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Schlagwort: Konklave

Zwei Öfen, Holzgestelle und die Fresken Michelangelos

Veröffentlicht am 9. März 20139. März 2013

[Ein gesprochener Text, abgeschrieben für den Blog]

http://media01.radiovaticana.va/audiomp3/00361362.MP3
Die Sixtinische Kapelle beim Aufbau für das Konklave
Die Sixtinische Kapelle beim Aufbau für das Konklave

Es ist schon ein merkwürdiges Gefühl. Man steht hier unter den Fresken Michelangelos und Botticellis und sieht nicht den Altar und einen liturgischen Raum, man sieht auch nicht die Touristenmassen, die normalerweise hier ein uns aus schieben. Man sieht Sitzungstische, unfertige Sitzungstische. Es ist eine merkwürdige Mischung aus alter wunderbarer Kunst und demokratischen Vollzügen, die sich eben in Tischen und Vorstandstischen zeigen. Vorne drei Stühle, der Rest sitzt sich gegenüber, rechts entlang der Wand zwei Reihen, links ebenso.

 

Etwa einhundert Journalisten sind an diesem Samstag eingeladen, sich die Sixtinische Kapelle anzuschauen, ohne Touristen, ohne Betrieb. Und es ist eine ganz besondere Sixtinische Kapelle, die wir heute vorfinden. Der Teil des Raumes der unter dem Fresko des Jüngsten Gerichtes liegt, also da, wo die Kardinäle sitzen werden, ist mit einem künstlichen Boden erhöht, der Originalboden ist zu uneben für Tische und Stühle, außerdem gibt es am Rand ein Plateau, das durch diesen künstlichen Boden eingeebnet ist.

 

Auf diesem Podest stehen schon die Tische, im Augenblick allerdings sind es noch reine Holzrahmen von denen erst wenige eine Holzplatte und noch weniger die roten Vorhänge tragen, die beim Einzug der Kardinäle am Dienstag zu sehen sein werden. Es ist alles noch im Rohzustand, genagelte Bretter und Balken. In der Mitte stehen einige Stühle herum, Werkzeug, Material, es wirkt eher wie einer Werkstatt, wären da nicht die fantastischen Fresken, unter denen das alles stattfindet, Michelangelo, Sandro Botticelli und andere Künstler schauen sozusagen auf die Handwerker, die die Kapelle in den berühmtesten Wahlort der Welt verwandeln. Weiterlesen “Zwei Öfen, Holzgestelle und die Fresken Michelangelos”

Kategorien Allgemein, Rom, VatikanSchlagwörter Arbeiten, Konklave, Michelangelo, Ofen, Sixtinische Kapelle, Vatikan, Wahlzettel2 Kommentare zu Zwei Öfen, Holzgestelle und die Fresken Michelangelos

Ich bastele mir den idealen Papst

Veröffentlicht am 4. März 20134. März 2013

Als ich noch Jugendseelsorger war, gab es bei den Grundschulungen für junge Jugendleiter eine Übung: Sie sollten sich „den idealen Leiter“ basteln. Augen vorne und hinten, die auch durch Zeltwände schauen können; Leiter, die keinen Schlaf brauchen, die stundenlang zuhören könne, die gleichzeitig Fußball spielen, singen und durch Ringe springen können. Immer ein Wort der Ermutigung, des Trostes, aber auch immer klare Grenzen setzend, partnerschaftlich, etc. etc.

Sie wissen, worauf ich hinaus will: Diese „idealen Leiter“ repräsentieren nie die notwendigen Fähigkeiten, sondern immer die Erwartungen anderer. Und für Jugendleiter was das auch immer sehr wichtig, sich dieser Erwartungen bewusst zu werden, um die eigenen Schwächen kennen zu lernen.

