben, Jesus Christus, Ostern, Predigt9 Kommentare zu Fastenexerzitien mit Benedikt XVI.: Immer wieder aus der Mittelmäßigkeit herausreißen lassen

Ein gesegnetes Weihnachtsfest Ihnen allen!

Veröffentlicht am 24. Dezember 201223. Dezember 2012

 

Mosaik von Marko Rupnik SJ in der Kapelle der Jesuitenkommunität Pietro Canisio, Roma

Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.

Im Anfang war es bei Gott.

Alles ist durch das Wort geworden und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist.

In ihm war das Leben und das Leben war das Licht der Menschen.Und das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst.

Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt. Er war in der Welt und die Welt ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf.

Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben,die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind.

Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit.

Kategorien AllgemeinSchlagwörter Geburt, Jesus Christus, Johannesevangelium, Marko Rupnik, Weihnachtsgrüße1 Kommentar zu Ein gesegnetes Weihnachtsfest Ihnen allen!

La Misión Continental

Veröffentlicht am 25. März 201216. März 2013

Bei der Pressekonferenz im Flugzeug ist Papst Benedikt XVI. auf Aparacida 2007 angesprochen worden, ein Dokument der Bischöfe Lateinamerikas und der Karibik. Es gibt viele Grundlagentexte, die nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil von einzelen Ortskirchen oder Verbünden geschrieben wurden, neben den postsynodalen Schreiben der Päpste zu einzelnen Regionen wie zuletzt zu Afrika gibt es etwa das Papier „Missionarisch Kirche sein“ der deutschen Kirche oder die Ergebnisse des Prozesses „Apostelgeschichte 2010“ in Österreich. Unter all diesen Dokumenten haben die Texte der Generalversammlungen der lateinamerikanischen Bischöfe immer herausgeragt, Puebla und Medellin waren zwei der auch die übrige Kirche prägenden Versammlungen, die unter anderem die Option für die Armen formuliert haben.

Im Mai 2007 hatten sich die Bischöfe und Berater versammelt, dieses Mal im brasilianischen Aparecida. Benedikt XVI. hatte die Versammlung eröffnet, danach wurde zwei Wochen getagt. Herausgekommen ist ein Dokument von knapp 300 Seiten, das bis heute die Pastoral in Lateinamerika prägt.

Es ist aber mehr als das. Es ist ein Dokument der Reflexion und der Grundlagen. Ohne das Rad neu erfinden zu wollen sollte ein Weg für die Kirche für alle verstehbar und nachvollziebar formuliert werden. Und das ist geglückt.

Man wollte „den Weg fortsetzen, den die katholische Kirche seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (..) zurückgelegt hat“.

Was beim Lesen vor allem auffällt ist die Dynamik, die sich durch den Text zieht. Weiterlesen “La Misión Continental”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Glaube und Gerechtigkeit, Papstreise, Spiritualität / Geistliches Leben, Zweites Vatikanisches KonzilSchlagwörter Aparecida 2007, Benedikt XVI., Christsein, Evangelisierung, Jesus Christus, Kuba, Mexiko, Moderne, Neuevangelisierung, Papstreise, Sendung, Zweites Vatikanum9 Kommentare zu La Misión Continental

Dieser Jesus ist mir zu klein

Veröffentlicht am 16. März 201216. März 2012

Es ist eine reife Zeit für Bücher über Jesus. Klaus Berger – er hat darüber auch hier in diesem Blog gesprochen – oder Papst Benedikt XVI., um nur die Bekanntesten der letzten Jahre zu nennen. Aber es gibt auch noch andere.

Hans Küng zum Beispiel. Der hat auch wieder ein Buch geschrieben, „Jesus“. In den 90ern hatte er sein „Projekt Weltethos“ auf den Weg gebracht, und zwar durch Institut, Bücher, Tagungen, Vorträge und generell viel Wort. Aber er ist auch einen Schritt weiter gegangen und hat ein Libretto zu einem Chorwerk geschrieben, das der britische Komponist Jonathan Harvey vertonte und das im Oktober von niemand geringerem als Sir Simon Rattle mit den Berliner Philharmonikern aufgeführt wurde. Ein ehrenwertes Unterfangen, den Schritt aus dem Wort heraus zu gehen und andere Mittel der Weitergabe und Auseinandersetzung zu versuchen.

