„Das war ja nichts Besonderes“: Ein Kommentar eines Kollegen nach den Weihnachts – Feierlichkeiten im Vatikan. Nichts Besonderes. Was auch immer das heißen mag.
Der Papst hatte in der Mette kurz, sehr kurz gepredigt und Dinge angesprochen, die ihm am Herzen lagen: Die Barmherzigkeit, der Vorrang der an den Rand gedrängten, die immer größere Liebe und Treue Gottes uns gegenüber. Das haben wir schon mal gehört, könnte man sagen und es stimmt. Trotzdem heißt das nicht, dass man es deswegen weglassen könnte.
In der Weihnachtsbotschaft am Tag danach, vor dem Segen Urbi et Orbi, dann die Bitte um Frieden, der Sprache nach in ein Gebet eingebunden, also weniger eine Botschaft an die Menschen als ein Gespräch mit Gott. Vor meiner Übertragung hatte ich mir angesehen, was Papst Benedikt XVI. Im Jahr davor gesagt hatte und wie er die Verbindung von Lob Gottes und Frieden auf der Erde unter den Menschen gezogen hatte, und tatsächlich, der Unterschied war so groß nicht.
Dauernd stimuliert
Also nichts „Besonderes“? Wir sind etwas überstimuliert von diesem Papst, wie mir scheint. Dauernd scheint er etwas Neues zu tun, manchmal wird das Neue auch dazu erfunden wie seine angeblichen Gänge durch das nächtliche Rom, manchmal wird auch nur das Alte als Neu wiederholt. Verständlich, ist dieser Papst doch in seinem Auftreten so ganz anders als wir das gewohnt sind. Und trifft er mit seinem Sprechen und vor allem Tun den Ton dessen, was wir alle von der Kirche wünschen. Und wenn ich „wir“ sage, dann meine ich das weltweit, denn die Begeisterung geht ja um den Planeten.
Aber diese ersten Monate gehen zu Ende. Die Überraschungen werden bleiben, aber vielleicht sollten wir langsam lernen, zufrieden zu sein, auch wenn wir nicht durch schon wieder etwas Neues stimuliert werden. Papst sein ist auch eine Sache des Alltags, der „normalen“ Festtage, ohne dass der Papst das Rad neu erfinden muss. Weiterlesen “Das ewige Neue”