Und genau das beobachten wir gerade mit den Wünschen an den neuen Papst. Die Nachrichtenagenturen spucken einen nach dem andern mit seinen Erwartungen aus, kaum jemand, der nicht gefragt wird. Kaum eine Gruppe, die nicht eine Meinung hat. Ob es nun Kontinent, Alter, Erfahrung, irgendeine theologische Schublade oder sonst etwas ist: Alles wird auf den „der nächste Papst muss …“ projiziert. Dabei hat uns Benedikt XVI. doch gerade erst gezeigt, wie menschlich auch der Inhaber dieses Amtes ist. Und schon wieder wird das Amt aufgeladen, vorzugsweise mit eigenen Steckenpferden, aber auch mit durchaus legitimen Ansprüchen. Weiterlesen “Ich bastele mir den idealen Papst”

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Kirche und Medien, Rom, VatikanSchlagwörter Erwartung, Fähigkeiten, ideal, Konklave, Papst, Wahl11 Kommentare zu Ich bastele mir den idealen Papst

Erwartungen

Veröffentlicht am 2. März 20132. März 2013
Balkon vor Sankt Peter, der Ort des Habemus Papam
Der Balkon

Die Welt blickt auf Rom, zumindest die katholische. Und fragt sich und andere, was der Neue denn wohl bringen wird. Oder, wenn man ein Mikro oder besser noch eine Kamera vor sich hat, dann sagt man das auch: Die Ansprüche und Erwartungshaltungen hallen durch die Blätter und Kanäle.

Da darf ich einmal ganz vorsichtig – von Rom aus – meinen Blick zurück richten? Was darf sich denn der neue Papst erwarten?

Zugegeben, keine sehr nette Frage, aber eine nötige. Kirche funktioniert nur gemeinsam. Meine erste Erwartung an das neue Pontifikat ist also, dass wir alle einmal unsere Erwartungen auf den Prüfstand stellen. Mach’s wie Benedikt, nimm dich selber nicht so wichtig! Weiterlesen “Erwartungen”

Kategorien Allgemein, VatikanSchlagwörter Erwartungen, Konklave, Papst, Pontifikat4 Kommentare zu Erwartungen

Kurioses aus den Straßen Roms

Veröffentlicht am 2. März 20132. März 2013
Kurioses aus den Straßen Roms
Kurioses aus den Straßen Roms

Es ist ein sehr skurriles Plakat, das in den vergangenen zwei Tagen in Rom aufgetaucht ist: Wo gestern noch Plakate aus dem italienischen Wahlkampf in Zentimeter dicken Schichten übereinander klebten, ist nun ein Kardinal zu sehen: ein Wahlkampfplakat für Kardinal Peter Kodwo Appiah Turkson.

Absurd ist das Ganze, weil es Plakate italienischen Stils sind, man weiß also gar nicht, gegen wen sich das richten soll. Absurd ist es, weil in diesen Teil der Stadt gar kein Wähler (=Kardinal) kommt, die sind entweder noch nicht in Rom oder aber auf der anderen Seite des Tiber, um den Vatikan herum, untergebracht. Absurd ist es, weil das Ganze kein politischer Prozess ist, der mit dergleichen kruden Mitteln geführt würde.

Nachrichtenagenturen berichten darüber, aber niemand hat bisher klären können, woher dieses skurrile Schauspiel kommt. Ein komischer Scherz? Ironie über italienische Politik? Nicht wirklich intelligenter Einflussversuch? Zu erwarten ist aber, dass sich jetzt, wo die Nachrichten und Bilder für das Tagesgeschäft der Medien schlagartig abgenommen haben, jede Menge Kameras vor diesen Plakaten aufbauen und Journalisten ihre Aufsager machen, und hier hört es dann spätestens auf, witzig zu sein.

Jedes Konklave trägt eine eigene Kuriosität zur bunten Geschichte bei, eine haben wir also schon für 2013 gefunden.

 

Nachtrag, 2. Februar abends: Es ist Kunst. Jetzt wissen wir es endlich. Es ist eine italienische Künstlergruppe, die diese Plakate gestaltet hat. Kunst also. Aha.

Kategorien Allgemein, Rom, VatikanSchlagwörter Italien, Konklave, Plakat, Rom, Turkson, Wahlkampf1 Kommentar zu Kurioses aus den Straßen Roms

„Nur nichts überstürzen“

Veröffentlicht am 26. Februar 2013
Kardinal Walter Kasper zu Hause
Walter Kardinal Kasper (c) Hagenkord

Eigentlich war ich zu Kardinal Walter Kasper gegangen, um ein Interview anlässlich zu seinem bevorstehenden 80. Geburtstag zu machen, und ich habe es auch gemacht. Aber man kann natürlich jetzt keinem Kardinal gegenüber sitzen, ohne nach dem Konklave zu fragen.