Was seinen „Jesus“ angeht, scheint es etwas anderes zu sein, es will ein Buch über die historische Gestalt sein. Ich muss Sie vorwarnen: Ich habe das Buch selber nicht gelesen. Ich habe aber die Berichterstattung über die Buchvorstellung verfolgt. Es ginge ihm nicht um den dogmatischen Jesus, sondern um den Menschen aus Fleisch und Blut, so Küng. Nicht überraschend sieht Küng sich selbst in diesem Jesus: Jesus habe das politisch-religiöse Establishment herausgefordert und die Sache sei schlecht ausgegangen. Fällt ihnen da etwas auf? Weiterlesen “Dieser Jesus ist mir zu klein”

Kategorien Allgemein, Kirche und Medien, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Autorität, Benedikt XVI., Hans Küng, Jesus, Jesus Christus, Kirche, Papst, Papstbuch, Rebell, Theologie16 Kommentare zu Dieser Jesus ist mir zu klein

„Nur der Glaube macht mich gewiss: Es ist gut, dass ich bin“

Veröffentlicht am 28. Dezember 201128. Dezember 2011

Eine Voraussage: Sucht ein Historiker in sagen wir hundert Jahren einen Buchtitel für ein Buch über das Pontifikat Benedikt XVI., wird er auf Das große Thema stoßen, wie es immer wieder in den Texten, Ansprachen und Predigten vorkommt: „Wie kann Glaube als lebendige Kraft heute Wirklichkeit werden?“ Diese Formulierung stammt aus der Weihnachtsansprache des Papstes an die päpstliche Kurie, passt aber auch für viele Ansprachen bei der Deutschlandreise, sie passt für das Projekt der Neuevangelisierung und für den dafür zuständigen päpstlichen Rat, sie passt für Benedikts Katechesen bei den Generalaudienzen und sehr vieles anderes mehr. Es ist wenn nicht das eine große Thema so doch ein Schwerpunkt des Pontifikates.

Und niemand kann das so überzeugend darlegen wie der Papst selber. Ausbuchstabiert hat er es bei der Weihnachtsansprache anhand des Weltjugendtages in Madrid, überhaupt der Erfahrung der Weltjugendtage. Dort zeige sich „eine neue, verjüngte Weise des Christseins ab“, die der Papst in fünft Punkten umriss.

 

Erster Punkt: Universalität der Kirche

„Da ist als erstes eine neue Erfahrung der Katholizität, der Universalität der Kirche. Das ist es, was (beim Weltjugendtag) junge Menschen und alle Anwesenden ganz unmittelbar berührt hat: Wir kommen von allen Kontinenten, und obwohl wir uns nie gesehen haben, kennen wir uns. Wir haben verschiedene Sprachen und verschiedene Lebensgewohnheiten, verschiedene kulturelle Formen, und doch sind wir sofort eins miteinander als eine große Familie. Weiterlesen “„Nur der Glaube macht mich gewiss: Es ist gut, dass ich bin“”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Die deutschsprachige Kirche, Rom, Spiritualität / Geistliches Leben, VatikanSchlagwörter Anbetung, Ansprache, Benedikt XVI., Buße, Freude, Glauben, Jesus Christus, Katholizität, Kurie, Mitte des Lebens, Neuevangelisierung, Reform, Solidarität, Universalität, Vatikan, Weltjugendtag4 Kommentare zu „Nur der Glaube macht mich gewiss: Es ist gut, dass ich bin“

Milliarden Jahre waren vergangen …

Veröffentlicht am 24. Dezember 201114. Dezember 2011
Besucher an der Geburtsgrotte in Betlehem
Bethlehem: Die Geburtsgrotte. (c) Kirche in Not

Innumeris transactis saeculis a creatione mundi, quando in principio Deus creavit caelum et terram et hominem formavit ad imaginem suam …

 

 

 

 

 

Milliarden Jahre waren vergangen, seit Gott im Anfang Himmel und Erde geschaffen;
Millionen Jahre, seit er den Menschen gebildet;
Jahrtausende seit der großen Flut.