„Momentan ist die Situation sehr unübersichtlich. Man betet, man überlegt, wie die Situation der Kirche ist, welche Herausforderungen es gibt.“ Ein sehr nachdenklicher, hoffnungsvoller und interessierter Kasper saß da vor mir. Er macht sich sichtlich Gedanken, ganz abseits von den üblichen medialen Spielen. „Für mich ist nicht entscheidend, woher er kommt und welche Nationalität er hat, es ist die Person, die zählt. Man schaut sich die Namen, die in den Zeitungen stehen, an und kommt selber auch noch auf andere Namen; ich denke, dass es da auch noch eine Überraschung geben kann. Ich habe mich bis jetzt nicht festgelegt und lege mich auch nicht fest.

Die Frage der Fragen: Wann geht es los? „Ich persönlich bin dafür, dass wir uns vor dem Konklave Zeit nehmen, um uns zu treffen. Nicht, um die Probleme zu lösen, denn das können wir erst mit dem Papst zusammen, das ist klar. Sondern um zu überlegen, was für eine Art von Papst wir jetzt brauchen und die Kirche jetzt braucht.“ Kardinal Kasper sieht auch die Option, schnell zu wählen, um dann mit dem neuen Papst die Fragen anzugehen, das sei die eine Richtung. „Die andere Richtung sagt: ‚Jetzt mal nichts überstürzen, nicht eilen’. Ich selber gehöre mehr zu dieser zweiten Richtung. Welche dann unter den Kardinälen die Mehrheit findet, das kann ich nicht voraussagen. Das wird etwas vom ersten sein, was wir entscheiden müssen: Wann das Konklave beginnt. Aber das ist in die Hand der Kardinäle gegeben.“

Das ganze Interview (zum Konklave) findet sich hier.

Kategorien Allgemein, Die deutschsprachige Kirche, Interview, Rom, VatikanSchlagwörter Gebet, Kardinal, Kirche, Konklave, Papstwahl, Vorbereitung, Wahl, Walter Kasper1 Kommentar zu „Nur nichts überstürzen“

Wie geht Sedisvakanz?

Veröffentlicht am 25. Februar 201325. Februar 2013
Das Wappen des Vatikan während der Sedisvakanz; in die Mitte kommt der Wappenschild des Camerlengo
Das Wappen des Vatikan während der Sedisvakanz; in die Mitte kommt der Wappenschild des Camerlengo

Es ist eine trockene Materie, aber dennoch wichtig: Ab Donnerstag 20 Uhr funktioniert im Vatikan alles anders. Ohne Papst – während der so genannten Sedisvakanz – übernehmen die Kardinäle einige, aber nicht alle, Funktionen. Ich versuche mich an einem kleinen Überblick.

Zunächst das Wichtigste: Das Kardinalskollegium ersetzt während der Zeit der Sedisvakanz nicht den Papst. Es erhält eine ganze Reihe von Vollmachten, aber innerhalb klarer Grenzen. Es befasst sich mit den „ordentlichen Aufgaben“, vielleicht am besten mit „Tagesgeschäft“ zu übersetzen, und außerdem mit Aufgaben, die keinen Aufschub dulden. Die Apostolische Konstitution Universi Dominici Gregis (UDG) von Papst Johannes Paul II. aus dem Jahr 1996, welche die Regeln zusammen fast und systematisiert, ist hier eindeutig.

 

Die wichtigste Aufgabe der Kardinäle während der Sedisvakanz ist die Wahl eines neuen Papstes. Keinesfalls dürfen die Kardinäle das festgelegte Verfahren für die Wahl ändern, das bleibt allein den Päpsten vorbehalten.

 

Kardinalskongregationen

 

Die Kardinäle üben ihre Aufgabe durch zwei Gremien aus: Die Generalkonkregation, also die Versammlung aller in Rom weilenden Kardinäle (auch die jenseits des Wahlalters), und die Sonderkongregation. Letztere besteht aus dem Camerlengo, zur Zeit Kardinal Tarcisio Bertone, und drei weiteren Kardinälen, die aus den Wahlberechtigten per Los bestimmt werden und alle drei Tage wechseln. Diese kleine Gruppe behandelt nur Fragen „untergeordneter Bedeutung“, alles, was der Beratung bedarf, muss dem größeren Gremium vorgelegt werden. Den Vorsitz der Generalkongregation führt der Kardinaldekan, die Sitzungen müssen täglich stattfinden.

Sobald die Wahl begonnen hat, werden die Angelegenheiten weiter von diesen beiden Gremien behandelt, nur besteht die Kardinalsversammlung dann nur noch aus den wahlberechtigten Kardinälen, die zur Wahl bereits eingeschlossen sind.

Interessant ist eine Verfügung über den Bericht über den Status der Kirche: Die Kardinäle sollen „zwei in der Lehre, in der Weisheit und in moralischer Autorität“ beispielhaften Klerikern den Auftrag geben, vor allen „wohlüberlegte Betrachtungen über die Probleme der Kirche in jenem Augenblick“ und über die Wahl zu halten.

Die Kongregation muss ebenfalls für die Zerstörung des Fischerringes und des Siegels sorgen.

 

Wer amtiert?

 

Genaue Vorschriften trifft UDG bezüglich der Ämter, die während der Sedisvakanz bleiben: Camerlengo, Bischofsvikar für Rom, Bischofsvikar für den Vatikan, Großpönitentiar und wenige andere Leitungsämter. Wichtig ist auch, dass die Nuntien – die Vatikanbotschafter – während der Sedisvakanz weiter im Amt sind. Das Gleiche gilt für die kirchlichen Gerichte.

Insgesamt gilt, dass das Kardinalskollegium die Aufsicht über den Vatikan und die Verwaltung des Vatikanstaates übernimmt, dies aber in festgesetzten Grenzen und bei wichtigen Entscheidungen vorbehaltlich einer Bestätigung durch den nächsten Papst.

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Geschichte, Rom, VatikanSchlagwörter Ämter, Kardinal, Kardinäle, Kardinalskollegium, Kongregatin, Konklave, Papstwahl, Sedisvakanz, Universi Dominici Gregis, Vatikan, Vatikanstaat2 Kommentare zu Wie geht Sedisvakanz?

Informationen zu Sedisvakanz, Konklave und Papstwahl

Veröffentlicht am 23. Februar 201311. März 2013

Zusammengetragen von der deutschsprachigen Redaktion von Radio Vatikan. Diese Seite wird laufend auf den neuesten Stand gebracht.

Mit Rücktritt des Papstes am 28. Februar um 20 Uhr ist der Stuhl Petri vakant. Wie der Vatikan dann funktioniert und wer was machen darf, dass können Sie hier lesen. Vatikankenner Ulrich Nersinger erklärt die Riten und die Geschichte der Sedisvakanz in einem Interview:

http://media01.radiovaticana.va/audiomp3/00361195.MP3

 

KonklaveDas Konklave

Diese Art, einen Papst zu wählen, hat sich über Jahrhunderte entwickelt und erfährt immer wieder Änderungen, um es an die Umstände der Zeit anzupassen: Ein erster Überblick. Wie genau das Verfahren zur Wahl abläuft, können Sie hier lesen, die neuesten Änderungen sind dort eingearbeitet. Der Ort – wie auf dem Bild zu sehen – ist die Sixtinische Kapelle, die wir vor der Wahl besuchen konnten.

Den Zeitplan für das Konklave können Sie hier nachlesen. Vor dem Konklave und über die Atmosphäre haben wir uns mit zwei Kardinälen unterhalten, mit Karl Kardinal Lehmann und Christoph Kardinal Schönborn.

 

Die Kardinäle

Insgesamt sind beim Konklave 2013 117 Kardinäle wahlberechtigt, auch wenn an der Wahl in diesem Jahr nur 115 teilnehmen, zwei haben abgesagt. Dekan – also ranghöchter Kardinal, primus inter pares – ist Kardinal Angelo Sodano, er wird die Generalkongregationen vor dem eigentlichen Konklave leiten. Da er selber aber über das Wahlalter hinaus ist, wird das Konklave von Kardinal Giovanni Battista Re geleitet werden. Die größte Aufmerksamkeit erfährt der Kardinalprotodiakon, Jean-Louis Tauran: Er tritt nach der Wahl auf den Balkon und verkündet “Habemus Papam”.