Zweitausend Jahre waren vergangen seit der Berufung Abrahams;
1.500 Jahre, seit Mose das Volk Israel aus Ägypten herausgeführt;
1.000 Jahre seit der Salbung Davids zum König,

In der 65. Jahrwoche nach der Weissagung Daniels;
in der 194. Olympiade;
752 Jahre nach Gründung der Stadt Rom:
im 42. Regierungsjahr des Kaisers Octavianus Augustus,
als auf dem ganzen Erdkreis Friede war;
im sechsten Zeitalter der Welt;
vor zweitausend Jahren:

Da wollte Jesus Christus, ewiger Gott und Sohn des ewigen Vaters,
Gott von Gott und Licht vom Licht,
die Welt heiligen durch seine liebevolle Ankunft.

Durch den Heiligen Geist empfangen
und nach neun Monaten von Maria der Jungfrau
zu Bethlehem in Juda geboren, wird er Mensch.

Er, das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt.
Heute feiern wir den Tag seiner Geburt, das hochheilige Weihnachtsfest.

Heute singen wir mit allen, die glauben:
„Christus ist uns geboren: Kommt, wir beten ihn an.”

Martyrologium Romanum

 

 

Kategorien Allgemein, Spiritualität / Geistliches LebenSchlagwörter Geburt Jesu, Jesus Christus, Martyrologium, Weihnachten2 Kommentare zu Milliarden Jahre waren vergangen …

Leid

Veröffentlicht am 26. November 201126. November 2011

Es ist kein angenehmes Thema, das Leiden. Es ist ein Thema, dass wir allzugerne in Krankenhäuser delegieren, oder das uns überfordert, werden wir jeden Tag damit konfrontiert. Das Leiden ist der Fels des Atheismus, die bohrende Frage „Warum“ lässt an Gott und Sinn und Liebe der Schöpfung zweifeln. Billige Antworten schmecken nach Ausrede, nach Vertröstung eher als nach Trost.

Wenn es etwas gibt, wo man sich schnell einig werden kann, dann das: Einfache Antworten kann es nicht geben, es braucht Zeit und Nachdenken und Reflexion. Und: Die schöne bunte Welt des „alles ist in Ordnung und wahr und schön und gut“ scheitert ebenso am Fels des Leidens.

Papst Johannes Paul II.
Papst Johannes Paul II. (c) public domain

Die kirchliche Person, die diese Fragen mehr als alle anderen für uns Zeitgenossen verkörpert, ist natürlich Papst Johannes Paul II. Das Leiden der letzten Lebensjahre durch die Krankheit prägt sein Bild bis heute. Die Bilder sind immer noch eine Zumutung für uns und die Diskussion über seine Sichtbarkeit in aller Schwäche und Krankheit ist auch nocht nicht vorbei, so tief haben uns die Bilder getroffen. Johannes Paul war überzeugt davon, dass auch das Alter und die Schwäche zum Leben dazu gehören. Und wie er seine gesamte Amtszeit über alles was er tat kommuniziert hat, so wurde auch dieser Teil seines Lebens öffentlich. Nicht aus Taktik, nicht aus Absicht, sondern weil es Teil des Menschenverständnisses Karol Wojtylas war.

Die Leidensgeschichte des Papstes beginnt aber nicht erst mit der Parkinson-Krankheit. Sie beginnt am 13. Mai 1981, mit dem Attentat. Direkt daraus und schon im Krankenbett beginnend schreibt Johannes Paul II. einen Text, der schon mit seinem Titel provozieren kann: Salvifici Doloris, „Von der heilbringenden Kraft des Leidens“ (erschienen im Februar 1984):

„Verschieden ist die Bereitschaft, die der Mensch bei seinem Leiden zeigt. Man darf jedoch voraussetzen, dass jeder fast immer mit einem typisch menschlichen Protest und mit der Frage nach dem „Warum“ in sein Leiden eintritt. Weiterlesen “Leid”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Spiritualität / Geistliches Leben, VatikanSchlagwörter Angesicht Gottes, Auferstehung, Begegnung, Benedikt XVI., Erlösung, Gebet, Jesus Christus, Johannes Paul II., Kreuz, Leiden, Salvifici Doloris3 Kommentare zu Leid