 

Deutschsprachige Kardinäle

Am kommenden Konklave werden acht deutschsprachige Kardinäle teilnehmen: Kardinal Paul Josef Cordes, der emeritierte Präsident des Päpstlichen Rates Cor Unum, Kardinal Walter Kasper, der älteste Teilnehmer und emeritierte Präsident des Päpstlichen Einheitsrates, Kardinal Kurt Koch, Nachfolger Kaspers als Präsident des Einheitsrates, Kardinal Karl Lehman, Bischof von Mainz und ehemaliger Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, Kardinal Joachim Meisner, Erzbischof von Köln, Kardinal Christoph Schönborn, Erzbischof von Wien und schließlich der drittjüngste, Kardinal Rainer Maria Woelki, Erzbischof von Berlin.

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Rom, VatikanSchlagwörter Information, Kardinal, Kardinäle, Konklave, Papstwahl, Radio Vatikan, Sedisvakanz, Sistinische Kapelle, Teilnehmer, Universi Dominici Gregis, Verfahren, weißer Rauch1 Kommentar zu Informationen zu Sedisvakanz, Konklave und Papstwahl

„Extra Omnes“, „alle heraus, bitte“! Das Prozedere der Papstwahl

Veröffentlicht am 22. Februar 201325. Februar 2013

„Ferner bestimme ich, dass die anwesenden wahlberechtigten Kardinäle nach Eintritt der rechtmäßigen Vakanz des Apostolischen Stuhles fünfzehn volle Tage auf die abwesenden warten müssen; allerdings überlasse ich es dem Kardinalskollegium, den Beginn der Wahl, wenn schwerwiegende Gründe vorhanden sind, noch um einige Tage hinauszuschieben.” (UDG 37) In den letzten Tagen des Pontifikates von Papst Benedikt XVI. ist diese Formulierung aus der apostolischen Konstitution Universi Dominici Gregis (UDG) zu einiger Berühmtheit gelangt. Es geht um den Beginn des Konklaves: Benedikt XVI. hat am 25. Februar 2013 kurz vor Ende des Pontifikates verfügt, dass das Konklave auch vor Ablauf dieser 15 Tage beginnen könne. Wenn die Kongegation der Kardinäle die Anwesenheit aller Wahlberechtigten feststellt, kann sie früher beginnen.

Aber auch nach den Änderungen Papst Benedikts ist diese Konstitution Universi Dominici Gregis die gültige Bestimmung zur Wahl eines neuen Papstes. Das Prozedere soll an dieser Stelle vorgestellt werden.

Der Ort des Geschehens: Die Sixtinische Kapelle
Der Ort des Geschehens: Die Sixtinische Kapelle

Das eigentliche Wahlprozedere beginnt mit einer öffentlichen Messe Pro eligendo Papa. Auch das Konklave ist eher mit einer Liturgie zu vergleichen denn mit einer politischen Veranstaltung, auch wenn ein demokratischer Wahl-Prozess im Zentrum steht. Es werden keine Reden gehalten und keine Parteien gebildet. Stattdessen beginnt die Wahl mit einer Prozession: von der Capella Paolina im Apostolischen Palast in die Capella Sixtina, unter Singen des Veni Creator Spiritus. Die Sixtina ist dann streng abgeschlossen, nichts darf herausdringen.

 

Wähler

 

„Das Recht, den Römischen Papst zu wählen, steht einzig und allein den Kardinälen der Heiligen Römischen Kirche zu mit Ausnahme derer, die vor dem Todestag des Papstes oder vor dem Tag der Vakanz des Apostolischen Stuhles schon das 80. Lebensjahr überschritten haben. Die Höchstzahl der wahlberechtigten Kardinäle darf nicht mehr als 120 betragen. Weiterlesen “„Extra Omnes“, „alle heraus, bitte“! Das Prozedere der Papstwahl”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Rom, VatikanSchlagwörter Ablauf, extra omnes, Geheim, Habemus Papam, Kardinäle, Konklave, Papst, Vatikan, Wahl, Wahlzettel16 Kommentare zu „Extra Omnes“, „alle heraus, bitte“! Das Prozedere der Papstwahl

Paul VII.? Johannes Paul III.? Benedikt XVII.? Gregor, Linus, Pius?

Veröffentlicht am 20. Februar 2013
Innozenz III.

Alle waren überrascht, als sich Joseph Kardinal Ratzinger am 19. April 2005 den Namen Benedikt XVI. gab. Man sucht die selbstgewählten Namen nach Bedeutungen ab und sieht sie als eine Andeutung dahin, was für ein Programm sich ein Papst gibt. Benedikt XVI. nahm 2006 ganz bewusst auf seinen Vorgänger gleichen Namens Bezug, Benedikt XV., den Friedenssucher während des Ersten Weltkrieges, und auf den Mönch Benedikt, der am Anfang der abendländischen Mönchsbewegung steht.

Die Tradition der Papstnamen kam erst langsam in Gang, genauer gesagt: Nach 500 Jahren. 532 hatte der neugewählte Papst ein Problem: Er sollte Bischof von Rom sein, hatte aber den Namen eines heidnischen Gottes, nämlich Mercurio. Also benannte er sich um und wurde der erste Johannes in der Papstliste. Ein anderer nannte sich ebenfalls Johannes, weil sein Taufname Petrus war. Er empfand es als Anmaßung, wie der Apostel zu heißen. Danach wurde es allmählich üblich, dass sich neugewählte Päpste umbenannten und bald wurde auch regelrecht ein Programm daraus. Der Name wurde zu einer Aussage. Weiterlesen “Paul VII.? Johannes Paul III.? Benedikt XVII.? Gregor, Linus, Pius?”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Geschichte, Rom, VatikanSchlagwörter Benedikt XVI., Habemus Papam, Konklave, Papstname, Paul VII, Rücktritt2 Kommentare zu Paul VII.? Johannes Paul III.? Benedikt XVII.? Gregor, Linus, Pius?

Wie ein Papst gewählt wird

Veröffentlicht am 20. Februar 201320. Februar 2013

Hinter verschlossenen Türen – cum clave: Es ist ein geheimnisvolles Prozedere, an dessen Ende ein neuer Papst steht. Die Türen zur Sixtinischen Kapelle werden versiegelt und so dringt nichts heraus von dem, was da geschieht. Dabei wären wir gerne einmal, aber das nicht dabei sein hat seine Gründe. Dazu später mehr.

In einem vorhergehenden Eintrag hatte ich von den zu lesenden Büchern gesprochen, die ersten Früchte dieser Lesetour gebe ich hier einmal zum Besten. Das kleine Einmaleins der Papstwahl, mehr zum konkreten Prozedere später.

 

Bewegte Geschichte

 

Man kann das Jahr 1059 als Geburtsjahr dieser Weise der Papstbestimmung angeben: Um die Besetzung des Bischofsstuhls von Rom dem Kaiser und stadtrömischen Patrizierfamilien zu entwinden, bestimmen die Päpste eine klar umgrenzte Gruppe von Wählern: Die Kardinäle. Die Wahlorte sind noch nicht festgelegt, schnell zeigt sich aber eine Tendenz zur Abgeschiedenheit, was ebenfalls den Wunsch zeigt, ohne Einfluss von Mächtigen von außen wählen zu können. Modell gestanden hat das Mönchtum, die kirchliche Institution mit der meisten Erfahrung mit Wahlprozessen.

Seitdem hat sich das Konklave immer wieder verändert und durch die Erfahrungen einzelner Wahlen aber auch von sich verändernden Zeiten Anpassungen erfahren. Wer mehr dazu lesen mag, dem empfehle ich das Buch von Alberto Melloni: Das Konklave. Eine kluge Beschreibung und Bewertung der Veränderungen der Papstwahl.

 

Universi Dominici Gregis

 

Das gilt auch für die jüngere Zeit: Fast jeder Papst des 20. Jahrhunderts hat die Wahlregeln des Konklave geändert, so auch Johannes Paul II.. Auf ihn geht die apostolische Konstitution Universi Dominici Gregis (UDG) zurück, er veröffentlichte sie 1996 im 18. Jahr seines Pontifikates, also nach reichlich Überlegung und Abwägung. Bei einigen Veränderungen sind dies die Regeln, nach denen auch in diesem Jahr das Konklave abgehalten wird. Weiterlesen “Wie ein Papst gewählt wird”

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Geschichte, Kirche und Medien, Rom, VatikanSchlagwörter Geheim, Geschichte, Kardinal, Kardinäle, Konklave, Mehrheit, Papst, Sixtinische Kapelle, Vatikan, Wahl1 Kommentar zu Wie ein Papst gewählt wird

Zwei Konklave

Veröffentlicht am 15. Februar 2013
Ein Bild vom Konklave

An diesem Donnerstag hat der Papst von seiner Wahrnehmung des Konzils berichtet, damals war er als Theologe dabei. Als Journalist bin ich dankbar dafür, dass er sich diese Gelegenheit nicht hat entgehen lassen, Anekdoten und Einschätzungen von damals gibt es von ihm nicht sehr viele, jedenfalls nicht im Ton.