Links

  • Helfen Sie meinem Blog
  • Radio Vatikan
  • RV-Newsletter bestellen

Neueste Beiträge

  • „Wohin auch immer das führen wird“
  • Respekt!
  • Selbstkritik
  • Sammelpunkt der Dynamik des Zuhörens

Kategorien

  • Allgemein
  • Benedikt XVI.
  • Bischofssynode
  • Die deutschsprachige Kirche
  • Franziskus
  • Geschichte
  • Glaube und Gerechtigkeit
  • Glaube und Vernunft
  • Interview
  • Kirche und Medien
  • Kunst, Kultur und Können
  • Neulich im Internet
  • Ökumene
  • Papstreise
  • Rom
  • Spiritualität / Geistliches Leben
  • Sprechen von Gott
  • Vatikan
  • Zweites Vatikanisches Konzil

Artikelarchiv

  • Juni 2021
  • Mai 2021
  • April 2021
  • März 2021
  • Februar 2021
  • Januar 2021
  • Dezember 2020
  • November 2020
  • Oktober 2020
  • September 2020
  • August 2020
  • Juli 2020
  • Juni 2020
  • Mai 2020
  • April 2020
  • März 2020
  • Februar 2020
  • Januar 2020
  • Dezember 2019
  • November 2019
  • Oktober 2019
  • September 2019
  • August 2019
  • Juli 2019
  • Juni 2019
  • Mai 2019
  • April 2019
  • März 2019
  • Februar 2019
  • Januar 2019
  • Dezember 2018
  • November 2018
  • Oktober 2018
  • September 2018
  • Juli 2018
  • Juni 2018
  • Mai 2018
  • April 2018
  • März 2018
  • Februar 2018
  • Januar 2018
  • Dezember 2017
  • November 2017
  • Oktober 2017
  • September 2017
  • August 2017
  • Juli 2017
  • Juni 2017
  • Mai 2017
  • April 2017
  • März 2017
  • Februar 2017
  • Januar 2017
  • Dezember 2016
  • November 2016
  • Oktober 2016
  • September 2016
  • August 2016
  • Juli 2016
  • Juni 2016
  • Mai 2016
  • April 2016
  • März 2016
  • Februar 2016
  • Januar 2016
  • Dezember 2015
  • November 2015
  • Oktober 2015
  • September 2015
  • August 2015
  • Juli 2015
  • Juni 2015
  • Mai 2015
  • April 2015
  • März 2015
  • Februar 2015
  • Januar 2015
  • Dezember 2014
  • November 2014
  • Oktober 2014
  • September 2014
  • August 2014
  • Juli 2014
  • Juni 2014
  • Mai 2014
  • April 2014
  • März 2014
  • Februar 2014
  • Januar 2014
  • Dezember 2013
  • November 2013
  • Oktober 2013
  • September 2013
  • August 2013
  • Juli 2013
  • Juni 2013
  • Mai 2013
  • April 2013
  • März 2013
  • Februar 2013
  • Januar 2013
  • Dezember 2012
  • November 2012
  • Oktober 2012
  • September 2012
  • August 2012
  • Juli 2012
  • Juni 2012
  • Mai 2012
  • April 2012
  • März 2012
  • Februar 2012
  • Januar 2012
  • Dezember 2011
  • November 2011
  • Oktober 2011
  • September 2011
  • August 2011
  • Mai 2011

Schlagwörter

Barmherzigkeit Benedikt XVI. Bischofssynode Deutschland Deutschlandreise Dialog Evangelii Gaudium Familie Flüchtlinge Franziskus Frieden Gebet Generalaudienz Gesellschaft Glaube Glauben Gott Internet Jahr des Glaubens Jesus Kirche Kommunikation Kuba Liturgie Medien Missbrauch Neuevangelisierung Papst Papst Franziskus Papstreise Politik Predigt Radio Vatikan Reform Religion Rom Sommerreise Spiritualität synodaler Weg Synode Theologie Vatikan Verkündigung Öffentlichkeit Ökumene
  • paterberndhagenkord.blog
  • Kontakt / Impressum
  • Datenschutzerklärung
Der Blog von Pater Bernd Hagenkord   |   2011 bis 2023