Zum Schluss sprach er aber auch über die zwei Konzilien, das Konzil der Teilnehmer und das Konzil der Medien. Und das schlägt auch bei mir eine Note an: Das Konklave der Medien und das Konklave der Kardinäle.

Wenn ich so durch die Nachrichtenagenturen blättere, wer sich alles für und gegen was äußert, wo die Erwartungen sind und was über die kommende Wahl gesagt wird, dann bin ich ziemlich erstaunt. Ich will gar nicht sagen, dass das absichtlich gemacht wird, aber es wird eine Wirklichkeit geschaffen, durch die dann das „reale“ Konklave wahrgenommen wird.

„Im Vorfeld war X als Favorit genannt worden“ wird es dann heißen. Und von Überraschungen und Enttäuschungen geschrieben, die sich nicht an der Wahl, sondern an den Erwartungen von davor ausrichten werden.

„Reif für einen Afrikaner“ zum Beispiel. Das ist ein Satz, den ich – in Variation – häufig finde. Also die Frage, ob der nächste Papst aus Afrika kommen könnte. Abgesehen davon, dass ich es besser fände, man orientiere sich an Fähigkeit und nicht an geographischer Verteilung, birgt das die Gefahr, dass man danach von „war noch nicht reif“ spricht. Das wäre schade.

Natürlich muss berichtet werden und ich verstehe auch die Spekulation über Nachfolger, irgendwie muss die Vielfalt der möglichen Kandidaten ja dargestellt werden. Ich hoffe nur, dass das kein Selbstläufer wird. Ein Konklave reicht.

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Neulich im Internet, Rom, Vatikan, Zweites Vatikanisches KonzilSchlagwörter Benedikt XVI., Erwartungen, Konklave, Medien, Rücktritt, Vatikanum, Zweites Vatikanisches Konzil4 Kommentare zu Zwei Konklave

Zwei neue deutsche Kardinäle

Veröffentlicht am 6. Januar 201214. Januar 2012
Erzbischof Rainer Maria Woelki im Interview
Erzbischof Rainer Maria Woelki im Interview

Herzliche Glückwünsche an Erzbischof Rainer Maria Woelki und Pater Karl Josef Becker SJ: Sie werden am 18. Februar zu Kardinälen erhoben. Pater Becker, der schon über 80 Jahre alt ist und deswegen an einer eventuellen Papstwahl nicht mehr teilnehmen darf, wird damit für sein Wirken gewürdigt, zuletzt in den Gesprächen mit der Piusbruderschaft, an denen er als Vertreter des Vatikan teilnahm. Er ist Dogmatikprofessor und hat bis zu seiner Emeritierung an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom gelehrt.

Erzbischof Woelki wird mit seiner Erhebung der jüngste Kardinal der Kirche. Berlin ist ein Bistum, das traditionell von einem Kardinal geleitet wird. Dass die Erhebung so bald nach der Ernennung zum Bischof kommt, ist sicherlich als Zeichen der Wertschätzung sowohl für Erzbischof Woelki als auch für die Kirche in der Hauptstadt und dem ganzen Erzbistum zu werten. Papst Benedikt XVI. hatte ja bereits während seiner Reise in Erfurt und auch in Berlin ausdrücklich diese Kirche gewürdigt, die Erhebung Erzbischof Woelkis ist sicherlich auch in dieser Hinsicht zu verstehen.

Einen herzlichen Glückwunsch an die neuen Kardinäle und auch die anderen, deren Erhebung an diesem Freitag vom Vatikan bekannt gegeben wurde. Das Konsistorium, bei dem die Erhebungen stattfinden werden, soll am 18. Februar sein.

Kategorien Allgemein, Benedikt XVI., Die deutschsprachige Kirche, VatikanSchlagwörter Benedikt XVI., Berlin, Brandenburg, deutsche Kirche, Gregoriana, Kardinal, Karl Josef Becker, Konklave, Konsistorium, Woelki12 Kommentare zu Zwei neue deutsche Kardinäle

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